Februar 2022
Lassen Sie uns vor dem Einstieg in das bereits laufende Jahr 2022 einen Blick zurück werfen, bevor wir uns den kommenden Monaten zuwenden. Zwei große Themen haben die Arbeit in unseren Gremien Pfarrgemeinderat, Pfarrverwaltungsrat und Seelsorgerat in 2021 bestimmt.
Das eine ist der Pastorale Weg, das andere ist Corona. Beides sind Themen, die einen echten Stresstest für unsere christliche Grundhaltung mit den Tugenden Glaube, Liebe und Hoffnung darstellen.
Der Rückblick auf die Wegpunkte in 2021 und durchgeführten Veranstaltungen bestärkt uns aber in unserer positiven Grundhaltung und sollte uns mit Dankbarkeit für alle unsere Gemeindemitglieder erfüllen, die sich tatkräftig oder im Gebet mit eingebracht haben.
Aber der Reihe nach: 2021 begann mit einer neuen Form der "Sternsinger". Anstatt von Haus zu Haus zu ziehen, wurden kleine Umschläge mit Kreide und einem Aufkleber verteilt. Diese Form ist auch 2022 wieder aktuell, wie Sie sicherlich mitbekommen haben. Ein großer Dank an dieser Stelle an Susanne Ritz und Eva Korb.
Vor einem Jahr erschien unser Kirchenführer, der in der Kombination von Gemeindegeschichte, präsentierten Kunstwerken und Gemeindeleben eher zu den ungewöhnlicheren Ausgaben zählen dürfte.
Im Rahmen des Pastoralen Weges wurden Teilprojektteams gegründet mit Mitgliedern aus den Gemeinden der zukünftigen Pfarrei. Zu den Themen Liturgie, Verkündigung und Diakonie fanden sich auch bei uns engagierte Menschen, die Ihre Erfahrung und Kompetenzen eingebracht hatten. Währenddessen hat der zukünftige Pastoralraum "Wetterau Mitte" Zuwachs bekommen. Mit den noch hinzugekommenen Gemeinden Florstadt und Dorn-Assenheim kann man ohne Übertreibung durchaus von einer "Großpfarrei" sprechen.
Am 24. Mai fand die Firmung in unserer Pfarrgruppe statt. Bereits die gemeinsame Vorbereitung stand unter den Einschränkungen, die Corona mit sich brachte. Überschattet wurde die Firmvorbereitung vom Tod eines Katecheten in Ockstadt. Trotzdem gelang es allen Beteiligten mit Pfarrer Bernd Weckwerth und Pfarrer Ritzert als Firmspender zwei außergewöhnliche Gottesdienste zu gestalten. Maßgeblich mit dazu beigetragen hat das Gesangsquartett, das aus drei Rosbachern und einer Ockstädterin bestand, unter der musikalischen Leitung von Henrik Schnabel und Lothar Halaczinsky.
Ende Juni verabschiedeten wir Pfarrer Sony nach 7 Jahren als zuverlässige Ferienvertretung für Pfarrer Bernd Weckwerth. Mit erfolgreichem Abschluss seiner Doktorarbeit wird er nun für seelsorgerische Aufgaben in seiner Heimat Kerala, Indien eingesetzt. Wir werden seine ruhige und freundliche Art in dankbarer Erinnerung behalten und wer weiß, vielleicht sieht man sich ja wieder.
Im Juli erhielten Anna Lorr und Rupert Merckle die bischöfliche Beauftragung zur Leitung von Wortgottesfeiern, Tageszeitliturgien und Andachten in der Pfarrgruppe Ockstadt/Rosbach. Zwischenzeitlich konnten sie bereits einige Wortgottesdienste und Andachten in St. Michael halten.
Im Rahmen des Pastoralen Weges zeichnet sich eine Herausforderung immer deutlicher ab: Über welche Finanzmittel wird St. Michael in Zukunft verfügen, um notwendige Projekte angehen und bezahlen zu können. Eine zentrale Rolle übernimmt dabei der Förderverein, der unter Leitung von Lothar Halaczinsky mit dafür Sorge trägt, dass dringende Projekte schneller finanziert werden können. Als Initiator und Veranstalter von Konzerten sorgt der Förderverein zusätzlich für Aufmerksamkeit und Spendengelder – wie zuletzt beim spektakulären Konzert von "Family & friends" am 5. September in der Wasserburg. Auch die Anschaffung eines lebensrettenden Defibrillators mit Förderung der Volksbank Mittelhessen im letzten Jahr hat St. Michael der Initiative des Fördervereins zu verdanken.
St. Michael ist traditionell Austragungsort musikalischer Leckerbissen. Dank der Initiative von Dr. Harald Lütteke, Mitglied des PGR, konnten wir 2021 das Collegium Musicum für ein Serenadenkonzert gewinnen.
Musikalische Spezialitäten halten auch unsere Organisten bereit. Besonders zum "Deutschen Orgeltag" hatte Martin Geisz eine schöne Auswahl an Werken von Andreas Wilscher im Rahmen des Sonntagsgottesdienstes vorbereitet.
Erfreulicherweise konnten auch die jeden Donnerstag stattfindenden Glaubensgespräche unter Mitwirkung von Dr. Harald Lütteke zeitweise wieder aufgenommen werden.
Normalerweise findet der "Weiße Sonntag" bekanntlich ja am ersten Sonntag nach Ostern statt. In Rosbach war das im Rahmen der Pfarrgruppe mit Ockstadt 32 bereits jahrelang so geregelt, dass der zweite Sonntag nach Ostern für Rosbach gewählt wurde. Leider machte uns Corona auch 2021 einen dicken Strich durch die Rechnung. Gerne hätten wir mit möglichst vielen Besuchern in unserer Kirche gefeiert. Nicht mit sehr viel mehr Besuchern, dafür etwas entspannter und zum ersten Mal mit Live-Übertragung ins Internet wurde die Heilige Erstkommunion am 3. Oktober gefeiert. Ebenfalls wieder musikalisch umrahmt vom Gesangsquartett, der kleinen Band und Orgel. Unser Dank gilt hier auch besonders Anna Lorr und Astrid Merckle, die sich unermüdlich um Organisation und Kommunikation gekümmert haben.
Eine weitere von uns sehr geschätzte Gruppe sind die Pfadfinder, die ihr 60-jähriges Bestehen gefeiert haben. In altbewährter Weise haben sie sich auch 2021 nach einem Jahr Pause wieder um die Ausrichtung einer St. Martinsfeier gekümmert. Ein klassischer Höhepunkt der Adventszeit ist "Sankt Nikolaus". Diesen konnten wir auch im Dezember im Rahmen einer kleinen Andacht in St. Michael durchführen. Mehr Kinder als 2020 waren der sichtbare Lohn für Anna Lorr, die das in bewährter Weise organisierte und für Lothar Halaczinsky an der Gitarre.
Suboptimale Impfquoten und neue Virusmutationen sorgten dafür, dass wir zusätzlich zu den bewährten Maßnahmen wie Anmeldung, Händedesinfektion, Maske tragen und Abstand ab dem 3. Advent auch noch 3G einführen mussten. Als wäre es nicht schon schwer genug, die Anmeldungen und Besucherlisten auf dem Laufenden zu halten, erfordert 3G zusätzlich die Kontrolle des Status jedes einzelnen Besuchers: Ist er geimpft, genesen oder getestet? Bitte verstehen Sie dies als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme, um ein Ansteckungsrisiko so gering wie möglich zu halten und um unserer Verantwortung unseren Mitmenschen gegenüber gerecht zu werden. Wir bitten Sie, liebe Besucher, um Verständnis dafür, dass wir Sie jede Woche erneut um das Vorzeigen Ihres Impfausweises an der Tür bitten, auch wenn Sie diesen bereits mehrfach in der Vergangenheit beim Besuch des Gottesdienstes vorgezeigt haben. Denn die konsequente Anwendung der 3G-Regelung bedeutet, dass wir aus rein rechtlichen Gründen dazu angehalten sind, diejenigen Besucher wieder nach Haus schicken zu müssen, die keinen Impfausweis, 33 eine Genesenenbescheinigung oder aktuellen Negativtest vorweisen können – auch wenn sie bereits geimpft, genesen oder negativ getestet worden sind. Es gilt nur der mitgeführte Ausweis, die Bescheinigung oder das Testergebnis! Das ist, gerade im Bereich von Kirche und Seelsorge, eine unschöne Konsequenz, die dennoch unser aller Verständnis erfordert. Verstehen Sie es bitte als Vorsichtsmaßnahme zum Schutz Ihrer Gesundheit. Die App, mit der wir den QR-Code abscannen, zeigt uns lediglich an, ob der Status noch aktuell ist und zu wem dieser QR-Code gehört. Ihre Daten werden darüber hinaus NICHT gespeichert. Daher gilt mein ausdrücklicher Dank allen, die sich zu diesem Dienst gemeldet haben. Besonders erwähnen möchte ich an der Stelle Gisela Zöller, die den Einlassdienst seit Beginn der Pandemie fast alleine übernommen hat und trotzdem souverän, geduldig und freundlich die Anmeldelisten handhabt.
Stand bereits hinter Nikolaus ein Fragezeichen, wurde das hinter dem Krippenspiel an Heilig Abend noch größer. Im Vorfeld hatten wir uns auf eine reduzierte Fassung mit wenig Sprecher und wenig "Action" verständigt, um die (Luft-)Bewegungen innerhalb des Kirchenraumes zu reduzieren. Anna Lorr hat mit Ihren beiden Töchtern und Julia Merckle als Maria ein bemerkenswertes Stück Weihnachtsgeschichte aus Sicht der beiden Stalltiere vorgeführt. Musikalisch begleitet wurde das von Lothar Halaczinsky und seinem Sohn Nicolai am E-Klavier auf sehr gefühlvolle Weise.
Die Christmette um 17.00 Uhr war im Gegensatz zu 2020 sehr gut besucht. Unsere Befürchtung, dass nicht einmal die Hälfte der angemeldeten Besucher kommt wie im Jahr davor, hat sich, Gott sei dank, nicht bewahrheitet. Feierlich zelebriert von Pfarrer Bernd Weckwerth und musikalisch umrahmt vom Gesangsquartett mit Band in Kleinstbesetzung und Martin Geisz an der Orgel durften wir endlich wieder einen stimmungsvollen Heilig Abend feiern. Der Bruder von Pfarrer Weckwerth, Gerd Weckwerth sorgte am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag für die musikalische Begleitung der Gottesdienste an der Orgel. Auch ihm sei hier Dank für die seit Jahren zuverlässige Begleitung unserer Gottesdienste gesagt. Leider konnte der Männergesangsverein "Germania" nicht den Gottesdienst am zweiten Weihnachtsfeiertag mit gestalten. Gerne hätten wir die schönen Lieder gehört, ist es doch schon Tradition in St. Michael geworden. Wir hoffen sehr, dass sich in 2022 eine Chance ergibt, Sänger der Germania wieder bei uns begrüßen zu dürfen.
Dank gilt auch einer ganzen Reihe Menschen in unserer Gemeinde St. Michael: zum Beispiel jenen, die immer dafür sorgen, dass der Haltepunkt ausgetragen wird, dass Besuchsdienste übernommen werden, jedes Jahr zu Weihnachten ein schöner Baum in der Kirche steht, diesen schmücken und auch wieder abbauen, die Außenanlagen unserer Kirche in Schuss halten, die Räumlichkeiten reinigen und die vielen Tätigkeiten erledigen, die oftmal als vollkommen selbstverständlich hingenommen werden. Dazu gehören auch der Lektoren- und Kantorendienst. Ein großer kirchenmusikalischer Gewinn für unsere Gemeinde ist Fr. Dr. Judith Janzon, die an nahezu jedem Sonntag als Kantorin tätig ist. Bitte denken Sie daran, das ist vor allem ehrenamtliches Engagement ohne das ein Großteil der hier genannten Tätigkeiten nicht darstellbar wäre. Viele übernehmen dabei nicht nur eine einzige Tätigkeit, sondern fühlen sich verantwortlich für eine ganze Reihe an Diensten in unserer Gemeinde. Getreu unserer Vision: "In bunter Vielfalt christliche Gemeinde gestalten – mach mit!" Was bringt 2022 für unsere Pfarrgruppe?
Inzwischen wissen wir, wer der neue Leiter unseres Pastoralraumes "Wetterau-Mitte"sein wird. Es ist Pfarrer Kai Hüsemann, der bislang in der Pfarrgruppe Darmstadt-Eberstadt eingesetzt war.
Im Februar werden wir die Rückmeldungen aus Mainz zu den pastoralen Entwürfen bekommen und ab Ostern wird Phase II des Pastoralen Weges beginnen. Zum 31. Juli werden die Dekanatsstrukturen aufgelöst werden und zum 1. August hin wird die Etablierung der neuen Regionalstrukturen stattfinden. Mit Beginn der Phase II werden wir im PGR Handreichungen, Leitfäden und Materialien erhalten, aus denen hervorgehen wird, was das konkret für unsere Gemeinden St. Michael und St. Jakobus bedeutet. Unser Anliegen wird auch 2022 sein, unseren Gemeindemitgliedern und den Menschen in Rosbach und Ockstadt Glaube, Liebe und Hoffnung auf vielfältige Arten und Weisen zu geben – unterstützen Sie uns dabei!
Rupert Merckle, PGR St. Michael