Liebe Leserin, lieber Leser,
20000-mal am Tag holen Sie Atem. Grund genug, einmal darüber nachzudenken.
|
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: |
13 |
Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, |
14 |
Er wird mich verherrlichen; |
15 |
Alles, was der Vater hat, ist mein; |
Im Evangelium des Dreifaltigkeitssonntags aus dem 16. Kapitel des Johannesevangeliums spricht Jesus von dem Geist der Wahrheit, der kommen wird. Dieses Kapitel gehört zu den Abschiedsreden Jesu.
Am 2. Sonntag der Osterzeit und an Pfingsten wird im 20. Kapitel des Johannesevangeliums von dem auferstanden Jesus erzählt und es heißt:
Dann hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!
Jesus haucht seine Jünger an.
Jesus atmet.
In der Schöpfungsgeschichte heißt es: Im Anfang erschuf Gott Himmel und Erde. Die Erde war wüst und wirr und Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser.
Es wird von dem Gott gesprochen, der den Menschen erschafft: Da formte Gott, der HERR, den Menschen, Staub vom Erdboden, und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen.
Gott bläst.
Gott atmet.
Im Evangelium des Dreifaltigkeitssonntags heißt es dann:
Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in der ganzen Wahrheit leiten.
Ein anderes Wort für „leiten“ ist „führen“.
Ein Mensch kann seinen Atem „führen“. Redner, Sänger und Blasmusiker üben sich regelmäßig darin. Es tut Menschen gut, achtsam zu atmen. Auch in herausfordernden Situationen kann ein Mensch versuchen, seinen „Atem“ bewusst zu führen. Er kann innehalten. Er kann versuchen, ruhig und tief ein- und auszuatmen. Er kann im Moment ankommen und bewusst sein Leben führen.
Mit herzlichen Segenswünschen,
Anja Encarnacao