Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst am 4. Sonntag im Jahreskreis, 31. Januar 2021

Rosenstrauß (c) Kerstin Rehberg-Schroth
Rosenstrauß
Datum:
Sa. 30. Jan. 2021
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst am 4. Sonntag im Jahreskreis, 31. Januar 2021 im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim

Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

 

Lied: GL 144 Nun jauchzt dem Herren (Stefan Worlitsch)

Liturgische Eröffnung

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, der uns in seine Nachfolge ruft, ist bei uns – heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.

 

Begrüßung

Liebe Gemeinde!

Heute werden wir in den Schriftlesungen mit einigen ziemlich schwierigen Texten konfrontiert: Da geht es im Evangelium um unreine Geister, die Jesus austreibt, in der ersten Lesungen gibt es eine Warnung an sogenannte falsche Propheten – ja, der Tod droht ihnen. Und in der zweiten Lesung stellt Paulus deutlich das ehelose Leben über das Leben Verheirateter.

Schwierige Fragen – in einer gerade schwierigen Zeit.

Alle Texte – und vielleicht auch so manche Male all das, was gerade in unserer Welt und um uns herum passiert – stellen uns vor Fragen: Ist das der barmherzige Gott, von dem uns die Bibel doch kündet, die frohe Botschaft, die wir erwarten? Das Leben, das Gott verheißen hat? Wo steckt hier das Gute?

Nun, die frohmachende Botschaft bleibt: Jesus will gerade alles Böse, alles Schlechte aus seiner Welt, aus unserem Leben verjagen, so dass wir offen sind für seine freimachende Botschaft.

Offen für das Gute. Offen, auch heute in unserem Leben und um uns herum das Gute zu sehen.

Zum Guten gehören selbstverständlich auch alle menschlichen Beziehungen, in denen wir heute leben! Gegen die spricht auch Paulus nicht! Doch da er – wie die Menschen seiner Zeit – in der Erwartung lebte, dass Jesu Rückkehr schon bald komme, war für ihn keine Zeit, sich auf neue Beziehungen zu konzentrieren. Ja, enge menschliche Beziehungen waren ihn in dieser Vorfreude auf die ewige Beziehung bei und mit Gott zweitrangig.

Wichtig war ihm anderes. Wichtig war ihm alles, was uns Menschen frei macht für Gott. Aus seiner Perspektive heraus waren das nicht in erster Linie Beziehungen, die er aber auch keinesfalls ablehnt.

In diesem Sinne können wir vielleicht heute mit Martin Luther die Frage beantworten, was uns denn wichtig wäre, was wir denn machen würden, wenn wir wüssten, dass morgen die Welt untergeht, dass wir morgen bei Jesus sind?

Martin Luther wollte einen Apfelbaum pflanzen. Und Sie? Was wäre Ihnen wichtig?

 

Stille

 

Jesus will mit uns verbunden sein – mit uns und mit all denen, die uns wichtig sind. Ihn rufen wir an im Kyrie:


Kyrie:

Jesus, Du rufst uns Menschen hin zum Guten.

Herr, erbarme Dich.

Jesus Christus, mit Dir ist das Reich Gottes in unserer Welt angebrochen.

Christus, erbarme Dich.

Jesus, Du lädst auch uns ein in Dein Reich.

Herr, erbarme Dich.

 

Wir loben Gott und singen:

Glorialied: GL 723 Ehre dir Gott im heilgen Thron (Stefan Worlitsch)

 

Tagesgebet:

Lasset uns beten:

Herr, unser Gott, in dieser Zeit fällt es manchen schwer, das Gute zu sehen. Manchen fehlt in dieser düsteren Jahreszeit die Perspektive. Doch Du wolltest und willst uns immer wieder zeigen, dass Du ein Gott der frohmachenden Botschaft, ein Gott des Lebens bist, ein Gott, der auch uns Kraft, neuen Mut und Lebensperspektiven schenken, uns letztlich in Dein Reich voller Lebensfreude rufen willst. So bitten wir Dich: Schenke uns Hoffnung und Stärke im Vertrauen, dass Du uns auf unserem Weg begleiten wirst – auch und gerade heute, weil Du uns liebst: heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.


 

Kindergottesdienst:

Auch heute gibt es wieder einen Kindergottesdienst:

(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)
 
Heute gibt es noch ein tolles Ausmalbild zum Thema des Gottesdienstes.
 
Text und Idee zum heutigen Kindergottesdienst entstammen der Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.

 

 

Erste Lesung: Deuteronomium 18,15-20

Ein falscher Prophet soll sterben. Doch zentrale Botschaft dieses Textes ist die Ankündigung gerade eines richtigen, eines guten Propheten – ja, wie die christliche Tradition diesen Text deutet: die Ankündigung Jesu. Weil das Volk Israel selbst sich einen Mittler gewünscht hat, hat Gott Mittler geschickt – viele Propheten, bis zum endgültigen Mittler Jesus. Nicht das Sterben der anderen ist zentrale Botschaft, sondern die Tatsache, dass letztlich nur die gute, froh- und freimachende Botschaft Gottes durch Jesus Bestand haben wird. Ihm dürfen wir vertrauen. Gott sorgt dafür, dass wir seine Botschaft hören können.

 

Hören wir so die Worte, die uns im Buch Deuteronomium aufgeschrieben sind:

Dtn 18,15-20

(Gelesen von Vincent Grützner)
 
 
Musik zur Antwort auf die Lesung: Lasst uns miteinander (Olivia Klatzka, beide Alt-Saxophone)

 

Zweite Lesung: 1 Kor 7,32-35

Paulus ist Verkünder der befreienden Botschaft Jesu. Allerdings lebte er – wie die Menschen seiner Zeit – ja in der Erwartung, dass Jesu Rückkehr schon bald komme, die Vollendung unmittelbar bevorstehe. Aus dieser Perspektive heraus ergaben für ihn (eine neu zu schließende) Ehe, Familiengründung keinen Sinn mehr. Wenn Gott kommt, dürfen wir uns voll und ganz auf ihn freuen, ihm entgegengehen. Natürlich müssen wir dafür nicht schon vorhandene Beziehungen ablegen. Natürlich ist es auch möglich, noch neue Beziehungen einzugehen.

Doch wer einmal einen Menschen auf seinem Weg in den Tod begleitet hat, weiß, dass auf diesem Weg – in aller Liebe – irgendwann das Loslassen ansteht. Ein oft für beide Seiten sehr schwieriger Schritt, weil uns die Liebe doch zusammenhalten will. Nichtsdestotrotz ist es gerade in dieser Zeit auch sehr, sehr hilfreich, einen Partner an der Seite zu haben – einen Menschen, von dem man geliebt wird bzw. den man liebt! In dieser Spannung leben wir – solange wir auf Erden sind.

Paulus lebt als unverheirateter Mann. Er mag erleben, dass loslassen, sich auf Christus einlassen, leichter fällt, wenn keine anderen tiefen, engen Beziehungen bestehen. So ist er ganz für Christus da, empfiehlt das den Menschen, die ihn fragen – als einen möglichen sehr guten Weg. Er ist Mann seiner Zeit, unverheirater Mann, ein Mensch mit klarer Erwartung, dass es ja sozusagen nur noch einen Moment dauert, bis Jesus wiederkommt, bis wir alle sowieso mit ihm und in ihm miteinander verbunden sein werden. Für ihn machte deshalb eine neue Eheschließung keinen Sinn.

Was er uns heute wohl raten würde?

Lesen wir nun die Worte, die er damals der Gemeinde in Korinth geschrieben hat:

1 Kor 7,32-35

(Gelesen von Birgit Glotzbach)

 

Halleluja (Chiara Dyllus, Digital-Piano; Olivia Klatzka, Alt-Saxophon)

 

Evangelium: Markus 1,21-28

Im heutigen Evangelium hören wir, wie Jesus ganz am Beginn seines öffentlichen Wirkens – also unmittelbar nach dem Evangelienabschnitt, den wir in der vergangenen Woche gehört haben, also unmittelbar nach seiner Ankündigung, dass das Reich Gottes nahe ist und nach der Berufung der ersten Jünger – in der Synagoge lehrt und dabei wahrgenommen wird als einer mit Vollmacht, die viel größer war als die der Schriftgelehrten. Hier wird uns gleich die Bedeutung dieses Mannes aufgezeigt, und mehr noch: Seine erste öffentliche Handlung ist nun nicht irgendeine Krankenheilung oder irgendein sonstiges Wunder, sondern eine für unsere Ohren heute fremd wirkende Dämonenaustreibung, ein sogenannter Exorzismus. Fernab von der Frage, wie wir uns das heute (bildlich) vorstellen können, steht hier die Botschaft im Zentrum: Mit Jesu Kommen hat alles Böse in unserem eigenen Leben, ja, in unserer Welt, keine Chance mehr. Er ist der restlos Gute, der uns die frohe, heilbringende Botschaft bringt – nicht nur heute, sondern immer.

 

Hören wir so die Worte des Markusevangeliums:

Mk 1,21-28

(Gelesen von Wolfgang Peis)

 

Predigt (Wolfgang Peis):

Liebe Schwestern und Brüder,

haben Sie schon einmal jemandem eine Vollmacht ausgestellt, oder wurde Ihnen gar selbst eine Vollmacht übertragen? Als Kind schickte mich meine Mutter gelegentlich mit einem Zettel zur Bank, der in etwa folgende Anweisung (Vollmacht) enthielt: „Bitte geben Sie Wolfgang 50,- D-Mark von unserem Konto.“ Man traute mir also zu, dass ich mit dem Geld keinen Unsinn anstellte und jeden Pfennig bei meiner Mutter abliefern würde.

Heute wird der Begriff „Vollmacht“ häufig mit Krankheit, Sterben und Tod in Verbindung gebracht. Ehepartner etwa stellen einander oder ihren Kindern eine Krankenhausvollmacht aus, die beschreibt, wie zu verfahren ist, wenn man ohne Bewusstsein im Krankenhaus liegt, oder was zu tun ist, wenn man sterben sollte. Bestimmt gewinnt so eine Vollmacht angesichts der Corona Pandemie wieder größere Bedeutung.

Doch was steckt eigentlich genau hinter dem Begriff der „Vollmacht“?

In der Geschichte des deutschen Sprachgebrauches wird das Wort oft mit einem Gedicht von Friedrich Schiller in Verbindung gebracht. Die Überschrift lautet „Pegasus im Joche“ und enthält zu Beginn etwa folgenden Inhalt: Ein verarmter Poet verkauft ein Fabelwesen, einen sogenannten Hippogryph (Pferd mit Flügeln) an einen Händler. Da der Verkäufer weder Eigentümer des Tieres ist, noch von dessen Nutzen überzeugt ist, wird der Verkauf schnell mit dem Wort „ein Mann ein Wort“ besiegelt, um den Kauf rechtskräftig zu machen, bevor der Käufer abspringen kann.
Mit einem Handschlag wurden damals Geschäfte besiegelt und damit verbindlich gemacht. Das so genannte „Mannes-Wort“ ist Teil einer uralten Rechtsgepflogenheit, die bis heute Bedeutung hat und die man mit einer versprochenen Vertrags- und Bündnistreue verbindet.

Zusammenfassend können wir also festhalten, dass das Wort Vollmacht zwei wesentliche Bedeutungen einschließt:

Jemand, der mit einer Vollmacht ausgestattet ist, handelt mit Macht, mit voller Machtbefugnis und er handelt zugleich verbindlich.

Auch im heutigen Evangelium geht es in besonderer Weise um Vollmacht und Verbindlichkeit.

Wir stehen noch am Anfang der Geschichte Jesu: Bei der Taufe Jesu haben wir erfahren, dass er Seinen Weg beginnt in der Kraft des Geistes Gottes. Dann folgten die ersten Jünger-Berufungen: Es gab also Menschen, die spontan spürten, welche Faszination von diesem geisterfüllten Menschen ausging. Was er sagte, und was er tat, ließ sie erahnen, dass dieser Jesus „mit Vollmacht“ sprach und handelte. Daher ließen sie sich auf Ihn ein und folgten Ihm nach.

Und im heutigen Evangelium geht es ausdrücklich um diese Vollmacht Jesu, die das Fundament seiner Sendung ist. Jesu Vollmacht wird in der Synagoge von Kafarnaum zum ersten Mal für einen größeren Kreis von Menschen erfahrbar. Und zugleich wird sichtbar, worin diese Vollmacht besteht, was sie bewirkt, und dass mit ihr etwas ganz Neues beginnt.

Zunächst also tritt Jesus ans Pult der Synagoge, liest einen Abschnitt aus der Schrift vor und legt ihn aus.

Schon die Art und Weise, wie er Gottes Wort verkündet und erklärt, reißt die Zuhörer von den Stühlen.

In unserer Übersetzung heißt es: „Sie waren sehr betroffen von seiner Lehre.“ Wörtlich heißt es im griechischen Text: „Sie gerieten außer sich über Seine Lehre.“ Sie waren also von Seinen Worten zutiefst angerührt und innerlich aufgewühlt.

Und dann folgt die Begründung: „Er lehrte sie wie einer, der göttliche Vollmacht hat, nicht wie ihre Schriftgelehrten.“ Heute würden wir vielleicht sagen: „Er predigte nicht wie unser Pfarrer oder wie der Diakon da vorne.“

Er war vielmehr ganz und gar erfüllt von Gottes Heiligem Geist, das Feuer des Geistes sprang über auf alle, die Ihm zuhörten.

So von Gottes Geist erfüllt zu sprechen, bedeutet mit göttlicher Voll­macht zu sprechen. Die Menschen in Kafarnaum spüren spontan: Dieser Jesus spricht aus dem Geist Gottes und in seiner, dieser Vollmacht.

Und die Begegnung mit dem von einem „Dämon“ besessenen Menschen bestätigt diese spontane Erkenntnis: Jesus spricht nicht nur mit göttlicher Vollmacht; auch in dem, was er tut, ist Gottes Vollmacht am Werk.

Gerade diese Heilungsgeschichte zu Beginn des Markus-Evangeliums ist eine der großen Hoffnungserzählungen der Bibel. Die dramatische Ge­schichte unterstreicht, dass Gott (voll-)mächtiger ist als alle dunklen, dämonischen Mächte, die uns Menschen bedrängen und zwischen Gut und Böse hin- und herzerren. Es gibt so vieles, was Menschen unfrei und abhängig macht, scheinbar unüberwindliche selbstzerstörerische Süchte und Zwänge, unheilvolle Gedanken, die sich nicht abschütteln lassen, krankmachende übertriebene Ängste oder extremer Geltungs­drang. Nicht zuletzt erleben wir zurzeit etwa die verschiedensten Ängste in Zusammenhang mit der Corona Pandemie. Angst vor Krankheit, Angst vor Tod, Angst vor Einsamkeit, vor Arbeitslosigkeit oder anderen existenziellen Verlusten.

Jesus sagt all diesen zerstörerischen Mächten und Ängsten den Kampf an. In ihm wirkt die (Voll-) Macht Gottes, die seinen Worten so viel Kraft  verleiht, dass der Mann in der Synagoge von seinen Dämonen befreit wird. Das Wort Jesu ist also mit einer sichtbaren Tat verknüpft. Das ist so eindrucksvoll, dass die Anwesenden zunächst erschrecken, dann ihr Erlebnis weitererzählen und dadurch Jesu neue Lehre verbreiten. Sie lassen sich treffen und anrühren von dem, was sie gehört und gesehen haben.

Für uns und die Hörer der Schrift heißt das immer wieder: Überall da, wo Menschen vom Gottessohn erzählen und wo sie sich glaubend auf das Evangelium einlassen, wird Heilung und Befreiung von dem unterschiedlichsten Dämon möglich.

Das heutige Markusevangelium vermittelt die tröstende Hoffnung, dass Jesus das Böse besiegt und vom Leid der Gottferne erlöst. In ihm wendet sich Gott den Menschen zu, die sich in Nöten und Zwiespalt befinden. Neues Leben wird ihnen möglich: Wenn das nicht eine Botschaft zur Lebenshilfe ist!

Amen

 

Credo:

An Gott, der für uns nur Gutes will, glauben wir. Zu ihm bekennen wir uns mit den Worten des Apostolischen Glaubensbekenntnisses oder einem Credolied, z.B.:

Credolied: GL 836 Ich glaube an den Vater (Stefan Worlitsch, Sänger/innen der Chorgemeinschaft + Nachspiel von Olivia Klatzka auf 2 Saxophonen - eine digitale Zusammenführung)

 

Friedenszeichen:

Die Botschaft der Heiligen Schrift besagt, dass mit Jesus alles Böse besiegt ist. Trotzdem erleben wir immer wieder Streit, gar Krieg.

Doch mit ihm, mit Jesus verbunden können wir hier auf Erden selbst immer wieder kleine Schritte gehen, Böses selbst unterlassen, Bösem Gutes entgegenzusetzen, Dem Bösen ein Lächeln entgegenzusetzen, vor allem selbst Gutes tun.

Ein kleiner Schritt auf dem Weg hin zum Frieden, hin zum Guten ist es, allen Menschen Gutes zu gönnen und zu wünschen – und zu vertrauen, dass mein Nächster mir ebenfalls Gutes will.

So dürfen wir uns auch in diesem Gottesdienst Zeit nehmen, uns innerlich mit den Menschen zu verbinden, bei denen es uns schwer fällt zu vertrauen, dass sie es gut mit uns meinen. Genau ihnen dürfen wir den Frieden Jesu wünschen – und innerlich zulächeln.

Und selbstverständlich dürfen wir auch allen Menschen, mit denen wir uns verbunden fühlen, diesen Frieden Jesu wünschen und (innerlich) zusprechen:

Der Friede sei mit Dir! Der Friede sei mit Euch!

 

Lied vor der Mahlfeier: GL 885 Herr, gib uns deinen Frieden  (Beide Alt-Saxophone: Olivia Klatzka)

 

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Gottes Botschaft ist eine frohmachende Botschaft. Er will das Gute für uns Menschen. Immer. Ihn loben und preisen wir:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du Deine Schöpfung und uns Menschen liebst und uns alle erwählst und mit uns den Bund der Liebe schließt.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du jeden von uns mit Namen rufst, uns berufst, uns einen Auftrag gibst. Du willst da sein für alle Menschen dieser Welt und berufst uns, uns ebenfalls für Dich und füreinander einzusetzen. Dich preisen wir.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du Licht in all unser Dunkel und in unsere Not bringen willst. Du schenkst Kraft, wo wir es nicht erwarten. Deine Barmherzigkeit ist größer als alles, was wir uns an Güte vorstellen können. Wir preisen Dich.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Liebesgeschenk, das Jesus uns beim letzten Mahl mit seinen Jüngern gemacht hat, als er ihnen – und damit auch uns – das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Das Wort wurde Fleisch – ganz und gar – bis zum Tod am Kreuz. Diesen seinen Leib empfangen wir normalerweise in der Feier der Eucharistie. Doch wir vertrauen, dass Du Dich uns auch heute schenkst, wenn wir im Moment keine Eucharistie feiern können. Wir danken Dir deshalb, dass wir auch heute das Brot brechen dürfen – und dabei mit Dir und mit der ganzen Gemeinde verbinden sind.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

 

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

 

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Wir hoffen, dass wir bald wieder viele Gründe zum Feiern haben und auch feiern dürfen. Noch wissen wir nicht, wann das sein wird. Doch wann immer wir Mahl miteinander halten, ist dies ein winziger Vorgeschmack auf das große Festmahl in Deinem ewigen Reich, wenn wir bei Dir, der Liebe selbst, ewige Freude und ewiges Fest erleben. In Vorfreude darauf teilen wir hier Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Noch kurz vor seinem Tod hat er uns das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, uns schon hier ein Stück vom Himmel geschenkt. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

 

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

 

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du unsere Sehnsucht nach Glück, nach Liebe, nach Dir stillen willst. Du allein bist das Ziel unserer Sehnsucht schon im Hier und Jetzt und erst recht am Ende unserer irdischen Zeit. Schon heute baust Du mit uns hier auf Erden Dein Reich. Einmal werden wir die Vollendung finden bei Dir in Deinem Himmelreich. Dort wirst Du uns alle zusammenrufen: jeden von uns ganz persönlich, ganz individuell. So unterschiedlich wir sind, so sehr liebst Du jeden von uns, so sehr willst Du, dass wir miteinander Gemeinschaft werden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und mit der verbunden wir heute Gottesdienst feiern, auch wenn wir uns nicht persönlich begegnen können. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist, der Du um uns herum bist, uns trägst und sogar in uns bist – auch und gerade heute. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

 

Lied nach der Mahlfeier: Siegfried Fietz, Von guten Mächten treu und still umgeben  (Text zum Mitsingen zu finden unter GL 430 - Chiara Dyllus, Digital-Piano; Olivia Klatzka, Alt-Saxophon)

 

Fürbitten:

Gott will nur Gutes für uns. Auch wir dürfen einander Gutes tun – und auch füreinander eintreten. So bitten wir Gott:

  • Für alle Paare, alle Familien, alle, die gerade wegen des Lockdowns in größerer Nähe als sonst miteinander leben, für die, die dies als Chance für ihre Beziehungen wahrnehmen oder aber auch unter einem Zuviel an Nähe leiden.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die in dieser Zeit allein sind, besonders für die, die sich im Moment mehr als sonst nach Menschen in ihrer Nähe sehnen. Und für alle, die darunter leiden, dass sie gar von den nächsten Familienangehörigen gerade getrennt sind, weil sie an unterschiedlichen Orten wohnen und sie nicht wie sonst einander besuchen können.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die sich beruflich – z.B. im Polizeidienst oder als Juristen – oder auch privat darum mühen, Böses in unserer Welt zu besiegen und Menschen zum Guten zu motivieren und selbst Gutes zu schaffen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die als Verantwortliche in Politik, Wirtschaft, Religion die Aufgabe haben, sich für lebenswertes Leben möglichst aller Menschen einzusetzen. Für alle, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen. Und für alle, die sich darauf verlassen müssen, dass andere sich für ihre Belange einsetzen.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die sich um Kranke und Leidende sorgen und kümmern, ob beruflich oder privat. Und für alle, die in dieser Zeit die Sorge anderer besonders nötig haben.

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Menschen, die uns nahestehen, und in unseren ganz persönlichen Anliegen. (Hier ist Zeit, eigene Bitten in Stille oder ausgesprochen vor Gott zu bringen.)

Herr, unser Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Du, Gott, willst, dass wir das Leben haben und es in Fülle haben. Du bist unser Vater, wir Deine Kinder, die Du liebst. Zu Dir beten wir:

Vater Unser


Ein Lied zum Dank: Von Jesus berührt und gesegnet (Thorsten Kenntemich, Digital-Piano; Sandra Lang, Gesang)

 

Dankgebet:

Herr, unser Gott, Du bist bei uns – besonders, wenn wir es gerade nicht verstehen, besonders, wenn wir viele Fragen an unser Leben haben. Du versprichst uns, uns an der Hand zu nehmen oder uns zu tragen, so wie wir das gerade brauchen. Wir danken Dir, dass Du für uns immer nur das Beste willst, unsere Freiheit, unser Leben. Wir danken Dir, dass Du uns einmal einladen willst in Dein Himmelreich. Hilf uns, hier auf Erden daran mitzugestalten, dass Dein Reich bereits hier für viele sichtbar wird, und hilf uns, Dir immer mehr zu vertrauen, bis wir einmal auf ewig mit Dir verbunden sind mit Deinem Sohn Jesus Christus und allen Heiligen in alle Ewigkeit. Amen.

 

Segensgebet:
So segne uns der dreifaltige Gott,
der Vater, der uns von Ewigkeit her in seine Liebe ruft,
der Sohn, der die Liebe seines und unseres Vaters gelebt hat,
und der Heilige Geist, der die Liebe des Vaters in uns ist.

So segne uns und alle, die uns wichtig sind, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

 

Lied: GL 392 Lobe den Herren (Stefan Worlitsch + Sänger/innen der Chorgemeinschaft)

 

 

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