Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst am 11. Juni 2023 (10. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A)

(c) Kerstin Rehberg-Schroth
Datum:
Sa. 10. Juni 2023
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst am 11. Juni 2023 (10. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A)
– im Pfarreienverbund am Limes

Langgöns – Linden – Pohlheim

 

Wir laden Sie ein, wenn möglich wieder Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

Lied zu Beginn: GL 144 Nun jauchzt dem Herren (Stefan Worlitsch)

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, der uns die Liebe Gottes verkündet, ist in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Begrüßung

Liebe Gemeinde,

sehr herzlich begrüßen wir Sie zu unserem heutigen Gottesdienst. Nach Fasten- und Osterzeit, Dreifaltigkeit und Fronleichnam beginnen mit dem heutigen Tag wieder die „normalen“ Sonntage. Doch was ist schon normal? Immer wieder höre ich Beschwerden, dass seit Corona nichts mehr ist, wie es war: Viel weniger Menschen kommen in die Kirchen. Kinder- und Jugendgruppen haben sich aufgelöst – dieses und jenes … Ja, es gibt Grund zur Klage. Aber es gibt auch Grund zur Dankbarkeit: Wir sind einigermaßen heil aus dieser Zeit herauszukommen. Wir leben – und wir haben Neues kennengelernt: Digitale Möglichkeiten haben sich nun für „normale“ Menschen aufgetan. Prioritäten wurden neu gewichtet; es gibt nicht nur die Klage, sondern auch den Wunsch, Neues auszuprobieren. Heraus aus dem Normal – hinein in eine neue Zeit. So nur konnte Kirche beginnen: Die Jünger blieben nicht im Jammern, sondern sind aufgebrochen, haben Neues versucht, haben sich nicht unterkriegen lassen – auch als es ihnen ans Leben ging.

So konnte Kirche werden. So konnten andere Aufbrüche in unserer Geschichte entstehen. Nicht alles, was versucht wurde, wurde gut. Wir kennen auch die großen Fehlschläge. Aber als Christen dürfen wir unsere Versuche wie auch unsere Sorgen vertrauensvoll in Gottes Hand legen – und ihn zu uns rufen mit den Worten des Kyrie:

Kyrie (Kyrierufe: Thomas Linn):

Jesus, du rufst den Matthäus an Deinen Tisch.

Jesus Christus, Du lädst nicht die Pharisäer und Priester an Deinen Tisch, sondern Zöllner und Sünder, alle die, von denen es keiner erwartet.

Jesus, Du rufst auch uns in Deine Nachfolge.

Wir loben und preisen Gott:

Gloria: GL 169 Gloria, Ehre sei Gott (Stefan Worlitsch + Sängerinnen)

Tagesgebet:

Lasset uns beten:

Allmächtiger Gott, im Sinai hast Du dem Volk Israel durch Mose Deinen Bund angeboten. Du bist Mose ganz persönlich begegnet – so wie Du jedem und jeder von uns begegnen willst, weil Du für uns sorgst. Hilf auch uns wie Mose und die Israeliten, dass wir nach manchen Zweifeln immer wieder neu darauf vertrauen, dass Du uns nie allein lässt, dass Du immer zu Deinem Liebesbund, den Du auch mit uns in der Taufe geschlossen hast, stehst und Du uns Kraft schenkst, unsere Wege zu gehen. Lass uns erfahren, Du jeden dieser Wege mitgehst – ganz egal, ob es sich um anstrengende Wüstenwege handelt oder um Wege auf gutem, sicherem Grund. Schenke uns die Zuversicht durch Christus, Deinen Sohn, unseren Bruder und Herrn, der uns in seinen Jünger- und Freundeskreis beruft und mit dem wir verbunden sein dürfen – heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.

So können wir das Fest, das wir am Donnerstag gefeiert haben, noch ein wenig nachklingen lassen: Gesang zum Fronleichnamsfest: GL 493 Preise, Zunge, das Geheimnis (Thomas Linn)


Kindergottesdienst:

Auch heute laden wir Euch ein zum Kindergottesdienst:

(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)

Hier gibt es noch eine Vorlage, mit der Ihr Euch einen Gebetswürfel basteln könnt. Viele gute Momente wünschen wir Euch damit!

Du kannst uns weiterhin natürlich all Deine Wünsche/Vorschläge/Gedanken sehr gerne schreiben an: KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir vom KiGo-Team freuen uns sehr über Deine Post!

Text und Idee zum heutigen Kindergottesdienst entstammen einer Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.
 
 

Erste Lesung: Hosea 6,3-6

3 Lasst uns ihn erkennen, / ja lasst uns nach der Erkenntnis des HERRN jagen! Er kommt so sicher wie das Morgenrot; / er kommt zu uns wie der Regen, / wie der Frühjahrsregen, der die Erde tränkt. 4 Was soll ich mit dir tun, Efraim? / Was soll ich mit dir tun, Juda? Eure Liebe ist wie eine Wolke am Morgen / und wie der Tau, der bald vergeht. 5 Darum habe ich durch die Propheten zugeschlagen, / habe sie durch die Worte meines Mundes umgebracht. / Dann wird mein Recht hervorbrechen wie das Licht. 6 Denn an Liebe habe ich Gefallen, nicht an Schlachtopfern, / an Gotteserkenntnis mehr als an Brandopfern.

Antwortpsalm: Psalm 50 (Thomas Linn)

Zweite Lesung: Römer 4,18-25

Schwester und Brüder! 18 Gegen alle Hoffnung hat er voll Hoffnung geglaubt, dass er der Vater vieler Völker werde, nach dem Wort: So zahlreich werden deine Nachkommen sein. 19 Ohne im Glauben schwach zu werden, bedachte er, der fast Hundertjährige, dass sein Leib und auch Saras Mutterschoß schon erstorben waren. 20 Er zweifelte aber nicht im Unglauben an der Verheißung Gottes, sondern wurde stark im Glauben, indem er Gott die Ehre erwies, 21 fest davon überzeugt, dass Gott die Macht besitzt, auch zu tun, was er verheißen hat. 22 Darum wurde es ihm auch als Gerechtigkeit angerechnet. 23 Doch nicht allein um seinetwillen steht geschrieben: Es wurde ihm angerechnet, 24 sondern auch um unseretwillen, denen es angerechnet werden soll, uns, die wir an den glauben, der Jesus, unseren Herrn, von den Toten auferweckt hat. 25 Wegen unserer Verfehlungen wurde er hingegeben, / wegen unserer Gerechtmachung wurde er auferweckt.

Halleluja (Thomas Linn)

Evangelium: Matthäus 9,9-13

9 Als Jesus weiterging, sah er einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Und Matthäus stand auf und folgte ihm nach. 10 Und als Jesus in seinem Haus bei Tisch war, siehe, viele Zöllner und Sünder kamen und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern. 11 Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? 12 Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. 13 Geht und lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer! Denn ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen, sondern Sünder.

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth)

Wir haben gerade einen Abschnitt aus dem Matthäus-Evangelium gehört – und dabei die Berufung des Zöllners Matthäus. Der Evangelist Matthäus will uns damit vermutlich die Berufung des Apostels Matthäus vor Augen führen. Ob die sich so zugetragen hat, ist unklar: Matthäus erzählt hier sehr ähnlich wie schon Markus uns diese Geschichte erzählt hat. Doch bei Markus hieß der Zöllner Levi. Dass der Apostel Matthäus von Beruf Zöllner war, jedoch erzählen Matthäus, Markus und Lukas.

Und ich mag dies heute so ausführlich darstellen, weil wir ja eine unserer Kirchen haben, die auf den Apostel Matthäus geweiht wurde. Gerade in einer Zeit, in der viele von uns den Gebäudeprozess vor Augen haben, viele sich fragen, ob wir in Zukunft noch in allen unseren Kirchen Gottesdienst feiern werden, spricht, wie ich finde, das heutige Evangelium mitten in all unsere Fragen, wie Kirche zukünftig aussehen mag, hinein:

Für uns heute kaum vorstellbar, dass dieser Beruf des Zöllners zu Jesu Zeit so verschrien war – sind doch heute Zollbeamte angesehene Leute! –, so war es doch zu Jesu Zeit offensichtlich so, dass die Worte Zöllner und Sünder in einem Atemzug genannt werden konnten. Offensichtlich konnte sich niemand vorstellen, dass ein Zöllner ein berufener Mensch sein konnte: Wer etwas von sich hielt, speiste nicht mit solchen Leuten.

Tja, vielleicht mag das ja einer heute von unseren eher kleinen Kirchen denken: Mögen diejenigen, die in Mainz in großen alten Kirchen feiern, unsere kleineren, jüngeren, baugeschichtlich unbedeutenderen Kirchen hier im ganzen Pastoralraum für unwesentlich halten. Oder mögen gar manche von uns die besonders kleinen Kirchen für unwesentlich halten: In Holzheim kommen doch nicht mehr viele zur Kirche – so höre ich. Diese Kirche ist doch zu klein, an unbekanntem Ort. Wer von uns aus den Pfarreien in Linden, Langgöns und Pohlheim war schon einmal in Lich-Eberstadt – einer ebenso kleinen Kirche wie Holzheim – genau wie Holzheim eben in einem Ortsteil. Auch diese Kirche gehört zu unserem Pastoralraum – und ist anders, aber ebenso schön wie unsere Kirche in Holzheim.

Menschen sind manche Male schnell mit Urteilen. Schnell – und manche Male hart. Bis heute hat sich dieses Bild aus Jesu Zeit vom Zöllner durchgesetzt. Zöllner sind Sünder. Und Jesus erbarmt sich – von oben herab – über diese Zöllner. Denken wir nicht gerne so?

Es ist leicht, Menschen oder Dinge zu kategorisieren: Das sind die Guten, die Wichtigen, die … - und das sind die Sünder, die Kleinen, die Unwesentlichen … Es ist leicht, so Menschen oder Dinge in Schubladen zu schieben – aus denen sie nie wieder raus kommen … - die Zöllner jetzt mehr als 2000 Jahre lang nicht …

Doch war es eigentlich so? Ja, Zöllner waren in der Antike verhasst. Nicht nur im Judentum. Wer mag schon Menschen, die Geld einsammeln? Sie mussten Geld sammeln für die Besatzungsmacht. Ob sie es wollten oder nicht. Ob sie bewusste Kollaborateure waren oder auch einfach dazu gezwungen waren. Eine Besatzungsmacht ist ja auch nicht gleich schlecht: Viele Menschen hierzulande haben ebenfalls für die Amerikaner (oder je nach Zone für die jeweilige Besatzungsmacht) gearbeitet – und damals sehr gute Erfahrungen gemacht. Fremdbestimmung von Ländern gab es und gibt es. Die einen „Besatzer“ haben dabei das Wohl der Menschen im Blick, die anderen nur die eigene Macht. – Wir können davon ausgehen, dass auch zu Jesu Zeiten es sehr menschliche Besatzer gab – und diejenigen, die mit ihnen zusammenarbeiteten, ebenfalls gute Absichten hatten.

Zöllner sammelten Gelder ein. Heute zahlen wir Steuern. Hilfe: Wollen wir nun die Finanzbeamten auf die rote Liste setzen, über die in 2000 Jahren noch geredet wird?

Nein, ganz gewiss nicht. Und dennoch: Damals waren sie nicht beliebt, diese Zöllner. Sie wurden ausgegrenzt. Wie übrigens viele: Ausgegrenzt wurden Zöllner, Aussätzige, Frauen, Römer, Samariter. So zumindest liest es sich, wenn man in der Bibel liest.

Was nun die Zöllner angeht, so wurden diese als habgierig und unerbittlich beschimpft. Ja, fast 40 Schimpfworte sind bekannt, mit denen Zöllner beleidigt wurden. Übrigens eher nicht von Juden, sondern aufgezählt werden diese Schimpfworte von einem Römer. Es gab natürlich damals auch sehr beliebte Zöllner. Doch überliefert bzw. uns irgendwie ins Gedächtnis eingeprägt wurden uns eben diese Vorbehalte: Nicht die Menschen haben diese Zöllner verachtet: Es gibt Geschichten von einem Zöllner, zu dessen Beerdigung die ganze Stadt kam; der bekannte jüdische Schriftsteller Josephus erzählt von einem Zöllner, der zu den angesehensten Juden von Cäsarea gehörte. Und wenn wir uns anschauen, was über die Zöllner im Neuen Testament erzählt wird, können sie nicht so unbeliebt gewesen sein: Wenn sie Jesus zu Tisch einladen, sind immer viele andere Menschen dabei. – Diese jedoch werden von den Autoren der neutestamentlichen Bücher wiederum selbst als Zöllner und Sünder bezeichnet. – Bzw. vielmehr hieß es gerade im Evangelium, dass die Pharisäer so geurteilt haben: Jesus habe mit Zöllnern und Sündern an einem Tisch gesessen.

Es ist das Urteil einiger, die glauben, etwas zu sagen zu haben. Es ist das Urteil derjenigen, die sich selbst für etwas Besseres halten. Es gibt zu jeder Zeit Menschen, die glauben, andere abwerten zu müssen, um selbst als rein und heilig dazustehen. Es ist eine Versuchung. Es war eine Versuchung – damals. Und es ist sie bis heute.

Gerne betrachten auch wir die Zöllner als Sünder. Ja, manche mögen der Versuchung verfallen sein, Menschen zu viel Geld abgenommen zu haben. Vor allem aber galten die Zöllner den Juden als unrein: Sie mussten nicht nur am Zoll Waren eintreiben, sondern durchaus auch in Häusern suchen – und alles Mögliche anfassen. Die Reinheitsgebote waren den Juden heilig. Wurde Unreines angefasst, war der Mensch unrein. Auch das von Unreinen durchwühlte Haus war unrein. Menschen waren immer wieder unrein – und es waren immer wieder Reinigungsrituale nötig. Mit Unreinen gemeinsam am Tisch zu sitzen, war jedoch ein Problem. Genau das jedoch wurde Jesus deshalb vorgehalten.

Er kümmerte sich nicht um diese Detail-Gebote. Gebote, die nicht dem Leben dienten, sondern hier Menschen ausgrenzten, waren ihm zuwider. Zivilen Ungehorsam würde man das heute nennen. Noch immer gibt es nicht nur jüdische, sondern heute auch kirchliche Gebote und Gesetze, die nicht unbedingt dem Leben dienen, sondern den Anteil erwecken, eher für diejenigen da zu sein, die diese Gebote aufgestellt haben, als für ein Mehr an Leben. Manche Male wünschte ich mir hier Jesus, der uns neu aufmischt, der uns neu zeigt, was in seinen Augen wirklich wichtig ist – und wie wir die heutigen „Zöllner, Aussätzigen, Frauen, Samariter“ so integrieren und am Leben teilhaben lassen können, wie es Jesus damals bereits tat. Jesus hatte keine Berührungsängste – mit niemandem. Matthäus war ihm wichtig. St. Matthäus und alle anderen kleinen Kirchen sind ihm wichtig. Er setzte sich damals mit jedem und jeder an einen Tisch. Und das macht er bis heute. Mit Ihnen und mit mir. Amen.

Credo:

Ja, wir glauben, dass Gott den Matthäus berufen hat. Er beruft uns alle.. Wir glauben an diesen Gott, der dreifaltig ist und uns liebt. Zu ihm bekennen wir uns mit den Worten des apostolischen Glaubensbekenntnisses, gesungen im Lied: „Amen, wir glauben“.

GL 178 (Stefan Worlitsch)

Friedenszeichen:

Jesus sendet seine Jünger in die Welt, damit sie seine Botschaft weitertragen können. Seine Botschaft ist eine Botschaft der Liebe und des Friedens. Als Jesu Freunde und Jünger sind auch wir berufen, diese Botschaft weiterzutragen, anderen Menschen den Frieden zu bringen. Zeichenhaft machen wir das auch heute, wenn wir uns nun den Frieden zusprechen lassen, den Jesus uns zuruft:

Der Friede sei mit dir! Der Friede sei mit euch!

Lied vor der Mahlfeier: GL 876 Wo Menschen sich vergessen (Stefan Worlitsch + Sängerinnen)

Mahlfeier – Lobpreis über Brot und Wein:

Jesus lässt sich einladen: von Zöllnern. Von allen. Von uns allen. Mit ihm halten wir auch heute Mahl – und loben und preisen mit ihm den Vater:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du uns durch Mose Deinen Bund angeboten hast, in dem wir bis heute und immer mit Dir verbunden sind. Wir preisen Dich, der Du Dein Volk auf Adlerflügeln aus Ägypten und durch die Wüste geführt und befreit hast und der Du auch uns führst auf allen unseren Wegen – auch und besonders durch alle Krisen unseres Lebens.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns durch Jesus Deinem heiligen Volk Israel hinzugefügt hast. Du hast Dein Volk zu einem Reich von Priestern, von Erwählten werden lassen. Wir danken Dir, dass Du jeden von uns rufst, beim Namen nennst und erwählst, weil wir in Deinen Augen wertvoll sind.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du in Jesus unser menschliches Sein angenommen hast. So kennst Du all unsere menschlichen Sorgen, Probleme, Ängste und Schmerzen, kennst frohe und glückliche Gefühle, aber auch all unser Leid. Dein Sohn Jesus hat all das am eigenen Leib erfahren. Er hatte Mitleid mit anderen Menschen, deren Erschöpfung er sah. Wir preisen Dich in der Zuversicht, dass Du auch unsere Erschöpfung, unser Leid und unsere Sorgen siehst und bei uns bist.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns in Liebe rufst und zu den Menschen schickst, Deine Botschaft und Liebe in die Welt hinauszutragen. Du sendest uns, von Dir zu erzählen und Deine Liebe zu feiern. Wir danken Dir, dass wir das in unseren Kirchen, aber auch in unseren Häusern und Wohnungen tun dürfen. Wir preisen Dich, weil Du mit uns Mahl hältst und immer bei uns bist.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine unfassbare Nähe, die Jesus uns auf wunderbare Weise gezeigt hat, als er noch am Abend vor seinem Tod seinen Jüngern das Brot gereicht hat mit den Worten: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und vor allem mit Dir brechen dürfen.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen der Lebensfülle, die Du jedem von uns bereitet hast. Wir preisen Dich, weil Du unsere Erschöpfung, unsere Trauer, ja all unser Leid in Freude wandeln willst. Du bist uns in unserer Freude und in unserem Leid näher, als jeder Mensch uns jemals kommen kann.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. In schwerster Stunde waren wir ihm so wichtig, dass er uns das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Nähe, die Du uns schenkst: von Anbeginn der Zeit, besonders in dem Bund, den Du mit Noah, Abraham und Mose geschlossen und durch Christus besiegelt hast; im Liebesbund, den Du mit jedem von uns ganz persönlich in der Taufe geschlossen hast. Wir preisen Dich, dass wir mit Dir und miteinander verbunden sein dürfen und dies immer wieder in Gottesdienst und auch im gemeinsamen Mahl feiern dürfen – auch dann, wenn wir wie heute in unseren Wohnungen feiern. Wir danken Dir für alle Menschen, die zu unseren Gemeinden gehören und so mit uns und mit Dir verbunden sind. Wir preisen Dich, Herr, unser Gott, der Du uns stärkst, unser Leid kennst und uns durch schwere Zeiten trägst. Wir preisen Dich, der Du uns sendest, die Botschaft von Dir voll Freude in die Welt zu tragen. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Lied nach der Mahlfeier: GL 392 Lobe den Herren (Stefan Worlitsch)

Fürbittgebet:

Jesus setzt sich mit allen an einen Tisch – auch mit uns. Beim Mahl hört er, was seine Freunde bewegt. So kommen auch wir mit unseren Sorgen und Nöten und Bitten:

  • Für alle, die an Dich, Gott, glauben – und für alle Menschen, die einen Gott suchen. Für alle, die Dich nicht finden. Für alle, die ihrer Lebenssehnsucht folgen wollen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Menschen, die dort leben, wo Moses und Jesus gelebt haben, für die Menschen in Israel und Ägypten – und auch für alle Menschen, die in den verschiedenen Kriegs- und Krisengebieten dieser Welt leben.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die in der Nachfolge der Apostel stehen – als Priester, als Ordensleute, als pastorale Mitarbeitende, als Getaufte – also für uns alle. Für alle, die Deinen Ruf hören und ihm folgen. Für alle, die Deinen Ruf hören und ihm nicht folgen können, ja, nicht folgen dürfen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die von Tischen ausgeschlossen werden. Für alle, die sich nicht trauen, an der Feier teilzunehmen, weil sie sich zu schlecht, nicht wertvoll genug fühlen. Für alle, die diskriminiert werden. Für alle, die andere ausschließen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die krank sind, die einsam sind, für alle, die trauern und leiden – für alle, die sich nach jemandem sehnen, der wie Du, Jesus, Mitleid mit ihnen hat, ihre Not sieht, ihre Sehnsucht erkennt.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Für uns alle: in allen unseren eigenen Anliegen. (Hier ist Zeit, entweder in Stille die eigenen Bitten vor Gott zu bringen oder diese in der Hausgemeinschaft auch auszusprechen und so miteinander zu beten.)
Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Herr, unser Gott, Du hast die Not der Israeliten gesehen, sie aus dem Land Ägypten geführt und gerettet; Du hast in Jesus all unser menschliches Leid gesehen. Du kennst auch unsere Sorgen und Nöte und hörst unser Rufen und Flehen. Dafür danken wir Dir und loben und preisen Dich in Ewigkeit. Amen.

Jesus ruft seine Jünger; er ruft sie und uns in seine Nachfolge. Mit ihm sind wir auf besondere Weise mit Gott, seinem Vater verbunden; wie Jesus dürfen wir ihn Vater nennen und gemeinsam mit allen Christen das Gebet sprechen, das er uns beigebracht hat:

Vater Unser

Danklied: Unterwegs in eine neue Welt (Stefan Worlitsch)

Dankgebet:

Gott, unser Vater, wir danken Dir für Deinen Bund, den Du mit uns geschlossen hast und zu dem Du immer stehst. Wir danken Dir, dass wir diesen Bund Deiner Liebe immer wieder feiern dürfen – ob in der Feier der Eucharistie oder in anderen Gottesdiensten, ob in der Kirche oder zu Hause, ob im Gebet oder im Mahl. Ob mit Jubelliedern im Herzen oder mit Sehnsuchtsworten auf den Lippe. Du lässt Dich einladen – von denen, die aus der Gesellschaft ausgestoßen werden, von denen, über die andere Menschen richten. Du bist gekommen, damit alle das Leben haben. Dafür danken wir Dir. Schenke uns die Kraft, die wir heute brauchen, um Deine Nähe zu erfahren und weiterzugeben. Darum bitten wir Dich durch Christus, Deinen Sohn, unseren Bruder und Herrn, der uns gemeinsam mit den Jüngern heute ruft und sendet, weil Du uns liebst – heute bis in alle Ewigkeit. Amen.

Segensgebet:

Es segne uns der uns liebende Gott,
der Vater, der einst die Propheten berief,
der Sohn, der die Menschen mit Namen ruft, ihm zu folgen,
und den Heiligen Geist, in dem wir fähig werden, diesem Ruf Jesu zu folgen.

So segne uns Gott im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Lied: GL 452 Der Herr wird dich mit seiner Güte segnen (Combo der Erstkommunion 2021)