Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst am 32. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C, 6. November 2022

Tür des Ökumenischen Osterwegs, Linden 2022 (c) Foto: Kerstin Rehberg-Schroth
Tür des Ökumenischen Osterwegs, Linden 2022
Datum:
Sa. 5. Nov. 2022
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst am 32. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C, 6. November 2022
– im Pfarreienverbund am Limes

Langgöns – Linden – Pohlheim

 

Wir laden Sie ein, wenn möglich wieder Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

Eingangslied: GL 103 Dieser Tag ist Christus eigen (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)

 

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, der für uns gestorben und auferstanden ist, ist in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Begrüßung:

Liebe Gemeinde,

in dieser letzten Woche haben wir Allerheiligen gefeiert, haben Allerseelen gefeiert – waren an vielen Gräbern, um diese zu segnen und um den Segen für die Menschen zu bitten, die trauern und weiterhin mit ihren Verstorbenen verbunden bleiben. An diesem Wochenende gedenken wir in Pohlheim der Menschen, die im letzten Jahr verstorben sind. Immer spüren wir: Wer einmal bei uns war, gehört zu uns. Die Menschen, die einmal lebten, haben unser Leben geprägt und prägen es weiterhin: ganz egal, ob sie gerade erst verstorben sind, ob sie schon einige Jahrzehnte nicht mehr hier auf Erden sind – oder wie die „offiziellen“ Heiligen unserer Kirche teilweise gar schon Jahrhunderte. Als Menschen sind wir eine große Familie. Keiner von uns ist allein. Es ist gut, so gerade in diesen trüben Tagen des November in aller Trauer all die schönen Momente mit anderen hervorzuheben: die besonderen Momente mit den Menschen, die nun nicht mehr bei uns sind, aber auch die Momente mit anderen Menschen in unserer Nähe.

Die heutigen Schrifttexte verweisen uns darauf, dass der Tod nicht das Ende ist: Das haben – wie wir in der ersten Lesung hören können – Menschen bereits vor Jesus geglaubt. Darauf vertrauen wir – bestärkt durch Jesu Tod und Auferstehung. Und dennoch dürfen wir auch trauern, wenn schöne Zeiten mit geliebten Menschen zu Ende sind. Denn auch wenn niemand ganz geht, wird es doch nicht mehr so wie vorher.

Ich lade Sie ein, sich in diesem Gottesdienst gerne mit einem Menschen (oder auch mehreren), der (die) in Ihrem Leben wichtig war(en) besonders zu verbinden, gewissermaßen mit diesem Menschen gemeinsam zu feiern. Nehmen Sie sich Zeit, besondere Lebenserinnerungen neu aufleben zu lassen.

Stille

In all unserer Traurigkeit, all unserer Sehnsucht dürfen wir vertrauen, dass Gott ein Gott des Lebens ist. Jesus dürfen wir anrufen mit den Worten des Kyrie:

Zu ihm dürfen wir rufen:

Kyrie: GL 157 (Thomas Linn)

Mit allen Heiligen im Himmel loben und preisen wir Gott, unseren Vater:

Loblied: GL 407 Te Deum laudamus (Chiara Dyllus)

Gebet:

Lasset uns beten:

Herr, unser Gott, Du rufst uns zusammen als eine große Gemeinschaft Deiner Heiligen. Hier auf Erden rufst Du uns, Dir zu vertrauen und immer aufs Neue und immer mehr alles auf Dich zu setzen, uns ganz Dir anzuvertrauen, so wie Du Dich uns in der Menschwerdung Deines Sohnes ganz uns Menschen ausgeliefert hast. Wir bitten Dich: Lass uns Dich immer mehr erkennen und lieben, bis wir einmal auf ewig bei Dir sind in Deinem Reich. Amen.

 
Kindergottesdienst:

Auch heute laden wir wieder ein zum Kindergottesdienst:

(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)

Egal, ob wir jung oder alt sind: Wir dürfen uns ein Bild vom Himmel malen! Denn Gott verspricht uns, dass es bei ihm einmal so und noch viel schöner sein wird - eben einfach paradiesisch!

Wenn Du uns Dein Bild zeigen magst oder uns irgend etwa anderes mitteilen willst, freuen wir uns über eine Nachricht an KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir freuen uns sehr!

Text und Idee zum heutigen Kindergottesdienst entstammen einer Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.
 

 

Erste Lesung: 2 Makkabäer 7,1-2.7a.9-14

1 Ein andermal geschah es, dass man sieben Brüder mit ihrer Mutter festnahm. Der König wollte sie zwingen, entgegen dem göttlichen Gesetz Schweinefleisch anzurühren, und ließ sie darum mit Geißeln und Riemen peitschen. 2 Einer von ihnen ergriff für die andern das Wort und sagte: Was willst du uns fragen und was willst du von uns lernen? Eher sterben wir, als dass wir die Gesetze unserer Väter übertreten. 7 Als der Erste der Brüder auf diese Weise gestorben war, führten sie den Zweiten zur Folterung. 9 Als er in den letzten Zügen lag, sagte er: Du Unmensch! Du nimmst uns dieses Leben; aber der König der Welt wird uns zu einem neuen, ewigen Leben auferstehen lassen, weil wir für seine Gesetze gestorben sind. 10 Nach ihm folterten sie den Dritten. Als sie seine Zunge forderten, streckte er sie sofort heraus und hielt mutig die Hände hin. 11 Dabei sagte er gefasst: Vom Himmel habe ich sie bekommen und wegen seiner Gesetze achte ich nicht auf sie. Von ihm hoffe ich sie wiederzuerlangen. 12 Sogar der König und seine Leute staunten über den Mut des jungen Mannes, dem die Schmerzen nichts bedeuteten. 13 Als er tot war, quälten und misshandelten sie den Vierten genauso. 14 Dieser sagte, als er dem Ende nahe war: Gott hat uns die Hoffnung gegeben, dass er uns auferstehen lässt. Darauf warten wir gern, wenn wir von Menschenhand sterben. Für dich aber gibt es keine Auferstehung zum Leben.

Antwortpsalm: Psalm 17 (Thomas Linn)

Zweite Lesung: 2 Thessalonicher 2,16 – 3,5

Schwestern und Brüder! 16 Jesus Christus selbst aber, unser Herr, und Gott, unser Vater, der uns liebt und uns in seiner Gnade ewigen Trost und sichere Hoffnung schenkt, 17 ermutige eure Herzen und gebe euch Kraft zu jedem guten Werk und Wort. 1 Im Übrigen, Brüder und Schwestern, betet für uns, damit das Wort des Herrn sich ausbreitet und verherrlicht wird, ebenso wie bei euch! 2 Betet auch darum, dass wir vor den bösen und schlechten Menschen gerettet werden; denn nicht alle nehmen den Glauben an. 3 Aber der Herr ist treu; er wird euch Kraft geben und euch vor dem Bösen bewahren. 4 Wir vertrauen im Herrn auf euch, dass ihr jetzt und auch in Zukunft tut, was wir anordnen. 5 Der Herr richte eure Herzen auf die Liebe Gottes aus und auf die Geduld Christi.

Halleluja (Thomas Linn)

Evangelium: Lukas 20,27-38

27 Von den Sadduzäern, die bestreiten, dass es eine Auferstehung gibt, kamen einige zu Jesus und fragten ihn: 28 Meister, Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn ein Mann, der einen Bruder hat, stirbt und eine Frau hinterlässt, ohne Kinder zu haben, dann soll sein Bruder die Frau nehmen und seinem Bruder Nachkommen verschaffen. 29 Nun lebten einmal sieben Brüder. Der erste nahm sich eine Frau, starb aber kinderlos. 30 Da nahm sie der zweite, 31 danach der dritte und ebenso die anderen bis zum siebten; sie alle hinterließen keine Kinder, als sie starben. 32 Schließlich starb auch die Frau. 33 Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein? Alle sieben haben sie doch zur Frau gehabt. 34 Da sagte Jesus zu ihnen: Die Kinder dieser Welt heiraten und lassen sich heiraten. 35 Die aber, die gewürdigt werden, an jener Welt und an der Auferstehung von den Toten teilzuhaben, heiraten nicht, noch lassen sie sich heiraten. 36 Denn sie können auch nicht mehr sterben, weil sie den Engeln gleich und als Kinder der Auferstehung zu Kindern Gottes geworden sind. 37 Dass aber die Toten auferstehen, hat schon Mose in der Geschichte vom Dornbusch angedeutet, in der er den Herrn den Gott Abrahams, den Gott Isaaks und den Gott Jakobs nennt. 38 Er ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden; denn für ihn leben sie alle.

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth)

Liebe Gemeinde,

das Evangelium der Leseordnung an diesem Sonntag haben wir auch als Schrifttext gewählt für den Gedächtnisgottesdienst für Menschen, die in diesem Jahr verstorben sind, den wir an diesem Samstag in Watzenborn feiern. Im diesem Tagesevangelium geht es um Leben und Tod, um die Frage nach der Auferstehung – ja, vielleicht um Fragen, mit denen auch wir uns beschäftigen – ob wir nun gerade trauern oder nicht. Ob wir ganz fest an die Auferstehung glauben oder ob wir – wie die Sadduzäer – hier so unsere Zweifel haben.

Es ist ein eigenartiger Text: Jesus spricht hier zu den Sadduzäern, zu Menschen, die nicht an die Auferstehung der Toten glauben, die ihn daher mit Eventualitäten herausfordern. Eventualitäten, die aber im konkreten Umfeld Jesu Fakten sind – und deren Logik der Logik der Auferstehung zu widersprechen scheinen:

Im damaligen Israel hatte eine Frau einen Mann. Wenn nun dieser starb, sollte dessen Bruder diese Frau heiraten. Und so weiter. Was sich für uns seltsam anhören mag, war sicher durchaus bekannte Praxis der damaligen Zeit. Unvorstellbar war dann für diese Männer, die fragten, wie dies im Himmel aussehen konnte: Eine Frau mit mehreren Männern – das war undenkbar.

Folglich konnte es – ihrer Meinung nach – keine Auferstehung der Toten geben.

Nun, das mögen hier die Spitzfindigkeiten von Theologen oder von Menschen sein, die nicht an die Auferstehung glauben. Aber eigentlich ist es egal, ob wir an die Auferstehung glauben oder nicht: Ich finde, diese Fragen bringen ganz interessante Aspekte zum Vorschein – gerade auch in einer Zeit, in der viele Menschen auf besondere Weise der Toten gedenken: Da steht nun also erst mal die Trennung von einem geliebten Menschen im Mittelpunkt. Also diese irdisch gesehen so endgültige Trennung.

Wie oft habe ich in den letzten Monaten bei Trauergesprächen und Beerdigungen immer wieder darüber gesprochen, mit welchen früher einmal geliebten Menschen ein Mensch nun wieder verbunden ist. Das muss ja kein schon früher verstorbener Ehepartner sein. Das sind Eltern, das sind Geschwister, das sind frühere Freunde und Bekannte.

Und dann ist da die Sehnsucht – doch selbst mit diesem Menschen verbunden zu bleiben. Und Hand auf Herz: Gibt es dann nicht auch manchmal diese Momente der Eifersucht? Diese Frage, ob mein Mann, meine Frau, mein Freund, meine Freundin nicht nun, wenn er wieder mit anderen vereint ist, mich vielleicht vergisst? Gerade bei Menschen, die wirklich verwitwet und wieder verheiratet und mit neuem Partner zusammen waren, mag diese Frage eben tatsächlich eine Rolle spielen: Ist jetzt wieder der erste Partner, die erste Partnerin dran – und ich bin vergessen?

Wir glauben ja an eine leibhaftige Auferstehung. Unsere Vorstellungen vom Himmel sind bunt. Und dürfen so sein. Wir können uns die großartigsten Bilder von der Auferstehung, vom Paradies ausmalen. All diese Bilder – solange sie wirklich großartig sind – werden wahr werden.

Und doch spricht Jesus hier gewissermaßen eben nicht nur zu den Pharisäern, die an der Auferstehung zweifeln, sondern eben auch zu uns. Er sagt nun aber nicht, dass es keine leibhaftige Auferstehung gibt. Er sagt auch nicht, dass wir alle unsere Bilder über Bord werfen müssten. Ganz im Gegenteil: Jedes einzelne dieser Bilder ist eben nur ein Bild! Die Wirklichkeit wird großartiger sein.

Selbstverständlich werden wir einmal wieder mit unseren Liebsten vereint sein im Himmel – und ganz gewiss auch all das mit ihnen machen dürfen, wohin unsere Sehnsucht geht, was wir zu Lebzeiten gerne gemacht haben. Wir werden wieder Gemeinschaft haben.

Aber Gottes Liebe, Gottes Weise der Auferstehung ist eben noch weit größer als alle unsere Vorstellungen. Das Leben nach dem Tod übersteigt unser menschliches heutiges Sein. Es wird keine Frage mehr sein, ob wir diesen oder jenen Menschen mehr lieben als einen anderen. Es wird da keine Konkurrenz geben und braucht keine Eifersucht. Die Auferstehung meint Leben. Meint Liebe. Meint pure Liebe.

Und aus dieser Liebe heraus dürfen wir, solange wir hier auf Erden sind, darauf vertrauen, dass unsere Verstorbenen schon heute im Himmel verbunden sind – ohne dass dies auch nur den geringsten Funken der Liebe nehmen würde, die uns hier auf Erden galt und gilt.

Und heute? In der vergangenen Woche haben wir die Feste Allerheiligen und Allerseelen gefeiert. Diese Feste können uns zeigen, dass der Tod zwar irdisch gesehen eine Grenze ist, dass vom Himmel aus gesehen diese Grenze aber nicht so ist, dass unsere Verstorbenen hier auf Erden nichts mehr mit uns zu tun hätten.

Jede Heilgenverehrung würde ad absurdum geführt, wäre dies der Fall: bekämen die Heiligen, also die im Himmel nichts mehr von dem mit, was auf Erden ist, bzw. hätten diese für uns keine Bedeutung mehr. Wenn das so wäre, bräuchten wir sie nicht verehren, bräuchten wir nicht in Litaneien und Liedern gar mit ihnen zu sprechen. Dass wir dies tun, zeigt, dass wir hier daran glauben, dass es eine solche Verbindung zwischen Himmel und Erde gibt.

Und die gibt es eben nicht nur bei irgendwelchen fernen Heiligen. Sondern erst recht bei denen, die uns schon hier auf Erde nahe waren. Ich denke hier an die Menschen, die ich einmal kannte und die für mich wichtig waren. Denken Sie an die Menschen, die Ihnen wichtig waren und nun nicht mehr hier bei Ihnen sind. Das sind diese Heiligen! Diese Heiligen, die nun bei Gott sind und mit denen wir verbunden sein und verbunden bleiben dürfen. Jesus benennt im Evangelium Abraham, Isaak und Jakob gewissermaßen als die großen jüdischen Heiligen: Sie sind nicht tot, sondern leben – leben bei Gott – und leben in bleibender Verbundenheit mit dem jüdischen Volk.

Unsere Familienangehörigen, Freunde, alle, die uns wichtig waren, sind nun ebenfalls nicht einfach tot. Sondern sie leben. Sie leben in bleibender Verbundenheit mit uns.

Und ich glaube, das kann jeder hier bestätigen: Wie oft erleben Sie in Gedanken oder auch in irgendwelchem Tun, in einem Geruch oder im Geschmack einer Speise oder natürlich in Träumen oder auf vielfältige andere Weise sich aufs Tiefste verbunden mit diesen Menschen, die Sie einerseits schmerzlichst vermissen, die aber andererseits einfach für immer in unseren Herzen sind? Kein Mensch verlässt uns ganz. Menschen hinterlassen Spuren. Ein Abraham, ein Isaak, ein Jakob – diese drei haben Spuren gesetzt bis in die heutige Zeit. Menschen, die im letzten Jahr gestorben sind, Menschen aber auch, die schon vor zwanzig Jahren gestorben sind, sie alle haben einmal unser Leben geprägt und prägen es weiterhin. Denn sie sind nicht einfach tot; sie leben. Gott ist und bleibt ihr Gott – und Gott ist, so wie es Jesus hier den Sadduzäern, aber eben auch uns sagt – kein Gott der Toten, sondern ein Gott der Lebenden. Für und mit ihm leben sie alle. Und leben auch wir. Denn schon mit Geburt und Taufe hat Gott auch uns aufgenommen in die große Gemeinschaft der Heiligen. Heilig heißt ja nicht, perfekt zu sein, sondern mit Gott verbunden. Und so sind wir mit ihm verbunden – ob wir hier auf Erden leben oder im Himmel. Und durch ihn sind wir eben mit all denen verbunden, die wir hier auf Erden schon lieben und geliebt haben, und mit sicherlich einmal noch vielen mehr. Amen.

Credo:

Zu Gott unserem Herrn dürfen wir uns bekennen und singen:

Credolied: GL 833 Gott, den Dreieinen, glauben wir (Matthias Hampel)

Friedenszeichen:

Menschen, die mit Gott verbunden sind und darauf vertrauen, dass Gott sie selbst und alle anderen in seine große Gemeinschaft der Heiligen beruft, suchen den Frieden. Suchen wir also auch heute diesen Frieden – für uns und für andere. Schauen wir uns um – vor unseren inneren Augen, wer diesen Frieden im Moment am nötigsten braucht, und mit unseren „äußeren“ Augen, also ganz real – in unserem Umfeld, wenn jemand mit uns feiert oder indem wir aus dem Fenster schauen, wer unsere Nachbarn sind. Wünschen wir all denen den Frieden Jesu und sprechen ihn einander zu:

Der Friede sei mit dir! Der Friede sei mit euch!

Lied vor der Mahlfeier: Da wohnt ein Sehnen tief in uns (Stefan Worlitsch + Chorgemeinschaft)

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Jesus hat für uns ein für alle Mal die Tür zu Gott geöffnet. Sein Reich, in das er uns beruft, ist größer als alles, was wir uns vorstellen können. Wir dürfen seine Nähe feiern – auch heute in diesem Gottesdienst. So loben und preisen wir ihn:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du uns aus Liebe geschaffen hast und in dieser Liebe auch heute auf uns und jedes einzelne Deiner Geschöpfe blickst. Wir preisen Dich, der Du auch uns die Fähigkeit zu lieben geschenkt hast.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns alle berufst in Deine Nähe, als Heilige, die mit Dir verbunden sind. Wir preisen Dich, der Du unsere Herzen verwandeln willst, so dass wir Dich und unsere Nächsten von ganzem Herzen lieben können wie auch uns selbst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Allmächtiger und Allliebender, der Du uns Deine Liebe immer wieder zeigst – auch im Mahl. Wir preisen Dich, dass Du uns auch heute einlädst, mit Dir zu feiern, das Brot zu brechen und Wein oder Saft zu trinken – im Wissen, dass Du selbst in unserer Mitte bist und im Mahl stärken willst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das Mahl, das Jesus mit seinen Freunden hielt und bei dem sogar sein Verräter teilnehmen durfte, weil er ihn wie jeden seiner Jünger liebte und als Zeichen, dass Du Versöhnung willst mit allen. Immer.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Geschenk, das Jesus uns bei diesem Mahl gemacht hat, als er seinen Jüngern das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass er mit diesen Worten auch uns eingeladen hat, immer wieder zu seinem Gedächtnis ein Fest zu feiern und Mahl zu halten. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und vor allem mit Dir brechen dürfen.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag. Wenn wir jetzt Mahl miteinander halten, ist dies ein Vorgeschmack auf die Speise, die uns wirklich sättigt, auf Dich, der Du uns Leben schenkst. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot. 

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Heute feiern wir kleine Feste, die Lebensfülle und ewige Freude werden wir einmal erleben, wenn wir mit Dir vereint im Himmelreich sind. Heute noch wechseln in unserem Leben Kreuz und Leid mit Freude und Glück. So kommen wir immer wieder zum Fest der Freude zusammen und teilen miteinander Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Im Tragen seines eigenen Kreuzes waren wir ihm so wichtig, dass er uns noch kurz vor seinem Tod das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, ein Stück vom Himmel geschenkt hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deine Nähe, die Du uns schenkst. Du stehst treu zu dem Bund, den Du mit uns geschlossen hast. Du nimmst uns alle an, egal, wann wir zu Dir kommen; Du willst nur das Beste für uns. Wir danken Dir, dass wir nicht allein sind: Du bist mit uns auf dem Weg und Du rufst uns in die Gemeinde. In Dir sind wir verbunden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und in der wir immer wieder ein Stück Himmel erleben dürfen, auch wenn wir uns in der aktuellen Zeit oft nicht persönlich begegnen können. Wir danken Dir, dass wir trotz allem auch in dieser Zeit im Brechen des Brotes und Trinken von Wein oder Saft miteinander verbunden sind, uns gegenseitig zu essen geben dürfen, wie Jesus uns aufgetragen hat, uns also gegenseitig stärken und füreinander eintreten dürfen. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist – auch und gerade in schwierigen Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Lied nach der Mahlfeier: GL 458 Selig seid ihr (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)

Fürbitten:

Gott will uns nahe sein. Wir dürfen auf sein Wort hören – und er hört uns. Er hört auch, wenn wir ihn heute bitten:

  1. Für alle, die in dieser Woche den Reformationstag gefeiert haben. Für alle, die sich heute Reformen, Veränderung, Erneuerung erhoffen. Und für alle, die Angst haben vor Reformen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns. 

  1. Für alle, die in dieser Woche Allerheiligen und Allerseelen gefeiert haben. Für alle, die in diesen Tagen an ihre ganz persönlichen Heiligen denken, nämlich an Menschen, mit denen wir im Leben verbunden waren und über ihren Tod hinaus verbunden sind. Für alle, die als Getaufte aller Konfessionen zur großen Gemeinschaft der Heiligen gehören.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  1. Für alle, die die Gebote des Alten Bundes kennen und versuchen, Gott, den Nächsten und sich selbst zu lieben. Für alle Juden, mit denen Gott zuerst seinen Bund geschlossen hat und die bis heute diesen Bund Gottes mit den Menschen bezeugen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns. 

  1. Für alle, die wie die Sadduzäer zur Zeit Jesu nicht an die Auferstehung glauben können, und besonders für all die, die keinen Sinn in ihrem Leben erkennen können. sich heute schwer tun, andere Menschen zu lieben oder auch nur zu akzeptieren. Und für alle, die anderen helfen, sich mit sich selbst und mit anderen Menschen zu versöhnen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns. 

  1. Für uns selbst und alle Menschen, die uns nahestehen. Für alle, die uns wichtig sind oder einmal wichtig waren. Und in allen unseren persönlichen Anliegen. (In Stille oder ausgesprochen können noch eigene Sorgen, Befürchtungen und natürlich alle eigenen Anliegen vorgebracht und ins Gebet gebracht werden.)

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Herr, unser Gott, Dich loben und preisen wir in Ewigkeit. Amen.

Gott ist uns nahe. Wir dürfen ihn Vater nennen und beten:

Vater Unser

Danklied: GL 400 Ich lobe meinen Gott (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)
Dankgebet:

Allmächtiger, guter Gott, wir danken Dir, dass Du uns zum Leben berufst – hier auf Erden und einmal bei Dir. Wir danken Dir für die Menschen, die uns in unserem Leben nahe waren und uns auch über ihren Tod hinweg verbunden bleiben. Wir danken Dir für alles Frohe, Gute, was wir mit ihnen erleben konnten, und bringen Dir auch alles Traurige, Schwere, was wir als Menschen alleine oder mit anderen erlebt haben und noch erleben werden. Wir bitten Dich: Begleite unsere Wege hier auf Erden, bis wir einmal bei Dir die vollkommene Liebe erfahren – in alle Ewigkeit. Amen.

Segensgebet:

So segne nun uns und alle, die uns am Herzen liegen, der uns liebende Gott,
der Vater, Gott des Lebens,
der Sohn, der uns das Leben in Fülle verheißen hat,
und der Heilige Geist, das Leben in uns.

So segne uns Gott im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Schlusslied: GL 552 Herr, mach uns stark im Mut, der dich bekennt (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)