Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst am 17. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C, 24. Juli 2022

(c) Silvia Sommer
Datum:
Sa. 23. Juli 2022
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst am 17. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C, 24. Juli 2022
– im Pfarreienverbund am Limes

Langgöns – Linden – Pohlheim

 

Wir laden Sie ein, wenn möglich wieder Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

 

Eingangslied: Unser Leben sei ein Fest (Combo der Erstkommunion 2021)

 

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, der seine Jünger lehrt zu beten und zu bitten, ist in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Begrüßung:

Liebe Gemeinde,

sicher ist es an diesem Wochenende vielen Kindern und Jugendlichen zum Feiern zumute: Zumindest hier bei uns in Hessen gibt es endlich Ferien. – In Watzenborn werden wir am Sonntag endlich einmal wieder ein Pfarrfest feiern, so wie wir kürzlich in Linden nach ebenfalls zweijähriger Pause wieder feiern konnten. Das Feiern tut gut; es tut gut, einmal wieder mit vielen Menschen zusammenzukommen. Gleichzeitig erfüllt das Feiern auch schon wieder viele mit Sorgen: Die Corona-Inzidenz ist schon wieder angestiegen; das Risiko scheint groß zu sein: Dürfen wir denn eigentlich schon wieder feiern? Feiern, ohne uns oder anderen zu schaden?

Ganz ehrlich, wenn ich höre, wie Abraham heute in der Lesung mit Gott hadert und verhandelt, dann hätte ich größte Lust das auch zu tun: Was braucht er denn von uns, dass es hier endlich wieder corona-frei wird, wir wieder „normal“ leben und feiern können? Wie können wir mit Gott verhandeln, dass doch endlich wieder Frieden einkehrt, niemand Angst haben muss, dass im Winter das Gas fehlt, erst recht keiner Angst vor Krieg haben braucht.

Ja, mit Gott dürfen wir ringen, handeln, ihn bitten. Das zeigen uns die heutigen Schriftlesungen.

Vor allem aber dürfen wir Gott vertrauen – vertrauen, dass er uns wirklich sieht – uns mit all unseren Freuden, mit all unseren Sorgen, Ängsten und Nöten. So dürfen wir zu ihm rufen mit den Worten des Kyrie:

Kyrie:

Herr, Du bist Gott und siehst doch all unsere irdischen Nöte.

Herr, erbarme Dich.

Herr, Jesus Christus, Du selbst hast mit Menschen gefeiert und uns gezeigt, dass es wichtig ist, in Gemeinschaft zusammenzukommen.

Christus, erbarme Dich.

Herr, Du hast Deinen Jüngern gesagt, dass sie mit allem und immer zu Gott, Deinem Vater, kommen dürfen.

Herr, erbarme Dich.

Bei einem Fest dürfen wir fröhlich sein. So loben und preisen wir Gott:

Loblied: GL 169 Gloria, Ehre sei Gott (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)

 

Gebet:

Lasset uns beten:

Herr, unser Gott, wir wollen feiern, sehnen uns nach Normalität – und gleichzeitig haben wir Sorgen: vor Ansteckung, vor Kriegen, vor Einschränkungen. Dir ist wichtig, dass wir mit dem, was uns bedrückt, und auch mit unseren Sehnsüchten und Bitten zu Dir kommen, denn Du siehst uns, Du kennst uns – und willst das Beste für uns. Hilf uns, auch dann Dir zu vertrauen, wenn es schwer fällt. Hilf uns, so heute zu feiern und gleichzeitig besonders an all diejenigen zu denken, denen nicht zum Feiern zumute ist, weil sie noch viel mehr unter den Einschränkungen, vor allem unter aktuellen Kriegen leiden. Hilf uns immer weiter Dich um Leben anzuflehen – bis wir einmal wirklich Leben haben. Ewiges. Bei Dir im Himmelreich. Amen.

 

Kindergottesdienst:

Auch heute laden wir wieder ein zum Kindergottesdienst:

(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)

Heute bringt Jesus seinen Jüngern bei, das Vater Unser zu beten. Und hier gibt es heute noch eine Idee, wie Ihr das Vater Unser mit dem ganzen Körper beten könnt. Wenn Du Ideen für uns oder Wünsche an uns hast, freuen wir uns über eine Nachricht an KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir freuen uns sehr! Ansonsten wünscht das KiGo-Team Euch einen wunderschönen Sommer, schöne Ferien - und wir hoffen, dass wir uns nach den Ferien bald (mal wieder) persönlich bei einem KiGo an der Kirche treffen!

Text und Idee zum heutigen Kindergottesdienst entstammen einer Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.
 
 

Erste Lesung: Genesis 18,20-32

(Gelesen von Erwin Köhler)
 
Antwortgesang: Gott ist gegenwärtig (Heidi Schneider; Ingrid Keil)

 

Zweite Lesung: Kolosser 2,12-14

(Gelesen von Angelika Richter-Seibert)

Halleluja (Stefan Worlitsch + Sängerinnen)

 

Evangelium: Lukas 11,1-13

(Gelesen von Kerstin Rehberg-Schroth)
 

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth)

Liebe Gemeinde,

bittet – und es wird euch gegeben. Das klingt sooo einfach. Wer bittet, der empfängt.

Also, warum haben wir dann noch ein solches Elend? Dann müssten wir doch einfach nur Gott bitten … um Frieden … um Gesundheit … um … - und hokuspokus, schon wäre unsere Welt in Ordnung, unser Leben perfekt. Und wir könnten mit all unseren Bemühungen einpacken, denn alle wollten dann sowieso an diesen Gott glauben – denn alle würden sehen: Bei ihm gibt es genau das, was wir wollen. Jahrmarkt. Das Leben ist bunt. Gott verteilt bunte Zuckerwatte, wenn wir uns die nur wünschen…

Nein, wir kennen die Realität. Die ist doch leider so ganz anders! Um wie vieles haben wir Gott schon gebeten: Um Heilung einer Krankheit, um Frieden, darum, unsere Heimat behalten zu dürfen, um Versöhnung mit Verwandten, um das Kitten einer Ehe … Sicher ist die Reihe, die Sie aufzählen können, riesig. Manches davon ist eingetreten, vieles andere sicherlich nicht.

Corona ist bis jetzt nicht vorbei – so oft wir darum gebeten haben. Der Krieg in der Ukraine mit allen Folgen schwebt wie ein Damoklesschwert über uns. – Gott erfüllt leider, leider nicht alle unsere Wünsche…

Vielleicht sollten wir aber auch manche Male sagen: Er erfüllt zum Glück nicht alle unsere Wünsche: Denn die Wünsche und Bitten unserer Nachbarn könnten ja auch genau unseren Wünschen widersprechen! Die Wünsche, die ein Vladimir Putin in den Himmel schicken würde, wären ganz bestimmt nicht die, deren Erfüllung wir wollen könnten! Und manche Male wissen wir wohl im Nachklang sogar auch, dass es besser war, dass Gott unsere eigenen Wünsche auch nicht erfüllt hat, dass er uns letztlich nämlich Besseres gebracht hat als das, was wir vorher für uns als gut angesehen hätten.

Nein, Gott ist kein Wunscherfüller. Beten ist kein Wunschkonzert. Beten geht anders. Und doch werden die biblischen Texte nicht müde, uns klar zu machen, dass wir mit allen unseren Anliegen, allen Sorgen, allen Nöten, ja, auch all unseren Wünschen zu Gott kommen dürfen: Klopft an, und euch wird geöffnet.

So hat es Abraham gemacht: Er hat mit Gott verhandelt. Der Text, den wir in der ersten Lesung gehört haben, ist ein großartiger Text: Dieser Abraham ist ein Mann des Orients; er kann handeln, kann feilschen. Und das macht er mit Gott. Gott möge doch um 50 guter Menschen willen die Stadt verschonen. Ja, da wird davon ausgegangen, dass Gott eine Stadt vernichten möchte, weil die Menschen dort böse waren. Das ist eine für uns sehr seltsam klingende Vorstellung, war aber damalige Vorstellung: Es gab einen Zusammenhang zwischen den guten und bösen Taten der Menschen und dem, was mit ihnen und ihrer Umgebung geschah. Die Städte rund ums Tote Meer waren gefährdet: Dort mussten also Menschen leben, die Gott nicht wohlgefällig waren; die Stadt würde darum vernichtet werden.

Und da war nun Abraham, der sich fragte, ob Gott denn die Stadt stehen lassen könnte, wenn da nur 50 gute Menschen lebten. Gott bejahte. Dann ist Abraham eingefallen: Was, wenn es nicht ganz so viele sind? Und so hat er mehrfach die Zahl verringert, bis er sich mit Gott darauf geeinigt hatte, dass die Stadt stehen bleiben durfte, wenn nur zehn gerechte Menschen dort zu finden sein würden.

Letztlich wurden Sodom und Gomorrha dann doch vernichtet – und nur Lot blieb am Leben. Was wir heute fragen würden: Ja, wurde Gott hier wortbrüchig? Oder lebten dort wirklich keine zehn gerechten Menschen?, war nicht die Frage der Menschen zur Zeit, als die Texte des Alten Testaments gesammelt wurden.

Wichtig war das absolute Vertrauen des Abraham – und die Tatsache, dass Gott sich auf solch einen menschlichen Deal einließ. – Wer schon einmal mit jemandem im Orient gefeilscht hat, der weiß, dass hier unter Gleichen gefeilscht wird; ja, manche Male fühlt sich das wie eine Art Freundschaft an. So wird der Kunde angesprochen als Freund. – So war hier das Verhältnis zwischen Gott und Abraham.

Dazu fordert auch Jesus auf: Bei Gott sollen wir vertrauensvoll anklopfen. – Hand auf Herz: Bei wem würden Sie einfach so mitten in der Nacht einfach so anklopfen und um irgendetwas bitten? – In Jesu Vorstellung scheint das unter Freunden selbstverständlich zu sein. Ich würde sagen, hier unter uns ist das anders. Das muss schon eine sehr vertraute Person sein, die wir mitten in der Nacht aus dem Bett werfen dürfen, weil wir etwas von ihr brauchen. Wir überlegen uns das mehrfach, ob wir jemanden wecken und stören dürfen. – Nicht so Gott: Bei ihm müssen wir nicht überlegen. Da dürfen wir einfach so rufen. Immer.

Gott will uns hier vertrauter sein als der beste Freund, die beste Freundin, mehr für uns da sein als ein Vater oder eine Mutter.

Ja, er ist nicht einfach „best friend“: Jesus sagt nicht nur, dass wir jederzeit zu Gott kommen können, sondern er lehrt uns auch Worte, die wir beten können: Er lehrt uns die Worte des Vater Unsers. Allen voran dürfen wir hier ja immer wieder beten: Abba – also sozusagen „Papa“ – und gleichzeitig: im Himmel und geheiligt werde dein Name. – Hier wird deutlich: Gott ist uns einerseits so nahe und persönlich vertraut, wie das nur die engsten Menschen im Leben sein können; und gleichzeitig ist es keine rein freundschaftliche Beziehung, sondern unser Blick darf sich „nach oben“ – in den Himmel wenden. Gott steht über uns, ist nicht einfach Kumpel, sondern ist göttlicher Vater.

Und dann kommen drei ganz existentielle Bitten:
Es geht zunächst um das tägliche Brot. Nicht um Luxus, sondern darum, dass wir das Lebensnotwendige erhalten – wie auch immer das konkret für uns aussehen mag.
Die zweite Bitte ist die um Vergebung unserer Schuld. Die ist wichtig – weitab von allem anderen, worum wir bitten mögen: Wir erleben immer wieder, dass wir vieles tun, viel Gutes – dass wir aber auch immer wieder Dinge schuldig bleiben: dadurch, dass wir Falsches tun, dadurch, dass wir Gutes unterlassen. Wir erleben immer wieder unser eigenes Unvermögen. Was wir selbst tun können, damit das Leben hier auf Erden gut wird, das sollen und das können wir tun. Aber wir können nicht alles tun; unser Bemühen bleibt lückenhaft. All das können, ja, sollen wir Gott anvertrauen. Er möge es uns vergeben – und möglichst heil machen, was wir angerichtet oder unterlassen haben.

Und dann folgt die dritte Bitte: Führe uns nicht in Versuchung. Ja, es gibt Versuchungen. Da wir als Menschen frei sind, stehen wir immer wieder vor Entscheidungen, und so können wir uns oft auch für gut und für schlecht entscheiden, für das Bessere oder das Schlechtere. Wir erleben unser eigenes Bestreben, das manchmal anderes will als das, was wir als gut und richtig erkennen, weil anderes bequemer ist, uns selbst mehr Vorteile bringt. Diese Versuchungen werden uns nicht von einer teuflischen Kraft vor Augen geführt, sondern diese Versuchungen zeigt uns unser Inneres. Hier dürfen wir Gott bitten, uns nicht in Versuchung zu führen – oder vielleicht viel einfacher ausgedrückt: uns jeweils den richtigen, den besseren Weg zu zeigen. Er möge uns immer wieder helfen, dass wir so gute Entscheidungen treffen, die dem Gesamten dienen, die vor seinen Augen möglichst gut sind.

Und ja, wir brauchen uns – und das sagt uns der Evangelist des Lukasevangeliums heute deutlich – aber nicht auf diese wenigen Bitten des Vater Unsers zu beschränken, sondern wir dürfen Gott vertrauen, dass er es immer gut mit uns meint – egal, wann wir anklopfen, egal, wie laut wir anklopfen, egal, mit welchem Tonfall – ob genervt oder zaghaft, laut fordernd oder bittend, flehend – wir uns an ihn wenden: Er öffnet uns die Tür: die Tür seines Herzens, das längst für uns offen ist. Er hört uns zu, er sieht uns an – und er hält mit uns aus, wenn wir einmal wieder darunter leiden, dass unsere Wünsche nicht so erfüllt werden, wie wir das gerne hätten. Und er wird uns irgendwann dabei helfen, dass wir verstehen, auf welche großartige Weise er doch alle unsere Bitten gehört und erhört hat. Auch die, die wir genau heute an ihn richten. Amen.

Credo:

Ja, ich glaube an einen Gott, der immer da ist, wenn wir anklopfen, der uns zuhört und auch in unser Herz hineinsieht, einen Gott, zu dem wir mit allen Sorgen kommen können. Ja, an diesen Gott dürfen wir glauben und singen.

Glaubenslied: GL 836 Ich glaube an den Vater (Stefan Worlitsch + Sänger/innen; Nachspiel: Olivia Klatzka)

Friedensgruß:

Wir dürfen Gott um alles bitten – auch um Frieden. Dabei wird auch er uns bitten: darum, dass auch wir friedfertig miteinander umgehen, den Menschen, die wir am allerwenigsten mögen, das Allerbeste wünschen, denen vergeben, die uns Schuld angetan haben, und die um Vergebung bitten, an denen wir schuldig geworden sind.

Wenn wir so miteinander umgehen, dann dürfen wir hören, wie Jesus uns auch heute den Frieden zuspricht, den auch wir einander zusprechen dürfen:

Der Friede sei mit dir! Der Friede sei mit euch!

Lied vor der Mahlfeier: GL 876 Wo Menschen sich vergessen (Stefan Worlitsch + Sängerinnen)

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Wo alle miteinander versöhnt sind, dort dürfen wir miteinander feiern. Dort dürfen wir nicht nur unser „täglich Brot“ miteinander brechen, sondern wirklich ein Fest feiern, Brot brechen, Wein oder Saft trinken – und noch viele andere Speisen und Getränke auftischen. Vielleicht mögen Sie ein solches Fest zu Hause feiern? Mit sich selbst und Jesus. Und im Geiste mit vielen Menschen, die Ihnen wichtig sind?

Wann immer wir zum Mahl zusammenkommen, dürfen wir aber auch mit Jesus seinen und unseren Vater loben und preisen:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du uns aus Liebe geschaffen hast und in dieser Liebe auch heute auf uns und jedes einzelne Deiner Geschöpfe blickst. Du liebst jeden von uns, so unterschiedlich wir auch sind. Wir preisen Dich, der Du uns mit vielen Gaben und Fähigkeiten beschenkt hast.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns Deinen Heiligen Geist schickst, der uns die Gaben von Liebe, Barmherzigkeit, Treue schenkt. Ja, Dein Heiliger Geist schenkt uns so vielfältigen Gaben, jedem von uns ganz besondere Talente. Wir preisen Dich für dieses so unendlich große Geschenk, Deinen Geist, der uns für unser Leben stärkt und prägt.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Allmächtiger und Allliebender, der Du immer zu uns stehst, was auch immer in unserer Welt passiert, und zu dem wir immer kommen können, was auch immer uns widerfährt. Deine Geduld mit uns ist unfassbar groß. Wir danken Dir, dass es nichts gibt, das uns trennen kann von Deiner Liebe und von der Deines Sohnes.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Liebe und Barmherzigkeit, die Jesus bis zu seinem Tod gelebt und uns verkündet hat. Wir preisen Dich für das Mahl, das er mit seinen Freunden hielt und bei dem sogar sein Verräter teilnehmen durfte – als Zeichen, dass Du Versöhnung willst. Immer.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Geschenk, das Jesus uns bei diesem Mahl gemacht hat, als er seinen Jüngern und damit auch uns das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass er mit diesen Worten uns alle eingeladen hat, immer wieder zu seinem Gedächtnis ein Fest zu feiern und Mahl zu halten. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und vor allem mit Dir brechen dürfen.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag. Wenn wir jetzt Mahl miteinander halten, ist dies ein Vorgeschmack auf die Speise, die uns wirklich sättigt, auf Dich, der Du uns Leben schenkst. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Heute feiern wir kleine Feste, die Lebensfülle und ewige Freude werden wir einmal erleben, wenn wir mit Dir vereint im Himmelreich sind. Heute noch wechseln in unserem Leben Kreuz und Leid mit Freude und Glück. So kommen wir immer wieder zum Fest der Freude zusammen und teilen miteinander Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Im Tragen seines eigenen Kreuzes waren wir ihm so wichtig, dass er uns noch kurz vor seinem Tod das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, ein Stück vom Himmel geschenkt hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Nähe, die Du uns schenkst. Du stehst treu zu dem Bund, den Du mit uns geschlossen hast. Du nimmst uns alle an, egal, wann wir zu Dir kommen; Du willst nur das Beste für uns. Wir danken Dir, dass wir nicht allein sind: Du bist mit uns auf dem Weg und Du rufst uns in die Gemeinde. In Dir sind wir verbunden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und in der wir immer wieder ein Stück Himmel erleben dürfen, auch wenn wir uns in der aktuellen Zeit oft nicht persönlich begegnen können. Wir danken Dir, dass wir trotz allem auch in dieser Zeit im Brechen des Brotes und Trinken von Wein oder Saft miteinander verbunden sind, uns gegenseitig zu essen geben dürfen, wie Jesus uns aufgetragen hat, uns also gegenseitig stärken und füreinander eintreten dürfen. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist – auch und gerade in schwierigen Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Lied nach der Mahlfeier: GL 796 Wie ein Fest nach langer Trauer (Laudemus)

 

Fürbitten:

Jesus lädt uns ein, mit allen unseren Anliegen zu Gott zu kommen, lautstark anzuklopfen und nicht locker zu lassen in unserem Flehen. S bitten wir ihn auch heute:

  1. Für alle, die an diesem Wochenende zum Pfarrfest nach Watzenborn kommen. Für alle, die gerne dabei wären, sich aber im Moment wegen der wieder steigenden Corona-Infektionen nicht trauen. Für alle, die gerne ihre eigenen Feste feiern wollen. Für alle, die schon lange nicht mehr feiern konnten.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  1. Für alle Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, deren Ferien am Freitag begonnen haben. Für alle, die dankbar auf die Erfolge des vergangenen Schuljahres schauen. Für alle, die die erwarteten Leistungen nicht erreicht haben und nun mit Sorge in die Ferien gehen. Für alle, die Erholung suchen. Für alle, die in diesen Tagen sich irgendwo einen Platz suchen, an dem sie ausruhen können. Für alle Reisenden.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns. 

  1. Für alle Menschen in der Ukraine und in allen Kriegsgebieten unserer Erde. Für alle, die für diese Kriege verantwortlich sind. Für alle, die sich bemühen um kluge, möglichst diplomatische Lösungen der Konflikte.

Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.

  1. Für alle Menschen auf der Flucht und für alle, die hier bei uns neu angekommen sind. Für alle, die nach neuer Heimat oder einer neuen Aufgabe suchen.

Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.

  1. Für alle Menschen, die sich für Klimaschutz und die Bewahrung Deiner Schöpfung einsetzen. Für alle, die sich bemühen, immer neue Wege zu finden, die dazu beitragen, dass diese Erde ein Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen bleiben kann.

Herr, unser Gott: Wir bitten dich, erhöre uns.

  1. Für uns selbst und alle Menschen, die uns nahestehen. Für alle, die uns wichtig sind oder einmal wichtig waren. Und in allen unseren persönlichen Anliegen. (In Stille oder ausgesprochen können noch eigene Sorgen, Befürchtungen und natürlich alle eigenen Anliegen vorgebracht und ins Gebet gebracht werden.)

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Herr, unser Gott, Du hörst unser Flehen. Du kennst unser Herz. Du bist da, wenn wir Dich rufen, Du bist da, wenn wir Dich suchen. Dich loben und preisen wir heute und in alle Ewigkeit. Amen.

Jesus selbst sagt uns, dass wir Gott, seinen Vater, Abba nennen dürfen, und er lehrt uns zu beten:

Vater Unser

Danklied: GL 414 Herr, unser Herr, wie bist du zugegen (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)

Dankgebet:

Allmächtiger, guter Gott, wir danken Dir, dass wir jederzeit bei Dir anklopfen dürfen, dass Du uns immer zuhörst, immer für uns da bist. Wir bitten Dich: Lass uns immer mehr verstehen, dass Du unser Flehen hörst und auch erhörst – selbst dann, wenn wir manchmal den Eindruck haben, dass unser Bitten umsonst ist, selbst dann, wenn wir den Eindruck haben, dass vieles unter uns unheil und furchtbar ist. Lass uns Dein Heil begreifen – ansatzweise hier auf Erden und einmal vollkommen bei Dir in der Ewigkeit. Amen.

 

Segensgebet:

So segne nun uns und alle, die uns am Herzen liegen, der uns liebende Gott,
der Vater, der uns einlädt, uns voller Vertrauen jederzeit an ihn zu wenden,
der Sohn, der uns gesagt hat, dass wir Gott, seinen Vater, „Abba“ nennen und um alles bitten dürfen,
und der Heilige Geist, der selbst in uns bittet und fleht und uns mit dem Vater verbindet

So segne uns Gott im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Schlusslied: GL 405 Nun danket alle Gott (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)