Trauer um Pabst Franziskus:„Der Pabst vom Ende der Welt“

Die traurige Nachricht hat heute die Welt erreicht: Papst Franziskus ist heute, am Ostermontag, im Alter von 88 Jahren gestorben.
Sein Tod macht auch uns betroffen.
Er war ein besonderer Theologe und Kirchenmann – empathisch, nah bei den Menschen, geleitet von Barmherzigkeit und der Option für die Benachteiligten.
Unerschütterlich war sein Einsatz für die Armen und Schwachen. Er ließ sich berühren von Menschen und ihrem Leid. Er gab den Unterdrückten und Vertriebenen eine Stimme.
Wir durften 12 Jahre einen Papst erleben, der sein Amt wohltuend bescheiden auslebte, weltzugewandt, unkonventionell, mutig und politisch.
Seine Worte trafen den Nerv der Zeit. Unerschrocken mischte er sich ein, warb und stritt für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. Schnörkellos und sicher nicht allen zum Gefallen kritisierte er scharf die ausbeuterischen Strukturen einer neoliberal geprägten Wirtschaft.
Seine Haltung und seine Theologie haben auch uns sehr geprägt und gestärkt.
Er hinterlässt uns und unserer Arbeit in der Betriebsseelsorge unverzichtbare, wichtige theologische und solidarisch-politische Impulse.
Dankbar nehmen wir Abschied.
Sein Tod an Ostern, am Hochfest der Auferstehung Christi und Mittelpunkt unserer Hoffnung, trägt – wie ein geschätzter Kollege ganz wunderbar formulierte – nahezu selbst eine österliche Botschaft und eine Art „Erbe“ in sich:
Dass wir mit ihm auf(er)stehen - für eine gerechtere Welt, für Frieden und die Achtung der Menschenwürde. Dass Leid und Tod, Unrecht, Hass und Krieg nicht das letzte Wort behalten.
Verbunden im Gebet – möge er in Frieden ruhen.
Ingrid Reidt
Betriebsseelsorgerin Südhessen/ Rhein-Main
Bischof Bätzing würdigt Franziskus als großen Papst