Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst am 2. Juli 2023 (13. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A)

(c) Silvia Sommer
Datum:
Sa. 1. Juli 2023
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst am 2. Juli 2023 (13. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr A)
– im Pfarreienverbund am Limes

Langgöns – Linden – Pohlheim

 

Wir laden Sie ein, wenn möglich wieder Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

Gesang zum Eingang: Jubelt Gott zu (Thomas Linn)

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, der uns zu den Menschen sendet, ist in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Begrüßung

Liebe Gemeinde,

sehr herzlich begrüßen wir Sie auch heute wieder zu unserem digitalen bzw. gedruckten Gottesdienst. Der heutige 13. Sonntag im Jahreskreis fällt mit dem Fest Mariae Heimsuchung zusammen. Am Festtag würden wir eigentlich davon hören und lesen, wie Maria Elisabeth besucht hat. Die Liturgie ermöglicht heute, entweder die Texte des Festtags oder die vom 13. Sonntag im Jahreskreis zu hören. Die Texte vom 13. Sonntag jedoch sprechen ebenfalls von einem Besuch: Wir hören zwar nicht davon, wie Maria von Elisabeth empfangen wurde, aber wir hören von Gastfreundschaft, davon, selbst gastfreundlich zu sein und Gastfreundschaft auch anzunehmen. Menschen besuchen – und Gäste empfangen – das ist im Orient üblich. Das war zu Jesu Zeiten so – und das ist heute so. Das erlebte ich, als ich in Jerusalem studierte und lebte – und das erlebe ich heute mit vielen aramäischen Nachbarinnen und Nachbarn. Es ist selbstverständlich einander zu besuchen. Und das gilt für Jesus: Jesus lädt uns ein. Zu ihm dürfen wir jederzeit kommen. Und er möchte von uns eingeladen werden. Ihm ist egal, wie aufgeräumt oder unaufgeräumt es bei uns gerade aussieht – äußerlich wie innerlich. So dürfen wir zu ihm kommen mit allem was uns bewegt und ihn zu uns rufen – mit den Worten des Kyrie:

Kyrie (Liedrufe: Thomas Linn):

Jesus, du warst mit Deinen Jüngern zu Gast bei vielen Menschen.

Jesus Christus, Du sendest Deine Jünger und auch uns in diese Welt, damit wir einander in Freundschaft und Liebe begegnen.

Jesus, Du willst unser Gast sein.

Wir loben und preisen Gott mit dem Loblied, das Maria singt, als sie bei Elisabeth ankommt – mit dem Magnificat:

Loblied: GL 916 Groß sein lässt meine Seele den Herrn (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)

Tagesgebet:

Lasset uns beten:

Allmächtiger, uns liebender Gott, Du selbst bist die Liebe und so liebst Du uns und gibst uns die Möglichkeit, anderen Menschen in dieser Liebe und Freundschaft zu begegnen. Schenke uns offene Augen, Ohren und Herzen, zu erkennen, wo wir gebraucht werden, wer heute unser Nächster sein will. Und lass auch uns diese Deine Liebe immer wieder aufs Neue erfahren. Darum bitten wir Dich, durch Jesus, unseren Bruder, der für uns diese Liebe hier auf Erden gelebt hat, heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

 

Kindergottesdienst:

Auch heute laden wir Euch ein zum Kindergottesdienst:

(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)

Hier gibt es noch ein Rätsel für Euch. Habt viel Spaß damit!

Du kannst uns weiterhin natürlich all Deine Wünsche/Vorschläge/Gedanken sehr gerne schreiben an: KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir vom KiGo-Team freuen uns sehr über Deine Post!

Text und Idee zum heutigen Kindergottesdienst entstammen einer Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.
 
 

Erste Lesung: 2 Kön 4,8-11.14-16a

8 Eines Tages ging Elischa nach Schunem. Dort lebte eine vornehme Frau, die ihn dringend bat, bei ihr zu essen. Seither kehrte er zum Essen bei ihr ein, sooft er vorbeikam. 9 Sie aber sagte zu ihrem Mann: Ich weiß, dass dieser Mann, der ständig bei uns vorbeikommt, ein heiliger Gottesmann ist. 10 Wir wollen ein kleines, gemauertes Obergemach herrichten und dort ein Bett, einen Tisch, einen Stuhl und einen Leuchter für ihn bereitstellen. Wenn er dann zu uns kommt, kann er sich dorthin zurückziehen. 11 Als Elischa eines Tages wieder hinkam, ging er in das Obergemach, um dort zu schlafen. 14 Und als er seinen Diener Gehasi fragte, was man für sie tun könne, sagte Gehasi: Nun, sie hat keinen Sohn und ihr Mann ist alt. 15 Da befahl er: Ruf sie herein! Er rief sie und sie blieb in der Tür stehen. 16 Darauf versicherte ihr Elischa: Im nächsten Jahr um diese Zeit wirst du einen Sohn liebkosen.

Antwortgesang: Psalm 89 mit GL 657,3 Dein Erbarmen, o Herr, will ich in Ewigkeit preisen (Thomas Linn)

Zweite Lesung: Röm 6,3-4.8-11

Schwestern und Brüder, 3 wisst ihr denn nicht, dass wir, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? 4 Wir wurden ja mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod, damit auch wir, so wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, in der Wirklichkeit des neuen Lebens wandeln. 8 Sind wir nun mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden. 9 Wir wissen, dass Christus, von den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod hat keine Macht mehr über ihn. 10 Denn durch sein Sterben ist er ein für alle Mal gestorben für die Sünde, sein Leben aber lebt er für Gott. 11 So begreift auch ihr euch als Menschen, die für die Sünde tot sind, aber für Gott leben in Christus Jesus. 

Halleluja (Thomas Linn)

Evangelium: Matthäus 10,37-42

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: 37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert. 38 Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht wert. 39 Wer das Leben findet, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es finden. 40 Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. 41 Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten erhalten. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten erhalten. 42 Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist - Amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen.
 
Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth)

Liebe Gemeinde,

Gastfreundschaft – das ist ein großes Thema im Alten Testament. Faszinierend, was wir da heute in der ersten Lesung gehört oder gelesen haben: Wie ein Freund wird Elischa regelmäßig von einer ihm fremden Frau empfangen und bewirtet. Wie einem Freund gewährt sie ihm Unterkunft.

Gastfreundschaft – das ist ein großes Thema bis heute in orientalischen Ländern. Wie gut kann ich mich an Situationen erinnern, wo ich im fremden Land von mir fremden Menschen herzlich empfangen wurde, als würde man mich schon immer kennen.

Gastfreundschaft – das Evangelium klingt schräg, wenn man bedenkt, dass heute doch gerade auch ein Marienfest gefeiert wird: Ja, wertet Jesus da etwa Mütter und gar seine eigene Mutter ab?

Nun, wenn wir den Orient in den Blick nehmen: ganz gewiss nicht. Die Mutter, ja, die Familie ist ein hohes Gut und gehört ganz selbstverständlich dazu. Aber Fremde sollen eben ganz genau so auch herzlichst empfangen werden.

Gastfreundschaft – als ich vor drei Jahren diese Tagestexte betrachtet habe, war das noch einmal ein ganz anderes Thema: Es war die Zeit, als die einen schon wieder viel Besuch empfangen haben, andere jedoch zu Hause blieben. Ich kann mich an einsame Hundespaziergänge in Abendstunden erinnern, als ich durch Fenster volle Wohnzimmer wahrnehmen konnte. Es fühlte sich ungerecht an: Die einen durften und konnten, die anderen waren gefährdet und mussten sich einsperren. Ich versuchte, ebenfalls private Besuche zu vermeiden, um Menschen zu schützen, mit denen ich zwangsläufig bei Krankenbesuchen oder Trauergesprächen zusammen kam. Vielleicht war da auch der eine oder andere Neid. Besuch jedenfalls bekam einen ganz neuen Stellenwert.

Ja, die Sehnsucht, Gäste zu bewirten, stieg bei vielen auf ganz neue, vielleicht teilweise nie geahnte Weise. Ja, vielleicht wurde manchem erst so richtig bewusst, wie viel uns Freunde, Begegnungen, Gäste-Bekommen oder Gast-Sein eigentlich bedeuten!

Gastfreundschaft – als Thema, um meine eigene Sehnsucht, meinen eigenen Bedarf zu erfüllen?

Einerseits ja. Wir Menschen sind auf Beziehung angelegt! Corona lehrte uns, wie viel diese Beziehungen fehlen, wenn sie nicht sein dürfen.

Andererseits heißt Gastfreundschaft aber eben auch nicht nur, diejenigen einzuladen, die wir schon immer kennen und mögen, die, nach denen wir uns sehnen. Gastfreundschaft sollte nicht rein egoistisch missverstanden werden. Zumindest nicht im biblischen Sinne. Denn biblisch heißt Gastfreundschaft mehr: Die vornehme Frau, von der uns die Lesung erzählt, empfängt nicht etwa einen Verwandten oder einen guten Freund, sondern den wandernden Propheten, einen Mann, den sie kaum kennt. Im Laufe der Zeit erkennt sie zwar: Es muss ein Gottesmann sein. Aber zunächst mal ist es ein Fremder, den sie im Laufe der Zeit so gut kennenlernt, dass sie gar ihr Haus umbauen lässt, damit er ein eigenes Zimmer bekommt, wenn er kommt.

Wenn die Bibel von Gastfreundschaft berichtet, dann meint sie mehr, als ein Fest für Freunde und Verwandte vorbereiten, sondern dann geht es darum, dem Fremden Herberge zu geben – nicht vorbereitet, sondern oft sehr spontan.

Das ist das, was politisch immer wieder in der Diskussion steht: Wie gehen wir mit Menschen um, die aus der Fremde zu uns kommen? Heißen wir sie herzlich willkommen – oder versuchen wir abzuwehren, dass uns Flüchtende überhaupt erreichen können? Finden wir es gut, dass sie herkommen, wenn nur andere sich kümmern? Oder laden wir Menschen ein, die kein eigenes Dach mehr über ihrem Kopf haben? Wie einladend sind wir da als Kirche?

Und ja, als Kirchen müssen wir beim Thema Gastfreundschaft ja noch nicht mal wirklich über unsere Kirchentüren hinausschauen: Auch innerhalb unserer Kirchen schaffen wir es manchmal ja ausladend zu sein: Ich denke an unseren Umgang mit unseren evangelischen Schwestern und Brüdern: Ja, sie dürfen in unsere Gottesdienste kommen. Aber so richtig eingeladen dürfen sie sich oft nicht fühlen, sondern bis heute fühlen sie sich meist ausgeschlossen vom Zentrum unseres Gottesdienstes, der Eucharistie. Offiziell zumindest …  Erst recht gilt das für Menschen anderer Bekenntnisse. Wie gastfreundlich sind wir wirklich? Wie gehen wir hier als Christen, als Kirche mit anderen, mit Fremden – und sogar Brüdern und Schwestern – um? Wo schaffen wir Räume, gastfreundlich zu sein – und angebotene Gastfreundschaft auch anzunehmen? – Erinnern Sie sich an den so anderen ökumenischen Kirchentag, den wir im Jahr 2021 eigentlich in Frankfurt haben sollten und der dann dezentral begangen wurde: Hier am Limes hatten wir auch verschiedene ökumenische Gottesdienste. Ganz besonders gerne erinnere ich mich an einen sozusagen ökumenischen Abendmahlsgottesdienst, zu dem wir nach Großen Linden eingeladen waren. Es war noch keine echte Konzelebration, aber immerhin ein erlaubtes gemeinsames Feiern. Ganz offiziell durften Pfarrer Stabel und ich Abendmahl austeilen. Auch unsere Kirche hatte nichts dagegen. Das sollte keine Ausnahme sein; es sollte normal sein: Gastfreundschaft ist für die Bibel das Selbstverständlichste überhaupt. Gastfreundschaft ist für Jesus selbstverständlich. Er ist zu Tisch bei Menschen, von denen es niemand erwartet. Er ist zu Tisch mit ganz unterschiedlichen Menschen. Auch wir sollten uns eingeladen fühlen – in ganz verschiedenen Häusern und Wohnungen – und Kirchen und anderen Gotteshäusern. Auch wir sollten einander einladen – und den Fremden nicht als Feind, sondern als Freund betrachten.

Ja, hier vor Ort – in ALLEN unseren Einzelgemeinden erlebe ich es genau so: Es ist ein Geschenk, welch gutes Miteinander innerhalb der Ökumene hier in unseren Gemeinden besteht. Und dennoch schmerzt es, dass manches eben einfach noch nicht selbstverständlich und sozusagen „offiziell“ möglich ist.

Für Jesus war es ganz offensichtlich selbstverständlich, dass die Jünger dort, wo sie hinzogen, auch aufgenommen würden. Das war einfach so in dieser orientalischen Welt. In diesem Vertrauen ist er selbst durchs Land gezogen – und in diesem Vertrauen hat er seine Jünger in die Welt gesandt. Davon haben wir im Evangelium gerade gehört.

Im Übrigen hat auch Maria – am heutigen Festtag Mariae Heimsuchung – in diesem Vertrauen ihre Heimat verlassen und ist ins Bergland von Judäa gezogen, um dort ihre Cousine Elisabeth aufzusuchen. Sie konnte sich sicher sein, dass sie auch unterwegs gut beherbergt werden würde. Gastfreundschaft sollte selbstverständlich sein.

In diesem Sinn sind auch die Worte zu lesen, die vermutlich vielen von uns an diesem Evangelium aufstoßen: die Sache mit Vater und Mutter, Sohn oder Tochter. Wer sie mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert. So sagt es Jesus. NEIN, er sagt hier nicht, wir sollen Vater und Mutter NICHT lieben! Doch wir sollen sie nicht mehr lieben als ihn, nicht mehr als Gott. Das jedoch sagt alles andere, als dass wir sie nicht lieben sollen, denn Gott selbst ist die Liebe. Lieben wir also, so lieben wir Gott. Und wenn wir ihn lieben, dürfen wir seine Liebe empfangen – und andere Menschen von Herzen lieben. Da stehen dann natürlich bei den allermeisten an allererster Stelle: Mutter und Vater, Sohn und Tochter – und wir können ergänzen, selbstverständlich Ehe- oder Lebenspartnerin oder -partner.

Doch zur Liebe, wie Gott sie gibt, gehört eben auch der liebevolle Blick auf all die anderen, besonders auf die Fremden, auf die, die unserer Gastfreundschaft, die unserer Liebe bedürfen. Im Griechischen gibt es drei Worte für Liebe: Eros, Agapé und Philia. Eros wäre die Liebe zwischen Mann und Frau, Agapé die höchste, selbstloseste, vollkommene Liebe, die eigentliche Liebe, die Gott uns schenkt. Hier im Text, den wir gerade gehört haben, jedoch geht es um die Philia: Diese würden wir in unseren Begriffen wohl eher wie Freundschaft übersetzen. Hier sind wir wieder bei der Gastfreundschaft oder aber auch der Nächstenliebe. Philia meint so, die anderen zu achten, anzuerkennen, ihnen Gutes tun zu wollen. Jesus möchte keine Vetternwirtschaft, sondern dass wir die anderen – Fremde wie Bekannte, Familie wie Menschen anderer Nationen – gleichermaßen schätzen, mit freundschaftlichen Augen anschauen. Und Gott wird uns begegnen, wenn wir so einander begegnen. Solche überraschenden Begegnungen mit Unbekannten sind Bereicherungen, sind ein Schatz. Im Sommer werden sich hunderttausende junge Menschen zum Weltjugendtag in Portugal treffen. Ich erinnere mich an wunderbare Begegnungen bei einem solchen Weltjugendtag – vor 30 Jahren in Denver. Nein, wir kannten uns nicht. Teilweise verstanden wir noch nicht mal die Sprache des je anderen. Und doch war etwas von dieser Begegnung spürbar, von der Jesus hier spricht. Nähe – Bereicherung – Weite. Der eigene kleine Horizont wird größer, wenn ich in den Fremden meine Schwester oder meinen Bruder sehe – und ihn vorbehaltlos einlade oder mich einladen lasse. Amen.

Tauferinnerung:

Die Taufe ist größtes Zeichen aller Christen, dass wir von Gott geliebt sind und diese Liebe weiterschenken dürfen, ja, sollen. Das ist unsere größte Berufung, selbst zu erkennen und auch andere Menschen spüren zu lassen, wie wertvoll jeder von uns in den Augen Gottes ist. So dürfen wir miteinander umgehen. Und so können wir in diesem Gottesdienst unseren Glauben bekennen:

Lied zur Tauferinnerung: GL 888,2 Fest soll mein Taufbund (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)

Friedenszeichen:

Jesus schickt die Jünger in die Welt. Wir sollen herzlich, freundschaftlich miteinander umgehen, einander empfangen und uns gegenseitig einladen lassen. All das geht nur in einer Atmosphäre des Friedens. Er will uns Frieden geben und wir dürfen einander den Frieden bringen. Auch in diesem Gottesdienst. Wir laden Sie wieder ein, im Herzen den Menschen in Ihrer Umgebung den Frieden zuzusprechen und, wenn Sie mit anderen gemeinsam feiern, diesen auch im ausgesprochenen Wort:

Der Friede sei mit Dir! Der Friede sei mit Euch!

Lied vor der Mahlfeier: GL 457 Suchen und fragen (Matthias Hampel)

Mahlfeier – Lobpreis über Brot und Wein:

Elischa ist oft bei der vornehmen Frau zu Gast. Wie selbstverständlich lädt sie ihn ein, hält Mahl mit ihm. Auch Jesus und seine Jünger reisen umher, sind zu Gast bei vielen Menschen. Zur Einladung gehört wie selbstverständlich ein gemeinsames Essen. So ist es gut, wenn wir auch in diesem Gottesdienst wieder Mahl halten – in unserer eigenen Hausgemeinschaft, aber auch immer verbunden mit all den anderen Christen, die jetzt in Kirchen, aber auch in Häusern und Wohnungen zusammen sind und Mahl miteinander halten, verbunden aber vor allem mit Jesus Christus, der auch unser allererster Gast ist. Er ist bei uns, wenn wir nun gleich Brot miteinander teilen und Wein oder Saft trinken.

Mit Juden und Christen aller Jahrhunderte dürfen wir unseren Gott vor dem gemeinsamen Mahl loben und preisen:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt. Du selbst bist die Liebe und hast aus dieser Liebe heraus Pflanzen und Tiere und uns Menschen erschaffen. Ewig liebst Du Deine Schöpfung, und auch wir dürfen Dich und Deine Geschöpfe lieben. Wir loben und preisen Dich und danken Dir dass Du uns die Fähigkeit geschenkt hast, einander zu lieben und zu achten und füreinander da zu sein.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du Deinen Bund mit Noah, Abraham und Mose geschlossen hast, weil Du Dich mit uns allen verbünden willst, weil Du uns liebst und uns Kraft schenken möchtest zum Leben.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Allmächtiger und Allliebender, der Du uns aus Liebe Deinen Sohn in diese Welt gesandt hast. Er war Mensch und als Mensch Gast bei vielen Menschen. Du lädtst ein, und er ließ sich einladen. Er hielt Mahl mit den Menschen und er hält bis heute Mahl mit uns. Wir preisen Dich, dass Du im Mahl und in der Gemeinschaft immer wieder aufs Neue Kraft gibst für unseren Alltag.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du Dich uns in Jesus auf wunderbare Weise geschenkt hast. Wir preisen Dich für Deine Liebe, die er uns bewiesen hat, als er beim letzten Mahl mit seinen Freunden, am Abend vor seinem Tod seinen Jüngern das Brot gereicht hat mit den Worten: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass er dabei auch uns eingeladen hat, immer wieder zu seinem Gedächtnis ein Fest zu feiern und Mahl zu halten. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und vor allem mit Dir brechen dürfen.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Mehr als fürchten dürfen wir Menschen uns freuen. Der Wein ist Zeichen von Freude und Fest. Wenn wir Gäste haben, dürfen wir feiern. Wenn wir bei anderen zu Gast sind, dürfen wir feiern. Die Lebensfülle, die Du jedem von uns bereitet hast, wird in diesem Fest schon heute spürbar. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns in diese Welt sendest, die frohe Botschaft Deiner Liebe weiterzutragen, die Botschaft, dass wir in Dir befreit sind, dass wir und alle Menschen und auch alle Tiere wertvoll sind. Wir preisen Dich, dass Du die Botschaft vom Leben mit uns teilst und wir miteinander Fest halten dürfen. Wir preisen Dich, der Du uns Kraft und Freude für unser Leben schenkst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. In schwerster Stunde waren wir ihm so wichtig, dass er uns das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Nähe, die Du uns schenkst – indem Du selbst als Mensch in unsere Welt kommst und uns in unseren Sorgen und in unserer Furcht niemals allein lässt. Du warst in Jesus Gast bei den Menschen in Israel; Du bist heute Gast bei uns. Wir preisen Dich dafür, dass Du uns Gemeinschaft schenkst, so dass auch wir uns als Gemeinde gegenseitig stärken und füreinander eintreten dürfen.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns auch heute im Gebet und im Mahl Kraft schenken willst für unser Leben. Wir danken Dir, dass wir Dich feiern dürfen. Wir danken Dir für alle Menschen, die zu unseren Gemeinden gehören. Wir danken Dir für alle Menschen, die wir als Fremde begrüßen dürfen – hier oder in der Fremde. Wir danken Dir für alle, die uns als Gäste begrüßen. Wir preisen Dich, Herr, unser Gott, der Du uns den Glauben und unser ganzes Leben schenkst und in uns und um uns herum sein willst und uns trägst – auch und gerade durch schwierige Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Lied nach der Mahlfeier: GL 870,3 Herr, du bist Gott (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)

Fürbittgebet:

Jesus lädt uns ein, seinen Vater zu lieben und allen Menschen in Achtung zu begegnen. Mit offenen Augen sehen wir die Nöte der anderen. Die Anliegen der Welt lassen uns nicht gleichgültig. So bringen wir unsere Bitten vor Gott, unseren Vater:

  • Für alle, die als Fremde unterwegs sind – jetzt in der Urlaubszeit, aber besonders auch langfristig, weil sie ihre Heimat verlassen mussten. Und für alle, die Fremde beherbergen und als Gäste aufnehmen. Lass aus Gästen Freunde werden.

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die sich nach Gastfreundschaft, Dialog und Miteinander zwischen unseren Kirchen sehnen. Und für alle, die darüber entscheiden, inwieweit diese ermöglicht wird. Hilf uns, im anderen Bruder und Schwester zu sehen.

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die sich an weltlichen Dingen festhalten. Und für alle, die Dich über alles andere setzen. Sende uns den Geist Deiner Liebe.

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die Vater und Mutter, Bruder, Schwester, Partner und Kinder lieben. Und für alle, die sich in ihren Familien miteinander schwer tun. Sei bei uns allen mit Deiner Kraft und Deiner Liebe.

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die gerne Gäste empfangen. Und für alle, die eingeladen werden. Und auch für alle, die sich mit Fremden und mit Begegnungen schwer tun.

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für uns selbst und für alle, an die wir jetzt besonders denken. (In Stille oder ausgesprochen können noch eigene Sorgen, Befürchtungen und natürlich alle eigenen Anliegen vorgebracht und ins Gebet gebracht werden.)

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Herr, unser Gott, Du selbst bist die Liebe. Auch wenn wir Dich lieben: Du liebst uns mehr, als wir jemals lieben können. So vertrauen wir Dir, dass Du auch unsere Bitten hörst – die ausgesprochenen und die, von denen wir noch nicht einmal wissen, dass wir sie in uns tragen. Du kennst uns. Dafür danken wir Dir – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Weil Gott uns liebt, dürfen wir ihn Vater nennen. Mit Jesus, unserem Bruder beten wir:

Vater Unser

Danklied: Gottes Liebe ist wie die Sonne (Heidi Schneider; Edith Höll; Kerstin Rehberg-Schroth; Axel Zeiler-Held)

Dankgebet:

Guter Gott, wir danken Dir, dass Du uns einlädst – auch heute zu diesem Gottesdienst. Du lädst uns ein und willst gleichzeitig unser Gast sein. Das ist ein wunderbares Geheimnis. Du bist bei uns, und wir danken Dir für dieses Fest, für Dein Wort und für Brot und Wein (Saft). Wir bitten Dich, schenke uns aus dieser Feier Kraft für unseren Alltag, so dass wir einander mit liebevollem Blick betrachten und uns gegenseitig Gastfreundschaft gewähren und unserem Nächsten mit Liebe begegnen.

Darum bitten wir Dich durch Jesus Christus, der sich hat einladen lassen und uns zum Fest geladen hat, im Heiligen Geist, der uns Dich und Deine ganze Schöpfung lieben lässt – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen. 

Segensgebet:

Es segne uns der uns liebende Gott,
der Vater, der uns und die ganze Schöpfung aus Liebe erschaffen hat,
der Sohn, der als Mensch für uns die Liebe bis zum Tod gelebt hat,
und der Heilige Geist, der in uns lebt und uns lieben lässt.

So segne uns Gott im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Schlusslied: GL 484 Dank sei dir, Vater, für das ewge Leben (Matthias Hampel)

Orgelnachspiel: Gottes Liebe ist wie die Sonne (Heidi Schneider)