Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst am Ostermontag Lesejahr B, 5. April 2021

Emmaus-Wandelkrippe: Da wurden ihre Augen aufgetan (c) Christiane Raabe, Quelle: pfarrbriefservice.de
Emmaus-Wandelkrippe: Da wurden ihre Augen aufgetan
Datum:
So. 4. Apr. 2021
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Gottesdienst am Ostermontag  (Lesejahr B), 5. April 2021, im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim

Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

 

Eingangslied: GL 329 Das ist der Tag, den Gott gemacht (Matthias Hampel)

 

 

Liturgische Eröffnung

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Jesus, unser auferstandener Bruder und Herr, der sich seinen Jüngern im Brechen des Brotes gezeigt hat, er ist bei uns – heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.

 

Begrüßung:

Liebe Gemeinde,

es ist Ostern – Jesus ist auferstanden. Heute, am Ostermontag werden wir gleich das bekannte Evangelium hören: Jesus begegnet seinen Jüngern auf dem Weg nach Emmaus. Jesus hält mit seinen Jüngern Mahl. An einem solchen Tag mag es einerseits besonders schmerzen, wenn wir nicht zusammen Gottesdienst, ja, nicht zusammen Eucharistie feiern können. Denn Jesus zeigt sich den Jüngern doch, indem er mit ihnen redet. Wie wichtig ist es doch, zusammen zu sein, miteinander reden zu können! Und ja, vor allem zeigt er sich ihnen im Brechen des Brotes. Wie gut wäre es jetzt, Eucharistie feiern zu können! Und ja, wie gut, wie wichtig wäre es doch, miteinander ins österliche Halleluja einstimmen zu können!

Doch andererseits zeigt dieses Evangelium, ja, zeigen uns die österlichen Evangelien doch auf besondere Weise, wie anders Jesus ist: anders, als die Jünger es erwarten, anders, als auch wir es erwarten. So haben die Jünger auch damals nicht voll Freude Halleluja gesungen, sondern haben zunächst mal um ihre Erfahrungen gerungen.

Und so sind auch wir heute eingeladen, auf unseren eigenen Wegen, in unseren eigenen Wohnungen, allein oder in kleiner Gruppe, die letzten Tage, Wochen, alles Schmerzhafte, alles, was uns bewegt, Revue passieren zu lassen! Nehmen wir uns die Zeit, ihm, unserem Herrn, all das anzuvertrauen, was wir doch an Wünschen, Hoffnungen, Sehnsüchten hatten und haben. Bringen wir unsere Enttäuschungen, aber vielleicht auch manche Freude vor ihn.

 

Stille

 

Auch in diesem Gottesdienst werden wir Mahl halten. Anders als in der Feier der Eucharistie – aber dennoch im Vertrauen, dass Jesus mit uns zu Hause das Brot brechen möchte, dass er mitten unter uns ist.

Rufen wir ihn nun also zunächst in unsere Mitte mit den Worten des Kyrie:

 

Kyrie:

Herr Jesus, Du bist auferstanden und lebst mitten unter uns.

Kyrie eleison.

 Jesus Christus, Du begegnest den Jüngern und auch uns auf unseren Wegen, in unseren Gesprächen und wenn wir Mahl miteinander halten.

Christe eleison.

 Herr Jesus, Du bringst das Herz Deiner Jünger zum Brennen, der Du in Liebe mit ihnen und uns verbunden bist.

Kyrie eleison.

 

Vielleicht noch stammelnd, weil wir sich die frohe Botschaft kaum glauben lässt, dürfen wir einstimmen ins große Lob:

Loblied: GL 383 Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich ruft (Axel-Zeiler-Held, Heidi Schneider, Edith Höll)

 

Tagesgebet:

Herr, unser Gott, es ist nicht zu fassen, doch Dein Sohn ist auferstanden. Er lebt. Er lebt mitten unter uns Menschen – damit auch wir das Leben haben. Noch erleben wir Leid und Tod, Enge, Einsamkeit. Noch ist unser Leben oft geprägt von Sorgen statt Freude. Doch Du versprichst uns ewige Freude, ewiges Heil. Vor allem zeigst Du uns wie den Jüngern von Emmaus, dass Du unsere Wege mit uns gehst. So bitten wir Dich: Stärke uns in diesem Gottesdienst und an diesen österlichen Tagen im Glauben an Dich, den Gott, der uns Leben schenkt – manchmal oder oft so anders, als wir dies erwarten. Doch Du willst unser Leben in Fülle – heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.

 

Erste Lesung: Apostelgeschichte 2,14.22b-33

(Gelesen von Vincent Grützner)
 
 
Antwortgesang: GL 326 Wir wollen alle fröhlich sein (Stefan Worlitsch)

 

Zweite Lesung: 1 Korinther 15,1-8.11

(Gelesen von Marlen Reis)

 

Halleluja (Stefan Worlitsch)

 

Evangelium: Lukas 24,13-35

(Gelesen von Conny Dießner)

 

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth):

Liebe Gemeinde,

da in diesem Jahr meine Studienzeit in Jerusalem 25 Jahre her ist, kommen gerade jetzt so manche Erinnerungen besonders dicht wieder hoch. Denn mit dem Osterfest endete damals, also vor 25 Jahren für meine ganze Studiengruppe unsere Studienzeit auf dem Zionsberg nach zwei sehr intensiven Semestern. Abschied war für uns Studierende damals also angesagt. Entsprechend traurig waren wir wohl alle. Am Ostermontag haben sich einige aus unserer Gruppe zu Fuß auf den Weg gemacht in einen der Orte, von denen man annimmt, dass es unter Umständen das biblische Emmaus gewesen sein könnte, von dem wir gerade gehört haben. Irgendwie hat sich das so vielversprechend angehört, am Emmaus-Tag nach Emmaus zu laufen. Da musste doch noch was passieren, musste sich Jesus doch auch uns noch zeigen, musste er doch unsere Traurigkeit wegnehmen…

Ich weiß nicht, welches Wunder wir erwartet haben. Oder aber wir wollten damals einfach vor unserer Traurigkeit davon laufen ...

 

Nun, traurig und resigniert, so werden uns auch die Jünger geschildert, die sich da auf den Weg nach Emmaus gemacht haben. All ihre Hoffnung schien dahin. Ob sie sich an die Worte Jesu, dass er auferstehen werde, wohl nicht mehr erinnerten?
Aber, wenn sie sich daran erinnert haben, was haben sie dann wohl erwartet? Wie hätten sie sich wohl diese Auferstehung oder eine Begegnung mit dem Auferstandenen wohl vorgestellt? Wie hätten sie sich dieses Wunder vorgestellt? Vielleicht hatten sie eine Auferstehung mit Glanz und Glorie erwartet – weithin sichtbar oder hörbar – demgemäß, was uns manche Auferstehungsbilder, z.B. in der Barockzeit zeigen. So könnte man sich dann auch eine Begegnung mit dem Auferstandenen denken: eine strahlend weiße Gestalt, sein Leuchten weithin erkennbar. Dies blieb ganz offensichtlich aus (so wie, in Klammern gesagt auch das Wunder, das wir auf unserem Weg nach Emmaus erwarteten, ausblieb). Da war die Enttäuschung sicherlich groß, und es ist verständlich, dass die Jünger nun einigermaßen resigniert und niedergeschlagen auf dem Weg waren.

Das ist die Frage heute an uns: Was erwarten wir, wenn wir die Auferstehung Jesu feiern? Wie soll sich die Auferstehung in unser Leben hineindrängen? Welches Wunder haben wir vielleicht bereits im letzten Jahr an diesem ersten Corona-Osterfest erwartet? Und jetzt wieder? Endlich wieder Auferstehung, wieder Leben – nach langem Lockdown und vielen Ängsten vor der Krankheit? Oder erwarten wir eher überhaupt nichts mehr? Erwarten wir nichts mehr, weil die große Veränderung in unserem Leben schon längst fällig gewesen wäre und ausgeblieben ist? Weil wir doch sowieso keinen Ausweg mehr aus dieser Pandemie sehen? Weil das Wunder, das wir uns erhofft haben, ausgeblieben ist?

 

Nun, so eine schlagartige wunderbare Veränderung oder Erkenntnis, so ein gewissermaßen Umleuchtetsein vom Strahlglanz der Auferstehung, das kann manchmal vorkommen. Aber das ist nicht alltäglich. Das ist tatsächlich nicht die Weise, wie die Bibel uns die Begegnungen mit dem Auferstandenen schildert. Dieser Strahlglanz kam erst im Laufe der späteren Jahrhunderte und in der Darstellung mancher Künstler hinzu – und hat sich dann in so manche Vorstellung von der Auferstehung hineingedrängt.

 

Trotzdem zeigt Jesus uns heute im Evangelium, dass er als der Auferstandene da ist:

Ganz unscheinbar gesellt Jesus sich zu den Jüngern. Ja, sie erkannten ihn noch nicht einmal. Aber schon längst war er bei ihnen. Er ging einfach mit ihnen, begleitete sie. Die Auferstehung war bereits geschehen. Es gab keinen Grund mehr für ihre Resignation.

Er ging mit, auch ohne, dass sie ihn erkannten. Er ging auch mit unserer Studiengruppe, auch ohne, dass große Dinge geschahen. Wie sehr er mitgegangen ist, das zeigte sich vielleicht daran, dass wir schließlich dann doch nicht mehr allzu traurig, sondern frohen Mutes nach dieser Zeit in Israel wieder nach Deutschland gehen konnten ... Dass wir hier in Deutschland dann vielen von unseren Erfahrungen erzählen konnten …

 

Dass er mitgeht, auch wenn wir ihn oft nicht sofort erkennen, das kann sich auch uns heute immer wieder zeigen: Da schafft es jemand plötzlich, eine schwierige Situation anzunehmen und auch zu tragen; manchmal erweist sie sich sogar als gar nicht so schwierig wie zunächst befürchtet. In solchen und anderen Dingen wird Auferstehung spürbar. Es wird spürbar: Jesus ist bei uns. Er ist als der Auferstandene bei uns.

Dass er mitgeht, das spüre ich nun seit einem Jahr in dieser Corona-Situation immer wieder an so manchen Neuaufbrüchen, in vielen Gesprächen – die mir immer wieder zeigen: Das Leben ist letztlich stärker, der Lebenswille ist da. Was vorher unmöglich schien, ist plötzlich möglich. Manches schwierig, aber möglich. Und dabei gibt es eben noch dazu Neues, neue Ideen, neue Aktionen, neue Perspektiven.

 

Um Jesus, um den Auferstandenen zu erkennen, sind eben doch auch immer wieder Zeichen notwendig. So war es bei den Jüngern: Als er das Brot mit ihnen brach, da erst erkannten sie ihn. Die Auferstehungsberichte der anderen hatten nicht gereicht; selbst die Worte Jesu auf dem Weg waren noch nicht genug; sie mussten dieses Zeichen selbst erleben.

Reden reicht nicht.

 

Dieses Zeichen von Brot und Wein, das feiern wir deshalb normalerweise in jeder Eucharistiefeier. Jede Eucharistiefeier will uns so daran erinnern, dass der Auferstandene bei uns ist, uns auch in unserem Alltag begleitet, wir unsere Wege nicht allein gehen müssen. Jede Eucharistiefeier ist so ein kleines Osterfest.

Und es ist gut, dass viele von uns auch in diesem letzten Jahr, als es eben nicht immer möglich war, wie sonst Eucharistie zu feiern, trotzdem Brot miteinander geteilt haben – im Vertrauen, dass Jesus auch bei uns ist, auch in unsere Wohnungen kommt, weil er uns allen zeigen möchte, dass er lebt.

Dieses Teilen des Brotes ist ein so dichtes Zeichen unseres Glaubens.

Darin erkennen die Jünger von Emmaus Jesus. Darin dürfen auch wir Jesus erkennen.

 

So dürfen wir jetzt auch alle – ob in den Kirchen oder zu Hause – Mahl halten und feiern, dass Jesus Christus mit seiner Auferstehung alles Leid besiegt hat. Er ist von den Toten erstanden und lebt. Halleluja. Amen.


Lied: GL 362 Jesus Christ, you are my life (Stefan Worlitsch + Sängerinnen)

 

Friedensgruß:

Immer wieder kommt Jesus nach seiner Auferstehung zu seinen Jüngern, ist plötzlich mitten in ihren Häusern – und begrüßt seine Freunde mit den Worten: Der Friede sei mit euch.

Dies ist nicht nur ein normaler Gruß, auch nicht nur ein Wunsch – sondern ein Zuspruch.

Auch in unsere Häuser und Wohnungen kommt er. Ich glaube, auch uns spricht er diesen Frieden zu. Uns allen, wo auch immer wir gerade feiern.

Wir dürfen uns den Frieden schon lange nicht in unseren Kirchen in der Weise zusprechen, in der wir es gewohnt waren. Einander – Fremden – einfach so die Hand reichen geht nicht …

Doch wir dürfen davon überzeugt sein, dass Jesus auch bei uns immer wieder sehr plötzlich mittendrin sein möchte – im Alltag unserer Wohnungen. Wir dürfen davon überzeugt sein, dass er auch uns diesen Frieden zuspricht.

Und selbstverständlich dürfen wir uns auch gegenseitig diesen Frieden wünschen und zusprechen. Nicht mit Handschlag oder Umarmung, jedoch im Geiste. So laden wir auch heute wieder ein, dass Sie sich Zeit nehmen mögen, an die Menschen, neben denen Sie im Gottesdienst oft sitzen, zu denken und natürlich an alle anderen, die Ihnen wichtig sind. Reichen Sie Ihnen im Geiste die Hand, oder umarmen Sie sie innerlich – so wie Sie das gerade möchten.
Hören Sie, wie Jesus Ihnen und auch den Menschen, an die Sie gerade denken, zuspricht:

Der Friede sei mit Dir! Der Friede sei mit Euch!

 

Lied: GL 325 Bleibe bei uns, du Wandrer durch die Zeit (Stefan Worlitsch)

 

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Die Jünger erkannten Jesus, als er das Brot mit ihnen brach. Jesus zeigt seinen Jüngern nach der Auferstehung immer wieder, dass er bei ihnen ist, wenn sie ihr Brot miteinander teilten. So dürfen auch wir vertrauen, dass er bei uns ist, wenn wir jetzt zu Hause Brot teilen und Wein oder Saft miteinander trinken.

Jesus selbst sprach in Emmaus den Lobpreis. In diesen Lobpreis dürfen wir einstimmen und beten:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du hast uns geschaffen, der Du uns liebst. Du schenkst uns Leben in Fülle – auch wenn wir manchmal ratlos sind, unsere Wege nicht erkennen, wie die Jünger von Emmaus untröstlich und perspektivlos sind. Du bist bei uns. Dich loben und preisen wir.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du unsere Wege mit uns gehst, auch dann, wenn wir Dich nicht sehen, nicht erkennen können. Du bist da und begleitest uns, wie Du die Jünger von Emmaus nicht allein gelassen hast. Dich loben und preisen wir.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns in der Auferstehung Deines Sohnes gezeigt hast, dass selbst der Tod nicht die Macht hat, Dich zu besiegen. Ja, Du bist das Leben, das stärker ist als der Tod. Und Du schenkst uns dieses Leben. Das zeigte Jesus den Jüngern, als er ihnen nach seiner Auferstehung immer wieder begegnete. Du, unfassbar, wunderbarer, großer Gott!

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst auch uns das Leben. Tag für Tag – alltäglich. Dafür schenkst Du uns das Brot als Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit, damit wir Nahrung haben für unser Leben.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Jesus, dein Sohn hat seinen Jüngern und uns am Abend vor seinem Tod das Brot gereicht mit den Worten: „Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wann immer ihr davon esst, denkt an mich.“ Wir danken Dir für dieses große Geschenk unseres Glaubens. Er hat seinen Jüngern das Brot auch nach seiner Auferstehung gereicht – damit sie nie vergessen, dass er bei ihnen ist, wenn sie miteinander das Brot teilen. Im Brechen des Brotes haben die Jünger Jesus erkannt. Auch wir dürfen immer daran denken, dass Jesus bei uns ist, wenn wir das Brot miteinander teilen. Wir danken Dir für dieses große Geschenk unseres Glaubens.

 

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes.

 

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, der Du die Welt ernährst in deiner übergroßen Liebe. Du gibst Brot allen Lebendigen, denn ewig währt dein Erbarmen. Du bist Gott, der uns alle ernährt und versorgt. Du tust Gutes für alle und gibst Nahrung allen, die Du geschaffen hast.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du die Menschen froh machst und uns allen Leben schenkst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass Jesus selbst in Todesangst die Freude seiner Jünger, ja, unsere Freude nicht vergessen hat. Er hat gelebt, er ist gestorben, er ist auferstanden, damit wir das Leben in Fülle haben. Wir danken Dir, dass wir auch an diesem Tag wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) trinken.

 

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

 

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde, der Du uns Brot und Wein und alle Gaben schenkst, der Du Dich uns im Essen von Brot und Wein auch heute zeigst, der Du einen Bund mit den Menschen geschlossen hast, der auch heute gilt. Einen Bund der Liebe. Amen.

 

Lied nach der Mahlfeier: Lied: GL 322, Strophen 1,6,11+12 (Stefan Worlitsch)

 

(Für-)Bitten

Herr Jesus Christus, die Jünger von Emmaus haben Dir all ihre Sorgen anvertraut – ohne, dass sie Dich dabei erkannt haben. Du hörst auch zu, wenn wir mit Dir sprechen. Du hörst auch unsere Sorgen und Nöte. Wir kommen mit unseren Bitten zu Dir.

Nehmen Sie sich an dieser Stelle Zeit, Jesus ganz persönlich all die Dinge anzuvertrauen, die Sie an diesem Tag besonders beschäftigen. So, wie die Jünger von Emmaus Jesus alles erzählten, was an den letzten Tagen passiert ist!

 

Jesus, mit Dir gemeinsam bringen wir all unsere Bitten und Sorgen zu Gott, Deinem und unserem Vater. Zu ihm beten wir:

Vater Unser

 

Danklied: Gottes Liebe ist wie die Sonne (Axel Zeiler-Held, Gitarre; Heidi Schneider, Digital-Piano; Edith Höll, Tenor-Saxophon; Kerstin Rehberg-Schroth, Alt-Saxophon + Klarinette)

 

Meditationstext statt Dankgebet:

Ostern damals – Ostern heute

Ostern damals:
Resignierte Jünger am Grab
und auf dem Weg nach Emmaus,
eine trauernde Maria Magdalena,
verlorene Hoffnung.

Mittendrin: der Auferstandene,
nicht Glanz, nicht Glorie,
nicht der strahlende Auferstandene
unserer Osterbilder,

doch einer,
der den Jüngern die Augen öffnet,
Maria beim Namen ruft,
das Brot bricht,
der da ist,
der lebt.

Auch heute: Resignation
über furchtbare Kriegsbilder,
über Krankheit
und persönliches Schicksal.

Mitten in unserem Dunkel heute:
manch kleines Licht,
verklärtes Kreuz.
Helfende Hände, liebende Blicke,
einer, der mein Leid mitträgt.
Hoffnungszeichen – Tag für Tag,
Vorgeschmack der Auferstehung –
mitten in unserem Leid:
Er, der Auferstandene,
nicht Glanz und Glorie,

doch
er ist da.
Auch heute.
Er lebt. Halleluja.

Kerstin Schroth, im Jahr 2003

 

Segensgebet:

So segne uns heute an diesem österlichen Tag der uns liebende Gott, der unser Leben will,
der Vater, der uns erschaffen hat und voll Liebe beim Namen ruft,
der Sohn, der für uns gelebt hat, gestorben ist und auferstand und sich den Jüngern von Emmaus im Brechen des Brotes gezeigt hat,
und der Heilige Geist, der in uns lebt und uns lieben lässt.

So segne uns im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Amen.

Lied: GL 525 Freu dich, du Himmelskönigin (Stefan Worlitsch)

 

Nachspiel: W.A. Mozart, Divertimento D-Dur, Presto (Instrumentalensemble St. Martin)