Schmuckband Kreuzgang

11. Sonntag im Jahreskreis

Bild_Tulpen_klein (c) Kerstin Rehberg-Schroth
Bild_Tulpen_klein
Datum:
Fr. 12. Juni 2020
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst am 14. Juni 2020 im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden - Pohlheim

Wir laden Sie ein, wenn möglich wieder Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder Brot zu brechen/Brot zu teilen.

Lied: GL 144,1-3

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, der uns als seine Freunde ruft und sendet, ist in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

 

Begrüßung

Liebe Gemeinde,

sehr herzlich begrüßen wir Sie zu unserem heutigen Gottesdienst. Nach Fasten- und Osterzeit, Dreifaltigkeit und Fronleichnam beginnen mit dem heutigen Tag wieder die „normalen“ Sonntage. Doch in dieser Zeit ist noch nichts „normal“: Viele von uns feiern weiterhin die Liturgie zu Hause. Manches ist in unserem neuen Alltag vielleicht zur Routine geworden. Doch vielleicht spricht Jesus uns heute im Evangelium besonders an, wenn er die Menschen anschaut und feststellt, sie seien „müde und erschöpft“. So, wie er die Menschen zu seiner Zeit betrachtet hat und wahrgenommen hat, was sie brauchen, so kennt er auch unsere Bedürfnisse. Darauf dürfen wir vertrauen, wenn wir ihn nun im Kyrie in unsere Mitte rufen:

 

Kyrie:

Jesus, du siehst das Leid der Menschen und hast Mitleid mit ihnen.

Herr, erbarme dich.

Jesus Christus, Du rufst Deine Freunde zu Dir und sendest sie zu allen Menschen.

Christus, erbarme dich.

Jesus, Du rufst auch uns in Deine Nähe und lässt uns die frohe Botschaft hören und weitergeben.

Herr, erbarme dich.

 

Wir loben und preisen Gott mit dem Loblied „Ehre dir, Gott im heilgen Thron“.

Glorialied: GL 723

 

Tagesgebet:

Lasset uns beten:

Allmächtiger Gott, im Sinai hast Du dem Volk Israel durch Mose Deinen Bund angeboten. In Wüstenzeiten durfte das Volk erfahren, dass Du immer zu uns Menschen stehst, Du uns durch schwierigste Zeiten hindurchträgst. Lass auch uns darauf vertrauen, dass Du uns nie allein lässt, immer zu Deinem Liebesbund, den Du auch mit uns in der Taufe geschlossen hast, stehst und Du uns Kraft schenkst, unsere Wege zu gehen, Du jeden dieser Wege mitgehst – ganz egal, ob es sich um anstrengende Wüstenwege handelt oder um Wege auf gutem, sicherem Grund. Schenke uns die Zuversicht durch Christus, Deinen Sohn, unseren Bruder und Herrn, der uns in seinen Jünger- und Freundeskreis beruft und mit dem wir verbunden sein dürfen – heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.

 

Erste Lesung: Exodus 19,2-6a

(Gelesen von Kathrin Hirz)

 

Antwortpsalm: Psalm 100 mit GL 56,1 Freut euch, wir sind Gottes Volk

 

Zweite Lesung: Römer 5,6-11

(Gelesen von Matthias Grützner)

 

Halleluja: 174,1

 

Evangelium: Matthäus 9,36 - 10,8

Teil 2 des Evangeliums

(Gelesen von Wolfgang Peis)

 

Predigt (Wolfgang Peis):

Liebe Leser,

liebe Schwestern und Brüder,

in den letzten Monaten begegnen mir viele Menschen, die erschöpft, müde oder verzweifelt sind. Sie sind verunsichert oder wissen oft nicht mehr weiter.

Lehrer an meiner Schule wissen nicht, wie sie den Kindern und Jugendlichen den nötigen Unterrichtsstoff vermitteln sollen oder wie sie zum Schuljahresende gerechte Noten verteilen können.

Angestellte bangen um ihren Arbeitsplatz oder haben ihn durch die Krise bereits verloren.

Unternehmen bangen um ihren Fortbestand oder mussten Insolvenz anmelden.

Und es gibt Menschen, die am Rande ihrer Belastbarkeit arbeiten.

Eltern (besonders Mütter) müssen die Anforderungen durch Homeoffice und Kindererziehung unter einen Hut bekommen. Verkäufer und Verkäuferinnen sehen sich oft Kunden gegenüber, die durch längere Warteschlangen an den Kassen gereizt und verärgert sind oder kein Verständnis für die strengen Hygieneauflagen aufbringen.

Nicht vergessen wollen wir auch die Pflegekräfte in den Senioren- und Krankenhäusern, die oft am Rande der Erschöpfung arbeiten.

Auch in unseren Kirchen engagieren sich viele Christen ehrenamtlich weit über das übliche Maß hinaus und stoßen dabei an ihre Grenzen. Ein besonderer Gruß sei hier an das Team der elektronischen Kirche am Limes und an die Ersteller und Verteiler der gedruckten Gottesdienste gerichtet.

Nicht zuletzt möchte ich auch an die vielen körperlichen, psychischen und seelischen Nöte erinnern, die nichts mit Corona zu tun haben, die aber durch die Krise in Vergessenheit zu geraten drohen.

Liebe Schwestern und Brüder,

Gott kennt all unsere Sorgen und Nöte, und er nimmt Anteil daran.

Davon berichten die Lesungen des heutigen Sonntags.

In der ersten Lesung, die von der Gottesrede am Sinai berichtet, schla­gen die Israeliten nach der Reise durch die Wüste ihr Lager auf. Wir kön­nen uns nur ansatzweise vorstellen, wie erschöpft sie gewesen sein müs­sen. Mitten in die Anstrengungen hinein lässt Gott ihnen durch Mose Mut zusprechen. Er erinnert sein Volk daran, dass er es auf Adlersflü­geln getragen und begleitet hat. Er lässt den Menschen mitteilen, dass sie ein Volk sind, das sich der besonderen Aufmerksamkeit Gottes sicher sein darf, wenn es sich auf Gott einlässt.

Dass Gottes Zusage konkret gemeint ist, darauf hoffen auch die Men­schen im heutigen Evangelium.

Sie waren erschöpft, nicht nur vom weiten Weg, sondern von den Lasten ihres Lebens; sie waren „fertig“, wie wir heute sagen, körperlich und see­lisch am Ende. Viele hatten auch die Hoffnung, von ihren Kran­kheiten ge­­heilt zu werden.

Und „als Jesus die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben“. Jesus ließ sich von der Not berühren, der er begegnete. Er hat nicht weg­­geschaut.

 In einem ersten Schritt lädt Jesus ein, durch das Gebet mehr Arbeiter bei Gott anzufordern. Das Gebet ist immer möglich, auch dort, wo wir nicht direkt helfen können. Es hilft, weil Gott dazu die Macht hat. Und weil es uns wacher macht für die Not der Menschen. Aber das Gebet alleine ge­nügt nicht. Jesus wendet sich an seine Jünger, an die, die mit ihm gehen und an ihn glauben. Er will sie aufwecken, ihnen die Augen öffnen, die Not so vieler Menschen zu sehen. Aber nicht nur die ma­te­riel­le Not, die oft groß und drückend ist, sollen sie sehen, sondern die viel grö­ßere Not der Menschen, denen es an Liebe, an Verständnis, an Orientierung, an Haltepunkten im Leben fehlt. Die Menschen vergleicht Jesus mit Scha­fen, denen ein Hirte fehlt, mit einer Herde, die herumirrt und nicht weiß, wie es weitergehen soll.

Wie unter dem Motto „Es gibt viel zu tun, packen wir’s an“ stattet er seine zwölf engsten Mitarbeiter, die Apostel, mit umfassender Vollmacht aus, Tote aufzuwecken und Kranke zu heilen. Damit macht Jesus deutlich, dass er die Verantwortung für die Glaubensweitergabe nicht alleine trägt. Er braucht nicht nur Menschen, die die Frohe Botschaft hören. Er braucht dringend Menschen, die diese Botschaft begeistert und an­ste­ckend weitersagen, menschliches Leid mindern und so dem Evangelium Hand und Fuß geben.

Jesus sendet also nicht irgendeine namenlose Schar, sondern Men­schen mit Namen und Gesicht, mit Geschichte und Herkunft. Menschen, die sich rufen lassen, die er ansprechen kann. Mit anderen Worten: Men­schen wie dich und mich. Und er sendet sie mit einem Auftrag.

„Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe!“ Es ist ein bewegender Gedanke, dass wir noch heute Christinnen und Christen sind und sein kön­nen, weil zu allen Zeiten Menschen bereit waren, sich hier ein­zu­klein­ken und mitzumachen und die Frohe Botschaft Jesu vom Reich Gottes weitergetragen haben zu anderen Menschen.

Es ist aber auch ein beunruhigender Gedanke, weil er uns in die Pflicht nimmt und uns daran erinnert, das weiterzugeben, was wir selbst emp­fangen haben. Jesu Auftrag, aber auch seine Vollmacht, gelten uns heu­te genauso wie damals den Aposteln. Was könnten seine klaren Worte für uns heute bedeuten: „Geht: Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aus­sätzige rein, treibt Dämonen aus“?

Heute würden diese Worte vielleicht bedeuten: "Lasst euch nicht unter­kriegen durch die Zeit und Corona; haltet durch. Ruft eure Verwandten an, wenn ihr sie nicht besuchen dürft. Helft beim Austragen von Gottes­diensten oder Pfarrinformationen. Lasst euch auf andere Gottes­dienst­for­men ein, wenn es anders nicht geht. Bietet euch für Ordnungsdienste an und unterstützt das Pfarrteam.“

Auch heute gilt die Klage Jesu: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter! „Jeder, der ein Herz hat, das sich von der Not des Nächsten an­sprechen lässt“, so schreibt der Wiener Kardinal Christoph Schönborn in seinen Gedanken zum Evangelium, „kann, Arbeiter in der Ernte‘ sein. Hier gibt es sicher keine Arbeitslosigkeit. In dieser großen Ernte werden immer Menschen mit großen Herzen gebraucht.“

Deshalb gibt Jesus einem jeden und einer jeder von uns, die wir getauft und gefirmt sind, diesen Auftrag, selbst mit anzupacken. „Es gibt viel zu tun“ – auch bei uns. Packen wir's an. Amen.

(Wolfgang Peis)

 

Credo:

Ja, wir glauben, dass Gott uns alle auserwählt hat. Wir glauben an diesen Gott, der dreifaltig ist und uns liebt. Zu ihm bekennen wir uns mit den Worten des apostolischen Glaubensbekenntnisses, gesungen im Lied: „Amen, wir glauben“.

GL 178

 

Friedenszeichen:

Jesus sendet seine Jünger in die Welt, damit sie seine Botschaft weitertragen können. Seine Botschaft ist eine Botschaft der Liebe und des Friedens. Als Jesu Freunde und Jünger sind auch wir berufen, diese Botschaft weiterzutragen, anderen Menschen den Frieden zu bringen. Zeichenhaft machen wir das auch heute, wenn wir einander – und im Herzen all denen, die in unseren Kirchen normalerweise neben, vor und hinter uns sitzen – nun den Frieden zusprechen, wie Jesus ihn uns zuruft:

Der Friede sei mit dir! Der Friede sei mit euch!

 

Lied vor der Mahlfeier: GL 147,1+4

 

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein

In der ersten Lesung haben wir gehört, dass Gott sein Volk, also uns, zu einem Reich von Priestern werden lässt. Als Jesu Freunde gehören wir zu seinen Aposteln. Uns alle beruft er, ein Teil seines Leibes zu werden. Uns alle beruft Gott, weil er uns liebt. Dies dürfen wir feiern – und so dürfen wir auch in diesem Gottesdienst Mahl miteinander halten, wie es die ersten Christen bereits in ihren Wohnungen taten – im Vertrauen darauf, dass Jesus bei uns ist: in allem Beten und auch im Brechen des Brotes.

Für das Geschenk seines Bundes loben und preisen wir Gott – gemeinsam mit allen Christen, ja, verbunden mit allen, die an den einen Gott glauben, der sich Mose im Sinai geoffenbart hat:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du uns durch Mose Deinen Bund angeboten hast, in dem wir bis heute und immer mit Dir verbunden sind. Wir preisen Dich, der Du Dein Volk auf Adlerflügeln aus Ägypten und durch die Wüste geführt und befreit hast und der Du auch uns führst auf allen unseren Wegen – auch und besonders durch alle Krisen unseres Lebens.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns durch Jesus Deinem heiligen Volk Israel hinzugefügt hast. Du hast Dein Volk zu einem Reich von Priestern, von Erwählten werden lassen. Wir danken Dir, dass Du jeden von uns rufst, beim Namen nennst und erwählst, weil wir in Deinen Augen wertvoll sind.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du in Jesus unser menschliches Sein angenommen hast. So kennst Du all unsere menschlichen Sorgen, Probleme, Ängste und Schmerzen, kennst frohe und glückliche Gefühle, aber auch all unser Leid. Dein Sohn Jesus hat all das am eigenen Leib erfahren. Er hatte Mitleid mit anderen Menschen, deren Erschöpfung er sah. Wir preisen Dich in der Zuversicht, dass Du auch unsere Erschöpfung, unser Leid und unsere Sorgen siehst und bei uns bist.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns in Liebe rufst und zu den Menschen schickst, Deine Botschaft und Liebe in die Welt hinauszutragen. Du sendest uns, von Dir zu erzählen und Deine Liebe zu feiern. Wir danken Dir, dass wir das in unseren Kirchen, aber auch in unseren Häusern und Wohnungen tun dürfen. Wir preisen Dich, weil Du mit uns Mahl hältst und immer bei uns bist.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine unfassbare Nähe, die Jesus uns auf wunderbare Weise gezeigt hat, als er noch am Abend vor seinem Tod seinen Jüngern das Brot gereicht hat mit den Worten: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und vor allem mit Dir brechen dürfen.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen der Lebensfülle, die Du jedem von uns bereitet hast. Wir preisen Dich, weil Du unsere Erschöpfung, unsere Trauer, ja all unser Leid in Freude wandeln willst. Du bist uns in unserer Freude und in unserem Leid näher, als jeder Mensch uns jemals kommen kann.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. In schwerster Stunde waren wir ihm so wichtig, dass er uns das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Nähe, die Du uns schenkst: von Anbeginn der Zeit, besonders in dem Bund, den Du mit Noah, Abraham und Mose geschlossen und durch Christus besiegelt hast; im Liebesbund, den Du mit jedem von uns ganz persönlich in der Taufe geschlossen hast.

Wir preisen Dich, dass wir mit Dir und miteinander verbunden sein dürfen und dies immer wieder in Gottesdienst und auch im gemeinsamen Mahl feiern dürfen – auch dann, wenn wir wie heute in unseren Wohnungen feiern. Wir danken Dir für alle Menschen, die zu unseren Gemeinden gehören und so mit uns und mit Dir verbunden sind.

Wir preisen Dich, Herr, unser Gott, der Du uns stärkst, unser Leid kennst und uns durch schwere Zeiten trägst. Wir preisen Dich, der Du uns sendest, die Botschaft von Dir voll Freude in die Welt zu tragen. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

 

Lied nach der Mahlfeier: GL 392

 

Fürbitten:

Als Jesu Freunde und Jünger ist er interessiert an dem, was uns bewegt. Mit Jesus tragen wir unsere Bitten zu Gott, seinem Vater:

  • Für alle, die auf den Bund vertrauen, den Gott einst mit Moses im Sinai besiegelt hat, für alle Menschen, die an den einen Gott glauben – und für alle Menschen, die Gott suchen. Lass alle Deine Liebe und Nähe erfahren.

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Menschen, die dort leben, wo Moses und Jesus gelebt haben, für die Menschen in Israel und Ägypten – und auch für alle Menschen, die in den verschiedenen Krisengebieten dieser Welt leben. Lass sie gerade in der momentanen Zeit von Menschen in ihren je eigenen Nöten und Sorgen gesehen werden.

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die in der Nachfolge der Apostel stehen – als Priester, als Ordensleute, als pastorale Mitarbeitende, als Getaufte – also für uns alle. Schenke uns allen das Vertrauen, das Du uns rufst und sendest und auch die Kraft schenkst, Deinem Ruf zu folgen.

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die heute den Auftrag Jesu hören: „Heilt Kranke!“: Gib ihnen die nötigen Gaben dazu, besonders das Geschenk der Weisheit, die richtigen Therapien einzuleiten, und hilf ihnen, für die Menschen da zu sein, um die sie sich kümmern möchten.

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  •  Für alle, die krank sind, die einsam sind, für alle, die trauern und leiden – für alle, die sich nach jemandem sehnen, der wie Jesus Mitleid mit ihnen hat, ihre Not sieht. Stelle ihnen Menschen an die Seite, die ein Auge und ein Herz für ihr Leid haben und ihnen die Stütze geben, die sie nun brauchen.

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  •  Für uns alle: in allen unseren eigenen Anliegen. (Hier ist Zeit, entweder in Stille die eigenen Bitten vor Gott zu bringen oder diese in der Hausgemeinschaft auch auszusprechen und so miteinander zu beten.)

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Herr, unser Gott, Du hast die Not der Israeliten gesehen, sie aus dem Land Ägypten geführt und gerettet; Du hast in Jesus all unser menschliches Leid gesehen. Du kennst auch unsere Sorgen und Nöte und hörst unser Rufen und Flehen. Dafür danken wir Dir und loben und preisen Dich in Ewigkeit. Amen.

Jesus ruft seine Jünger; er ruft sie und uns in seine Nachfolge. Mit ihm sind wir auf besondere Weise mit Gott, seinem Vater verbunden; wie Jesus dürfen wir ihn Vater nennen und gemeinsam mit allen Christen das Gebet sprechen, das er uns beigebracht hat:

Vater Unser

 

Dankgebet:

Gott, unser Vater, wir danken Dir für Deinen Bund, den Du mit uns geschlossen hast und zu dem Du immer stehst. Wir danken Dir, dass wir diesen Bund Deiner Liebe immer wieder feiern dürfen – normalerweise in der Feier der Eucharistie, im Moment im Gebet und Mahlhalten in unseren Wohnungen. Wir danken Dir, dass Du uns trägst – ganz besonders, wenn wir Wüstenwege gehen. Du befreitest die Israeliten und willst, dass auch wir als befreite Menschen Deinem Ruf folgen können. Schenke uns dazu die Kraft, die wir heute brauchen. Darum bitten wir Dich durch Christus, Deinen Sohn, unseren Bruder und Herrn, der uns gemeinsam mit den Jüngern heute ruft und sendet, weil Du uns liebst – heute bis in alle Ewigkeit. Amen.

 

Segensgebet:

Es segne uns der uns liebende Gott,

der Vater, der seinen Bund mit Mose geschlossen und uns zum Heiligen Volk von Priesterinnen und Priestern berufen hat,

der Sohn, der diesen Bund seines Vaters mit uns Menschen erneuert hat, die Liebe zu uns Menschen gelebt hat bis hinein in Tod und Auferstehung,

und den Heiligen Geist, in dem wir fähig werden, aus diesem Bund der Liebe zu leben, Gottes Liebe anzunehmen und ihn selbst und die Menschen und seine ganze Schöpfung zu lieben und zu achten.

So segne uns Gott im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.