Schmuckband Kreuzgang

Rochusfest 2020

Rochusstatue (c) Pfarrei St. Rochus, Mainz-Kastel
Rochusstatue
Datum:
Di. 11. Aug. 2020
Von:
Jörg Swiatek

Unsere Vorfahren haben vor mehr als 350 Jahren angesichts der damals herrschenden Pest-Seuche, das Gelübde abgelegt, dem Hl. Rochus jährlich eine Kerze zu weihen. Im Jahr 2020 werden wir und die ganze Welt von der Corona-Pandemie heimgesucht und können unser Rochusfest leider nicht in gewohnter Weise begehen, vor allem kann keine große Prozession stattfinden. Dennoch wollen wir das Gelübde unserer Ahnen erfüllen und die Rochuskerze durch Kastel tragen. Das wird in ganz kleinem Kreis geschehen – im doppelten Sinn: nur wenige Teilnehmer/innen und nur ein kleiner Kreis um die Kirche. Die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates – Frau Elke Klomann - wird als Vertreterin der ganzen Gemeinde die Kerze tragen; Pfarrer Swiatek - begleitet von wenigen Ministrantinnen und Ministranten und einer Lektorin – wird mit der Rochus-Reliquie Kastel segnen. Die Prozession um die Kirche wird aufgezeichnet und das Video am Ende des Gottesdienstes gezeigt werden. Der ganze Festgottesdienst kann auf dem YouTube-Kanal der Pfarrei St. Rochus mitgefeiert werden:

Der Pfarrgemeinderat hat aufgrund der besonderen Situation beschlossen, mit der Rochusspende auch dieses Jahr die Arbeit von Herrn Johannes Kaltenbach in Malawi zu unterstützen. Herr Kaltenbach – er stammt aus Kastel, seine Eltern wohnen in unserer Gemeinde – ist der Direktor der Welthungerhilfe in Malawi. Malawi ist eines der ärmsten Länder der Erde. Die meisten der etwa 17,5 Mio. Einwohner sind Kleinbauern. Trotz der großen Armut Malawis ist das Land dennoch Ziel für Flüchtlinge, vor allem aus der demokratischen Republik Kongo und aus Burundi. Immer mehr Menschen fliehen vor der instabilen Lage in diesen Ländern. Zunächst versuchen die Flüchtlinge in Tansania eine sichere Unterkunft zu finden. Jedoch sind die Flüchtlingslager in Tansania überfüllt, sodass ein Teil der Menschen nach Malawi weiterzieht. Zwischen drei Monaten und einem Jahr dauert die Odyssee vom Kongo über Tansania nach Malawi. Oft unterstützen Kirchen die Flüchtlinge auf ihrem beschwerlichen Weg.

Herr Kaltenbach schreibt uns: „Leider ist ein Ende der Corona-Krise in Malawi nicht absehbar. Offiziell haben wir aktuell etwa 4.660 Fälle und 150 Tote, aber angesichts der knappen Testkits und fehlendem Personal ist die Dunkelziffer deutlich höher. Vor allem die wirtschaftlichen Folgen werden für Malawi sehr schlimm werden. Über 35.000 Menschen sind bereits arbeitslos geworden, da alle Hotels und Pensionen im Land geschlossen sind. Dazu haben tausende Malawis im Ausland (vor allem Südafrika) ihre Arbeit verloren und können kein Geld mehr nach Hause schicken. Die malawische Regierung rechnet mit einem Ausfall von 100 Millionen Dollar an solchen Geldsendungen. Dazu fehlt es weiterhin an den einfachsten Dingen: Masken und Seife sind Mangelware. Dies macht uns unter anderem Sorgen im Flüchtlingslager in Dzaleka. Es ist mit Abstand das größte Flüchtlingslager Malawis. Das Lager wurde 1993 eröffnet und wird seitdem immer größer. Etwa 38.000 Menschen leben hier.“

 

(Schon letztes Jahr hat die Pfarrei St. Rochus Menschen in Dzaleka unterstützt, vor allem behinderte Kinder.)

 

Die Rochus-Spende 2020 möchten wir deshalb verwenden, um Stoff-Masken für die Flüchtlinge zu kaufen. Eine Maske kostet etwa 1 EUR und es gibt bereits einige Selbsthilfe-Nähgruppen im Camp, die Masken von guter Qualität herstellen. Damit leisten wir einen Beitrag zur Corona-Prävention und schaffen gleichzeitig Einkommensmöglichkeiten. Die Welthungerhilfe (www.welthungerhilfe.de) ist seit 2012 in Malawi mit einem eigenen Büro vor Ort. Mit einem Team von etwa 50 malawischen Mitarbeitern leisten wir Hilfe zur Selbsthilfe. Transparenz, Effizienz, und direkter Draht zu den Menschen sind dabei sehr wichtig für uns.“

Herr Kaltenbach hat uns ein Video geschickt, das wir im Gottesdienst zeigen werden.

 

Coronabedingt dürfen nur 70 Menschen unseren Gottesdienst live besuchen und auch eine Kollekte – durch das Herumreichen der Spendenkörbchen – darf nicht stattfinden. Die Besucher/innen des Gottesdienstes sind gebeten, ihre Spende in die Körbchen an den Ausgängen der Kirche zu legen. Wir hoffen, dass trotz der widrigen Bedingungen ein gutes Spendenergebnis erzielt werden kann und wünschen uns eine rege Beteiligung der Pfarrgemeinde sowie aller Bürgerinnen und Bürger von Kastel. Bitte machen Sie von der Möglichkeit Gebrauch, Ihre Spende zu überweisen:

 

Pfarrei St. Rochus Stichwort „Rochusspende 2020“

 

IBAN: DE14 5519 0000 0011 1040 31

BIC: MVBMDE55

 

Das Rochusfest begehen wir am Sonntag, den 16. August 2020. Der Festgottesdienst, der von unserer Jugendband „TonLos!“ mitgestaltet wird, beginnt um 10.30 Uhr in der Georgskirche. Die Teilnahme ist wegen Corona leider nur nach telefonischer Anmeldung im Pfarrbüro möglich.

 

Pfarrer Jörg Swiatek