Die neuen Pfarrei Guter Hirte - lebendiges Zentrum des kirchlichen Lebens

Zusammenwachsen und die Zusammenarbeit in der neuen katholischen Pfarrei

Impressionen aus der neuen Pfarrkirche (c) Bild: Christiane Raabe
Impressionen aus der neuen Pfarrkirche
Datum:
Mo. 13. Okt. 2025
Von:
Christiane Raabe

Odenwaldkreis. Die Vorbereitungszeit neigt sich dem Ende zu, und der Aufbruch in die neue Pfarrei „Guter Hirte im Odenwaldkreis“ ist spürbar. Zum 1.Januar 2026 wird der Zusammenschluss der bisherigen zwölf katholischen Odenwaldkreis-Pfarreien wirksam. Mit dem Fortschreiten des Pastoralen Weges haben sich auch die Themen der Pastoralraumkonferenz (PRK) gewandelt: Standen im letzten Jahr und zu Beginn 2025 noch konkrete Aufgaben und die Umsetzung diözesaner Ziele im Fokus, ging es in der jüngsten Sitzung vor allem um das Zusammenwachsen und die Zusammenarbeit in der neuen Pfarrei.

Ein zentraler Punkt der Sitzung war die Vorbereitung des Gründungsgottesdienstes am Sonntag, 1. Februar 2026, um 10 Uhr in St. Sebastian, Michelstadt. Anschließend lädt ein Gemeindefest zum Verweilen und zur Begegnung ein. Den Abschluss bildet am späten Nachmittag die Vesper in der Pfarrkirche St. Sophia, Erbach. Ziel der Planungen ist es, allen Gläubigen sowie kirchlichen Gruppen und Einrichtungen eine aktive Teilnahme zu ermöglichen. Zwei Planungsgruppen stellten ihre Ergebnisse und Impulse vor. Im Gottesdienst erhalten die pastoralen Mitarbeiter ihre neuen Dekrete und werden offiziell für die neue Pfarrei beauftragt. Den Pfarrsekretärinnen werden die neuen Kirchenbücher übergeben – ein symbolischer Schritt der Neuausrichtung. Wie sich Einzelne und Gruppen beteiligen können, wird bald in den bisherigen Pfarreien bekanntgegeben – ein gemeinsamer Weg in die Zukunft, getragen von Glauben und Beteiligung.

Ein weiterer wichtiger Punkt war die Vorbereitung der Wahl des neuen Pfarreirates am 14. und 15. März 2026. Bereits im August wurde eine allgemeine Briefwahl beschlossen, dennoch bleibt auch die Urnenwahl möglich. Aus den sieben Gemeinden der neuen Pfarrei wurden sechs Wahlbezirke gebildet. Das Gremium vereinbarte, dass an dem Wahlwochenende vor und nach den Gottesdiensten in den Kirchen oder angrenzenden Räumen gewählt werden kann. Die genauen Zeiten und Orte werden vom Wahlausschuss rechtzeitig über den neuen Pfarrbrief „Aufbruch“ und örtliche Bekanntmachungsblätter bekanntgegeben.

Das Herzstück der neuen Gemeinden wird der Gemeindeausschuss sein – ein lebendiges Zentrum des kirchlichen Lebens. Seine Mitglieder engagieren sich in der Planung und Umsetzung vielfältiger Angebote, von Gottesdiensten über kulturelle Veranstaltungen bis zu sozialen Projekten. Dabei geht es um mehr als Organisation: Der Ausschuss schafft Räume, in denen Glaube erfahrbar wird und Gemeinschaft wächst. Menschen verschiedener Generationen und Lebenswelten kommen zusammen, teilen Ideen, übernehmen Verantwortung und stärken das Miteinander. Als beratendes und beschlussfassendes Gremium diskutiert der Ausschuss wichtige Fragen des Gemeindelebens und trifft Entscheidungen, die die Kirche vor Ort prägen. Zugleich ist er ein offenes Forum, in dem Anliegen, Impulse und Wünsche der Gläubigen Gehör finden und direkt in die Arbeit einfließen. So entsteht ein lebendiges Miteinander, mit dem Ziel, eine zukunftsorientierte Kirche zu gestalten, die auf die Menschen eingeht und den Glauben im Alltag stärkt.

Leitender Pfarrer Harald Poggel stellte die hauptamtlichen Ansprechpersonen für die künftigen Gemeinden vor: In der Gemeinde Am Odenwaldlimes (Bad König/Vielbrunn) übernimmt Pfarrer Ryszard Strojek diese Aufgabe. Für Breuberg-Höchst ist weiterhin Pfarrer Josef Schachner zuständig, während Pfarrer Jozef Koscielny Ansprechpartner im Gersprenztal bleibt. In Lützelbach und Seckmauern-Haingrund teilen sich Kaplan Cornelius Agbo und Diakon Volkmar Raabe die Verantwortung. Pfarrer Christoph Zell betreut weiterhin die Gemeinde Michelstadt, und im Südlichen Odenwaldkreis (Erbach, Beerfelden, Hesselbach) stehen Pfarrer Harald Poggel und Gabriele Maurer, pastorale Mitarbeiterin, als Ansprechpartner zur Verfügung.

Die Ansprechpersonen begleiten den weiteren Entwicklungsprozess in den Gemeinden aktiv. Ihre Aufgaben sind vielfältig: Sie gestalten die Veränderungen mit, fördern die Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden, entwickeln pastorale Konzepte, setzen Schwerpunkte nach vorhandenen Ressourcen und Charismen und koordinieren gemeinsame Veranstaltungen und Aktivitäten.

Auch in der Verwaltung geht die Entwicklung gut voran. Zwei frei gewordene Sekretariatsstellen konnten neu besetzt werden. Der Übergang von sieben Pfarrbüros zu einem zentralen Büro verlief bisher reibungslos. Ab 1. November gelten neue Öffnungszeiten, damit alle Gemeindemitglieder weiterhin verlässlich Unterstützung finden: Sowohl in den bisherigen Pfarrbüros – künftig Kontaktstellen – als auch im zentralen Pfarrbüro stehen kompetente Ansprechpartnerinnen telefonisch und persönlich zur Verfügung. So bleibt die Nähe zu den Menschen im gesamten Pastoralraum erhalten. Die genauen Öffnungszeiten und Kontaktdaten werden rechtzeitig bekanntgegeben.

Auch spirituell ist die neue Pfarrei bereits spürbar: Noch vor ihrer offiziellen Gründung lädt der Pastoralraum Odenwaldkreis am Sonntag, 7. Dezember, um 16 Uhr zu einem festlichen Gottesdienst mit Bischof Peter Kohlgraf in St. Luzia und Odilia, Oberzent-Hesselbach, ein. Im Mittelpunkt steht die Rückkehr von Maria und Martin, die zwei Jahre lang als spirituelle Wegbegleiter durch die bisherigen Pfarrgemeinden zogen – eine Wallfahrt als geistlicher Auftakt zur Neugründung. Der Gottesdienst ist ein Moment des Dankes und der Zuversicht für die Zukunft der neuen Pfarrei. Alle sind herzlich eingeladen, diesen besonderen Augenblick mitzufeiern, in Vorfreude auf ein neues Kapitel kirchlichen Lebens im Odenwald.

St. Sophia in Erbach wird ab dem nächsten Jahr die neue Pfarrkirche der Pfarrei „Guter Hirte im Odenwaldkreis“. Zurzeit beherbergt St. Sophia Maria und Martin, bevor sie am 7. Dezember wieder an Hesselbach zurückkehren.