Gottesdienst 27. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr B) - Erntedank und Tag der Deutschen Einheit, 26. September 2021,
im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim
Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.
Lied: GL 464 Gott liebt diese Welt (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)
Liturgische Eröffnung:
Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Jesus, unser Bruder und Herr, der selbst seinem Vater dankt, ist in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.
Begrüßung:
Liebe Gemeinde,
wir feiern heute Erntedank. Manchmal mögen wir in einer Pandemie, in Zeiten in unseren Pfarreien, die teilweise schwierig waren, im Privaten oder auch im Blick aufs Geschehen in Deutschland und unserer Welt übersehen, dass es Grund gibt zu danken. Manchmal braucht es den direkten Aufruf, die Erinnerung, dass es Grund gibt zum Danken. Es ist ein schöner Brauch in unseren Kirchen, dies einmal im Jahr in den Blick zu nehmen. Es mag guttun, mal vielleicht die Klage Klage sein zu lassen und ganz bewusst schauen, wofür wir dankbar sein können.
Heute fällt dieses Erntedankfest auf den Tag der Deutschen Einheit. Mit Blick auf die Wahlergebnisse der letzten Wochen mag bei manchen Unruhe, Unzufriedenheit aufkommen; manche sagen, dass dieses Land doch nur gespalten ist. Manche beklagen, dass radikale Positionen vor allem in manchen Bundesländern so viel Raum bekommen. Ja, mag alles sein. Aber nichtsdestotrotz dürfen wir dankbar sein, dass Menschen es damals geschafft haben, im Frieden zu dieser Einheit zu finden, dankbar dafür, dass wir hier in Freiheit leben, ja, dass wir die Wahl hatten und haben, weil wir in einer Demokratie leben.
Es gibt so viele Gründe dankbar zu sein.
Die Lesungen des heutigen Tages sind keine eigenen für dieses Fest, sondern orientieren sich jeweils an der Leseordnung im Jahreskreis – Und da hören wir zwei Texte, die in ihrer Wirkungsgeschichte schwierig wurden. So hören wir heute, wie Gott nicht nur Pflanzen und Tiere, sondern vor allem den Menschen als Mann und Frau geschaffen hat. Wir können mit der Rezeption auf diesen Text klagen, dass er oft Grundlage wurde für die Unterdrückung von Frauen. Oder wir können dankbar dafür sein, dass Gott uns als Mann und Frau, als Geschöpfe, die denken und danken können, als gleichwertige Menschen, als sein eigenes Abbild erschaffen hat.
Im Evangelium werden wir dann Jesu Worte zur Ehescheidung hören. Auch hier können wir darüber klagen, wie unsere Kirche bis heute mit Menschen umgeht, die an ihrem einstigen Versprechen gescheitert sind, oder wir können einfach erst mal dankbar sein – für alle gelingenden Beziehungen, in die Gott uns hineinführt, dafür, dass wir als Mann und Frau zusammenfinden dürfen und dafür, dass Gott als dritter in jeder Beziehung dabei sein möchte.
So möchte ich Sie heute einladen, dass wir uns einen Moment gönnen, unser Leben aus diesem Blickwinkel der Dankbarkeit betrachten, Gott hinhalten, wofür wir an diesem heutigen Tag dankbar sind.
Stille
Nichtsdestotrotz sind Sorgen und Klage nicht einfach weg. Auch an diesem Tag des Dankes dürfen wir – vielleicht sogar erst recht – Gott all das hinhalten, wofür wir (noch) keinen Grund finden, dankbar zu sein – und ihn um sein Erbarmen anflehen – im Ruf des Kyrie:
Kyrielied: GL 437 Meine engen Grenzen (Stefan Worlitsch)
Wer dankt, der lobt – und so stimmen wir ein ins Lob des Gloria:
Loblied: GL 169 Gloria, Ehre sei Gott (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)
Gebet:
Lasset uns beten:
Herr, unser Gott, wir danken Dir an diesem Tag für alle Ernte: Wir danken Dir von ganzem Herzen für dieses Deutschland, das Du vor nun 31 Jahren zu einem Staat zusammengeführt hast. Wir danken Dir für alle Menschen, die heute hier in Frieden leben dürfen. Wir danken Dir heute auch für alle Ernte, die Menschen in diesem Jahr überall auf der Welt auf ihren Feldern einfahren durften. Wir danken Dir ganz besonders für unsere je eigene „Lebensernte“, für Jahre, die wir in Gesundheit und von Dir gesegnet bis heute erleben durften. Wir danken Dir für alles Gute, was Du uns schenkst – und bitten Dich: Sieh auf alles, worin wir Menschen im Moment (noch) keinen Sinn erkennen können, was uns Grund zur Sorge, ja, zur Klage bereitet. Nimm das hin und wandle es auf Deine Weise, so dass Dein Segen irgendwann einmal überall aufscheinen mag – in jedem Winkel dieser Welt. Darum bitten wir Dich heute, morgen und jeden Tag unseres Lebens, bis wir einmal in diesem nie endenden Segen mit Dir vereint sein werden. Amen.
Kindergottesdienst:
Auch heute laden wir wieder ein zum Kindergottesdienst:
(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)
Hier gibt es noch die Idee zum Basteln eines Gebetswürfels und hier die entsprechende Bastelvorlage. Viel Spaß damit wünschen wir Dir! Wenn Du noch weitere Ideen für uns hast, freuen wir uns sehr über Deine Nachricht an: KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir freuen uns sehr!
Zweite Lesung: Hebräerbrief 2,9-11
Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth):
Liebe Gemeinde,
an diesem Erntedank-Sonntag geht es mal wieder um Mann und Frau, um die Beziehung zwischen Mann und Frau. Wir hören Texte mit einer ziemlich schwierigen Rezeption, für die sicher so manch einer oder eine alles andere als dankbar ist.
Wie ist das nun also mit der Ehescheidung? Da sind ja sehr klare Worte von Jesus zu hören, die denen, die in unseren Kirchen aufs Härteste diejenigen verurteilen, deren Ehen geschieden sind, Recht zu geben scheinen. Doch wie so viele der Texte, die uns die Bibel vorlegt, sind auch diese heutigen Texte im Kontext zu verstehen.
Da haben wir zunächst den Schöpfungsbericht gehört, in dem Gott den Menschen als Mann und Frau erschaffen hat. Wo dieser Bericht als Grundlage für die Unterordnung der Frau angesehen wird, wird er grundlegend missverstanden:
Es ging gerade darum, eine dem ersten Menschen ebenbürdige Person zu erschaffen, nicht etwa eine untergeordnete Person. Der Mensch ist Mensch – auf hebräisch „isch“. Er ist nicht Mann – „Adam“. Zu Mann und Frau werden die beiden erst durch die Erschaffung des zweiten Menschen: Sie werden „isch“ und „ischah“, sozusagen Mensch und Menschin. Im Mittelalter, im 11. Jahrhundert, als viele Theologen eine Unterordnung der Frau betonten, begründete doch ein Theologe, Petrus Lombardus, die notwendige Gleichberechtigung der Frau mit der Schaffung des zweiten Menschen aus der Rippe des ersten: „Wäre sie aus dem Haupt geschaffen, würde das eine Herrschaft über den Mann bedeuten; wäre sie aus den Füßen geschaffen, wäre sie dem Mann zum Dienst unterworfen.“ Da sie aber aus der Rippe geschaffen wurde, „gilt: Die Frau wurde für den Mann weder als Herrin noch als Dienerin geschaffen.“
Eine kleine, witzige Randbemerkung sei gesagt: Ja, der biblische Text wollte hier ganz sicher keine Unterordnung der Frau begründen, sondern war gar eher sozialkritisch: Schon zu Zeiten, als dieser biblische Text geschrieben wurde, war die Unterordnung der Frau leider gang und gäbe. Frauen mussten ihren Männern folgen. Statt aber das zu betonen, steht am Ende des heute gehörten Textabschnitts, dass der Mann Vater und Mutter verlässt und seiner Frau folgt, damit die beiden ein Fleisch werden.
Realität war leider eine andere: Frauen mussten ihren Männern folgen; mit Frauen glaubten Männer umgehen zu können, wie sie wollten. Ob eine Frau dann letztlich in Armut zurück blieb, wenn ein Mann beschloss, diese Frau zu verlassen, kümmerte weniger. Reiche Frauen erhielten eine Absicherung, weil ein Mann der Frau das Brautgeld zurückzahlen musste. Doch wo kein Geld war, konnte dies auch nicht (zurück-)gezahlt werden. Frauen waren zu diesem Zeitpunkt der Armut ausgeliefert. So muss dann also gehört werden, was Jesus im Evangelium spricht:
Nur dem Mann war es erlaubt, eine Frau aus der Ehe zu entlassen. Nach einer gewissen Willkür. Zwar war es im römischen Recht auch andersherum möglich; da durfte auch die Frau um die Scheidung bitten. Nichtsdestotrotz war diese Praxis quasi ein einseitiger Rausschmiss aus der Beziehung. Im Normalfall der Frau durch den Mann.
Diese Praxis kritisiert Jesus mit klaren, scharfen Worten: Wer seine Partnerin oder eben auch seinen Partner aus der Ehe entlässt und eine/einen anderen heiratet, der oder die begeht Ehebruch.
Man beachte: Er sagt nicht: Der oder die ist für immer verworfen. Auch nicht: Den oder die schließe ich von meinem Mahl aus.
Aber er kritisiert Hartherzigkeit, die es sich leicht macht, eine Ehe zu beenden, wenn es nicht mehr passt und sich dann schnell nach einem oder einer anderen umzusehen. Vor allem kritisierte er damals eine Praxis, die dann einen Menschen – in der jüdischen Praxis eben die Frau – allein und in oft großer Not zurückließ. Scheidungsurkunde, das klingt einfach und harmlos und als Freifahrtschein. So mag es sich für manchen Mann damals angefühlt haben: Wenn er nicht mehr wollte, entließ er eben seine Frau aus der Ehe und hatte dafür das Okay des Moses.
Ja, für einige mag das heute ein großer Befreiungsschlag sein, diese Scheidungsurkunde nach langem Ringen und einem Jahr der in unserem Staat notwendigen Trennung endlich in Händen zu halten. Aber ich wage mal zu behaupten, dass kaum jemand sagen wird, dass es so einfach ist, den Partner einfach rauszuschmeißen und neu zu beginnen.
Ich glaube daher nicht, dass Jesus hier mit seiner klaren Ansage diejenigen Menschen meint, die nach reiflichem Miteinander Ringen, nach Monaten oder Jahren des Leids und neuer Versuche erkennen, dass sie in einer Beziehung nicht bleiben können oder bleiben wollen.
Ich glaube nicht, dass er diejenigen meint, die das auf gute Weise miteinander versuchen zu klären. Ich glaube nicht, dass er diejenigen meint, die dann aus ihrer Einsamkeit heraus wieder neu ihr Glück finden – und dabei einen anderen Partner oder eine neue Partnerin finden.
Nein, so klar und deutlich diese Worte Jesu im Evangelium auch daherkommen mögen, ich glaube nicht, dass er so hart wie unsere Kirche leider oft, hier Menschen verurteilt, die an ihren eigenen Plänen, Wünschen und Sehnsüchten gescheitert sind. Erst recht verurteilt er nicht noch Jahre später Menschen, die einmal gescheitert sind und dann eben in neuer Partnerschaft oder neuer Familie leben. Er erzählt uns von seinem barmherzigen Vater. Er selbst ist barmherzig. Wieso also sollte er ausgerechnet bei diesem Thema so hartherzig sein? Wir kennen die Geschichte, in der er diejenigen, die eine Ehebrecherin steinigen wollten, fortschickt mit den Worten: Wer von euch keine Sünde hat, der werfe den ersten Stein. Der Ehebrecherin selbst gab er die Worte mit auf den Weg: Geh und sündige von jetzt an nicht mehr. Die werden gewöhnlich so ausgelegt, dass die Frau sich also von dem Mann, mit dem sie ihrem Ehemann untreu wurde, fernhalten soll. Aber wie wäre eine Denkweise, die besagt, dass Jesus ihr nun aufträgt, dem neuen Partner treu zu sein, nicht wieder auch diesen zweiten Partner zu verletzen?
Eine solche Interpretation mag gewagt erscheinen. Denn, so sagt es Jesus auch: Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. Gott ist, so glauben wir, in allen menschlichen Beziehungen dabei. Nur mit ihm können Beziehungen gelingen. Er kann uns Kraft schenken, auch dann durchzustehen, wenn es mal schwierig ist. Er kann uns – vielleicht passend zum heutigen Tag – immer wieder aufzeigen, wo es sich lohnt, dankbar zu sein: für den anderen, für die gemeinsame Zeit, für die Liebe, für das Miteinander.
Doch wir Menschen sind Menschen. Und als Menschen scheitern wir immer mal wieder an den verschiedensten Aufgaben, leider auch an Beziehungen. Was jedoch sicher ist, sind Jesu Worte vom barmherzigen Gott, der zu seiner Liebeszusage zu allen Menschen steht. Er weiß darum, wie weh es Menschen tut, die so den einmal geliebten Menschen verlieren. Auch dann, wenn sie selbst (mit) „schuld“ daran sind. Deshalb steht an erster Stelle der Wunsch, dass solche Beziehungen doch, so wie es die Partner*innen sich bei der Hochzeit gegenseitig versprechen, ein Leben lang halten mag. Doch wenn das nicht geht, dann wird Gott diese beiden Menschen, die er liebt, genau in einer solchen Krise nicht allein lassen.
In unseren Ausgaben der Bibel sind es zwei Kapitel, die wir da im Evangelium heute gehört haben. Die Leseordnung führt die beiden zusammen: Schon wieder lässt Jesus Kinder zu sich kommen. Wie er neulich ein einzelnes Kind in die Mitte seiner Jünger gestellt hat, so ruft er nun Kinder – und segnet sie. Das mag ein deutliches Zeichen sein: Es sind die Kinder, die damals so bedeutungslos waren, die selbst nichts bewirken konnten. Die segnet er: Und mit diesen Kindern segnet er alle Menschen, die alles von Gott erwarten. Ganz besonders diejenigen, die sich heute vielleicht klein fühlen, weil sie an einer Lebensaufgabe gescheitert sind. Gottes Segens- und Liebeszusage gilt Mann und Frau – gemeinsam und jeweils einzeln. Und diese Zusage bleibt bestehen. Immer. Das ist doch wahrlich ein Grund zu danken – heute an diesem Erntedankfest. Amen.
Credo:
Wir glauben an einen Gott, der uns reich mit Gaben beschenkt, der uns liebt. Zu ihm dürfen wir uns bekennen und so singen:
Credolied: GL 833 Gott, den Dreieinen glauben wir (Matthias Hampel)
Friedenszeichen:
Dankbar können wir an diesem heutigen Erntedankfest, das wir am Tag der Deutschen Einheit feiern, auf das schauen, was damals vor 31 Jahren passiert ist: eine Einigung unserer deutschen Länder in Frieden. Ja, Frieden und Versöhnung zwischen Völkern ist möglich. Frieden und Versöhnung ist vor allem auch im Kleinen immer wieder möglich. Manchmal schaffen es so auch Paare, die schon total zerrüttet erscheinen, wieder zueinander zu finden. Manchmal schaffen es so Menschen, die zerstritten sind, zu einer neuen Form des Miteinander zu finden. Versöhnung wirkt manchmal wie ein Wunder – von Gott geschenkt.
Ja, ihn dürfen wir immer wieder darum bitten, dass er uns Frieden und Versöhnung schenkt. Und mit ihm dürfen wir immer wieder auch selbst was für diesen Frieden tun. In diesem Gottesdienst dürfen wir einander den Frieden wünschen – wenn wir zusammen feiern, denen, die bei uns sind; wenn wir alleine feiern, denen, an die wir gerade denken.
Hören wir so Jesu Worte und sagen wir sie weiter:
Der Friede sei mit dir! Der Friede sei mit euch!
Lied nach dem Friedensgruß: GL 796 Wie ein Fest nach langer Trauer (Laudemus)
Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:
Wir feiern Erntedank. Die Freude an dem, was uns in diesem Jahr gelungen ist, an dem, was wir erreicht haben, der Dank für alles, was uns geschenkt ist, ist wirklich ein Grund zu feiern. Zum Feiern gehört das Mahl. Zu dem lädt Gott uns ein. Auch heute. Auch dann, wenn wir nicht Eucharistie – die Feier des großen Danks – miteinander feiern können. Wir dürfen auch in unseren Häusern Brot brechen und essen, Wein oder Saft trinken. Und vor allem dürfen wir Gott loben und preisen:
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du uns aus Liebe als Mann und Frau, als Dein Abbild geschaffen hast und in dieser Liebe auch heute auf uns und jedes einzelne Deiner Geschöpfe blickst. Wir preisen Dich, der Du auch uns die Fähigkeit zu lieben geschenkt hast.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns Menschen immer wieder aufs Neue in Beziehungen rufst, in Freundschaften und tiefe Beziehungen wie Partnerschaften. Wir preisen Dich, der Du uns die Ehe als eine besondere Möglichkeit schenkst, Deinen Liebesbund hier auf Erden zu leben.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Allmächtiger und Allliebender, der Du selbst Deinen Bund mit uns Menschen schließt und uns rufst, schon hier auf Erden selbst in diesem Liebesbund mit Dir und eben auch mit anderen Menschen zu leben.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du immer zu uns stehst, was auch immer in unserer Welt passiert, und zu dem wir immer kommen können, was auch immer uns widerfährt. Wir preisen Dich, der Du alle unsere Wege mit uns gehst und uns Deinen Segen schenkst – auch dann, wenn wir manche Irrwege einschlagen. Deine Geduld mit uns ist unfassbar groß. Wir danken Dir, dass es nichts gibt, das uns trennen kann von Deiner Liebe und von der Deines Sohnes.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Liebe und Barmherzigkeit, die Jesus bis zu seinem Tod gelebt und uns verkündet hat. Wir preisen Dich für das Mahl, das er mit seinen Freunden hielt und bei dem sogar sein Verräter teilnehmen durfte – als Zeichen, dass Du Versöhnung willst. Immer.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Geschenk, das Jesus uns bei diesem Mahl gemacht hat, als er seinen Jüngern das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass er mit diesen Worten auch uns eingeladen hat, immer wieder zu seinem Gedächtnis ein Fest zu feiern und Mahl zu halten. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und vor allem mit Dir brechen dürfen.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag. Wenn wir jetzt Mahl miteinander halten, ist dies ein Vorgeschmack auf die Speise, die uns wirklich sättigt, auf Dich, der Du uns Leben schenkst. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.
Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Heute feiern wir kleine Feste, die Lebensfülle und ewige Freude werden wir einmal erleben, wenn wir mit Dir vereint im Himmelreich sind. Heute noch wechseln in unserem Leben Kreuz und Leid mit Freude und Glück. So kommen wir immer wieder zum Fest der Freude zusammen und teilen miteinander Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Im Tragen seines eigenen Kreuzes waren wir ihm so wichtig, dass er uns noch kurz vor seinem Tod das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, ein Stück vom Himmel geschenkt hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.
Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.
Alle trinken vom Wein bzw. Saft.
Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Nähe, die Du uns schenkst. Du stehst treu zu dem Bund, den Du mit uns geschlossen hast. Du nimmst uns alle an, egal, wann wir zu Dir kommen; Du willst nur das Beste für uns. Wir danken Dir, dass wir nicht allein sind: Du bist mit uns auf dem Weg und Du rufst uns in die Gemeinde. In Dir sind wir verbunden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und in der wir immer wieder ein Stück Himmel erleben dürfen, auch wenn wir uns in der aktuellen Zeit oft nicht persönlich begegnen können. Wir danken Dir, dass wir trotz allem auch in dieser Zeit im Brechen des Brotes und Trinken von Wein oder Saft miteinander verbunden sind, uns gegenseitig zu essen geben dürfen, wie Jesus uns aufgetragen hat, uns also gegenseitig stärken und füreinander eintreten dürfen. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist – auch und gerade in schwierigen Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.
Lied nach der Mahlfeier: Danke für diesen guten Morgen (Matthias Hampel + Kirchenchor Langgöns)
Die Menschen im Jahr 1989 in der Nikolaikirche haben gebetet und erlebt, dass Du ihr Gebet erhört hast. Auch wir heute haben viele Bitten und Anliegen und kommen zu Dir, unserem Gott und beten:
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.
Herr, Du bist ein Gott, der unsere Anliegen hört, und oft besser weiß, was gut für uns ist, als wir selbst das wissen. Dich loben und preisen wir in Ewigkeit. Amen.
Diesen Gott dürfen wir Vater nennen und beten:
Vater Unser
Danklied: GL 405 Nun danket alle Gott (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)
Dankgebet:
Allmächtiger, guter Gott, wir danken Dir heute für die Ernte des vergangenen Jahres, für alles, was wir auf unseren Feldern ernten konnten, aber besonders auch für alles, was wir an persönlicher Lebensernte dieses Jahres einfahren konnten, für alles, was uns gelungen ist, was gut war. Wir bringen Dir auch alles, was an Ernte ausblieb, alle Misserfolge, alles, worunter wir in diesem Jahr gelitten haben. Wir danken Dir dafür, dass Du in diesem vergangenen Jahr unser Leben bewahrt hast – und bitten Dich: Segne alles, was wir im letzten Jahr mit unseren Händen und durch all unser Tun und Sein vollbracht haben! Und wandle alles, was uns misslungen ist, so dass auch das uns irgendwie und irgendwann zum Segen werde. So preisen wir Dich heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.
Segensgebet:
So segne nun uns und alle, die uns am Herzen liegen, der uns liebende Gott,
der Vater, der uns Menschen als Mann und Frau als gleichwertige und gleichwürdige Menschen erschaffen hat,
der Sohn, der die Barmherzigkeit des Vaters hier auf Erden gelebt hat,
und der Heilige Geist, der uns Menschen immer wieder die Sehnsucht nach Einheit schenkt, so dass wir uns mit Gott und auch miteinander verbinden können.
So segne uns Gott im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Schlusslied: GL 913 Wunderschön prächtige (Stefan Worlitsch)