3 Minuten für DICH und GOTTES WORT

Unser spiritueller Impuls zum 29. Sonntag im Jahreskreis

Die Kerze (c) Bild: Christiane Raabe In: Pfarrbriefservice.de
Die Kerze
Datum:
Do. 16. Okt. 2025
Von:
Volkmar Raabe

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Das persönliche Gebet ist ein Sprechen, ein Dialog, aber nicht in einen leeren Raum hinein, sondern auf jemanden zu. Mein Gebet hat eine Richtung. Ich wende mich an Ihn, der mich liebt und den wir Gott nennen. Das Wichtigste aber ist, regelmäßig zu beten und nicht aufzugeben. … Und verlass dich darauf, dein Beten wird gelingen und wirksam sein! Es ist nie vergeblich. Alle unsere Gebete werden beantwortet, wenn auch oft auf unvorhergesehene Weise und zu unverhoffter Zeit. Beten ist aber auch fordernd. Es ist eine Herausforderung. Beten ist unbequem und bringt außerdem ein gewisses Risiko mit sich. Denn im Gebet vernehmen wir unweigerlich die Stimme unseres Gewissens, das uns sagt, was wir tun oder nicht tun sollten. (Franz Kardinal König)

Evangelium (Lk 18, 1-8)

In jener Zeit
sagte Jesus seinen Jüngern durch ein Gleichnis,
dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten:
In einer Stadt lebte ein Richter,
der Gott nicht fürchtete
und auf keinen Menschen Rücksicht nahm.
In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe,
die immer wieder zu ihm kam
und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Widersacher!
Und er wollte lange Zeit nicht.
Dann aber sagte er sich:
Ich fürchte zwar Gott nicht
und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht;
weil mich diese Witwe aber nicht in Ruhe lässt,
will ich ihr Recht verschaffen.
Sonst kommt sie am Ende noch
und schlägt mich ins Gesicht.
Der Herr aber sprach:
Hört, was der ungerechte Richter sagt!
Sollte Gott seinen Auserwählten,
die Tag und Nacht zu ihm schreien,
nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern bei ihnen zögern?
Ich sage euch:
Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen.
Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt,
den Glauben auf der Erde finden?

 

Das ist unser spiritueller Impuls für den Alltag

inspiriert (c) Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
inspiriert

Jesus erzählt heute von einer Witwe, die unermüdlich um ihr Recht bittet. Ihre Ausdauer bringt schließlich den Erfolg. Sie wird uns zum Bild für das beharrliche Gebet, das Jesus uns ans Herz legt.

So erinnert uns auch Kardinal König: Beten ist kein bequemer Weg. Es fordert Ausdauer, manchmal Geduld und immer wieder die Bereitschaft, die Stimme unseres Gewissens zu hören. Im Gebet öffnen wir uns für Gottes Gegenwart – auch dann, wenn seine Antwort anders ausfällt, als wir es erwarten.

Das Foto der brennenden Kerzen zeigt, wie Gebet konkret wird: Jede Kerze ist ein sichtbares Zeichen unseres Vertrauens, unseres Hoffens, unserer Bitte. Ein Kind, das eine Kerze entzündet, tut dies mit Einfachheit und Offenheit. So dürfen auch wir beten – nicht perfekt, aber ehrlich. Gott hört unser Rufen.

Gebet verändert nicht zuerst Gott, sondern uns selbst: es schenkt Licht in der Dunkelheit, Kraft zum Weitergehen und Mut, unser Leben neu auszurichten. Jede Kerze, jedes Gebet ist ein kleiner Schritt, der Glaube lebendig zu halten.

Gedankenanstöße

Wo brauche ich gerade Ausdauer im Gebet?
Welche Stimme meines Gewissens höre ich im Gebet?
Wo schenkt mir ein kleines Gebet Licht und Hoffnung?
Wie kann ich diese Woche meinen Glauben zum Leuchten bringen?

Segenswunsch

Gott segne dich in dieser Woche:
mit dem Licht einer Kerze, entzündet in kindlicher Offenheit,
mit Geduld, wenn Wege schwer und Gebete herausfordernd sind,
und mit der Freude, im stillen Gebet seine Nähe zu spüren –
so wie ein Kind, das vertrauensvoll eine Kerze in den Sand stellt,
als Zeichen der Hoffnung, der Bitte und des Glaubens.

Mit herzlichen Segenswünschen und eine gute Woche,

Diakon Volkmar Raabe