Schmuckband Kreuzgang

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Pfarrkirche St. Georg

St. Georg Mainz-Kastel Turm (c) Von Martin Kraft, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=30479271

"Weit über alle Land" reckt die St. Georgskirche ihren Turm und gibt damit Zeugnis, dass hier ein Ort ist, an dem sich Menschen versammeln, um Gott zu loben und zu preisen, um ihm zu danken und ihn zu bitten. Ein fünfstimmiges Geläut ruft die Gläubigen zur Eucharistiefeier und zur Andacht, erinnert an Taufe und Tod, an Freude und Leid.
Mächtig steht die Kirche, frei, von Grün umgeben. Ein Pestkreuz an der Außenmauer weist hin auf die Schreckensjahre im 17. Jahrhundert.

Durch eine unscheinbare Pforte treten wir ein in ein Licht ­durchflutetes Gotteshaus, in einen Festsaal für die Feier der Liturgie. Majestätisch nimmt ein Barockaltar unseren Blick gefangen. Ein Prozessionsweg führt durch das im 18.Jahrhundert errichtete Langhaus in ein breit ausladendes, im vorigen Jahrhundert gebautes Querschiff. In dessen Mittelpunkt steht ein einem Tisch nachempfundenen mit Cosmatenarbeit ge­schmückter Marmoraltar. Es ist der Zelebrationsraltar - mitten in der Gemeinde - an dem in der Eucharistiefeier der Tod und die Auferstehung Christi vergegenwärtigt wird.

Über dem Altar fasziniert ein Kreuz. Bewusst lenkt es unseren Blick von der goldglänzenden himmlischen Weltlichkeit des Barockaltars auf die dramatische Realität des Karfreitag. Dem Kreuz wurde durch viele Balken ein Rahmen gegeben, es wurde in einen Raum gestellt, hat eine Dimension erhalten. Hier an dem Kreuz über dem Altar ist er, der Herr der Welt, Christus der König des All, in seiner verkrümmten, Schmerz schreienden Körperlichkeit die Mitte. Der Speerstoß des Longinus lässt Blut und Wasser strömen. Die Realität des Todes wird Wirklichkeit. Das Gotteslamm ist hingeschmettert, hat alle Schuld auf sich genommen, ist Sündenbock geworden. Vernichtet liegt es am Boden. Das Aus ist da. Nein !

Aus lignum crucis wird lignum vitae. Wir sehen die Antithese vom Tod bringenden Baum zum Leben bringenden Baum. Neues Leben wird. Die Kraft der Erlösung wird offenbar. Neues Leben der Erlösung sprießt aus dem Blut durchtränkten Holz des Todes. (Kreuz und Zelebrationsaltar wurden geschaffen von Karl Matthäus Winter, Limburg).

In der Gewissheit, erlöste Menschen zu sein, lassen wir uns wenige Schritte weiter von dem mächtigen Barockaltar beeindrucken. Geschaffen im 17. Jh. für das Zisterzienserkloster in Arnsburg in der Wetterau, fand er nach einer Odyssee seinen Platz hier in der Sankt Georgskirche. Bestimmt wird der Altar in barocker Lebendigkeit - in weiß und gold - von der Darstellung der Aufnahme Mariens in den Himmel. Die Aedicula wird umgeben von mächtigen Säulen. Kompositkapitelle tragen zwei übereinander ­liegende Konsolen, auf denen sich eine Anzahl von Putti tummeln. Einige deuten auf die Taube - Symbol für den Heiligen Geist - in einer Mandorla. Rechts und links von dem Altarbild stehen in barocker Bewegtheit der Hl. Benedikt mit Stab und Ordens­regel, sowie der Hl. Bernhard von Clairvaux - Gründer des Zisterzienserordens - mit einem Marterwerkzeug, dem Essig­ getränkten Schwamm.

Der Tabernakel in der Mitte des Altars wird bekrönt von einem Pelikan, Symbol für die sich hingebende Liebe Jesu Christi.

Unsere Aufmerksamkeit wollen wir schließlich der Taufkapelle zuwenden. In deren Mitte steht ein Taufstein aus dem 16. Jh. Der Deckel, ebenfalls ein Werk von Karl Matthäus Winter, zeigt die Darstellung der Taufe Jesu. Umgeben ist der Taufstein von drei Heiligen, die eine besondere Beziehung zu Kastel haben. Der Hl. Rochus, Patron der Gemeinde Kastel, angerufen in der Pestzeit, wird noch heute jährlich mit Gottesdienst und Prozession besonders verehrt. Der Hl. Georg, der Kirchen­patron, eine eigenwillige Darstellung ohne Lanze und Schild, wehrt das Böse mit Gottes Hilfe nur mit Wort und Geste.
Der Hl. Ferrutius, ein römischer Soldat, erlitt hier im Kasteler Raum wegen seines Glaubens den Martyrertod. Er wird als der erste bekannte Heilige von Mainz verehrt. Geschaffen wurden diese Figuren als bedeutende Alterswerke von Adam Winter, Kastel.
Der Hl. Ferrutius ist Zeuge für den Beginn des Christentums hier am Rhein. Ohne Unterbrechung gibt es seit der Römerzeit in dieser Region einen christlichen Kult.

Urkundlich wird um 54o eine Georgskirche in Kastel erwähnt, die aber einen anderen Standort in der Nähe hatte. Auf dem Platz der heutigen Kirche stand eine Kapelle, die jedoch immer wieder zerstört wurde. Der älteste Teil des heutigen Gotteshauses ist 1746 von Erzbischof Johann Friedrich Carl von Ostein geweiht worden.

 

Gemeindezentrum St. Elisabeth

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Pfarrkirche Maria Immaculata

Maria Immaculata

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