Der Pastorale Weg ist nicht nur ein schöner Höhenweg, er führt auch
durch Täler und unsicheres Gelände – wer wird auf der Strecke bleiben?
Als Hintergrund sei nochmal erwähnt, dass die Gelder des Bistums für die
einzelnen Pfarreien und Gemeinden aufgrund sinkender Einnahmen durch
die Kirchensteuer zurückgehen. Daher muss das Bistum Ausgaben senken.
Das hat zur Folge, dass zum Beispiel in der Bezuschussung von Reparaturund Erhaltungsmaßnahmen der einzelnen Gebäude im Pastoralraum
Abstriche gemacht werden müssen, die soweit gehen, dass Gebäude abgestoßen werden müssen.
Prinzipiell werden 50% Zuschuss gewährt, aber eben nicht mehr für alle
Maßnahmen. Hier gibt es Abstufungen je nachdem zu welcher Kategorie
ein Kirchort (Kirche, Gemeindezentrum, Pfarrhaus, Kindergarten, Kapelle
usw.) gehört. Die vier Abstufungen reichen von einer Bezuschussung aller
Renovierungsmaßnahmen (Kat. 1) bis zu nur noch notwendige Reparaturen, damit das Gebäude nicht weiter Schaden nimmt (Kat. 3). Die letzte
Kategorie 4 beinhaltet Gebäude, die abgestoßen werden.
Ziel ist, unter einen bestimmten Gesamtwert zu gelangen, um den Unterhalt der verbleibenden Gebäude für die nächsten Jahre zu gewährleisten.
Als Bewertungsfaktoren werden u.a. Brandversicherungswerte, Quadratmeterzahlen, Gebäudezustand, auch die Anzahl der Gottesdienstbesucher
und die weitere pastorale Verwendung innerhalb der Gemeinde hinzugezogen. Am Ende des Tages bedeutet das, dass bestimmte Gemeinden auf
ihre Kirche oder ihr Gemeindezentrum oder beides verzichten werden
müssen.
Beim vorgegeben Zielwert von 66% über alle Kirchorte hinweg wird klar,
dass es nicht nur die Gebäude betrifft, die sowieso schon die ganze Zeit
dringend reparatur- oder gar sanierungsbedürftig waren. Nein, es trifft
auch Kirchorte, die über eine lebendige Gemeinde verfügen und deren Gebäude in einem verhältnismäßig guten Zustand sind – alleine aus der Angst
vor zukünftigen Reparaturen und Sanierungsmaßnahmen heraus, die dann
durch die neue große Pfarrei nicht mehr finanziert werden können.
Zumindest für ehrenamtlich engagierte Gemeindemitglieder dürfte
das ein Schlag ins Gesicht sein, ganz zu schweigen von den Folgen für
die Gemeinde selbst, die auf einmal ohne ihre Kirche da steht.
Stellen Sie sich das nur Mal für unsere Kirche St. Michael vor!