Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst am 12. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C, 19. Juni 2022

(c) Silvia Sommer
Datum:
Sa. 18. Juni 2022
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst am 12. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C, 19. Juni 2022
– im Pfarreienverbund am Limes

Langgöns – Linden – Pohlheim

 

Wir laden Sie ein, wenn möglich wieder Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

Stellen Sie gerne auch eine kleine Schale gefüllt mit Wasser neben sich.

Eingangslied: GL 714 Eingeladen zum Fest des Glaubens (Stefan Worlitsch + Sänger*innen)

 

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Jesus Christus, der seinen Vater darum bittet, dass wir eins sein sollen, so wie er und der Vater eins sind, er ist und bleibt eins mit uns und ist so bei uns – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Begrüßung

Liebe Gemeinde,

nach vielen Festen geht heute nun die Zeit im Jahreskreis wieder los: Am 12. Sonntag im Jahreskreis sind wir angekommen, und wir werden nachher die Frage Jesu hören: Für wen halten die Leute mich? Und ihr, für wen haltet ihr mich? – Eine Frage, die mitten ins Herz gehen kann: Stellen Sie sich vor, ein Mensch, der Ihnen nahe steht, fragt Sie heute: Wer bin ich für Dich? Was würden Sie antworten? – Und wem würden Sie heute gerne einmal diese Frage stellen: Wer bin ich für Dich? (Und welche Antwort würden Sie sich erhoffen?)

Stille

Und was antworten Sie heute ganz persönlich Jesus, wenn er auch Sie fragt: Wer bin ich für dich?

Stille

Jesus ist für uns da. Er ist unser Kyrios, unser Herr. Rufen wir ihn auch heute in diesem Gottesdienst in unsere Mitte mit den Worten des Kyrie:

Kyrie:

Herr Jesus, der Du Prophet bist wie Elija und Johannes.

Kyrie eleison.

Jesus Christus, Du Messias, ja, Du unser Christus.

Christe eleison.

Herr Jesus, Du Sohn des einzigen Gottes.

Kyrie eleison.


Diesen, unseren dreifaltigen Gott dürfen wir loben und preisen:

Gloria: GL 172 Gott in der Höh sei Preis und Ehr (Stefan Worlitsch)

 

Gebet:

Lasset uns beten:

Allmächtiger, uns liebender Gott, Dein Sohn kam auf diese Welt, um uns vorzuleben, dass Du jeden einzelnen Menschen liebst, Du keine trennenden Unterschiede mehr unter uns Menschen möchtest. Er wurde für uns zum Messias, zum Heiland, der durch sein Leben heilen wollte, was unter uns Menschen verwundet war und noch immer verwundet ist, der bis heute zusammenführen will, wo Zwietracht ist. Lass uns erkennen, wie Du uns auch heute neue Kraft schenken möchtest, um uns fürs Leben zu stärken – heute, morgen und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.


Kindergottesdienst:

Auch heute laden wir wieder ein zum Kindergottesdienst:

(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)

Hier gibt es heute eine Bastelidee. Wir freuen uns, wenn Du uns ein Foto vom Ergebnis schicken magst an: KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir freuen uns sehr!

Text und Idee zum heutigen Kindergottesdienst entstammen einer Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.

 

Erste Lesung:  Sacharja 12,10-11; 13,1 (Teil 1) (Teil 2)

(Gelesen von Matthias Grützner)
 
 
Antwortpsalm: Psalm 63 (Thomas Linn)

 

Zweite Lesung: Galater 3,26-29

(Gelesen von Davina Rehberg)

Halleluja (Thomas Linn)

 

Evangelium: Lukas 9,18-24

(Gelesen von Kerstin Rehberg-Schroth)
 

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth):

Liebe Gemeinde,

eigentlich können wir die Worte der Lesung nicht oft genug hören: In Jesus gibt es nicht mehr Juden oder Griechen, nicht mehr Sklaven und Freie, auch nicht männlich und weiblich, sondern in Jesus Christus sind wir alle eins. Es ist einfach unfassbar, dass wir – nun etwa 2000 Jahre später – noch immer solche Unterschiede machen! Und nein, es geht hier nicht um Gleichmacherei. Doch noch immer fühlen sich Menschen – zu Recht! – in vielen Kontexten diskriminiert: Es gibt Rassismus. Menschen werden nach wie vor benachteiligt, weil sie an bestimmten Orten dieser Welt aufgewachsen sind, weil sie einen nicht mit den Vorstellungen der Menschen konformen (Nach-)Namen tragen oder anders aussehen als andere. Sie werden ausgegrenzt, wenn sie nicht zu einer bestimmten Schicht der Bevölkerung zählen. Zwar gibt es bei uns kein Kastenwesen wie etwa in Indien – und doch ist z.B. auch immer wieder feststellbar, dass sich auch nur eine bestimmte bürgerliche Gruppe in unseren Kirchengemeinden wohlfühlt.
Frauen und Männer – das war schon damals ein Thema und ist es bis heute: In der Gesellschaft wird über Frauenquoten diskutiert; das Wahlrecht für Frauen ist in Deutschland gerade einmal 100 Jahre alt. Wie es mit der Gleichberechtigung von Frauen in unserer Kirche aussieht, darüber muss ich kaum etwas sagen, wenn es eine Besonderheit darstellt, wie sehr betont wird, dass im nächsten Jahr zum ersten Mal bei der Welt-Bischofssynode eine Frau mit abstimmen und die Anliegen von Frauen vertreten darf – eine einzige Frau unter etwa 300 Männern. Diese Synode soll nach den Worten von Kardinal Mario Grech das „Wesen der Kirche“ und einen neuen Stil widerspiegeln (denn immerhin wurden vorab Menschen in allen Bistümern nach ihren Meinungen gefragt).

Es kann nicht um einen Einheitsbrei gehen; doch wir schaffen es offensichtlich bis heute nicht nur in unserer Gesellschaft, sondern besonders auch in unserer Kirche nicht, Menschen in ihrer jeweiligen Unterschiedlichkeit so zu stärken und zu fördern, dass die Einheit, zu der Gott uns alle berufen hat, deutlich wird. Wir schaffen es nicht, in allen Menschen die gleiche Würde zu sehen.

„Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht männlich und weiblich; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus“, so hat es uns Paulus gesagt. Wieso also klappt das nicht? Wieso leben wir nicht einfach das, was uns die Bibel aufträgt?

In meinem Nachsinnen über diese Frage hat mich in dieser Woche die Liedauswahl getroffen, die sich Organist und Kantor für die Wortgottesfeier an diesem Sonntag gewünscht haben. Als Lied vor der Aussetzung haben sie ausgewählt: „Jesus Christus, guter Hirte, Hoherpriester, Opferlamm“ (GL 366). Ich bin an diesem Lied hängengeblieben, lässt es doch zurückblicken auf die erste Lesung vom Donnerstag: Da wurde uns Melchisedek vor Augen geführt, der Hohepriester, der dem Abraham Brot und Wein bringt – und von uns Christen sozusagen als Vorläufer Jesu angesehen wurde. Jesus dann wird als der Hohepriester schlechthin angesehen, neben und nach dem es keine anderen Priester mehr braucht. Jesus Christus hat sich für uns Menschen hingegeben; es braucht keinerlei Opfer mehr. Und es braucht niemanden, der mehr erhöht wird, weil Jesu einzige Erhöhung – das Aufhängen am Kreuz – eine pure Erniedrigung vor den Augen der Welt war!

Und was machen wir stattdessen? In dieser Woche eilten wieder einmal durch die Medien die Ergebnisse eines weiteren Missbrauchsgutachtens – das der Diözese Münster. Anders als die zuvor bekannt gewordenen ähnlichen Gutachten wurde dieses Gutachten nun nicht unter juristischer Sicht geschrieben, sondern wurde geschichtlich erforscht und ausgewertet. Das bot die Chance, hier nicht nur die Schuld von Bischöfen, Generalvikaren und natürlich den jeweiligen Priestern, die sich an Kindern und Jugendlichen vergangen haben, anzuprangern. Nein, die Verfasser dieses Gutachtens haben auch noch einen anderen Anteil hervorgehoben: Ein Klima in den Gemeinden, das die jeweiligen Pfarrer sozusagen als Hohepriester quasi auf einen Thron setzt, schafft den Boden für Missbrauch und Vertuschung. Dort, wo jemand quasi glorifiziert wird, traut niemand demjenigen eine Schuld zu. – Ja, es ist zu verständlich: Wer schon wollte und will glauben, dass ein Mensch, der voll und ganz in der Nachfolge Jesu steht, zu solch Furchtbarem fähig ist? Jeder Mensch genießt ja zunächst mal das Vertrauen der Unschuldsvermutung. Niemandem sollten böse Absichten oder böses Tun unterstellt werden! Doch bleiben wir Menschen – alle! Auch diejenigen, die von manchen verklärt und als quasi heilig angesehen wurden – und vielleicht bis heute werden.
Dabei ist es nur zu verständlich: Wir sehnen uns auf der einen Seite nach jemandem, der uns Halt gibt, an dem wir uns orientieren können. Auf der anderen Seite ist es auch ein menschliches Bedürfnis, selbst für andere solch eine Stütze zu sein. – Beides ist also zunächst einmal sehr menschlich und gut, wird aber zum Problem, wenn dadurch ein anderer Mensch verklärt und überhöht wird oder ich selbst mich auf einem hohen Thron sehe, der mir alles zu tun erlaubt. Es wird gefährlich, wenn wir blind werden dafür, dass auch menschliche Heilige Fehler begehen, dass nicht alles an einem heilig-scheinenden Menschen heilig sein muss, ja, gar nicht sein kann.
Unser einziger Hohepriester Jesus holt uns hier deutlich herunter. Sein höchster Thron hier auf Erden war das Kreuz. Ansonsten lebte er auf Augenhöhe – mit seinen Freunden, mit Männern wie mit Frauen, mit Armen, Kranken und Benachteiligten. Er hat uns vorgelebt, wie auch wir miteinander umgehen sollten. Bzw. kann er uns bis heute selbst genau dieser Halt sein, den wir brauchen, so dass wir dann mit den Menschen um uns herum so umgehen können, wie Paulus das geschrieben hat: als gleichwürdige, gleichwertige Menschen. Dann haben wir es nicht mehr nötig, andere Menschen als Quasi-Götter zu erheben und zu verklären, und wir haben es auch nicht nötig, uns selbst als besser anzusehen als andere. Im Gegenteil: Im Philipperbrief schreibt Paulus uns die Worte: Einer schätze den anderen höher ein als sich selbst. Dies gilt jedoch unabhängig vom Geschlecht, Aussehen, Beruf des anderen. Dies gilt außerdem eben im Wissen darum, dass wir alle Menschen sind und dabei niemand ohne Sünde ist. Nur Gott selbst ist ohne Sünde, niemals ein Mensch – auch kein Mensch in seiner Nachfolge. Insofern wären wir bei Jesu Frage: Wer bin ich für Euch? Ganz gewiss haben Sie hier schon längst Ihre eigene Antwort gefunden, vielleicht auch immer mal wieder leicht verändert. Als die Jünger ihn als Messias Gottes bekennen, trägt er ihnen auf zu schweigen. Das hätte ihn zu Lebzeiten auf einen hohen Thron gestellt, einen Thron, den er so nicht wollte. Wie sein Messias-Sein wirklich aussieht, konnte nämlich erst deutlich werden im Tragen des Kreuzes. Erst mit seinem Leiden, Tod und seiner Auferstehung zeigt er uns, was seine Gottheit ausmacht: nämlich gerade sein Mitleiden, sein Leben unter den Ausgegrenzten, seine völlige Entmachtung.

Nur so können wir heute sagen: Ja, Jesus allein als Gottes Sohn ist dieser Hohepriester, den wir als einzigen unter den Menschen so verherrlichen dürfen. Er allein ist schon jetzt so ganz eins mit dem Vater, dass er gleichzeitig Gott selbst ist. Wenn er unser Halt ist, werden wir nicht enttäuscht. Er kann unser Halt sein; ihm können wir vertrauen, und er wird dieses Vertrauen nicht enttäuschen. Und obwohl er ganz Gott ist, ist er doch auch gleichzeitig Mensch und unser Bruder. Er ist derjenige, der uns den Weg vorausgegangen ist – in allem Kreuz, in allem Leid – dorthin, wohin wir uns einmal alle erhoffen, nämlich zum Vater – hinein in die Ewigkeit. Amen.

Credo:

Jesus ist erhöht zum Vater, ist Gott selbst – und er schenkt uns seinen Heiligen Geist, so dass er unser Leben wird, ja, uns zum Leben antreibt. Bekennen wir uns zu ihm und singen:

Glaubenslied: GL 362 Jesus Christ, you are my life

Friedensgruß:

Dann wenn wir andere höher einschätzen als uns selbst, dann wenn wir sehen, dass Jesus keine Unterschiede mehr will zwischen Menschen unterschiedlicher Nationen, unterschiedlicher Geschlechter, unterschiedlicher Berufe, unterschiedlicher … - dann wird Frieden. Ohne ihn schaffen wir das nicht. Deshalb wurde Jesus Mensch in dieser friedlosen Welt. Deshalb schickt er uns heute seinen Heiligen Geist, damit wir mitwirken können an diesem Frieden.

So spricht er bis heute uns immer wieder Worte des Friedens zu, die wir uns auch heute zusagen lassen und anderen zusprechen können:

Der Friede sei mit dir! Der Friede sei mit euch!

 

Lied vor der Mahlfeier: GL 366 Jesus Christus, guter Hirte (Stefan Worlitsch)

 

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Jesus fragt seine Jünger, für wen die Menschen, ja, für wen sie ihn halten. Er will als Mensch nicht erhoben werden, sondern sich als Mensch um Menschen kümmern, mit ihnen auf Augenhöhe leben, essen und feiern. So hält er immer wieder Mahl mit Freunden und mit vielen Menschen seiner Umgebung. Selbst als er das Brot für die vielen vermehrt, lässt er nicht sich loben, sondern lobt und preist Gott den Vater. Mit ihm dürfen auch wir den Vater loben:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du bist für uns Quelle des Lebens, Quelle des Heils. Dich preisen wir.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für den ewigen Bund, den Du mit uns Menschen schließt. Aus lauter Liebe für uns, Deine Geschöpfe, verbindest Du Dich mit uns und lässt uns miteinander eins sein, so wie Du mit Deinem Sohn Jesus Christus im Heiligen Geist eins bist.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für dieses wunderbare Geheimnis unseres Glaubens. Du bist unfassbar großartig und unvorstellbar, und machst Dich gleichzeitig für uns klein und fassbar, wirst mit Deinem Sohn Jesus Mensch wie wir, willst um uns und gar in uns sein.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns so nah bist, dass Du unser Beten hörst und uns selbst beim Namen rufst – jeden und jede von uns, weil Du uns unendlich liebst und weil wir in Deinen Augen unendlich wertvoll sind.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns im Zeichen nahe bist. Wir preisen Dich für Deine Liebe und Deine unfassbare Nähe, die Jesus uns auf wunderbare Weise gezeigt hat, als er noch am Abend vor seinem Tod seinen Jüngern das Brot gereicht hat mit den Worten: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und vor allem mit Dir brechen dürfen. Wir preisen Dich für Deine unendlich große Liebe.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns den Geist der Einheit und der Liebe. Lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen der Lebensfülle, die Du jedem von uns bereitet hast. Wir preisen Dich, weil Du uns Menschen froh machst und uns in aller Freude und in allem Leid näher bist, als jeder Mensch uns jemals kommen kann.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. In schwerster Stunde waren wir ihm so wichtig, dass er uns das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde, der Du uns Menschen alle gleiche Würde verliehen hast. Du schenkst uns Leben, willst in uns und um uns herum sein und uns tragen – auch und gerade durch schwierige Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Lied nach der Mahlfeier: Lied zum Regenbogenkreuz (Stefan Worlitsch)


Fürbitten:

Gott schenkt allen Menschen gleiche Würde; Jesus wollte Unterschiede überwinden. Und doch erleben wir vielfältige Diskriminierungen, werden manchmal selbst benachteiligt oder privilegiert und schließen andere aus. So bitten wir Gott um die immer größere Einheit:

  • Für alle, die bis heute diskriminiert werden – aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe, ihrer Nationalität, ihrer Religion, ihres Standes oder auch aufgrund von Behinderungen. Und für alle, die aus genau diesen Gründen privilegiert sind.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die andere – ob bewusst oder unbewusst – ausschließen, diskriminieren. Und für alle, die versuchen zu integrieren, Grenzen zu überwinden. Für alle, die sich mit den Benachteiligten solidarisieren.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die andere auf einen hohen Thron gestellt haben und von ihnen enttäuscht wurden. Für alle, die sich selbst gerne von anderen verehren lassen. Für alle, die durch Täterinnen und Täter in der Kirche schwer verwundet wurden. Und für alle, die zu Täterinnen und Tätern wurden oder auch diese in ihrem Tun gedeckt haben.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für unsere Pfarreien hier in Langgöns, Lich, Linden, Hungen und Pohlheim. Für alle, die sich hier bei uns um ein gleichwürdiges Miteinander aller bemühen, so dass unter uns Jesu Herrlichkeit aufleuchten kann.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für all die Menschen, die uns am Herzen liegen. In allen unseren persönlichen Anliegen. (Hier ist Zeit, entweder in Stille die eigenen Bitten vor Gott zu bringen oder diese in der Hausgemeinschaft auch auszusprechen und so miteinander zu beten.)

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

In Dir Gott suchen wir die Einheit – heute, morgen bis in die Ewigkeit. Amen.

Mit Jesus dürfen wir Gott unseren Vater nennen und beten:

Vater Unser


Danklied: GL 446 Lass uns in deinem Namen, Herr (Heidi Schneider; Axel Zeiler-Held; Edith Höll; Kerstin Rehberg-Schroth)

 

Dankgebet:

Lasset uns beten:

Herr, unser Gott, wir danken Dir, dass Du selbst die Liebe in unserem Leben bist, der wir immer vertrauen können. Stärke in uns die Sehnsucht, Dich zu suchen und zu finden, Dir zu folgen und immer mehr den Blick der Liebe zu erkennen, mit dem Du uns alle anschaust. Wir bitten Dich, stärke uns im Bemühen, einander als gleichwürdige Menschen anzusehen und hier auf Erden alles zu tun, damit Dein Reich bereits hier unter uns anbrechen kann – solange bis wir einmal alle bei Dir sein dürfen in Deinem ewigen, vollendeten Reich. Amen.

Segensgebet:

Es segne uns der uns liebende Gott,

der Vater, der uns aus Liebe erschaffen hat,

der Sohn, der uns diese Liebe vorgelebt hat bis hinein in den Tod,

und der Heilige Geist, der in uns die lebendige Liebe des Vaters ist.

So segne uns Gott im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.


Schlusslied: Shalom chaverim (Heidi Schneider; Axel Zeiler-Held; Edith Höll; Kerstin Rehberg-Schroth)

 

Orgelnachspiel: D. Buxtehude, Präl. D-Dur (Matthias Hampel)