Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst 25. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr B), 19. September 2021

(c) Salome Rehberg
Datum:
Sa. 18. Sep. 2021
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst 25. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr B), 19. September 2021,
im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim

Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

Instrumentalvorspiel: Schau auf die Welt (Klavier und Saxophon - Chiara Dyllus; Olivia Klatzka)

 


Lied: Schau auf die Welt (mit Gesang!) (Chiara Dyllus)

 


Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, der selbst die Kleinsten in den Mittelpunkt stellt, er ist in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Begrüßung:

Liebe Gemeinde,

an diesem Wochenende werden wir mit allerlei Weisheitstexten konfrontiert: Die Lesungen aus dem Buch der Weisheit, aus dem Jakobusbrief und auch aus dem Markusevangelium werden uns zeigen, wie sehr Gottes Weisheit die Welt verändern kann. Diese Texte können uns einladen, selbst immer wieder umzudenken, statt dem nachzugehen, was wir so selbstverständlich und „schon immer“ machen, immer wieder neu zu fragen, wie wir klug und weise und im Sinne Gottes heute handeln können.

Vielleicht steht diese Frage uns in dieser Zeit, in der in unseren Gemeinden alles anders, alles neu wird, ganz neu vor Augen: Wie sieht vor Gott eine gute Gemeinde aus?
Vielleicht steht uns das in dieser Zeit, die noch immer durch Corona geprägt ist, besonders vor Augen: Jesus umarmt heute ein Kind – wie können heute „Umarmungen“, wie kann Nähe aussehen? In einer Zeit, in der wir gerade kirchlich gesehen nicht nur wegen Corona, sondern schon wegen der Gefahr von Missbrauch hier vorsichtig sein müssen … Wie geht also wirklich wertschätzende, wohltuende Nähe?
Jesus umarmt das Kind, das Kleine, das damals überhaupt nichts galt: Wo umarmen wir das Wertlose, das Unscheinbare? Wo geben wir dem, was in den Augen der Welt nichts zählt, heute eine Bedeutung, zeigen auf, wie wertvoll es in den Augen Gottes ist? Wo zeigen wir anderen, wie wertvoll sie in den Augen Gottes sind?

Und dabei: Wo sehen wir heute selbst, wie wertvoll wir – also jeder und jede von uns – in den Augen Gottes ist?

Rufen wir Gott an, rufen wir Jesus an – dass er uns auch heute zeigt, welche Bedeutung seine Weisheit in unserer Welt hat. Rufen wir ihn in unsere Mitte mit den Worten des Kyrie:

Kyrie:

Herr Jesus, Du stellst ein Kind mitten in den Kreis Deiner Jünger.
Herr, erbarme Dich.

Jesus Christus, Du nimmst das Kind in Deine Arme und zeigst ihm, dass Du ihm nahestehst.
Christus, erbarme Dich.

Jesus, Du sagst, dass Dich aufnimmt, wer ein Kind oder einen anderen Armen bei sich aufnimmt.
Herr, erbarme Dich.

Diesen Jesus, der auch uns in seine Mitte ruft und uns zeigen will, wie wertvoll wir sind – egal, wer wir sind –, loben und preisen wir:

Loblied: GL 916 Groß sein lässt meine Seele den Herrn (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)

 

Gebet:

Lasset uns beten:

Herr, unser Gott, Du bist ein weiser Gott, der auch uns mit Weisheit beschenkt, damit auch wir weise und umsichtig handeln sollen, damit auch wir uns bemühen um Gerechtigkeit und Frieden und darum, die Machtlosen zu stärken. Steh uns bei in unserem Tun, lass uns durch Dein Wort immer aufs Neue erkennen, was gut und richtig ist und führe uns so immer näher zu Dir, der Du uns liebst heute und morgen und alle Tage unseres Lebens, bis Du uns einlädst, für immer bei Dir zu sein. Amen.


Kindergottesdienst:

Auch heute laden wir wieder ein zum Kindergottesdienst:

(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)

Hier gibt es noch eine Spielidee zum Thema. Viel Spaß damit wünschen wir Dir! Wenn Du noch weitere Ideen für uns hast, freuen wir uns sehr über Deine Nachricht an: KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir freuen uns sehr!

Text und Idee zum heutigen Kindergottesdienst entstammen der Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.

Erste Lesung: Weisheit 2,1a.12.17-20

(Gelesen von Matthias Grützner)
 
Antwortpsalm: Psalm 54 (Stefan Worlitsch)

 

Zweite Lesung: Jakobus 3,16 – 4,3 (Teil 1) (Teil 2)

(Gelesen von Lisa Broermann)
 

Halleluja (Stefan Worlitsch)

 

Evangelium: Markus 9,30-37

(Gelesen von Kerstin Rehberg-Schroth)

 

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth):

Liebe Gemeinde,

von Weisheitsworten handeln alle Schrifttexte, das habe ich vorhin einleitend gesagt. Ein wenig übertrieben mag sich das anhören, haben wir doch ausgerechnet in der Lesung aus dem Buch der Weisheit bereits einen recht eigenartigen Abschnitt gehört: De facto haben wir gerade das Gegenteil von Weisheit gehört, nämlich die Gedanken des Frevlers. Die schlossen mit: „Zu einem ehrlosen Tod wollen wir ihn verurteilen; er behauptet ja, es werde ihm Hilfe gewährt.“ Hätten wir noch einen Vers weiter hören können, so hätte es geheißen: „So denken sie (also die Frevler), aber sie irren sich; denn ihre Schlechtigkeit macht sie blind.“ – Und doch lässt sich genau dieser Abschnitt, den wir heute gehört haben, auf Jesus Christus hin deuten. Als hätten es die Verfasser der Weisheitsschrift schon damals geahnt, was mit Jesus, unserem Messias, passieren würde: Der war gerecht; ihm wurde aufgelauert; er wurde erniedrigt und gefoltert. „Ist der Gerechte wirklich Gottes Sohn, dann nimmt sich Gott seiner an und entreißt ihn der Hand seiner Gegner.“ Ja, mit Blick auf Jesus klingt das prophetisch – und doch so ganz anders, als es nachher tatsächlich war: Da schauen die Praktiken durch, die noch im Mittelalter auch bei uns gang und gäbe waren: Wenn man jemanden mit einem Mühlstein ins Wasser schmiss oder die potentielle Hexe verbrannte, so hätte doch ein Gott kommen können und sie retten, sofern sie nicht schuldig waren? – Nein, so greift Gott nicht in diese Welt ein. Wer so denkt, der irrt. Bei Jesus können wir das sehen: Der Gerechte musste leiden. Er musste sterben. Auch da haben die Hohenpriester gespottet: Wenn er Gottes Sohn sei, müsse der ihn doch vom Kreuz holen. Hier findet sich genau diese Vorstellung aus dem Weisheitsbuch wieder. Doch so rettet Gott nicht. So greift er nicht von oben herab in unsere Welt ein. Er handelt hier nicht ohne uns.

Menschen haben Jesus als Mensch verurteilt. Als Mensch stirbt er diesen Tod am Kreuz.

Und doch hat Gott ihn letztlich aus diesem Tod gerettet, ihn auferweckt. Vielleicht war dies viel unscheinbarer, vielleicht wunderbarer, als Menschen das je geahnt haben. Nein, menschlich gesehen bleibt: Er war tot; da haben die gesiegt, die ihn gefoltert haben. Menschlich gesehen behielt die Folter das letzte Wort: Sicher bei dem, von dem das Buch der Weisheit schreibt, bei Jesus, bei denen, die im Mittelalter bei uns so furchtbar verdächtigt und ermordet wurden. Und wir können auch heute weiter schauen – wenn wir solche Foltermethoden z.B. in Afghanistan sehen, dann ist das kaum anders: Menschlich gesehen hat all das Grauenhafte eine unwahrscheinliche Macht in unserer Welt.

Da gibt es bis heute – im Großen wie im Kleinen – genau so wie es der Verfasser des Jakobusbriefes schreibt, Streit und Krieg, Eifersucht, gar Mord, anders ausgedrückt, haben wir es in der zweiten Lesung gelesen „böse Taten jeder Art“. Die wischt Gott hier nicht so einfach weg. All das haben wir vor Augen.

Und trotzdem … – und so schreibt der Verfasser des Jakobusbriefes weiter – „die Weisheit von oben ist erstens heilig, sodann friedfertig, freundlich, gehorsam, reich an Erbarmen und guten Früchten, sie ist unparteiisch, sie heuchelt nicht.“
Die Weisheit Gottes ist also eine ganz andere, die auf wunderbare Weise über diesen Gräueltaten steht. Nicht, indem sie diese irgendwie wegzaubern würde. Ein solcher Glaube wäre unrealistisch. Genau so unrealistisch und betrügerisch ist ein Glaube, der im Diesseits aufgibt und alles ins Jenseits vertröstet.

Doch die Weisheit Gottes sorgt dafür, diejenigen, die versuchen, gemäß dieser göttlichen Weisheit zu leben, zu motivieren, sich eben einzusetzen für Frieden, für Gerechtigkeit, fürs Leben. Durch diese Weisheit Gottes bekommen auch Menschen die Möglichkeit, etwas von diesem Erbarmen Gottes, von dem wir im Jakobusbrief lesen, selbst zu leben.

Diese Weisheit Gottes lebt Jesus – voll und ganz. Und die versucht er seinen Jüngern nahezubringen. Dass das nicht einfach ist, sehen wir im Evangelium: Da erzählt Jesus seinen Jüngern im Vertrauen, dass er sterben wird. Und auferstehen. Es ist gemäß dem Markusevangelium die zweite Ankündigung seines Leidens.

Die Jünger verstehen nicht, was er sagt. Kein Wunder! Wer rechnet schon mit so was?!? Nichtsdestotrotz könnten sie betroffen sein, könnten ihn auch fragen. Okay, hier steht: Sie fürchteten sich, ihn zu fragen. Vielleicht fürchteten sie sich ja vor der Antwort; vielleicht ahnten sie, dass diese Antwort auch was mit ihnen zu tun haben könnte? Dass sein Tod auch sie bedrohen würde? Statt also in sich zu gehen und zu überlegen, wie sie mit dieser Ankündigung umgehen könnten, sprechen sie miteinander darüber, wer von ihnen der Größte ist. Nicht Leid ist ihr Ziel, sie wollen Bedeutung, wollen menschliche Anerkennung. Die Jünger sind also nun schon so lange mit Jesus zusammen, haben aber immer noch nicht begriffen, worauf es Jesus ankommt.

Ich finde das sehr entlastend: Die Jünger standen Jesus immerhin extrem nahe. Und wenn die es schon nicht fassen können, was Jesus will, dann dürfen wir auch darauf vertrauen, dass Gott auch mit uns barmherzig ist, wenn es auch bei uns immer wieder menschelt, wir nicht sehen, wo es mit Jesus für uns lang gehen könnte.

Jesus holt die Jünger und er holt auch uns jedoch immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück: Im Evangelienabschnitt nimmt er ein Kind in die Mitte. Kinder galten damals nichts. Da viele Kinder starben, hatten die meisten Familien viele. Die, die jedoch lebten, waren erst einmal eine Last: Sie mussten ernährt und versorgt werden, bis sie selbst etwas einbrachten. Kinder waren also klein und unwichtig, nicht groß, sondern total unbedeutend. Ein solches Kind nimmt Jesus in seine Arme – und erklärt den Jüngern: „Wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.“

Die Weisheit Gottes dreht die Wirklichkeit der Welt, wie sie bereits vor Jesus leider real war, wie Jesus sie erlitt und wie wir sie bis heute leider immer wieder erleben, auf den Kopf:

Hier wird in den Mittelpunkt gestellt, wer in der weltlichen Umgebung nichts wert ist. Hier sind all die Quälereien, die Menschen Menschen antun, nicht weniger schlimm, jedoch nicht das Ende.
Zurück zur ersten Lesung aus dem Buch der Weisheit: Noch ein paar Verse später könnten wir als Begründung dafür, dass sich die Frevler irren, nämlich lesen, dass sie durch ihre Schlechtigkeit nichts von Gottes Geheimnissen erkennen können, nicht sehen können, dass der Mensch eben so viel mehr ist, als das, was hier auf Erden sichtbar ist. „Denn Gott hat den Menschen zur Unvergänglichkeit erschaffen und ihn zum Bild seines eigenen Wesens gemacht.“ So steht es da. Wer auf Gott vertraut, der weiß, dass sich jeder Einsatz für andere, ebenfalls als Bild Gottes geschaffene Menschen hier auf Erden lohnt. Hier auf Erden sind wir endlich und vergänglich – Frevler wie Weise, Gute wie Schlechte. Hier auf Erden bleibt uns nichts. Keine Macht der Welt macht uns unvergänglich. Egal, ob wir diese paar Jahre genießen dürfen oder ob wir hier viel leiden. Manche sogar extrem viel. Bitterstes Leid. Der Verfasser des Weisheitsbuches ist sich hier bereits sicher: Gott verlässt uns Menschen nicht – auch über den Tod hinaus. Jesus und mit ihm der Verfasser des Jakobusbriefes gehen dann eben noch ein Stück weiter: Weil es diese Liebe Gottes gibt, die uns Menschen uneingeschränkt gilt, braucht das Frevelhafte und Böse auch hier auf Erden nicht einfach stehen zu bleiben: Dann erfahren wir auch bereits hier, dass es sich lohnt, uns mit ganzem Herzen an Gott zu wenden, ihn um Gutes zu bitten. Und es lohnt sich eben, auch hier auf Erden das Unscheinbare – eben das Kind, das Kleine, die Armen – zu sehen und anzunehmen, wertzuschätzen, hochzuheben. Um so mehr Menschen nach dieser Botschaft leben, um so mehr wird so diese Weisheit Gottes hier auf Erden bereits sichtbar. Auch dann, wenn sie uns ganz irdisch auch weiterhin nicht vor menschengemachten Gräueln, vor unseren eigenen Untaten bewahrt. Aber machen wir es wie die Jünger: Gönnen wir uns immer wieder eine neue Chance. Auch heute. Amen.

 

Credo:

Jesus nimmt nicht nur ein Kind in seine Mitte. Er selbst wird Kind in unserer Welt. Das bekennen wir als Christen. Weil er Kind wird, dürfen wir vertrauen, dass er unser Menschsein hochhebt, groß sein lässt. So können wir unseren Glauben bekennen und beten mit den Worten Apostolischen Glaubensbekenntnisses.

Friedenszeichen:

Die Frucht der Gerechtigkeit wird in Frieden für die gesät, die Frieden schaffen“, so stand es in der zweiten Lesung aus dem Jakobusbrief. Wir können an diesem Frieden mitwirken. Im Großen, aber auch im Kleinen. Setzen wir so auch heute in diesem Gottesdienst ein Zeichen des Friedens. Wünschen wir im Herzen denen den Frieden, bei denen es uns am schwersten fällt. Wünschen wir denen den Frieden, die uns nahestehen. Sprechen wir ihnen die Worte Jesu zu:

Der Friede sei mit dir! Der Friede sei mit euch!


Lied vor der Mahlfeier: GL 457 Suchen und Fragen (Matthias Hampel)

 

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Weisheit von oben ist heilig, friedfertig, freundlich, gehorsam, reich an Erbarmen und guten Früchten; sie ist unparteiisch, sie bringt Frieden. So konnten wir es heute im Jakobusbrief lesen. Diese Weisheit zu erleben, kann uns staunen lassen. Staunen und dabei Gott loben und preisen. So loben wir Gott auch jetzt in diesem Gottesdienst:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns in Deiner Weisheit geschaffen und zum Leben bestimmt hast. Du hast uns die Fähigkeit geschenkt und dazu berufen, selbst Gutes zu tun. Dich loben wir.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du heilig bist. Du rufst uns, einander friedfertig und freundlich zu begegnen, weil Du uns Menschen liebst. Dich preisen wir.

Gepriesen bist Du, Herr unser Gott, der Du uns das Ohr geöffnet hast, damit wir Dein Wort hören können. Du hast uns Augen geschenkt, damit wir die Schönheit Deiner Schöpfung sehen können. Du öffnest uns den Mund, damit wir Dich loben und preisen können, Dich, Du großer, uns liebender Gott.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du einen Bund mit uns Menschen geschlossen hast und immer zu uns stehst. Jeder Mensch ist in Deinen Augen wertvoll und wichtig. Dich lieben wir und preisen Dich.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns allen helfen wirst, wenn wir auf Dich vertrauen und darauf, dass Deine Hilfe manchmal so anders ist, als wir sie erwarten. Du stehst uns bei, was auch immer passiert. Dich loben wir.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns die Möglichkeit zum Handeln schenkst. Du schenkst uns Hände, Herz und Verstand, damit wir mit Dir und zu Deinem Lob an Deinem Reich hier auf Erden mitbauen können. Dich preisen wir.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Liebe und Deine unfassbare Nähe, die Jesus uns auf wunderbare Weise gezeigt hat, als er noch am Abend vor seinem Tod seinen Jüngern das Brot gereicht hat mit den Worten: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und vor allem mit Dir brechen dürfen. Wir preisen Dich für diese unendlich große Liebe.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Wir danken Dir für das Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst, immer wieder neue Kraft verleihst. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns den Geist der Einheit und der Liebe. Lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen der Lebensfülle, die Du jedem von uns bereitet hast. Wir preisen Dich, weil Du uns Menschen Leben schenkst, gar Leben in Fülle, Leben in Freude. Egal, wie es uns geht, bist Du uns näher, als jeder Mensch uns jemals kommen kann. Dich preisen wir.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. In schwerster Stunde waren wir ihm so wichtig, dass er uns das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde, der Du uns als Menschen und menschliche Gemeinschaft heiligst, so dass wir so leben können, dass andere durch uns zum Glauben an Dich kommen können, dass andere durch uns eine Ahnung von Deiner Schönheit und Größe bekommen dürfen. Wir preisen Dich, der Du uns zur Gemeinschaft und zur Gemeinde zusammenführst.  Du verbindest uns miteinander und bist bei uns – auch und gerade in schwierigen Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Lied nach der Mahlfeier: GL 479 Eine große Stadt ersteht (Matthias Hampel)


 
Fürbitten:

Wer nicht bittet, der erhält nichts, so haben wir es in der zweiten Lesung gehört. Doch wer in guter Absicht bittet, den hört Gott. So beten wir zu ihm:

  • Für alle, die in dieser Welt klein und machtlos sind. Für alle, die sich wertlos fühlen. Und für alle, die versuchen, denen, die von anderen mundtot gemacht werden sollen, eine Stimme zu geben.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die auch heute erniedrigt und gefoltert werden. Für alle, die in Kriegs- und Krisenregionen unserer Welt leben müssen. Auch für alle, die anderen Menschen Schlimmes antun, weil sie keine anderen Möglichkeiten des Umgangs mit anderen Menschen kennen. Und für alle, die sich für den Frieden einsetzen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die ein schweres Kreuz in ihrem Leben zu tragen haben. Für alle, die versuchen, vor Problemen zu fliehen. Für alle, die sich mit ihrem Schicksal auseinandersetzen oder andere dabei unterstützen, ihr Los anzunehmen und zu tragen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für die Menschen, die sich um Regierungsverantwortung in unserem Land bewerben. Für alle, die sich bemühen, weise Entscheidungen für unser Land zu treffen. Für alle, die in der nächsten Woche zur Wahl gehen. Für alle, die kein Vertrauen in unsere Regierung haben. Und für alle, die in ihren Ländern so gar keine Wahl haben, sich selbst nicht einbringen dürfen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für die Jugendlichen, die in der nächsten Woche in unserer Pfarrgruppe gefirmt werden. Für ihre Eltern und Familien. Für die Katechetinnen und Katecheten, die sie in dieser Zeit begleitet haben.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Menschen in unseren Pfarreien am Limes und in Lich und Hungen. Für alle, die sich hier engagieren oder einmal bei uns engagiert haben. Für die Menschen, die sich weiterhin für das Gemeindeleben in unseren einzelnen Orten einsetzen, und für alle, die sich darum bemühen, ein größeres Miteinander unter den Gemeinden aufzubauen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für uns selbst und alle Menschen, die uns nahestehen. Für alle, die uns wichtig sind oder einmal wichtig waren. Und in allen unseren persönlichen Anliegen. (In Stille oder ausgesprochen können noch eigene Sorgen, Befürchtungen und natürlich alle eigenen Anliegen vorgebracht und ins Gebet gebracht werden.)

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Herr, Dir vertrauen wir. Dich loben und preisen wir heute, morgen, bis in Ewigkeit. Amen.

Zu Gottes Weisheit gehört es, dass er uns nahe kommt, nicht als großer, ferner Gott über uns herrscht, sondern dass er unser Vater sein will. Zu ihm beten wir:

Vater Unser

Danklied: GL 552 Herr, mach uns stark (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)

 

Dankgebet:

Herr, unser Gott, wir danken Dir für diese Feier, in der wir aufs Neue von Deiner Weisheit hören konnten. Wir bitten Dich: Gib uns die Kraft und den Mut, Dir zu vertrauen – auch und gerade dann, wenn weltlich gesehen alles gegen Dich zu sprechen scheint, wenn hier auf Erden Krieg und Grausamkeiten das letzte Wort zu haben scheinen. Steh uns bei, wenn wir die Möglichkeit haben, Welt zu verändern – im Großen, aber auch und gerade im ganz Kleinen, in unserer Familie, am Arbeitsplatz, in unserer Lebenswelt. Dir danken wir für alle Gaben, die Du uns schenkst, und auch für alles Vertrauen, das Du in uns setzt, der Du uns Menschen als Deine Verbündete einladen willst, Dein Reich mit Dir gemeinsam zu bauen, bis wir einmal bei Dir sind – für immer und ewig. Amen.

Segensgebet:

So segne nun uns und alle, die uns am Herzen liegen, der uns liebende Gott,
der Vater, der uns und die gesamte Schöpfung in Weisheit erschaffen hat,
der Sohn, der die Weisheit seines Vaters hier auf Erden verkündet und
und der Heilige Geist, der uns Menschen die Kraft schenken möchte, aus dieser Weisheit des Vaters heraus zu leben.

So segne uns Gott im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Schlusslied: GL 478,3-5 Die Kirche ist erbauet (Stefan Worlitsch)