Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst am 2. Sonntag im Jahreskreis, 15. Januar 2023

(c) Kerstin Rehberg-Schroth
Datum:
Sa. 14. Jan. 2023
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst am 2. Sonntag im Jahreskreis, 15. Januar 2023
– im Pfarreienverbund am Limes

Langgöns – Linden – Pohlheim

 

Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

Eingangslied: Dafür gehn wir auf die Straßen (Sternsinger im Jahr 2020)

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, der Wasser zu Wein verwandelt, ist bei uns und will auch uns Lebensfülle schenken – heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.

Begrüßung

Liebe Gemeinde!

Und schon sind wir wieder im Jahreskreis. Im Alltag. Am letzten Sonntag ging die Weihnachtszeit zu Ende; hier in Hessen begann am Montag die Schule schon wieder. Viele Christbäume und Weihnachtsdekorationen sind abgebaut. Und doch ist da noch ganz viel von Weihnachten übrig: An diesem Samstag laufen zumindest in Watzenborn noch einmal Sternsinger durch die Straßen; der Evangeliumstext wird uns heute noch einmal die Taufe Jesu vor Augen führen. Die Botschaft von Weihnachten geht weiter! Und deshalb haben wir auch noch so manches Sternsinger-Weihnachtslied in diesen Gottesdienst hinein genommen. Gerade haben wir mit einem solchen begonnen: DAFÜR gehen die Kinder in diesem Jahr endlich wieder auf die Straße, dafür! Denn die Botschaft von Weihnachten, die Botschaft Jesu ist unendlich wichtig!

Bei jedem Menschen neu wird diese Botschaft Realität: In der ersten Lesung hören wir davon, dass Jesaja davon überzeugt ist, selbst bereits im Mutterleib zum Knecht Gottes geformt worden zu sein. Ja, auch uns beruft er schon vor unserer Geburt und von Kindesbeinen an, wie wir es in einem bekannten Kirchenlied (GL 405 Nun danket alle Gott) singen. In den vergangenen Wochen wollte uns das Kind Jesus daran erinnern, dass auch wir einst berufen wurden und bis heute berufen sind. Auch die Sternsinger wollten uns an diesen Ruf Gottes erinnern, der nicht nur einigen wenigen gilt, sondern eben jedem und jeder von uns.

In diesem Vertrauen dürfen wir Jesus Christus anrufen mit den Worten des Kyrie:

Kyrie:

Jesus, Du kamst als Mensch in diese Welt.
Herr, erbarme Dich.

Jesus Christus, Du willst, dass alles Dunkel hell wird.
Christus, erbarme Dich.

Jesus, Du taufst und erfüllst uns mit der Kraft des Heiligen Geistes.
Herr, erbarme Dich.

Ihn, unseren Herrn, loben und preisen wir im Gesang des Gloria:

Glorialied: GL 262 Seht ihr unsern Stern dort stehen (Salome Rehberg; Kerstin Rehberg-Schroth - Aufnahme aus dem Jahr 2021)

Tagesgebet:

Lasset uns beten:

Herr, unser Gott, noch stehen wir am Beginn dieses Jahres – und schon hat uns der Alltag wieder im Griff, holen uns die Sorgen um Krieg und Gewalt wieder ein. Und doch bist Du ganz bewusst inmitten der Nacht in unsere Welt gekommen. Du hast unsere Welt verändert, willst auch uns verändern. Wir brauchen nicht schweigen, solange bis alle das Licht sehen, bis es für jede und jeden von uns wirklich hell wird. Du willst unser Leben, unsere Freude, erfüllst uns mit der Kraft Deines Heiligen Geistes, solange bis wir Dich alle loben und preisen in alle Ewigkeit. Amen.

Kindergottesdienst:

Auch heute laden wir Euch ein zum Kindergottesdienst:

(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)

Hier findet Ihr ein kleines Streichholzrätsel. Wer nach der Lösung sucht oder uns sonst eine Nachricht schicken will, kann gerne schreiben an: KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir freuen uns sehr über Deine Post!

Text und Idee zum heutigen Kindergottesdienst entstammen einer Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.

 

Erste Lesung: Jesaja 49,3.5-6

3 Der Herr sagte zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, / an dem ich meine Herrlichkeit zeigen will. 5 Jetzt aber hat der HERR gesprochen, / der mich schon im Mutterleib zu seinem Knecht geformt hat, damit ich Jakob zu ihm heimführe / und Israel bei ihm versammelt werde. So wurde ich in den Augen des HERRN geehrt / und mein Gott war meine Stärke. 6 Und er sagte: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, / nur um die Stämme Jakobs wieder aufzurichten / und die Verschonten Israels heimzuführen. Ich mache dich zum Licht der Nationen; / damit mein Heil bis an das Ende der Erde reicht.

Antwortpsalm: Psalm 40 (Thomas Linn)

Zweite Lesung:  1 Kor 1,1-3

1 Paulus, durch Gottes Willen berufener Apostel Christi Jesu, und der Bruder Sosthenes 2 an die Kirche Gottes, die in Korinth ist - die Geheiligten in Christus Jesus, die berufenen Heiligen -, mit allen, die den Namen unseres Herrn Jesus Christus überall anrufen, bei ihnen und bei uns. 3 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

Halleluja (Thomas Linn):

Evangelium: Johannes 1,29-34

29 Am Tag darauf sah er Jesus auf sich zukommen und sagte: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt! 30 Er ist es, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der mir voraus ist, weil er vor mir war. 31 Auch ich kannte ihn nicht; aber ich bin gekommen und taufe mit Wasser, damit er Israel offenbart wird. 32 Und Johannes bezeugte: Ich sah, dass der Geist vom Himmel herabkam wie eine Taube und auf ihm blieb. 33 Auch ich kannte ihn nicht; aber er, der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, er hat mir gesagt: Auf wen du den Geist herabkommen und auf ihm bleiben siehst, der ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft. 34 Und ich habe es gesehen und bezeugt: Dieser ist der Sohn Gottes.

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth)

Liebe Gemeinde,

alles steht auf Anfang: Wir haben Weihnachten gefeiert – und nun beginnt das Kirchenjahr. Es geht einerseits bereits in die Vollen … Die Zeit im Jahreskreis beginnt ja üblicherweise nicht mit dem ersten Sonntag im Jahreskreis, sondern immer mit dem zweiten Sonntag im Jahreskreis. Nach Christi Geburt kann es keinen anderen absoluten Anfang mehr geben. Und doch sprechen die heutigen Texte vom Beginn. Da ist zunächst der Jesaja-Text: ein Abschnitt aus dem sogenannten Deutero-Jesaja, also einem späteren Verfasser, der in der Zeit des Babylonischen Exils geschrieben hat, also in einer Zeit, in der Mutlosigkeit sich breit machen wollte. Eine Zeit, die vielleicht unserer aktuellen Zeit ähnelte. Dahinein spricht dieser Prophet nun den Menschen neuen Mut zu – Mut, den das Volk nicht aus sich allein fand, sondern den Gott den Menschen zuspricht. An seinem Knecht, dem Volk Israel, will Gott, so sagt es zumindest Jesaja hier, seine Herrlichkeit zeigen. Er will dieses Volk zum Licht der Nationen machen und durch dieses Volk sein Heil bis ans Ende der Erde bringen. – Man stelle sich nun ein Volk im Exil vor: Ja, es war wohl gefühltermaßen am Ende der Erde; aber von Heil war in diesem Moment wohl recht wenig zu spüren. Und doch blieben die Worte des Jesaja stehen, wurden weitergegeben – und machten den Menschen Mut, schenkten Kraft, auch im Exil weiterzuleben und neue Perspektiven zu sehen.

Nach  christlichem Glauben bestätigte sich diese Botschaft dann mit Jesus Christus: In der letzten Woche erst haben wir am Fest Erscheinung des Herrn daran gedacht, dass Menschen von der ganzen Erde zu Jesus kamen – oder eben anders ausgedrückt, dass dieses Kind Jesus geboren wurde, um die Botschaft der Liebe Gottes in die ganze Welt zu tragen. Das kündigte sich eben nicht durch frohe Ereignisse an – sondern war immer wieder in der Geschichte auch mit Krisen verbunden: Musste das Volk Israel ins Exil geführt werden, um zu erkennen, dass sich Gottes Heil nicht auf die engen Grenzen eines Volkes beschränkte, ist es wohl genauso symbolisch zu verstehen, dass wir Jesu Geburt nicht in seiner heimischen Wohnung in Nazareth ansiedeln, sondern in einem Stall fernab der Wohnung seiner Eltern. Ja, ich mag mal viel weiter gehen: Unsere katholischen Kirchen, ja, unsere katholischen Gemeinden hier vor Ort verdanken wir allesamt der Tatsache, dass Menschen einst Furchtbares mitmachen mussten, als sie nach dem Krieg aus ihrer Heimat vertrieben wurden – sicher ganz ähnlich wie die Menschen im Alten Israel, die sich dann im Exil wiederfanden. Heute sehen wir es als Reichtum an, hier solch bunte Gemeinden zu haben. Ich bin immer wieder dankbar für die wunderbaren Menschen, die zu unseren Gemeinden hier gehören.

Vielleicht mag das in 50 Jahren auch jemand sagen, wenn er oder sie dann dankbar auf unseren aktuellen pastoralen Weg und die damit verbundenen Gemeindezusammenlegungen zurückschaut. Das wissen wir heute noch nicht. Doch vielleicht lernen sich dadurch Menschen kennen, die sich sonst niemals kennengelernt hätten, niemals erlebt hätten, welche Weite Gott uns allen schenken will.

Wie gesagt, das wissen wir heute noch nicht. Doch wir dürfen sicher sein: Dieser Gott ist da. Er ist bei uns. Und gerade auch in Krisenzeiten sagt er uns nicht nur Trost und Halt zu. Sondern gerade in Krisenzeiten bewegt er immer wieder etwas. Er selbst war sich nicht zu schade, seinen eigenen Sohn in einer Krisenzeit in diese Welt zu schicken, diesen eigenen Sohn gar dem Tod auszusetzen. Weil er durch diesen, seinen Sohn die Welt verändern wollte, weil er durch diesen, seinen Sohn das Heil an alle Enden der Erde bringen wollte.

Mit der Taufe dieses Sohnes wird es den Menschen offenbar; das haben wir heute nach letzter Woche nun noch einmal im Evangelium gehört. Der Evangelist Johannes schreibt uns, wie der Täufer Johannes Jesus als Lamm Gottes, ja, gar als Sohn Gottes erkannt hat. Hat er noch mit Wasser getauft, so kündigt er nun an, dass Jesus die Taufe mit Heiligem Geist bringen würde.

Denn es soll nicht bei der Krise bleiben. Dieser Gott will uns nicht in Krisenzeiten und von Krise zu Krise vertrösten. Dieser Gott hat mehr für uns vorbereitet. Davon schreibt Paulus den Korinthern. Was wir heute gehört haben, waren die ersten Worte dieses Briefes, und dieser Brief ist wohl einer der Schrifttexte, die als die frühesten Texte des Neuen Testaments gelten dürfen. Was wir gehört haben, ist eine Grußformel, mit der auch andere Verfasser damals ähnlich Briefe begonnen haben. Aber eben nur ähnlich. Denn bei aller Formalität war dieser Gruß persönlich. Er, also Paulus, schreibt nicht als Privatmensch, sondern als berufener Apostel Jesu Christi gemeinsam mit Sosthenes an die Kirche Gottes in Korinth – nicht an eine Institution, sondern konkret an die Geheiligten in Christus Jesus, an die berufenen Heiligen. Ihnen und allen, die den Namen Jesu Christi anrufen, sei Gnade und Friede. Das ist zunächst die Verheißung. Den Menschen seien nicht Unheil und Krise, sondern Gnade und Friede. Beides verheißt er auch uns. In dieses Jahr 2023 hinein.

Und noch etwas: In einer Zeit, in der gerade durch die Missbrauchssituation in unserer Kirche die Hierarchie in den Blick genommen wird, sollten wir vielleicht ganz aufmerksam hinhören, wie Paulus von sich selbst und von den Menschen in der Gemeinde spricht: Zunächst mal hören wir, dass er sich berufener Apostel nennt. Doch gleichzeitig nennt er seine Adressaten und auch alle anderen, die an Jesus Christus glauben – also auch uns –, berufene Heilige. Alle sind berufen. Nicht in eine Hierarchie hinein; sondern wenn er sich Apostel nennt, dann reiht er sich ebenfalls wieder ein in eine Schar von vielen, die in den neutestamentlichen Schriften als Apostel bezeichnet werden. Neben den Zwölfen sind dies z.B. Maria Magdalena oder auch die 72 anderen. Ja, im selben Brief an die Korinther spricht Paulus sogar einmal von 500 anderen, denen Jesus erschienen ist, die sich also Apostel nennen dürfen. Es sind Menschen, die auf ihre jeweilige Weise dem Auferstandenen begegnen durften. Dabei ist diese Begegnung nicht überall zeitlich an Tod und Auferstehung Jesu gebunden, wie es bei Maria Magdalena z.B. der Fall war. Paulus selbst hat seine Begegnung mit dem Auferstandenen ja erst Jahre später, als er selbst schon längst vorher gerade die Anhänger Jesu verfolgt hatte. Mit seiner Selbstbezeichnung zeigt er uns: Zum Apostelwerden und Apostelsein ist es nie zu spät. Wir alle sind berufen, uns allen will Jesus als Auferstandener begegnen. Um es noch einmal mit den Texten des heutigen Tages auf den Punkt zu bringen: Das geschieht – wie uns Jesaja sagt – von Mutterleib an oder – wie wir es von Johannes hören – in unserer Taufe oder gar erst dann, wenn wir mit unserem Leben gar uns gegen die Botschaft Jesu auflehnen, ihn wie Paulus selbst verfolgen oder auch einfach nur unser Leben gleichgültig leben. Jederzeit kann es passieren, dass wir erkennen: Er ist der Auferstandene, der für uns Gnade, Friede und auch Freude, ja, Leben bereithält. Jederzeit kann es passieren, dass wir so selbst zu Aposteln werden. Berufen sind wir alle. Schon längst. Amen.

Credo:

Gott selbst beruft uns zu Heiligen, zu Aposteln. An diesen Gott dürfen wir glauben; zu ihm dürfen wir uns bekennen:

Credolied: GL 456 Herr, du bist mein Leben (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)

Friedenszeichen:

„Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!“ – So sagt es Paulus. Auch und gerade in einer Zeit des Krieges dürfen auch wir uns das von Paulus zusprechen lassen – und uns diesen Frieden Jesu gegenseitig zusprechen, ihn besonders denen zusprechen, die heute noch besonders streitsüchtig sind oder gar selbst Krieg führen.

Jesus ist gekommen, damit Frieden auf Erden werde. Seinen Frieden dürfen wir einander zusagen:

 Der Friede sei mit Dir! Der Friede sei mit Euch!

Lied vor der Mahlfeier: GL 459 Selig seid ihr (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Gott beruft uns – von Mutterleib an – zu seinem Lob. Mit allen Menschen, die zu seiner Gemeinde gehören, loben und preisen wir ihn:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du uns immer wieder aufs Neue Licht schenken und all unsere Dunkelheit erhellen willst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du Deine Schöpfung und jeden von uns Menschen liebst und deshalb Deinen Sohn in diese Welt geschickt hast – als einen von uns.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du Deine Herrlichkeit für alle Nationen, ja für alle Menschen bereithältst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns allen Deinen Heiligen Geist schenkst und jedem und jeder von uns ganz besondere Gaben gibst, die einander ergänzen und zusammen ein Bild Deiner Vollkommenheit sind.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns den Bund Deiner Liebe schenkst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du so fern bist und uns doch so nahekommst, unfassbar und doch fassbar geworden in Deinem Sohn Jesus Christus. Wir preisen Dich für dieses so unbegreifbare Geheimnis, dass Du Dich in diesem Neugeborenen greifbar, ja, angreifbar machst, Dich ganz und gar uns Menschen auslieferst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Liebesgeschenk, das Jesus uns beim letzten Mahl mit seinen Jüngern gemacht hat, als er ihnen – und damit auch uns – das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot brechen dürfen – in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Dieser Wein, diese Freude soll uns niemals völlig ausgehen, weil Du uns einmal zur ewigen Freude berufen willst. Du selbst machst deshalb Wasser zu Wein. Wann immer wir Mahl miteinander halten, ist dies ein winziger Vorgeschmack auf das große Festmahl in Deiner Herrlichkeit, wenn wir bei Dir, der Liebe selbst, ewige Freude und ewiges Fest erleben. In Vorfreude darauf teilen wir hier Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Noch kurz vor seinem Tod hat er uns das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, uns schon hier ein Stück vom Himmel geschenkt. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du unsere Sehnsucht nach Glück, nach Liebe, nach Lebensfreude, nach Dir stillen willst. Du allein bist das Ziel unserer Sehnsucht schon im Hier und Jetzt und erst recht am Ende unserer irdischen Zeit. Wir preisen Dich für Deine Nähe, für den Liebesbund, den Du mit uns geschlossen hast und zu dem Du immer stehst. In Dir sind wir verbunden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören, auch wenn wir uns nicht persönlich begegnen können. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist, der Du um uns herum bist, uns trägst und sogar in uns bist – auch und gerade heute. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Lied nach der Mahlfeier: Licht dieser Welt (Chiara Dyllus)

Fürbitten:

Gott ruft und beruft uns, weil er uns liebt. Auch wir dürfen zu ihm rufen – jederzeit. So rufen wir auch heute:

  • Für alle, die an ihrer Berufung zweifeln. Für alle, die anderen ihre Berufung absprechen. Für alle, die immer wieder den Ruf Gottes zu hören suchen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die wie das Volk Israel in der Verbannung leben, die unter Kriegsfolgen leiden. Für alle, die einmal ihre Heimat verlassen mussten oder verlassen müssen. Für alle, die neue Heimat suchen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die sich selbst auf ihre Taufe oder auf die Taufe ihres Kindes vorbereiten. Für alle, die andere auf ihre Taufe vorbereiten oder selbst taufen. Für alle Getauften. Und für alle, die sich auf den Empfang eines Sakramentes vorbereiten.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für uns alle, denen die Gaben des Heiligen Geistes versprochen sind. Für alle, die nach ihren je eigenen Begabungen suchen. Für alle, die sich mühen, ihre Begabungen zum Wohl anderer einzusetzen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, an die wir jetzt besonders denken. (In Stille oder ausgesprochen können noch eigene Sorgen, Befürchtungen und natürlich alle eigenen Anliegen vorgebracht und ins Gebet gebracht werden.)

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.Du beschenkst uns reich mit Gnade und Frieden. Wir dürfen diese Deine Liebe annehmen – und Dich loben und preisen heute und in Ewigkeit. Amen.

Gott beruft uns – als seine Söhne und Töchter. Und so dürfen wir ihn Vater nennen und beten:

Vater Unser

Ein Lied zum Dank: GL 405 Nun danket alle Gott (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)

Dankgebet:

Herr, unser Gott, Du versprichst uns Licht in unserer Dunkelheit, Wein und Lebensfreude in Fülle. Doch noch erleben wir oft Wasser und Dürre, ja, Dunkelheit. Wir können Deine Gnade noch nicht erkennen, leben in Unfrieden. So bitten wir Dich am Anfang dieses neuen Jahres: Beschenke uns in diesem Jahr mit Deinem Segen, mit Deiner Freude, mit Sinn und Leben. Lass uns aufs Neue die vielfältigen Gaben Deines Heiligen Geistes entdecken, die Du uns und den Menschen um uns herum schenkst, um selbst Licht in so manches Dunkel bringen zu können, Zeichen des Friedens setzen zu können, wo Unfriede herrscht. Gib uns die Kraft, so schon im Hier und Heute dazu beizutragen, dass dieses Leben hier lebenswert wird – für uns und für andere – heute und alle Tage, bis wir einmal für immer in Deinem Tisch zu Deinem Festmahl geladen sind und Wein und Freude in Fülle haben. Amen.

Segensgebet:
So segne uns der dreifaltige Gott,
der Vater, der uns von Mutterleib an beruft,
der Sohn, der sich selbst von Johannes hat taufen lassen,
und der Heilige Geist, der uns in der Taufe geschenkt ist.
So segne uns und alle, die uns wichtig sind, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied: GL 704 Ein Funke, aus Stein geschlagen (Chiara Dyllus)