Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst am 18. Juni 2023 (11. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A)

Impression aus dem Mainzer Dom, Tag der Firmbewerber*innen im April 2023 (c) Kerstin Rehberg-Schroth
Impression aus dem Mainzer Dom, Tag der Firmbewerber*innen im April 2023
Datum:
Sa. 17. Juni 2023
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst am 18. Juni 2023 (11. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A)
– im Pfarreienverbund am Limes

Langgöns – Linden – Pohlheim

 

Wir laden Sie ein, wenn möglich wieder Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

Lied zu Beginn: GL 714 Eingeladen zum Fest des Glaubens (Stefan Worlitsch + Sängerinnen)

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, der uns als seine Freunde ruft und sendet, ist in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Begrüßung

Liebe Gemeinde,

heute feiern wir in unserem Pastoralraum Firmung. 28 junge Menschen aus unseren vier Pfarreien werden von Domkapitular Eberhardt in Lich gefirmt. Berufen und ausgesandt: Die Lesungen des Tages, besonders das Evangelium, passt zu diesem Anlass: Jesus beruft seine Jünger. Namentlich. Es geht konkret um sie. Ja, bei Taufe und Firmung werden wir mit Namen genannt. Mit den biblsehr herzlich begrüßen wir Sie zu unserem heutigen Gottesdienst. Nach Fasten- und Osterzeit, Dreifaltigkeit und Fronleichnam beginnen mit dem heutigen Tag wieder die „normalen“ Sonntage. Doch in dieser Zeit ist noch nichts „normal“: Viele von uns feiern weiterhin die Liturgie zu Hause. Manches ist in unserem neuen Alltag vielleicht zur Routine geworden. Doch vielleicht spricht Jesus uns heute im Evangelium besonders an, wenn er die Menschen anschaut und feststellt, sie seien „müde und erschöpft“. So, wie er die Menschen zu seiner Zeit betrachtet hat und wahrgenommen hat, was sie brauchen, so kennt er auch unsere Bedürfnisse. Darauf dürfen wir vertrauen, wenn wir ihn nun im Kyrie in unsere Mitte rufen:

Kyrie (mit Lied-Zwischenrufe der Messe "Lux et Origo" (GL 113) - gesungen von Thomas Linn):

Jesus, du siehst das Leid der Menschen und hast Mitleid mit ihnen.

Jesus Christus, Du rufst Deine Freunde zu Dir und sendest sie zu allen Menschen.

Jesus, Du rufst auch uns in Deine Nähe und lässt uns die frohe Botschaft hören und weitergeben.


Wir loben und preisen Gott:

Gloria: GL 169 Gloria, Ehre sei Gott (Stefan Worlitsch + Sängerinnen)

Tagesgebet:

Lasset uns beten:

Allmächtiger Gott, im Sinai hast Du dem Volk Israel durch Mose Deinen Bund angeboten. In Wüstenzeiten durfte das Volk erfahren, dass Du immer zu uns Menschen stehst, Du uns durch schwierigste Zeiten hindurchträgst. Lass auch uns darauf vertrauen, dass Du uns nie allein lässt, immer zu Deinem Liebesbund, den Du auch mit uns in der Taufe geschlossen hast, stehst und Du uns Kraft schenkst, unsere Wege zu gehen, Du jeden dieser Wege mitgehst – ganz egal, ob es sich um anstrengende Wüstenwege handelt oder um Wege auf gutem, sicherem Grund. Schenke uns die Zuversicht durch Christus, Deinen Sohn, unseren Bruder und Herrn, der uns in seinen Jünger- und Freundeskreis beruft und mit dem wir verbunden sein dürfen – heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.

Zum Nachklingen - und zur Vorbereitung auf die erste Lesung: BWV 451 Die güldne Sonne (Thomas Linn)

 

Kindergottesdienst:

Auch heute laden wir Euch ein zum Kindergottesdienst:

(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)

Bei diesem heißen Wetter wird ja gerade in manchem Garten gegrillt. Bei Euch auch? Egal, ansonsten wann anders ... Heute hat unser KiGo-Team auf jeden Fall eine leckere Idee fürs nächste Grillfest für Euch herausgesucht. Ob mit, ob ohne Grillen, ob mit, ob ohne Schokobanane: Wir wünschen Euch einen schönen Sonntag!

Du kannst uns weiterhin natürlich all Deine Wünsche/Vorschläge/Gedanken sehr gerne schreiben an: KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir vom KiGo-Team freuen uns sehr über Deine Post!

Text und Idee zum heutigen Kindergottesdienst entstammen einer Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.
 
 

Erste Lesung: Exodus 19,2-6a

2 In jenen Tagen kamen die Israeliten in die Wüste Sinai. Sie schlugen in der Wüste das Lager auf. Dort lagerte Israel gegenüber dem Berg. 3 Mose stieg zu Gott hinauf. Da rief ihm der HERR vom Berg her zu: Das sollst du dem Haus Jakob sagen und den Israeliten verkünden: 4 Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern angetan habe, wie ich euch auf Adlerflügeln getragen und zu mir gebracht habe. 5 Jetzt aber, wenn ihr auf meine Stimme hört und meinen Bund haltet, werdet ihr unter allen Völkern mein besonderes Eigentum sein. Mir gehört die ganze Erde, 6 ihr aber sollt mir als ein Königreich von Priestern und als ein heiliges Volk gehören.


Antwortpsalm: Psalm 100 (Thomas Linn)

Zweite Lesung: Römer 5,6-11

Schwester und Brüder! 6 Christus ist, als wir noch schwach waren, für die zu dieser Zeit noch Gottlosen gestorben. 7 Dabei wird nur schwerlich jemand für einen Gerechten sterben; vielleicht wird er jedoch für einen guten Menschen sein Leben wagen. 8 Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. 9 Nachdem wir jetzt durch sein Blut gerecht gemacht sind, werden wir durch ihn erst recht vor dem Zorn gerettet werden. 10 Da wir mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Gottes Feinde waren, werden wir erst recht, nachdem wir versöhnt sind, gerettet werden durch sein Leben. 11 Mehr noch, ebenso rühmen wir uns Gottes durch Jesus Christus, unseren Herrn, durch den wir jetzt schon die Versöhnung empfangen haben.


Halleluja (Thomas Linn)

Evangelium: Matthäus 9,36 – 10,8

36 Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. 37 Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. 38 Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden! 1 Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen. 2 Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, 3 Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, 4 Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn ausgeliefert hat. 5 Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht den Weg zu den Heiden und betretet keine Stadt der Samariter, 6 sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel! 7 Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe! 8 Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth)

Liebe Gemeinde,

wie eingangs gesagt, feiern wir heute die Firmung von 28 Jugendlichen im Pastoralraum. Wie schön ist das! Und wie passend sind da die Lesungen des heutigen Tages, die überall in katholischen Kirchen heute gelesen und gehört werden: Besonders das Evangelium passt zu diesem Anlass: Jesus beruft seine Jünger. Namentlich. Es geht konkret um sie. Ja, bei Taufe und Firmung werden wir mit Namen genannt. Mit den Menschen der Bibel begann es: Gott beruft den Mose; davon haben wir in der ersten Lesung gehört. Und Jesus beruft die 12. Und danach unzählig viele Menschen. Wir können heute konkret die Namen der 28 Jugendlichen ergänzen. Diese Jugendlichen nennt Gott heute beim Namen. Wir können außerdem unsere eigenen Namen ergänzen. Jede und jeden einzelnen.

Ehrlich gesagt, passender könnte der Evangelientext am Tag der Firmung kaum sein. Denn darum geht es doch: Jesus berief einst total unterschiedliche Menschen. Er traut ihnen etwas zu, sendet sie aus.

Das macht Gott heute mit den Jugendlichen: Er ruft sie beim Namen, er traut ihnen was zu; er sendet sie aus.

Aber es fällt auf – und wird uns heute vielleicht erstaunen, dass Jesus sagt: Geht nicht zu den Heiden, geht nicht zu den Samaritern – sondern nur zu den Juden. Wie blöd ist das denn?!? Hätten die Apostel sich daran gehalten, wären wir heute keine Christen. Die Botschaft wäre in Israel geblieben und noch nicht mal dort überall hingekommen. Warum sagt Jesus das? – Nun, ob Jesus es sagte, weiß ich nicht. Der Evangelist schrieb es vermutlich auf, um seinen Gemeinden zu verdeutlichen, dass Jesus ja vor allem für die Juden gesandt wurde. – Ich finde aber, dass hier auch sehr deutlich wird, dass Jesus die, die er auffordert, nicht gleich überfordert.

Stellen Sie sich das vor: Wie hört sich das an: Geht zu den Juden in Eurer Nachbarschaft. Erzählt ihnen die Botschaft, die ich Euch gebracht habe. Und wie hört sich das dagegen an: So, geht ans andere Ende der Welt. Erzählt überall von mir und meinem Vater und sorgt dafür, dass die ganze Welt an mich glaubt …

Nun, ich würde sagen: Letzteres ist Wahnsinn!! Überforderung pur. – Die erste Variante ist irgendwie überschaubar: Geht zu den Menschen um Euch herum. Macht das, was realistisch ist.

Jesus überfordert die Jünger nicht. Und er überfordert uns nicht. Und er überfordert die Jugendlichen nicht. Ja, er sendet sie aus. Er sendet uns aus. Aber er schenkt zum einen seinen Heiligen Geist, damit wir losziehen können. Vor allem aber stellt er uns vor überschaubare Herausforderungen. Dafür dann aber gibt er große Kraft: Kranke heilen, Tote aufwecken. Das und vieles mehr sollen die Apostel. Okay, das wirkt nun wieder überhaupt nicht überschaubar. – Aber es zeigt, welche Kraft Gott den Aposteln und auch uns schenkt. Und letztlich gingen die Apostel dann eben doch bis an die Enden der damals bekannten Welt.

In den beiden letzten Jugendgottesdiensten in unserer Pfarrgruppe haben wir jeweils ein Lied gesungen, was das wunderbar ausdrückt: Mit meinem Gott spring ich über Mauern … - Ja, okay, mag nun manch einer sagen: Wie schön, wenn ich das noch könnte … oder jemals gekonnt hätte … Nein, ich bin auch alles andere als sportlich. Das wäre nun nicht die Fähigkeit, die Gott mir geschenkt hat. Anderen schon.

Aber die Fähigkeiten, die er mir geschenkt hat, die hat er mir in einem großen Maß gegeben – wenn ich ihm vertraue. Und die Fähigkeiten, die er Ihnen gegeben hat, die hat er Ihnen in einem riesengroßen Maße gegeben. Den Jugendlichen hat er riesige Gaben und Fähigkeiten geschenkt.

Bei der Vorbereitung unseres diesjährigen Firmgottesdienstes hatte ich daher ein mir ganz neues Problem: Die Jugendlichen hatten so viele Vorschläge und Wünsche und Ideen für den Firmgottesdienst, dass es mir schwer gefallen ist, den Gottesdienst so vorzubereiten, dass nichts von dem, was sie selbst in diesen Gottesdienst einbringen möchten, unter den Tisch fällt, der Gottesdienst dennoch einen roten Faden behält – und er vor allem nicht zu lang wird. Ein neues, ein Luxusproblem – und der rote Faden heißt: vielfältige Gaben und Fähigkeiten. Die Jugendlichen haben ein Gedicht getextet, einen Rap geschrieben, wollen beim Gottesdienst selbst singen und musizieren – mit Klavier, Schlagzeug, Gitarre … - Sehr gerne mag ich kleine Ausschnitte aus diesem Rap der Jugendlichen mit Ihnen teilen – und vielleicht können wir innerlich einstimmen in diese Begeisterung, die diese Jugendlichen an diesem Wochenende erfüllt: So rappen sie: „Gott, der ist mein Star, er war immer für mich da. Wenn ich in die Kirche steppe, ja dann spür ich, es ist wahr, ja, mein Herr, der gibt mir Halt, und wenn ich die Hände falt, kann ich immer mit ihm reden, ganz egal, ob jung, ob alt … - Gott, der wird dich retten; er hilft dir jeder Zeit, du musst ihn nur drum bitten in deiner Schwierigkeit. …“

Es sind die vielfältigen Gaben und Fähigkeiten, die die Apostel mitbringen – und mit denen sie ausgesandt werden. Wären sie alle gleich gewesen, hätte sich vielleicht ein kleines uniformes Grüppchen gebildet – und vermutlich hätte sich die Botschaft dieses Jesus schon wenige Jahre nach seinem Tod und seiner Auferstehung wieder erledigt gehabt, wäre in Vergessenheit geraten. – Aber gerade durch die Spannung, die in der Vielfalt bestand, mussten die Apostel miteinander ringen, konnten sie sich öffnen für die noch größere Vielfalt, die sie dann in den Gemeinden, die sie gründeten, antrafen. Durch den Heiligen Geist, diese Geisteskraft, die ihnen geschenkt wurde, konnten sie das Gute in dieser Vielfalt erkennen und so die Botschaft Jesu in die Welt tragen.

Durch diese Gaben und Fähigkeiten, ja, eigentlich überhaupt bereits durch unser Sein und Leben sind wir – wie es in der ersten Lesung heißt – Gottes auserwähltes Volk von Priestern. Von Priestern, die die Botschaft von Gottes Liebe zu den Menschen bringen. Ein paar wenige Priester würden nicht reichen. Ja, wir haben Priestermangel. Und nein, wir haben keinen Priestermangel. Denn nicht nur wenige sind Priester. Immerhin noch fast 50% aller Deutschen sind Christen, gehören zu diesem Königreich von Priestern, von dem in der ersten Lesung gesprochen wird. Wir können klagen, dass nicht mal mehr 50% aller Deutschen Christen sind, oder wir können uns freuen, dass noch fast 50% aller Deutschen Christen sind. Wir sind sehr viele. Wir leben noch immer in einem christlich geprägten Land.

Wenn es irgendwelche speziellen, besonderen Priester geben soll, müssen wir uns das alle erst einmal klar machen: Wir sind berufen. Wir sind gesalbt zu Königen und Königinnen, Priestern und Priesterinnen und Propheten und Prophetinnen. In unserer Taufe. In unserer Firmung. So sind wir ausgesandt. So werden heute die Neugefirmten ausgesandt. Und ich vermute mal, der Rap oder auch die Instrumentalstücke der Jugendlichen, die Musik des Licher Kirchenchores und die von Laudemus werden noch lange in meinen Ohren nachklingen. Und diese Musik der Sendung wird in uns Menschen hoffentlich nie verhallen – sondern weitergehen, bis wir dann einmal gemeinsam feiern in dem Reich, in das uns Jesus einlädt. Amen.

 

Und hier auch für Sie eine Version des

Rap - geschrieben von Julian D., Matheo H., Elias T., Ben F., Karl B., Maximilian K., hier gerappt von Maximilian Krämer:

Credo:

Ja, wir glauben, dass Gott uns alle auserwählt hat. Wir glauben an diesen Gott, der dreifaltig ist und uns liebt. Zu ihm bekennen wir uns mit den Worten des apostolischen Glaubensbekenntnisses, gesungen im Lied: „Amen, wir glauben“.

GL 178 (Stefan Worlitsch)

Friedenszeichen:

Jesus sendet seine Jünger in die Welt, damit sie seine Botschaft weitertragen können. Seine Botschaft ist eine Botschaft der Liebe und des Friedens. Als Jesu Freunde und Jünger sind auch wir berufen, diese Botschaft weiterzutragen, anderen Menschen den Frieden zu bringen. Zeichenhaft machen wir das auch heute, wenn wir einander – und im Herzen all denen, die in unseren Kirchen normalerweise neben, vor und hinter uns sitzen – nun den Frieden zusprechen, wie Jesus ihn uns zuruft:

Der Friede sei mit dir! Der Friede sei mit euch!

Lied vor der Mahlfeier: GL 346 Atme in uns (Stefan Worlitsch + Sängerinnen)

Mahlfeier – Lobpreis über Brot und Wein:

In der ersten Lesung haben wir gehört, dass Gott sein Volk, also uns, zu einem Reich von Priestern werden lässt. Als Jesu Freunde gehören wir zu seinen Aposteln. Uns alle beruft er, ein Teil seines Leibes zu werden. Uns alle beruft Gott, weil er uns liebt. Dies dürfen wir feiern – und so dürfen wir auch in diesem Gottesdienst Mahl miteinander halten, wie es die ersten Christen bereits in ihren Wohnungen taten – im Vertrauen darauf, dass Jesus bei uns ist: in allem Beten und auch im Brechen des Brotes.

Für das Geschenk seines Bundes loben und preisen wir Gott – gemeinsam mit allen Christen, ja, verbunden mit allen, die an den einen Gott glauben, der sich Mose im Sinai geoffenbart hat:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du uns durch Mose Deinen Bund angeboten hast, in dem wir bis heute und immer mit Dir verbunden sind. Wir preisen Dich, der Du Dein Volk auf Adlerflügeln aus Ägypten und durch die Wüste geführt und befreit hast und der Du auch uns führst auf allen unseren Wegen – auch und besonders durch alle Krisen unseres Lebens.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns durch Jesus Deinem heiligen Volk Israel hinzugefügt hast. Du hast Dein Volk zu einem Reich von Priestern, von Erwählten werden lassen. Wir danken Dir, dass Du jeden von uns rufst, beim Namen nennst und erwählst, weil wir in Deinen Augen wertvoll sind.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du in Jesus unser menschliches Sein angenommen hast. So kennst Du all unsere menschlichen Sorgen, Probleme, Ängste und Schmerzen, kennst frohe und glückliche Gefühle, aber auch all unser Leid. Dein Sohn Jesus hat all das am eigenen Leib erfahren. Er hatte Mitleid mit anderen Menschen, deren Erschöpfung er sah. Wir preisen Dich in der Zuversicht, dass Du auch unsere Erschöpfung, unser Leid und unsere Sorgen siehst und bei uns bist.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns in Liebe rufst und zu den Menschen schickst, Deine Botschaft und Liebe in die Welt hinauszutragen. Du sendest uns, von Dir zu erzählen und Deine Liebe zu feiern. Wir danken Dir, dass wir das in unseren Kirchen, aber auch in unseren Häusern und Wohnungen tun dürfen. Wir preisen Dich, weil Du mit uns Mahl hältst und immer bei uns bist.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine unfassbare Nähe, die Jesus uns auf wunderbare Weise gezeigt hat, als er noch am Abend vor seinem Tod seinen Jüngern das Brot gereicht hat mit den Worten: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und vor allem mit Dir brechen dürfen.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen der Lebensfülle, die Du jedem von uns bereitet hast. Wir preisen Dich, weil Du unsere Erschöpfung, unsere Trauer, ja all unser Leid in Freude wandeln willst. Du bist uns in unserer Freude und in unserem Leid näher, als jeder Mensch uns jemals kommen kann.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. In schwerster Stunde waren wir ihm so wichtig, dass er uns das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Nähe, die Du uns schenkst: von Anbeginn der Zeit, besonders in dem Bund, den Du mit Noah, Abraham und Mose geschlossen und durch Christus besiegelt hast; im Liebesbund, den Du mit jedem von uns ganz persönlich in der Taufe geschlossen hast. Wir preisen Dich, dass wir mit Dir und miteinander verbunden sein dürfen und dies immer wieder in Gottesdienst und auch im gemeinsamen Mahl feiern dürfen – auch dann, wenn wir wie heute in unseren Wohnungen feiern. Wir danken Dir für alle Menschen, die zu unseren Gemeinden gehören und so mit uns und mit Dir verbunden sind. Wir preisen Dich, Herr, unser Gott, der Du uns stärkst, unser Leid kennst und uns durch schwere Zeiten trägst. Wir preisen Dich, der Du uns sendest, die Botschaft von Dir voll Freude in die Welt zu tragen. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Lied nach der Mahlfeier: GL 362 Jesus Christ (Stefan Worlitsch + Sängerinnen)

Fürbittgebet:

Als Jesu Freunde und Jünger ist er interessiert an dem, was uns bewegt.  Mit Jesus tragen wir unsere Bitten zu Gott, seinem Vater:

  • Für alle, die auf den Bund vertrauen, den Gott einst mit Moses im Sinai besiegelt hat, für alle Menschen, die an den einen Gott glauben – und für alle Menschen, die Gott suchen. Lass alle Deine Liebe und Nähe erfahren.

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Jugendlichen, die an diesem Wochenende gefirmt werden. Für ihre Eltern und Geschwister. Für alle, die in den vergangenen Jahren in unserem Pastoralraum gefirmt wurden. Und für alle, die sich gegen das Sakrament der Firmung entschieden haben. Schenke Deine Geisteskraft und Liebe.

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Menschen, die dort leben, wo Moses und Jesus gelebt haben, für die Menschen in Israel und Ägypten – und auch für alle Menschen, die in den verschiedenen Krisengebieten dieser Welt leben. Lass sie gerade in der momentanen Zeit von Menschen in ihren je eigenen Nöten und Sorgen gesehen werden.

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die in der Nachfolge der Apostel stehen – als Priester, als Ordensleute, als pastorale Mitarbeitende, als Getaufte – also für uns alle. Schenke uns allen das Vertrauen, das Du uns rufst und sendest und auch die Kraft schenkst, Deinem Ruf zu folgen.

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die heute den Auftrag Jesu hören: „Heilt Kranke!“: Gib ihnen die nötigen Gaben dazu, besonders das Geschenk der Weisheit, die richtigen Therapien einzuleiten, und hilf ihnen, für die Menschen da zu sein, um die sie sich kümmern möchten.

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die krank sind, die einsam sind, für alle, die trauern und leiden – für alle, die sich nach jemandem sehnen, der wie Jesus Mitleid mit ihnen hat, ihre Not sieht. Stelle ihnen Menschen an die Seite, die ein Auge und ein Herz für ihr Leid haben und ihnen die Stütze geben, die sie nun brauchen.

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns. 

  • Für uns alle: in allen unseren eigenen Anliegen. (Hier ist Zeit, entweder in Stille die eigenen Bitten vor Gott zu bringen oder diese in der Hausgemeinschaft auch auszusprechen und so miteinander zu beten.)

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Herr, unser Gott, Du hast die Not der Israeliten gesehen, sie aus dem Land Ägypten geführt und gerettet; Du hast in Jesus all unser menschliches Leid gesehen. Du kennst auch unsere Sorgen und Nöte und hörst unser Rufen und Flehen. Dafür danken wir Dir und loben und preisen Dich in Ewigkeit. Amen.

Jesus ruft seine Jünger; er ruft sie und uns in seine Nachfolge. Mit ihm sind wir auf besondere Weise mit Gott, seinem Vater verbunden; wie Jesus dürfen wir ihn Vater nennen und gemeinsam mit allen Christen das Gebet sprechen, das er uns beigebracht hat:

Vater Unser

Danklied: Unterwegs in eine neue Welt (Stefan Worlitsch)

Dankgebet:

Gott, unser Vater, wir danken Dir für Deinen Bund, den Du mit uns geschlossen hast und zu dem Du immer stehst. Wir danken Dir, dass wir diesen Bund Deiner Liebe immer wieder feiern dürfen – besonders in den Sakramenten, so wie heute die Jugendlichen unseres Pastoralraums, aber auch ansonsten immer wieder. Du rufst uns – aufs Neue Tag für Tag. Wir danken Dir, dass Du uns berufst und sendest, aber auch begleitest und trägst – ganz besonders, wenn wir Wüstenwege gehen. Du befreitest die Israeliten und willst, dass auch wir als befreite Menschen Deinem Ruf folgen können. Schenke uns dazu die Kraft, die wir heute brauchen. Darum bitten wir Dich durch Christus, Deinen Sohn, unseren Bruder und Herrn, der uns gemeinsam mit den Jüngern heute ruft und sendet, weil Du uns liebst – heute bis in alle Ewigkeit. Amen.

Segensgebet:

Es segne uns der uns liebende Gott,

der Vater, der seinen Bund mit Mose geschlossen und uns zum Heiligen Volk von Priesterinnen und Priestern berufen hat,

der Sohn, der diesen Bund seines Vaters mit uns Menschen erneuert hat, die Liebe zu uns Menschen gelebt hat bis hinein in Tod und Auferstehung,

und den Heiligen Geist, in dem wir fähig werden, aus diesem Bund der Liebe zu leben, Gottes Liebe anzunehmen und ihn selbst und die Menschen und seine ganze Schöpfung zu lieben und zu achten.

So segne uns Gott im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Schlusslied: GL 347 Der Geist der Liebe wird verschenkt (Stefan Worlitsch + Sängerinnen)