Wissen Sie, was „Weggottesdienste“ sind?

Es hat mit der Erstkommunion zu tun

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Bereit für den Weg
Datum:
Do. 30. Sept. 2021
Von:
Gabriele Maurer

Seit diesem Jahr feiern die Katechetinnen mit den Erstkommunionkindern und ihren Eltern Weggottesdienste. Wissen Sie, was „Weggottesdienste“ sind?

Das Konzept wurde von Pfr. Theodor Kramer entwickelt. Er fragte sich, wie Kommunionkinder an die Feier der Eucharistie herangeführt werden können, wenn viele von ihnen noch nie eine Heilige Messe erlebt haben. Die Weggottesdienste wollen Kinder Schritt für Schritt durch nicht-eucharistische Gottesdienste in die Feier der Heiligen Messe einführen. Durch Wiederholungen sollen sie die Worte und Gesten unserer reichen Liturgie kennenlernen und diese sollen dabei ihr Herz erreichen.

Woher kommt der Name “Weggottesdienste”?

  • Wir sind mit den Kindern auf dem Weg zu Gott, unserem Vater, und zu seinem Sohn Jesus Christus: unser Lebens- und Glaubensweg.
  • Wir sind mit den Kindern auf dem Weg zur Erstkommunion.
  • Wir gehen in den Gottesdiensten einen Weg in die Hl. Messe hinein (Ablauf).
  • Wir gehen einen Weg durch die Kirche (den Kirchenraum).
  • Wir sind als Eltern/ Begleiterinnen selbst auf dem Weg: So ist auch das Konzept nicht fertig, sondern befindet sich in Be-weg-ung.
  • Diese Gottesdienste stellen selber einen Weg dar. Ihr Ort ist der Kirchenraum.

Besonderheiten der "Weggottesdienste"

  • Erstkommunionvorbereitung in Form von Gottesdiensten, die jedoch nicht-eucharistisch sind. "Beten lernst du durch Beten. Gottesdienst feiern lernst du, indem du es tust."
  • Die Feier und damit das "Einüben" geschehen in Schritten, die aufeinander aufbauen. Elemente früherer Gottesdienste tauchen später immer wieder auf. Es entstehen "Rituale".
  • Alle Kinder erhalten eine kleine Aufgabe im Gottesdienst. Die Aufgaben wechseln.
  • Ort dieser Gottesdienste ist die Kirche, deren zentrale "Orte" wie z. B. Taufbecken, Ambo – als Tisch des Wortes – und der Altar – als Tisch des Mahles -erschlossen und vertraut gemacht werden.
  • An den Gottesdiensten nehmen nicht nur die Erstkommunion-Kinder teil, sondern auch sie begleitende Erwachsene (vor allem Eltern). Absicht ist, sie in die innere Haltung des Betens und Gottesdienstfeierns einzubeziehen.
  • Die gemeinsame Feier von "Weggottesdiensten" innerhalb der Eucharistie- und Bußvorbereitung ersetzt nicht Religionsunterricht, sonntägliche Eucharistiefeier (Familiengottes­dienste), gemeindekatechetische Gruppenarbeit und familiäre Vorbereitung, sondern ergänzt sie.

In Coronazeiten sind sie eine gute Möglichkeit, mit Kindern und einem Elternteil mit Hygienekonzept in Kleingruppen zusammen zu kommen. Weil wir wegen der Gruppengröße nicht alle gemeinsam feiern können, gibt es bei uns das Angebot von jeweils drei Weggottesdiensten zu einem Thema: zwei in Erbach, einen in Beerfelden. Die Gruppen setzen sich jeweils unterschiedlich zusammen, so wie die Familien Zeit haben und sich anmelden. Obwohl zuvor gemeinsam im hier sehr kreativen, aktiven und kompetenten Katechetinnenkreis besprochen, läuft jeder der drei Weggottesdienste natürlich anders ab, weil ihn verschiedene Menschen mitgestalten, unterschiedliche Fragen/ Beiträge kommen und Schwerpunkte anders gesetzt werden. Diese sehr lebendige Form von Gottesdienst möchte ich gerne auch künftig in der Erstkommunionvorbereitung beibehalten und hoffe sehr, dass bald wieder mehr Personen teilnehmen dürfen, wir ohne Einschränkungen singen dürfen und unsere Rituale pflegen, damit wieder erlebbar wird, was Gottesdienst auch bedeutet: Gemeinschaft mit Gott zu erfahren und Gemeinschaft untereinander.

Gabriele Maurer, Pastorale Mitarbeiterin