Kein Bammel vor dem Gebimmel!

Kirchenkabarett „Heiliger Bimbam“ mit Thomas Klumb in Erbach's St. Sophia

bimbam (c) Willi Weiers (Ersteller: Willi Weiers)
bimbam
Datum:
So. 9. Okt. 2011
Von:
Team
Wenn eine Kirchengemeinde ein Jubiläumsjahr feiert, darf es an Gottesdiensten, Kirchenkonzerten, Vorträgen und natürlich an prominenten Gästen nicht mangeln. Zu den letzteren hat die katholische Pfarrei St. Sophia aus Anlass ihres 175jährigen Bestehens nicht nur Weihbischof Neymeyr (23. Oktober) und den Mainzer Bischof, Professor Karl Kardinal Lehmann (7. März 2012), eingeladen, sondern auch Thomas Klumb. Der gebürtige Wormser ist Ordinariatsrat und verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit im Bistum Mainz. Weitaus bekannter und in dieser Rolle bundesweit auf Bühnen und in Fernsehauftritten unterwegs ist der katholische Theologe mit seinem Programm „Heiliger Bimbam“. Seit über zehn Jahren zählen die Auftritte des Wahl-Mainzer Humoristen zu den Höhepunkten der Prunksitzungen aus der Fastnachtshochburg am Rhein.

Der stattliche Mittfünfziger bot am Freitag in der voll besetzten Remise eine gut zweistündige Kostprobe seines Könnens, das unter der Überschrift Kirchenkabarett angekündigt worden war. Präsentiert wurde nicht nur die Entlarvung der zehn Gebote und der Tipp für den besten Platz zur Beichte („auf der linken Seite im Dom bei dem schwerhörigen Priester"), sondern ein humoristisches Potpourri durch alle Lebenslagen. Klumb, der nach der Pause mit unterschiedlicher Bekleidung in die Rollen als Bischof, Friedhofsbesucher und Senior wechselte, brillierte durch seinen flüssig vorgetragenen Wortwitz, den er mit sparsam eingesetzten, aber gezielt pointierten Gesten unterstrich. Die Botschaft, die vereinfacht als „keine Bammel vor dem Gebimmel" zusammengefasst werden darf, kam stets an: Ob bei der bevorstehenden Ergreifung der (Kirchen-)Macht durch die Frauen („Wenn ich in den Himmel komme, wünsche ich mir, dass eine Frau vor mir steht.") oder beim Ableben: „Ich glaube an die Wiedergeburt. Deshalb habe ich mich in meinem Testament auch als Alleinerbe eingesetzt."

Bei seinem Ausflug in die Welt des Glaubens („Die Glaubensspitze wird in ihrer Spitze immer breiter.") und der Schöpfung („Männer sind von der Schöpfung benachteiligt. Gott hat uns einen Knüppel zwischen die Beine geworfen.") sparte er nicht damit, die weltliche Vermarktung des Klerikalen humoristisch anzuprangern - oder (je nach Sichtweise) sich daran zu erfreuen. So stand ihm die spitzbübige Freude im Gesicht geschrieben, als er das Kartenspielquartett der Bischöfe nach genüsslicher Vorstellung wieder in die Tasche steckte. Mit viel Applaus honorierte das Publikum seine versierten Ortskenntnisse („Die Nasa bietet neuerdings Bestattungen auf dem Mond an. Günstiger wird es in Bullau für eine Beerdigung hinter dem Mond.") und die damit verbundene Phantasie. „Bad Schmierechttal" ist nur eine Variante, die sich als neuer Name für eine auch buchstabengetreue Verschmelzung von Erbach und Michelstadt angeboten hätte. Vor der Zugabe verabschiedete sich der Kabarettist mit einer schwarzhumoristischen Geste von seinem Publikum, in dem er rückwärtsgewandt ein Blumengebinde einem Brautstrauß gleich in das Publikum warf, das zuvor für einen Beerdigungssketch gedient hatte.

Blick auf die 180 Gäste

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Peter 'HolyValley' bei der Zugabe mvon Thomas Klumb

Peter "HolyValley" bei der Zugabe mvon Thomas Klumb

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Der Festredner

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Bestens informiert über die örtlichen Gegebenheiten in Erbach und St. Sophia

Bestens informiert über die örtlichen Gegebenheiten in Erbach und St. Sophia

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