"Das hat mein Herz berührt!"

Für Begeisterung und einen Wolkenbruch sorgte die 8. Open Stage unter den Platanen der Kulturkirche St. Thomas Morus

Open Stage im Mondesschein: Drei Stunden Programm auf hohen, musikalischen Niveau (c) Förderverein St. Thomas Morus e.V.
Open Stage im Mondesschein: Drei Stunden Programm auf hohen, musikalischen Niveau
Datum:
Mo. 12. Sept. 2022
Von:
Jakob Handrack

Zum mittlerweile achten Mal seit 2019 fand die Offene Bühne (Open Stage) auf der Freilichtbühne unter den Platanen der Kulturkirche St. Thomas Morus statt. Seit drei Jahren hat es sich etabliert: in den Sommermonaten während der Semesterferien schlägt die Open Stage aus dem benachbarten Quartier des Lokal International am Eichendorffring ihre Zelte auf der Open Air Bühne der Kulturkirche St. Thomas Morus auf. In dieser Saison bereits zum dritten Mal. 

Rekord bei teilnehmenden Künstlern

Die
Die "Country Tschabos" schlagen die sanften Saiten an

Veranstalter Jakob Handrack, Intendant der Kulturkirche, zeigte sich euphorisch: „Es war eine großartige Veranstaltung und ein gelungener Abschluss unserer Open Air Saison 2022 mit fantastischen Acts. So viele talentierte und fähige Musiker hatten wir noch nie bei einer Open Stage auf der Bühne.“

Neben vielen alten Hasen, die ihren Schwung nicht verlieren oder ihre neuen Songs vorführen wollen, haben bereits etliche Newcomer die Gelegenheit genutzt, jene Bretter, die die Welt bedeuten, für sich zu erobern. Sie tun das mit einer Selbstverständlichkeit, als wären sie schon lange im Geschäft. Einige von ihnen haben bereits CDs herausgebracht, z.B. wie Sabrina Alexandra aus der Wetterau, die bereits das zweite Mal dabei ist. Ihre Songs sind geprägt von tiefen Weltschmerz und einer düsteren Melancholie so manch depressiver Momente, und dabei zutiefst autobiographisch.  Das geht unter die Haut. Die Gitarre begleitet sie dazu behutsam, leicht arpeggierend. Ihre Stimme dominiert klar und schnörkellos. Etwas schüchtern aber nicht weniger selbstbewusst wirkt die zweite Singer-Song-Writerin des Abends, Layla-Louise Bös.

Respekt und Wertschätzung statt Leistungsdruck und Konkurrenzdenken

Constantin Pukownik: der Mann für den richtigen Ton (c) Förderverein St. Thomas Morus e.V.
Constantin Pukownik: der Mann für den richtigen Ton

Das Publikum zeigt sich stets aufmerksam und dankbar. Es herrscht eine begeisternde und gelöste Stimmung. Da kam auch das schlechte Wetter nicht gegen an. Constantin Pukownick, Organisator der Open Stages, moderierte wie immer in rühriger Weise den Abend, kündigte die einzelnen Künstlerinnen und Künstler frenetisch an und sorgte am Mischpult für den richtigen Ton. Das Publikum klatschte und johlte begeistert nach jedem Auftritt.

Nicht Leistungsdruck oder Wettbewerbscharakter prägen die Open Stage, sondern der Gedanke: „Ich kann was und das möchte ich anderen auf der Bühne zeigen.“ Dafür gibt es ehrliches Feedback mit Respekt und Wertschätzung.

Über drei Stunden Bühnenprogramm

Trotz Regenwetter: Entspannte Stimmung zur 8. Open Stage (c) Förderverein St. Thomas Morus e.V.
Trotz Regenwetter: Entspannte Stimmung zur 8. Open Stage

Jeder Künstler hat einen festen Slot, frei nach Andy Warholl „seine 20 Minuten Ruhm“. Danach kommt der nächste. So  ergaben sich drei Stunden lang ein abwechslungsreiches und ansprechendes Programm. Anmelden konnte man sich im Vorfeld oder auch ganz spontan am Abend.

Für den stimmungsvollen Auftakt sorgte Mr. JohnnyDeVille aka Hans Röth mit handgemachten Western Blues und kraftmeiernder Stimme. Von Anfang an dabei ist Eugen Pletsch. Er musizierte zusammen mit Uli Hentschel  (Gitarre, Bluesharp), bekannt aus der Formation MISFITS klassische Country-, Folk- und Westernstücke. Multi-Instrumentalist Constantin Pukownick ergänzte im spontanen Zusammenspiel das Duo auf dem Saxophon. Die „Country Tschabos“, Theo und Dieter, setzten einen drauf mit gefühlvollen Balladen im Country-Stil.

Ein besonderer Moment war es für Matthias Lenz nach zweijähriger, corona-bedingter Pause und darauffolgender Erkrankung wieder auf der Bühne zu stehen. Der gebürtige Alleinunterhalter präsentierte Klassiker von Frank Sinatra und Elvis Presley und lieferte eine mitreißende Bühnenperformance.

Auch Thomas Ransbach, Kantor der Kulturkirche St. Thomas Morus, präsentierte mit „Fly Me To The Moon“, „New York, New York“ und „Moon River“ beliebte Evergreens in Begleitung von Jakob Handrack am Klavier.

Aufmerksames Publikum

Fabian »The Streem« rappt die Lines frei heraus (c) Förderverein St. Thomas Morus e.V.
Fabian »The Streem« rappt die Lines frei heraus

Zum ersten Mal dabei waren mit Fabian „Streem“ und Marc-Jonas Never zwei Vertreter des Rap- und Hip-Hop-Genre. Szenekennern sind die beiden u.a. aus dem „Jokus“ vertraut. Die Lines waren flüssig, der Rhythmus forciert. So gewannen sie die Aufmerksamkeit des Publikums.

Alicia Zipfel, eine begeisterte Besucherin der Open Stage, schwärmte: „Es war eine wunderbare Musik. Sie hat mein Herz berührt. Da steckte viel Emotion drin. Ich bin froh, dass ich diese Veranstaltung genutzt habe.“