Ökumenischer Helferkreis: Ausflug nach Lorsch

Ökumenischer Helferkreis in Lorsch
Ökumenischer Helferkreis in Lorsch
Datum:
Sa. 31. Aug. 2019
Von:
Roswitha Gail-Eller

Am Samstag, dem 24. August 2019, machten sich die ehrenamtlichen Helfer des
ökumenischen Helferkreises *) zu einem Ausflug nach Lorsch auf den Weg.
Mönche, Kaiser, Tabakbauern: Die kleine Stadt, Lorsch mitten im Ried, am Fuße
der Bergstraße, hat eine bemerkenswerte Geschichte.

Bei strahlendem Wetter ließen wir uns zuerst durch das Kloster Lorsch führen. Dieses ist seit 1991 Mitglied der UNESCO Welterbe-Familie, das erste UNESCO Welterbe Hessens. Die Geschichte des Klosters Lorsch ist von den Anfängen 764 bis zum Ende seiner Existenz mit dem Dreißigjährigen Krieg, etwa 800 Jahre später, erstaunlich, spannend und wechselvoll. Seinen steilen Aufstieg verdankt es mehreren klugen Schachzügen der Klosterleitung: Früh schon sicherte sich das Kloster die Reliquien des Heiligen Nazarius. Und ebenso bald wurde beschlossen, die rasch reich gewordene Benediktinerabtei klugerweise unter den Schutz des Königs und späteren Kaisers Karls des Großen persönlich zu stellen, um politische Begehrlichkeiten zu vermeiden und das prosperierende Kloster zu sichern. Als 2014 das Kloster Lorsch, und damit auch die Stadt, das 1250. Gründungsjubiläum feierten, konnte das neu gestaltete Welterbe-Areal Kloster Lorsch eröffnet werden.

Nach dieser beeindruckenden Führung ging es erst mal zum Mittagessen.
Danach teilte sich die Gruppe in diejenigen, die den Kräutergarten besichtigen wollten, und diejenigen, die der Stadtführung folgen wollten.

Im Kräutergarten machen mehr als 200 heimische, von den Römern oder den benediktinischen Mönchen über die Alpen gebrachte Heilpflanzen das weltberühmte Lorscher Arzneibuch lebendig. Hier begann die Geschichte der modernen Medizin im westlichen Abendland. Bei der Stadtführung mit Adelheid im historischen Gewand folgten wir der mehr als zwölf Jahrhunderten alten Lorscher Geschichte, erfuhren, wann Karl der Große hier Hof hielt, wann das Kloster brannte, als nicht mal mehr 100 Menschen hier lebten, als der Tabak kam. Seit 2013 betreibt in Lorsch eine Gruppe Freiwilliger wieder Tabakanbau. Zum Tabakfest präsentieren die Tabakpflanzerinnen und Tabakpflanzer auch stets ihre neue „Lorsa Brasil“. Eine exklusive, weil in kleiner Auflage handwerklich gefertigte Zigarre (10.000 Stück), die dann aus der jeweils vorjährigen Ernte stammt.

Ein Eis und ein Kaffee zum Abschluss rundeten einen heißen, aber informativen Tag in Lorsch ab.

Im Namen der ganzen Gruppe sagen wir Dank für diesen gelungenen Tag.
Roswitha Gail-Eller

*) Der ökumenische Helferkreis ist eine Gruppe von etwa 30 Personen aus der katholischen Kirchengemeinde St. Marien und der evangelischen Melanchthongemeinde in Griesheim. Alle führt der Wunsch zusammen, mit ihren individuellen Fähigkeiten anderen Menschen zu helfen.

Kontakt unter helferkreis@gmx.de, Tel.: 01577 3828482 (Mo. – Fr. 10:00 – 12:00 Uhr)