Schmuckband Kreuzgang

Gottesdienst zum Weihnachtsfest

Word Art Weihnachten (c) Kerstin Rehberg-Schroth
Word Art Weihnachten
Datum:
Do. 24. Dez. 2020
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Weihnachten: ein Gottesdienst am 25. Dezember 2020 im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim

Auch heute laden wir Sie wieder ein, wenn möglich Brot und Wein/Saft bereitzuhalten, um in diesem Gottesdienst wieder wie die Urgemeinde in ihren Wohnungen Brot zu brechen/Brot zu teilen.

Zu Beginn ein Violinquartett: J.M. Leclair, Sonate 1 (Marianne, Madlen, Taletta und Juli Kosaca)

 
Eingangslied: GL 239 Zu Bethlehem geboren (Thorsten Kenntemich, Digital-PIano; Michael Rehberg, Alt-Saxophon; Sandra Lang, Gesang)

 

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, Christus, ist Mensch geworden und ist in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit. Amen.

 

Begrüßung

Liebe Gemeinde!

Heute Nacht hat sich der Himmel geöffnet. Auch wenn es sich ganz anders angefühlt haben mag: Es ist Weihnachten! Jesus ist geboren! Gott erfüllt nicht unsere Erwartungen. Er hat auch nicht die Erwartungen der Menschen vor 2000 Jahren erfüllt. Er hat sie übertroffen! DAS ist unser Glaube. Auch in diesem so verrückten Jahr. Auch wenn alles anders ist. Gott ist anders, als wir ihn erwarten. Dieses Weihnachten ist anders als alle anderen. Doch die Botschaft des Engels bleibt: Fürchtet euch nicht, so ruft der Engel zu den Hirten, so ruft der Engel auch zu uns. Der Heiland ist uns geboren, Christus der Herr.

 

Ihn dürfen wir loben und preisen im großen weihnachtlichen Gloria:

Glorialied: GL 250 Engel auf den Feldern singen (Salome Rehberg, Violine; Kerstin Rehberg-Schroth, Klarinette)

 

Tagesgebet:

Lasset uns beten:

Herr, unser Gott, in dieser Nacht bist Du in unser Dunkel gekommen, um unsere Welt zu erleuchten. Du wurdest Mensch, hast Fleisch angenommen, weil wir Menschen Dir unendlich wichtig und wertvoll sind. So sehr liebst Du uns, dass Du, unser großer Gott, selbst einer von uns wirst. Lass uns an diesen Tagen, in diesem Jahr, dieses Geheimnis ganz neu begreifen. Lass uns Dein Wort hören und Dich unter uns Menschen erfahren. Darum bitten wir Dich, Jesus, unseren Bruder, einst Mensch wie wir und uns jetzt beim Vater unendlich nahe – solange bis wir einmal alle mit Dir vereint beim Vater sein werden – in alle Ewigkeit. Amen.

 

Erste Lesung: Jesaja 52,7-10

(Gelesen von Martin Menzel)

 

Antwortgesang (Sebastian Seibert):

 

Zweite Lesung: Hebräer 1,1-6

 

(Gelesen von Matthias Grützner)

 

Halleluja (Sebastian Seibert)

 

Evangelium: Johannes 1,1-18

(Gelesen von Kerstin Rehberg-Schroth)

 

Predigt (Kerstin Rehberg-Schroth):

Liebe Gemeinde,

das Wort ist Fleisch geworden. Vertraute und doch immer wieder irgendwie fremde, abstrakte Worte. Das Wort – es ist konkret geworden.

Gestern war es konkret. Auch wenn es nicht so war wie sonst, so haben doch manche in den längst nicht so überfüllten Gottesdiensten oder zu Hause an PC oder Fernseher das Weihnachtsevangelium gehört, wie es uns der Evangelist Lukas ausmalt. Das können wir uns bildlich vorstellen; das führen uns unsere Weihnachtskrippen in Kirchen und Häusern oder auch so manches Krippenspiel vor Augen.

Am ersten Feiertag dagegen ist dieser Zauber vorbei. Die Christbäume in vielen Gärten und manchen Häusern werden demnächst schon abgebaut; sie hatten vor Weihnachten bereits Hochsaison. Die Geschenke sind ausgepackt, und im Evangelium wird’s abstrakt, theoretisch. Der Theologe Johannes erklärt uns heute auf seine Weise die Bedeutung von Weihnachten.

Im Anfang war das Wort. So beginnt unsere gesamte Bibel. So startet das Buch Genesis. Und so startet die Geschichte, die uns Johannes erzählen will: Gott hat sein Wort gesprochen – sein Schöpfungswort. Damals am Anfang schon hat er all dem Geist und Leben eingehaucht. Mit Jesus wird es noch konkreter: Das Wort wird Fleisch. Es wohnt unter uns.

Was hier so abstrakt klingt, ist sehr konkret. Und ja, vielleicht haben wir selten so extrem erfahren, was das bedeutet, wie in diesem Jahr. Wie sehr sehnen wir uns jetzt an Weihnachten, einander in den Arm zu nehmen. Es ist immer wieder zu schön, wenn sich in anderen Jahren nach der Christmette Menschen spontan umarmen, die das sonst nie täten. Doch die Weihnachtsfreude führt uns zusammen. An diesem Kind in der Krippe sind wir uns nahe. In diesem Jahr darf das alles nicht so sein wie sonst. Doch es fehlt!

Und nicht nur Menschen, die jeden Sonntag in die Kirche gehen, sogar nicht nur Menschen, die an Gott glauben, feiern dieses Fest. Die Botschaft von Weihnachten hat Bedeutung. Das wurde in den letzten Monaten ganz neu deutlich, als unsere Politiker in ihren Überlegungen, wie sich die Pandemie denn einschränken lässt, immer wieder von Weihnachten gesprochen haben. Weihnachten darf nicht ausfallen, so hieß es immer wieder.

Gleichzeitig wurde in diesen vielfältigen Aussagen der Politiker eben auch deutlich, was hier an Weihnachten eben als am wichtigsten angesehen wird:  Immer wieder ging es darum, dass es an Weihnachten doch möglich sein müsse, seiner Familie nah zu sein. Weihnachten ist das Fest, an dem die Familie zusammenkommt. Das ist wohl die Botschaft von Weihnachten, die für viele zentral ist.

Wo das – auch in anderen Jahren – nicht oder nicht mehr möglich ist, wird die Einsamkeit mehr als an anderen Tagen im Jahr wahrgenommen. Liebe Menschen, die im vergangenen Jahr gestorben sind, fehlen an diesem Fest ganz besonders. Wann immer es in den Familien zu Streit kommt, wird dieser an diesen Tagen als viel gewaltiger wahrgenommen als an anderen Tagen. An diesem Fest muss Friede und Einigkeit untereinander sein – und dabei stellen wir doch fest, dass wir doch so menschlich unseren Idealen selten nur vollkommen nachkommen. Doch die Sehnsucht ist da und bleibt.

Gott weiß um diese unsere Sehnsucht! Um unsere Sehnsucht nach Nähe, nach Liebe, nach Geborgenheit, Frieden und Einheit. Und darum schickte er seinen Sohn in diese Welt: Denn wir Menschen brauchen Nähe – wir brauchen nicht einen fernen Gott, sondern einen, den Menschen damals berühren, anfassen, umarmen konnten. Er wurde Fleisch. Und er lebt bei uns.

Das hört sich idyllisch an. Doch das ist es leider nicht. Sehr deutlich wird das, wenn man einen Blick nach Israel und Palästina wirft, dorthin, wo Jesus geboren wurde. Dort war das Leben schon vor Jesu Geburt spannungsreich und ist es bis heute.

Ich denke in diesem Jahr ganz besonders zurück an das Weihnachtsfest, das ich dort vor genau 25 Jahren feiern durfte, als ich in Jerusalem studiert habe: Zum Abschluss der Mitternachtschristmette in der Abteikirche auf dem Zionsberg in Jerusalem, wo ich wohnte, sangen wir „Transeamus usque Bethlehem“, also: „Lasst uns nach Bethlehem ziehen“, und das taten wir dann: Mitten in der Nacht liefen wir die 10 km nach Bethlehem. Es war faszinierend! Nein, es war kein bisschen idyllisch: Der Weg verlief über asphaltierte, normalerweise viel befahrene Straßen, und wir gingen ihn in Eile.

Aber ich staunte trotzdem nicht schlecht: In den sonst jüdischen und muslimischen Gegenden waren die Straßen weihnachtlich geschmückt. Okay, der weihnachtliche Schmuck, der uns dann auch an der Geburtskirche erwartete, erinnerte meine deutschen Augen eher an Fastnachtsgirlanden. Aber das war egal. Es war zu spüren, wie sehr hier auch Juden und Muslime dieses Fest mittrugen. Zumindest in dieser Nacht.

Einen Moment hatten zumindest damals in dieser Nacht die Auseinandersetzungen zwischen Juden und Palästinensern ausgesetzt und auch die zwischen muslimischen und christlichen Palästinensern. Juden und Muslime feierten mit uns Weihnachten. Es war, als hätte Jesu Geburt hier alle miteinander verbunden.

Ziel unserer Tour war die Geburtsgrotte in der Kirche, die seit dem Jahr 333 als Geburtsstätte Jesu verehrt wird – und heute mitten in der Stadt Bethlehem liegt. In der Grotte findet sich ein Stern. Auf diesem Stern stehen die Worte: „Hic de Virgine Maria Jesus Christus natus est.“ – „Hier wurde Jesus Christus von der Jungfrau Maria geboren.“ 

Es sind Worte – die real wurden. Jesus: Dieser Name Jeshua bedeutet Der Herr ist unser Heil bzw. unser Retter. Worte werden real. Er heißt nicht nur Retter, er ist unser Retter. Er ist unser Heil. Das ist es, was Johannes uns beschreibt. Das ist die Verheißung, die wir in der ersten Lesung bereits von Jesaja gehört haben: Jesus, unser Retter – ist dieser „Freudenbote, der Frieden ankündigt, der eine frohe Botschaft bringt und Heil verheißt, der zu Zion sagt: Dein Gott ist König.“ Dieses Schriftwort wurde mit Jesus Fleisch, wurde lebendig, wurde greifbar.

Ja, in diesen Momenten, als wir damals vor 25 Jahren in der Geburtsgrotte standen, schien dies zum Greifen nahe zu sein.

Doch schon am nächsten Morgen, also sozusagen heute, am 25. Dezember, setzte dort wieder der harte Alltag ein. Nix mit Idylle.

In eine solche Welt hinein wurde Jesus geboren. Dahinein wurde Gott Mensch. In die Nöte und Auseinandersetzungen, die es bis heute in Israel und Palästina gibt.

In die Nöte und Auseinandersetzungen, die es überall auf der Welt gibt.

Damals wie heute ist mit Weihnachten nicht einfach alles Friede, Freude, Eierkuchen, ist nicht alles heil und gut. Wir können nicht zaubern. Mit können wir nicht zaubern, ist mit Weihnachten Corona und sind alle anderen Sorgen nicht einfach weg. Und doch tragen Mönche der Benediktinerabtei auf dem Zionsberg seit vielen Jahren in dieser Nacht eine lange Liste mit Namen und Gebetsanliegen stellvertretend zu dieser Geburtsstelle Jesu. Weil ich seit diesem Weihnachten vor 25 Jahren nicht mehr persönlich da war, lasse ich sie meinen Namen jedes Jahr mit dorthin tragen und schicke ich von Jahr zu Jahr mehr Namen dorthin von Menschen, die mir etwas bedeuten. In diesem Jahr steht auf der Rolle: Pfarrei Christkönig, Linden; Pfarrei St. Josef, Langgöns; Pfarrei St. Martin, Watzenborn.

Es sind nur Worte, Schriftzeichen. Doch an Weihnachten haben wir gelernt: Worte werden Fleisch. Und so wünsche ich uns allen von ganzem Herzen, dass wir auch und gerade an diesem Weihnachtsfest in allen Einschränkungen spüren dürfen, dass Gott genau bei Ihnen wohnen möchte, für Sie, für uns alle heute Heil und Frieden bringen möchte. Amen.


Credo:

Jesus ist unser Leben. Stellen wir uns an unsere Krippe oder blicken wir auf ein Foto der Krippe – ein Foto eines kleinen Babys … Gott wird Mensch, ein kleines Kind. Vielleicht nehmen Sie ein eigenes Babyfoto, sofern Sie eines haben, zur Hand: eines von sich selbst oder von Ihren Kindern. Ein solch kleines Kind wurde unser Gott. Davor dürfen wir staunend stehen.

 

Zum Bekenntnis unseres Glaubens: Sigfrid Karg-Elert (1877-1933), Ich steh an deiner Krippen hier op. 66,3
Tenor: Sebastian Seibert; Orgel: Judith Wolf; Aufnahme 02/2018

 

Friedenszeichen:

In dieser Nacht haben die Engel den Menschen den Frieden verkündet. Mit diesem Kind sollte werden Frieden auf der ganzen Erde. Das ist noch immer unser großer Traum. Doch wir wissen: Der Friedensfürst ist längst geboren, ist längst unter uns. Wir müssen ihm nur Raum geben. So dürfen wir einander – ausgesprochen oder im Herzen – auch heute den Frieden Jesu zusprechen:

Der Friede sei mit Dir! Der Friede sei mit Euch!

 

Lied vor der Mahlfeier: GL 243 Es ist ein Ros entsprungen (Sebastian Seibert)

Mahlfeier - Lobpreis über Brot und Wein:

Gott wird Mensch – das ist ein riesengroßes Wunder. Er wird Mensch, will leben unter uns, mit uns feiern und fröhlich sein, aber auch all unsere Leidenswege mit uns gehen. Er lädt uns ein zum Mahl – zur Freude, aber auch zur Stärkung. So dürfen wir auch heute in unseren Wohnungen das Brot miteinander brechen und essen und Wein oder Saft trinken. Loben und preisen wir ihn, unseren Gott, der uns einlädt:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer der Welt, der Du Deinen Sohn in diese Welt gesandt hast – als einen von uns.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns eine solche Würde geschenkt hast, dass Du selbst als Mensch lebtest und immer bei uns und in uns sein willst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns den Bund Deiner Liebe schenkst. Du bringst Licht in unsere Dunkelheit und Not, ja, hast diese schon längst ein- für allemal besiegt, auch wenn wir hier auf Erden dies nur erahnen können. Du bist schon längst da, wenn wir durch Dunkelheiten gehen müssen, gehst all unsere Wege mit. Wir preisen Dich, Du Licht unserer Nacht.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du so fern bist und uns doch so nahekommst, unfassbar und doch fassbar geworden in Deinem Sohn Jesus Christus – ausgeliefert als kleines Kind. Wir preisen Dich für dieses so unbegreifbare Geheimnis, dass Du Dich in diesem Neugeborenen greifbar, ja, angreifbar machst, Dich ganz und gar uns Menschen auslieferst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für Deinen Sohn Jesus Christus, der sich als Mensch von Menschen hat einladen lassen und sie zum Mahl besucht hat. So will er auch bei uns sein, wenn wir ihn einladen.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, für das riesengroße Liebesgeschenk, das Jesus uns beim letzten Mahl mit seinen Jüngern gemacht hat, als er ihnen – und damit auch uns – das Brot gereicht hat und dabei ganz besondere Worte gesprochen hat: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot brechen dürfen – in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du schenkst uns dieses Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Dieses Brot, das wir hier in unseren Häusern essen, will uns Kraft geben für unseren Alltag. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

 

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

 

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde, Schöpfer der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Der Wein ist Zeichen von Freude, Jubel und Fest. Wir feiern heute das Fest Deiner Geburt – als Vorgeschmack auf das große Festmahl in Deiner Herrlichkeit, wenn wir bei Dir, der Liebe selbst, ewige Freude und ewiges Fest erleben. In Vorfreude darauf teilen wir hier Brot und Wein oder Saft. Wir preisen Dich, weil Du durch Deinen Heiligen Geist uns Menschen froh machst und uns lieben und leben lässt, weil Du uns liebst.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. Noch kurz vor seinem Tod hat er uns das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut, uns schon hier ein Stück vom Himmel geschenkt. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

 

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

 

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du unsere Sehnsucht nach Glück, nach Liebe, nach Dir stillen willst. Du allein bist das Ziel unserer Sehnsucht. Heute machst Du Dich greifbar für die Menschen Deiner Zeit. Einmal werden wir Dich alle begreifen. Wir preisen Dich für Deine Nähe, für den Liebesbund, den Du mit uns geschlossen hast und zu dem Du immer stehst. In Dir sind wir verbunden. Wir danken Dir für die Gemeinde, zu der wir gehören und mit der verbunden wir heute das Fest Deiner Geburt feiern, auch wenn wir uns nicht persönlich begegnen können. Wir preisen Dich, der Du bei uns bist, der Du um uns herum bist, uns trägst und sogar in uns bist – auch und gerade heute. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

 

Lied nach der Mahlfeier: GL 251,1+3+4 Jauchzet, ihr Himmel (Sebastian Seibert)

 

Fürbitten:

Gott, bei Dir bleiben Worte keine leeren Worte; sie werden Fleisch. Dein einmaliges Wort kam heute zur Erde. Du hältst Deine Versprechen, und so bitten wir Dich:

  • Für alle, die in ihrem Alltag viele Worte sprechen: um Glaubhaftigkeit, um Ehrlichkeit, um Respekt, um ein Ohr für die Nöte und Bedürfnisse anderer.

Du, unser menschgewordener Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns. 

  • Für alle, die Dein Wort verkünden: um das Vertrauen darauf, dass Dein Heiliger Geist uns Menschen führt und leitet und nicht sie selbst die Welt bewegen müssen..

Du, unser menschgewordener Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns. 

  • Für alle, die was zu sagen haben, die wichtige Entscheidungen treffen dürfen oder müssen: Um die Gabe der Weisheit, um den Blick für das, was gut und richtig ist, und um gute Ideen und letztlich die richtigen Entschlüsse zum Wohle aller.

Du, unser menschgewordener Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns. 

  • Für alle, die in diesen Tagen krank sind und leiden: um Heil und wenn möglich Heilung.

Du, unser menschgewordener Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns. 

  • Für alle, die sich um Kranke sorgen und kümmern – als Angehörige, Ärzte, Pflegende: um die Kraft, für andere da zu sein und dabei auch sich selbst nicht zu verlieren.

Du, unser menschgewordener Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  • Für unsere christlichen Kirchen und für alle Menschen, die heute die Geburt Jesu Christi feiern: um Einheit, Frieden, Glauben, Vertrauen und Freude an Dir und aneinander.

Du, unser menschgewordener Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns. 

  • Für die Menschen, mit denen wir in diesen Tagen gerne zusammen sein würden und alle, die uns wichtig sind: um Nähe trotz aller Ferne.

Du, unser menschgewordener Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns. 

  • Für uns selbst und für alle, an die wir jetzt besonders denken. (In Stille oder ausgesprochen können noch eigene Sorgen, Befürchtungen und natürlich alle eigenen Anliegen vorgebracht und ins Gebet gebracht werden.)

Du, unser menschgewordener Gott: Wir bitten Dich, erhöre uns.Herr, Du menschgewordener Gott, in Dir wurde das Wort Fleisch. In Dir erlebte die Welt die Erfüllung aller Verheißungen. Wir vertrauen, dass auch wir diese Vollendung einmal bei Dir erleben dürfen und loben und preisen Dich heute und alle Tage unseres Lebens.

 

Jesus wird unser Bruder – Gott selbst unser Vater. Zu ihm beten wir:

Vater Unser


Ein Lied zum Dank: GL 241 Nun freut euch ihr Christen (Thorsten Kenntemich, Digital-Piano; Michael Rehberg, Alt-Saxophon; Sandra Lang, Gesang)

 

Dankgebet:

Herr, unser Gott, in der vergangenen Nacht hast Du unsere Welt erleuchtet – mit der Geburt eines kleinen Kindes. Das ist ein unfassbar großes Geheimnis, über das wir Jahr für Jahr aufs Neue staunen. Deine Worte werden real – sie werden Fleisch, werden konkret. Damals vor 2000 Jahren, aber auch heute bei uns. Wir danken Dir, dass Du die Liebe und den Frieden hineingebracht hast in den Unfrieden unserer Welt und bitten Dich: Schenke uns in diesen Tagen auf ganz besondere Weise den Trost, den Du uns durch Deinen Sohn und die Botschaft der Engel gebracht hast. Nimm uns alle Furcht und stärke uns im Vertrauen auf Dich, der Du uns beim Namen nennst und ganz persönlich meinst, weil Worte bei Dir nicht bloße Worte sind, sondern Fleisch geworden sind. Dafür danken wir Dir und loben und preisen Dich heute und alle Tage unseres Lebens, bis wir Dich einmal für immer ganz real schauen werden. Amen.

 

Segensgebet:
So segne uns der dreifaltige Gott,
der Vater, der uns Menschen so sehr liebt, dass er seinen Sohn zu uns schickt,
der Sohn, der selbst Mensch wurde und uns so unendlich nah kam,
und der Heilige Geist, der in uns Menschen auch heute wohnt.
So segne uns und alle, die uns wichtig sind, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

 

Lied: GL 238 O du fröhliche (Sebastian Seibert)

 

Nachspiel: Tochter Zion (Christian Kunz, Alt-Saxophon; Michael Rehberg, Tenor-Saxophon)