Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst am Dreifaltigkeitssonntag, Lesejahr B, 30. Mai 2021

(c) Silvia Sommer
Datum:
Sa. 29. Mai 2021
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst am Dreifaltigkeitssonntag (Lesejahr B), 30. Mai 2021, im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim

Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

(Für externe Inhalte, auf die wir verlinken, besonders Werbung, die u.U. zu sehen ist, wenn Sie die Musik auf YouTube hören, sind wir nicht verantwortlich.)

 

Eingangslied: GL 869 Gott, Vater sei gepriesen

Eine englischsprachige Version aus Indiana

Orgelversion aus dem Bistum Fulda

 

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, der ewige Sohn des Vaters, der uns den Heiligen Geist sendet, ist in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Begrüßung

Liebe Gemeinde,

nach Ostern, Christi Himmelfahrt und Pfingsten feiern wir heute das Fest der Dreifaltigkeit: Unser Gott ist dreifaltig und doch einer. sehr herzlich begrüßen wir Sie und Euch zu unserem Gottesdienst an diesem Dreifaltigkeitssonntag. Gott ist dreifaltig. Und er ist einer.

Im heutigen Evangelium werden wir den Auftrag Jesu an die Jünger hören, alle Menschen, ja, alle Völker zu seinen Jüngern zu machen und zu taufen auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Gleichzeitig erhalten die Jünger, erhalten wir die Zusage, dass er alle Tage unseres Lebens bei ihnen, bei uns sein wird – bis zum Ende der Welt.

Dieses Fest der Dreifaltigkeit kann ein Fest sein, um uns auf besondere Weise neu dieser Taufzusage bewusst zu werden: Was bedeutet es uns heute, getauft zu sein? Welche Bedeutung hat Gott, der Vater, heute in unserem Leben? Welche Bedeutung Jesus, unser Bruder? Und welche der Heilige Geist?

Schon lange ist es uns in unseren Kirchen nicht mehr möglich, uns mit dem Zeichen des Weihwassers dieser unserer Taufe auf den dreifaltigen Gott zu erinnern. Wenn Sie nun zu Hause feiern, vielleicht mögen Sie sich sehr bewusst eine kleine Schale mit Wasser nehmen, um sich mit diesem Wasser zu bekreuzigen? Jedes Wasser kann Zeichen sein für das Wasser unserer Taufe, das uns einmal neues Leben gebracht hat – und aus dem wir bis heute Kraft für unser Leben schöpfen können.

Er bleibt mit uns verbunden, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Mit seinem Leben, seinem Tun und seinen Worten wollte Jesus seinen Jüngern, will er uns dieses großartige Geheimnis entschlüsseln. So rufen wir ihn, unseren Herrn, auch in diesem Gottesdienst im Kyrie in unsere Mitte.

Kyrie:

Jesus, du bist der Sohn des ewigen Vaters.
Herr, erbarme dich.

Jesus Christus, Du bist als Sohn Gottes Mensch mitten in unserer Welt.
Christus, erbarme dich.

Jesus, Du sendest uns den Heiligen Geist, die Liebe Gottes, in unsere Herzen.
Herr, erbarme dich.

Diesen, unseren dreifaltigen Gott dürfen wir loben und preisen:

Gloria: GL 172 Gott in der Höh sei Preis und Ehr (Stefan Worlitsch)

 

Gebet:

Lasset uns beten:

Allmächtiger, dreifaltiger Gott, Du bist größer als alles, was wir Menschen uns vorstellen können. Du bist Gott, unser Vater, bist Schöpfer der ganzen Welt. Wir preisen Dich. Du bist in Jesus Mensch geworden, kennst unsere Welt und unser Leben – mit allen Höhen und Tiefen. Wir preisen Dich. Im Heiligen Geist schenkst Du uns Menschen Deine Liebe, schenkst uns Gaben und Fähigkeiten und bist immer in uns und um uns herum. Wir preisen Dich. Dieses Geheimnis, dass Du dreifaltig und einzigartig wunderbar bist, ist unfassbar groß. Wir bitten Dich: Lass uns Deine Liebe täglich neu erfahren und hilf uns, Dir zu folgen. Darum bitten wir Dich, unseren Vater, durch Jesus, Deinen Sohn, der mit Dir im Heiligen Geist lebt und uns Leben schenkt – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.


Kindergottesdienst:

Auch heute laden wir wieder ein zum Kindergottesdienst:

(Vorbereitet und aufgesprochen von Martina Exler)

Hier gibt es heute eine Bastelidee für eine Eula. Neugierig, was das ist? Wir sind auch neugierig, wie Deine aussieht! Wir freuen uns, wenn Du uns ein Foto schickst an: KiGo_Langgoens-Linden-Pohlheim@gmx.de! Wir freuen uns sehr!

Text und Idee zum heutigen Kindergottesdienst entstammen der Kinderzeitung für den Sonntag der Erzdiözese Freiburg.

 

Erste Lesung:  Deuteronomium 4,32-34.39-40

(Gelesen von Florian Fitzek)
 
 
Antwortgesang: Höre, Israel

 

Zweite Lesung: Römerbrief 8,14-17

(Gelesen von Marlen Reis)

Halleluja (Chiara Dyllus; Olivia Klatzka)

 

Evangelium: Matthäus 28,16-20

(Gelesen von Kerstin Rehberg-Schroth)

 

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth):

Liebe Gemeinde,

Dreifaltigkeit – schon immer ein schwieriges Fest. Eines, das gerne ein bisschen in den Hintergrund tritt: Für Weihnachten, für Ostern, für Pfingsten haben wir Bilder; die können wir uns vorstellen. Okay, Pfingsten ist schon schwieriger, wird daher weniger gefeiert als die anderen. Aber Dreifaltigkeit ist endgültig kaum mehr vorstellbar. Oder wenn es vorstellbar wird, ist es schwierig: Ja, glauben wir denn jetzt doch an drei Götter? Wie sieht es aus mit unserem Monotheismus, mit unserem Glauben an den einen und einzigen Gott? Wie können wir an einen einzigen Gott glauben, und dennoch diesen einen Gott in drei Personen anbeten?

Ganz selbstverständlich beginnen wir unsere Gottesdienste im Namen des Dreifaltigen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Und doch bleibt das ein riesengroßes Geheimnis unseres Glaubens: Als Menschen sind wir entweder einer oder mehrere. Wie bitteschön ist diese Dreifaltigkeit in einer Person also vorstellbar?

Die Leseordnung sagt es uns ganz klar; bereits in der ersten Lesung war es zu hören, damit keine Missverständnisse aufkommen: Es gibt keinen Gott außer Jahwe. Daran gibt’s kein Rütteln: Wir glauben nur an einen einzigen Gott!

Und doch ist dieser Gott in sich Beziehung. Wofür wir menschlich gesehen immer mehrere Personen – und menschlich sind das eben mehrere Menschen – brauchen, das passiert in Gott selbst: Gott selbst ist die Liebe. Er allein kann diese Beziehung leben, braucht dafür niemand anderen. In ihm selbst sind mehrere Personen vereint, und doch bleibt er einer. In ihm ist die Fülle – in ihm ist Vielfalt – und das in einer ganz großen Einzigartigkeit.

Oft ist unser Blick auf eine der drei Personen gerichtet: Wir beten zum Vater, wir feiern Jesu Geburt und Auferstehung und denken daran, dass uns in der Taufe der Heilige Geist geschenkt ist. Vielleicht ist Ihnen die eine oder andere Person in Gott besonders nahe, weil Sie sie sich am besten vorstellen können. Vielleicht haben Sie auch schon erlebt, dass sich das im Laufe Ihres Lebens gewandelt hat.

Unser Denken ist dabei meist eindimensional: Es fällt in unserer Vorstellung leichter, uns an eine der drei Personen zu wenden. An die Dreifaltigkeit zu denken, fordert schon einiges an Gehirnwindungen, weil dieser unser Glaube eigentlich gerade all unser Denken übersteigt. Es ist großartig, dass Gott sich durch diese Aufgliederung in einzelne für uns vorstellbare Personen für uns greifbarer, vorstellbarer macht.

Doch gehören diese Personen eben zusammen, sind nicht voneinander zu trennen. Und so sind wir immer wieder herausgefordert, dieses Geheimnis zu betrachten – zumindest an diesem Fest der Dreifaltigkeit.

Und auch natürlich eigentlich jedes Mal dann, wenn wir uns diese Dreifaltigkeit ja im wahrsten Sinne des Wortes immer wieder selbst vor Augen führen: im Kreuzzeichen. Dieses Zeichen an sich ist bereits ein richtig aussagekräftiges Bild und kann uns das Geheimnis der Dreifaltigkeit handgreiflich näherbringen: Die Bewegung des Kreuzzeichens ist eine einzige, die oft wie automatisch und für uns, die wir schon als Kinder damit aufgewachsen sind, ganz selbstverständlich geht. Es ist eine einzige Bewegung, aber dennoch führt diese in verschiedene Richtungen. Diese Richtungen möchte ich hier mal genauer betrachten; hier lässt sich eine richtige Bedeutungsfülle finden:

Da führen wir zunächst unsere Hand nach oben. Immer wieder greifen wir so sozusagen nach dem Unendlichen, strecken uns nach oben aus - zu diesem unendlichen Gott, unserem Vater, dem Schöpfer unserer Welt. Dieser Gott, den schon das alte jüdische Volk verehrt hat und den Juden und Muslime bis heute genau wie wir verehren, ist allmächtig und stark und so als Gott zunächst mal unnahbar. Wir brauchen den Griff an die Stirn nicht klein und eng sein zu lassen, sondern können dabei ruhig spüren, wie wir nach oben greifen – hoch zum größten Gott.

Dieser Gott in der Höhe bleibt für uns ein großes, unfassbares Geheimnis.

Vor einigen Jahren habe ich mal einen Theologen gehört, der Gott mit einem Computer verglichen hat. Gott Vater verglich er mit einem Rechner: Von dem geht alles aus. Also anders gesagt: Im Rechner selbst, in dieser kleinen, verschlossenen Kiste, sind alle Daten, die der Computer hat, erfasst. Aber ohne ein weiteres Hilfsmittel käme ich an seine Daten nicht heran. Wenn ich nur den bloßen Rechner habe, bleibt alles verschlossen. Zumindest für mich, die ich keinen großen Plan von Computern habe. Um die Daten darin zu entschlüsseln, um zu sehen, was darin gespeichert ist, brauche ich noch mindestens einen Bildschirm und eine Tastatur.

Ein solch großes Geheimnis ist Gott für uns. Daher hat er sich für uns erkennbar gemacht durch seinen Sohn.

Wenn ich aber erst mal beim Kreuzzeichen bleibe und zunächst betrachte, wie ich nach oben, an meine Stirn greife, so steckt darin noch eine zweite, ganz großartige Bedeutung:

Wir verehren diesen allmächtigen Gott. Er ist der große Schöpfer und Weltverstand. Dass wir uns also an unsere Stirn greifen, an unser eigenes Gehirn, passt. Und es passt gleich doppelt: Denn schon der alttestamentliche Schöpfungsbericht nennt uns Menschen Abbilder Gottes. Nein, wir sind keine Götter. Aber wir dürfen uns doch bewusst machen, dass Gott auch uns Anteil gibt an seinem Verstand: Er hat uns als freie Menschen erschaffen und sozusagen zu Mitschöpfern an seiner Welt gemacht. Das dürfen wir leben – im Kleinen wie im Großen. Uns ist diese Würde geschenkt und die Verantwortung anvertraut, als Bilder des großen Gottes selbst Welt zu gestalten, für andere Menschen Verantwortung zu übernehmen – für unsere eigenen Kinder, aber auch für die Menschen in unserer Umgebung und letztlich für die ganze Schöpfung.

Gott ist also unser Schöpfer und Vater. Er ist unendlich fern, aber gleichzeitig uns auch nahe.

Das drückt sich jetzt im zweiten Teil des Kreuzzeichens aus: Wir greifen uns in unser eigenes Zentrum, berühren unser Herz. So nahe ist Gott uns gekommen und kommt er uns. Er wird Mensch, wird einer von uns. Er ist auch heute in unserer Mitte, er will uns näher sein, als wir uns selbst nahe sein können. In unserem Herzen will er sein, in unserem Zentrum.

Um noch einmal zu diesem anderen Bild des Computers zurückzukehren: Da können wir den Bildschirm nehmen, der sichtbar macht, was sich im Rechner abspielt. Alle Daten, die wir einmal eingegeben haben, können wir hier wieder sehen. Der Sohn Jesus Christus macht für uns den Vater sichtbar. Er macht die große Liebe seines Vaters in der Welt und für uns alle sichtbar.

Diese Liebe geht weiter über die Zeit hinaus, in der Jesus lebte. Diese Liebe erfüllt auch uns. Bei dem Computerbild damals hat dieser Theologe den Drucker als Vergleich genommen: Ein Drucker druckt aus und macht auch für diejenigen, die selbst keinen Computer haben, sichtbar, was darin erarbeitet wurde. Man kann diese Texte weitergeben. Dieser Theologe damals meinte, das sei vergleichbar mit dem Heiligen Geist, der ja dafür sorgt, dass Gott zu allen Menschen kommt. Es ist aber über zwanzig Jahre her, dass er diesen Vergleich brachte. Heute würde er vielleicht nicht den Drucker, sondern irgendwelche sozialen Netzwerke oder Bloqs wählen, die eher an das herankommen, was der Heilige Geist ist. Er ist doch sozusagen ein „Influencer“, der von innen heraus uns leitet und motiviert und Gottes Wahrheit und Liebe zu uns bringt.

Der Heilige Geist ist die Verbindung zur Außenwelt. Vielleicht braucht es da auch ganz vielfältige Bilder. Denn der Heilige Geist passt sich uns Menschen und unseren jeweiligen Bedürfnissen an. Er sorgt dafür, dass jeder und jede die Möglichkeit hat, Gott kennenzulernen. Für die einen mag das im Vergleich noch immer am ehesten der Ausdruck, die Papierbotschaft sein, für den anderen die Mail, für wieder andere der Handy-Anruf. Gottes Sprache ist viel reicher als all unsere Vorstellungskraft. Er findet einen Weg zu uns.

Der Heilige Geist erfüllt uns mit der Botschaft Jesu. Und die, so haben wir in den vergangenen Wochen sehr oft gehört, ist die Liebe. Gott selbst ist diese Liebe. So will der Geist uns diese Liebe schenken und auch uns als Abbilder Gottes liebesfähig machen. So geht’s durch den Hl. Geist in die Weite. Wir fassen beim Kreuzzeichen nach rechts und links. Wir selbst wollen nun gleichsam die Welt umarmen. – Nicht weil alles Sonnenschein wäre, wir als Christen unrealistische Träumer sind, sondern weil Gott selbst Mensch geworden ist, das größte Elend dieser Welt angenommen hat – Menschsein mit allen Facetten real gelebt hat. Deshalb können auch wir selbst unser eigenes Menschsein annehmen und auch die anderen Menschen annehmen – ohne Realitäten zu verklären, die nicht zu verklären sind. Dort, wo wir also einander annehmen mit allen unseren guten Seiten, aber auch mit allen unseren Fehlern und Schwächen, dort ist die Liebe Gottes lebendig. Dort sind wir Bilder Gottes.

Und so wünsche ich uns heute an diesem Sonntag, dass wir diesen liebenden Gott in unserem Leben erfahren, dass wir andere Menschen erleben, die von diesem liebenden Gott erfüllt sind, uns so annehmen und lieben wie wir sind und uns so zu Bildern für diesen Gott werden. Nicht zuletzt wünsche ich uns aber auch, dass wir selbst so immer mehr zum Abbild dieses uns liebenden dreifaltigen Gottes werden.

Darum möchte ich Gott bitten – heute bewusst und ausdrücklich im Zeichen des Kreuzes, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Glaubensbekenntnis:

Im Glaubensbekenntnis bekennen wir uns zu diesem dreifaltigen Gott. Tun wir dies heute entweder sehr bewusst mit den Worten des Großen Glaubensbekenntnisses: GL 586,2
oder mit dem folgenden Glaubenslied:

Glaubenslied: GL 836 Ich glaube an den Vater (Stefan Worlitsch + Sänger/innen + Nachspiel durch Olivia Klatzka)

 

Friedensgruß:

Gott, unser Vater, hat die Welt als friedvolle Schöpfung erschaffen. Er hat seinen Sohn Jesus als Friedensfürsten in diese Welt geschickt, um uns den Frieden zurückzubringen. Er schenkt uns den Heiligen Geist in unsere Herzen, damit auch wir uns für den Frieden einsetzen. Immer wieder sagt Jesus seinen Jüngern und uns: Der Friede sei mit dir! Der Friede sei mit euch!

Sprechen wir doch auch heute diese Worte einander zu – ausgesprochen bzw. im Geiste. Es sind Worte für die ganze Gemeinde Jesu Christi, für alle Gottgläubigen, ja, für alle Menschen.

Der Friede sei mit dir! Der Friede sei mit euch!

 

Lied vor der Mahlfeier: GL 393 Nun lobet Gott im hohen Thron (Matthias Hampel)


Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Wir feiern heute das Fest Dreifaltigkeit. Gott selbst ist in sich Beziehung. Das ist ein riesengroßes Geheimnis unseres Glaubens. Doch Gott wünscht auch für uns Beziehung: Er selbst will mit uns verbunden bleiben, bietet uns immer wieder seinen Bund an. Und er möchte, dass auch wir als Menschen miteinander in Beziehung leben. Zur Beziehung und Gemeinschaft gehört die Feier, gehört das Festmahl. All diejenigen, die aus vielerlei Gründen im Moment nicht in unseren Kirchen Eucharistie feiern, sind eingeladen, weiterhin miteinander zu Hause Brot zu brechen, gemeinsam vom Wein (Saft) zu trinken – als Feier der Gemeinschaft: mit Gott und miteinander.

Auch dann, wenn wir in unseren Wohnungen zusammen sind, sind wir verbunden mit unserer ganzen Gemeinde, mit den Menschen, die an verschiedenen Orten heute Gottesdienst feiern, ja, mit allen Christen wie auch mit den Aposteln und mit der ersten Christengemeinde, die ebenso in kleinen Gruppen Mahl hielt und Gott lobte. So loben und preisen auch wir unseren dreifaltigen Gott:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Dreifaltiger. Du bist ein Gott der Liebe, ein Gott der Beziehung. Du schenkst uns Deinen ewigen Bund: Wir sind mit Dir und miteinander verbunden, wo auch immer wir gerade sind.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du unser Vater bist, Schöpfer der Welt, König des Himmels und der Erde, Allmächtiger und Allliebender, Großer und Ferner und uns doch so naher Gott.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du Deinen Heiligen Geist in diese Welt gesandt hast. Und nicht nur in die Welt, sondern in jeden von uns. In ihm überflutest Du uns mit Deiner Liebe, bist mit uns auf ewig verbunden. Du schenkst uns die Gaben des Heiligen Geistes, damit auch wir lieben und leben können, damit wir Freude haben und die Kraft, Krisen zu durchstehen.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du Deinen Sohn in die Welt gesandt hast. Er ist Mensch geworden wie wir, kennt alle unsere menschlichen Freuden und Leiden, hat sie am eigenen Leib erfahren. Er hat sich ganz uns Menschen ausgeliefert.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Dreifaltiger. Deine riesengroße Liebe lässt Du ausströmen in die Welt, damit auch wir diese Liebe erfahren und weitergeben können. Wir preisen Dich für Deine unfassbare Nähe, die Jesus uns auf wunderbare Weise gezeigt hat, als er noch am Abend vor seinem Tod seinen Jüngern das Brot gereicht hat mit den Worten: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und vor allem mit Dir brechen dürfen. Wir preisen Dich, Du Dreifaltiger, all-einiger Gott.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

 

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

 

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen der Lebensfülle, die Du jedem von uns bereitet hast. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst, uns lieben und leben lässt und uns in aller Freude und in allem Leid näher bist, als jeder Mensch uns jemals kommen kann.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. In schwerster Stunde waren wir ihm so wichtig, dass er uns das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und hilf uns, immer mehr die Gemeinschaft zu erleben, die Du Gott, Dreifaltiger, selbst bist. Schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

 

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

 

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Dreifaltiger. Du bist die Liebe, die in unsere Herzen strömt. Wir preisen Dich, Herr, unser Gott, der Du uns Leben schenkst und in uns und um uns herum sein willst und uns trägst – auch und gerade durch schwierige Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.


Lied nach der Mahlfeier: Jubelt, feiert, jauchzt unserm Gott


Fürbitten:

Unser Dreifaltiger Gott ist ein einziger in drei Personen, ist selbst Beziehung und Liebe. Er möchte, dass auch wir miteinander und mit ihm in Beziehung, in Verbindung bleiben. Zu dieser Beziehung gehört, dass wir ihm unsere Bitten vortragen dürfen. So kommen wir vor ihn mit unseren Anliegen für uns selbst und für die Welt:

  • Für alle, die an den einen und einzigen Gott glauben – und für alle, die nach ihm suchen. Lass sie Dich finden und lass uns einander als Gläubige und Suchende achten und wertschätzen und immer wieder neu den Dialog miteinander suchen.

Dreifaltiger Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die in Beziehungen leben und lieben – und für alle, die sich nach einer gelingenden Beziehung sehnen. Lass uns Dich in unserer Mitte entdecken, der Du die Liebe selbst bist. Schenke immer wieder aufs Neue Deine Liebe.

Dreifaltiger Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns. 

  • Für alle, die Gottesdienste in unseren Kirchen und in den Kirchen anderer Konfessionen und in anderen Gotteshäusern besuchen – und für alle, die zu Hause Brot und Wein miteinander brechen und Dich loben und preisen. Schenke uns allen das Erleben von Gemeinschaft in Dir über alle Grenzen und Mauern hinweg.

Dreifaltiger Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns. 

  • Für alle, die uns im Herzen nahe sind, die wir aber nun teilweise schon länger als ein Jahr nicht sehen konnten oder in diesem Jahr nur selten sehen durften – und für alle, denen wir täglich oder häufig begegnen. Schenke uns das Erleben, verbunden zu sein, auch wenn Kontakte noch weiterhin durch Masken und Abstand erschwert werden.

Dreifaltiger Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle Kranken – und für alle, die sich um Heilung und Pflege der Kranken bemühen. Schenke Heil, Heilung, Geduld und neue Kraft.

 

Dreifaltiger Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für alle, die sich nach Einheit im Glauben sehnen – und für alle, die die Vielfalt wünschen. Lass uns Dich, Gott, erfahren, der Du ein Einziger Dreifaltiger bist, der Du selbst die Einheit mit der Vielfalt vereinst und auch uns vereinen willst.

Dreifaltiger Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für uns alle, in allen unseren eigenen Anliegen. (Hier ist Zeit, entweder in Stille die eigenen Bitten vor Gott zu bringen oder diese in der Hausgemeinschaft auch auszusprechen und so miteinander zu beten.) Sei bei uns, Du Dreifaltiger, uns liebender Gott.

Dreifaltiger Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Dreifaltiger Gott, Du bist als Schöpfer in Deiner Schöpfung um uns herum, als Sohn in unserer Welt an unserer Seite und als Heiliger Geist in unseren Herzen. Dafür loben und preisen wir Dich in Ewigkeit. Amen.

Mit Jesus im Heiligen Geist dürfen wir Gott unseren Vater nennen und zu ihm beten:

Vater Unser


Danklied: GL 878 Der Geist des  Herrn hat uns den Anfang neu geschenkt

 

Dankgebet:

Meditation statt Dankgebet:

Dreifaltiger dreieiner Gott

Gott, Du Dreifaltiger

Du Vater, Sohn und Heiliger Geist
Du unser Vater
Du unser Schöpfer,
Du, der Du immer warst und bist und sein wirst,
Du Ewiger
Du Allmächtiger
Du Allgütiger
Du, der Du uns liebst

Du, des Vaters ewiger Sohn,
Jesus, unser Bruder und Freund,
Du Gott an meiner Seite,
Du Gott, der mein Leben teilt,
Du, der Du Dein Leben hingegeben hast
für uns
aus lauter Liebe

Du Heiliger Geist
Du weibliche Kraft,
Du starke Kraft,
Du Gabe,
Du Freude,
Du Begeisterung
Du Gott in uns
Du, die Liebe selbst

Dreifach groß und stark und liebend
Unbegreiflich
Unfassbares Geheimnis – fassbar geworden in Jesus
Für uns zum Du geworden
Für uns immer da
In unser Herz geschrieben im Heiligen Geist

Dreifaltig und doch eins – einer – einziger Gott – Einigkeit – immer und ewig

Gott, Du Dreieiniger!

Kerstin Rehberg-Schroth, 2016

 

Segensgebet:

Es segne uns der uns liebende Gott,
der Vater, der uns aus Liebe erschaffen und uns mitten in seine einzigartige Schöpfung gestellt hat,
der Sohn, der uns die Liebe vorgelebt hat bis hinein in den Tod und unsere Wege mit uns geht,
und der Heilige Geist, der in uns lebt und uns Gott und einander lieben lässt.

So segne uns Gott im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Schlusslied: GL 380,1+3+5 Dich, Gott Vater auf dem Thron (Stefan Worlitsch + Sänger/innen)

 

Orgelnachspiel: D. Buxtehude, Präl. D-Dur (Matthias Hampel)