Schmuckband Kreuzgang

Sommerferienimpuls am 19. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B, 8. August 2021

Ginsterblüte (c) Didgeman by Pixabay
Ginsterblüte
Datum:
Sa. 7. Aug. 2021
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Sommerferienimpuls am 19. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr B), 8. August 2021, im Pfarreienverbund am Limes
Langgöns – Linden – Pohlheim

Heute ist die dritte Woche der Ferienimpulse – und nochmals steht im Vordergrund der Schrifttexte, was wahre Speise vermag. Auch wenn wir miteinander Speise teilen bzw. allein zu Hause Brot essen, das vergänglich ist, so mag es uns doch auch heute Zeichen dessen sein, was Jesus für uns bereit hält: nämlich das wahre Brot des Lebens.

Deshalb laden wir Sie auch heute ein, sich Brot und Wein oder Saft, so wie Sie das möchten, bereit zu halten.

Ansonsten finden Sie heute nun zum dritten Mal eine verkürzte Liturgie mit kurzen Impulsen.

 

Lied: Wir feiern heut ein Fest (Sandra Lang; Thorsten Kenntemich)

 

 

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, der selbst das lebendige Brot ist, das der Vater uns schenkt, ist in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Gebet:

Lasset uns beten:

Allmächtiger, uns liebender Gott, mit Brot hast Du den Elija gestärkt für seinen großen Auftrag. Durch einfaches Brot, das Du ihm gabst, konnte e vierzig Tage und vierzig Nächte hindurchlaufen zum Gottesberg Horeb. Auch vor uns liegt ein großer Weg. Wir brauchen Kraft – und bitten Dich: Stärke uns auch heute durch Dein Wort, aber auch durch Brot, das wir in Deinem Sinne essen oder gar miteinander teilen. Lass uns so voll Zuversicht neuen Herausforderungen entgegengehen.

Schenke uns in aller gottesdienstlichen Feier und in unserem ganzen Leben schon heute Anteil an diesem Brot des Lebens, das mit Jesus in diese Welt kam – und das er auch uns verheißen hat – für heute und für die Ewigkeit. Amen.

Erste Lesung: 1 Könige 19,4-8

4 Er selbst ging eine Tagereise weit in die Wüste hinein. Dort setzte er sich unter einen Ginsterstrauch und wünschte sich den Tod. Er sagte: Nun ist es genug, HERR. Nimm mein Leben; denn ich bin nicht besser als meine Väter. 5 Dann legte er sich unter den Ginsterstrauch und schlief ein. Doch ein Engel rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! 6 Als er um sich blickte, sah er neben seinem Kopf Brot, das in glühender Asche gebacken war, und einen Krug mit Wasser. Er aß und trank und legte sich wieder hin. 7 Doch der Engel des HERRN kam zum zweiten Mal, rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Sonst ist der Weg zu weit für dich. 8 Da stand er auf, aß und trank und wanderte, durch diese Speise gestärkt, vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Gottesberg Horeb.

 

Als Elija kraftlos war, ließ Gott ihn nicht im Stich. Wenn wir nicht mehr weiter wissen, selbst dann, wenn wir wie Elija lebensmüde sind, wird er auch uns berühren, uns neuen Mut zusprechen: „Steh auf und iss!“ Gott sorgt sich nicht nur um unseren Geist, nicht nur um unsere Seele, sondern er hat uns als leibliche Menschen mit Fleisch und Blut erschaffen – und so sorgt er sich um unser leibliches Wohlergehen. Wir sind ihm wichtig. Wir dürfen uns wichtig sein. Essen, Kraft schöpfen, aufstehen, weitergehen.

Wir dürfen uns  unsere persönlichen Ginstersträuchen, unsere persönlichen Rückzugsorte suchen, dürfen Kraft schöpfen. Aber wir dürfen auch wieder daraus hervorkommen, neu aufbrechen, weitergehen. Im Vertrauen: Gott stärkt uns – auch für den längsten und ungemütlichsten Weg.

 

Antwortpsalm: Psalm 34

 

Zweite Lesung: Epheser 4,30 – 5,2

Schwester und Brüder! 30 Betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, den ihr als Siegel empfangen habt für den Tag der Erlösung! 31 Jede Art von Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung mit allem Bösen verbannt aus eurer Mitte! 32 Seid gütig zueinander, seid barmherzig, vergebt einander, wie auch Gott euch in Christus vergeben hat. 1 Ahmt Gott nach als seine geliebten Kinder 2 und führt euer Leben in Liebe, wie auch Christus uns geliebt und sich für uns hingegeben hat als Gabe und Opfer, das Gott gefällt!

 

Selbstverständlich war es wohl auch damals nicht … Sonst hätte Paulus es nicht schreiben müssen … Und doch sind seine Worte einfach schön, aufbauend, Hoffnung erweckend: „Seid gütig zueinander! Seid barmherzig! Vergebt einander! Ahmt Gott nach als seine geliebten Kinder! Führt euer Leben in Liebe!“ Aufforderungen, die es wohl damals brauchte. Aufforderungen, die wohl auch wir immer wieder neu hören müssen. Aufforderungen, so zu leben, wie Jesus es uns vorgelebt hat. Tröstlich, dass es selbst bei den ersten Christen nicht funktionierte? Tröstlich, dass sie nicht aufgegeben haben, dass sie weitergemacht haben – auch wenn es wohl nie perfekt war – damals vor 2000 Jahren nicht und auch heute nicht. Gott führt uns auch dann, wenn nicht alles klappt. Das hat er 2000 Jahre gemacht, und das wird er weiter so tun! Strengen wir uns trotzdem an!

 

Halleluja

 

Evangelium: Johannes 6,41-51

41 Da murrten die Juden gegen ihn, weil er gesagt hatte: Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. 42 Und sie sagten: Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt sagen: Ich bin vom Himmel herabgekommen? 43 Jesus sagte zu ihnen: Murrt nicht! 44 Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag. 45 Bei den Propheten steht geschrieben: Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen. 46 Niemand hat den Vater gesehen außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen. 47 Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben. 48 Ich bin das Brot des Lebens. 49 Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. 50 So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben. 51 Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.

 

Impuls – und Mahl

Hier ging es nach dem letzten Mal weiter: Die Murrer tauchten auf: Es ist doch einfach unfassbar; das kann es doch nicht geben; Jesus kann nicht Brot des Lebens sein – so ein einfacher, normaler Mann! So nahmen es die Menschen war …

Und ja: Gott erwählt das Normale, das Einfache. Das zeigt sich in Jesus, der in keinem Palast geboren wurde, der nicht vom Himmel flog, sondern aufwuchs als Sohn eines Zimmermanns.

Das gilt auch heute: „Alle werden Schüler Gottes sein.“ Alle dürfen sich von Gott stärken lassen; allen, die glauben, ist das ewige Leben verheißen. Alle, die sich von Jesus stärken lassen, können so gestärkt wie Elija in die Welt ziehen, Gottes Auftrag leben, seine Botschaft weitergeben, hier vor Ort Gemeinde gestalten. Und Gott stärkt. Jeden.

Jesus ist gekommen, damit wir das Leben haben – das Leben in Fülle, ja, ewiges Leben. Diese Botschaft weiterzugeben, dazu beruft er uns.

Und dafür nährt er uns – durch sein Wort, aber auch immer wieder ganz praktisch real – durch Speise.

Manchmal durch Speise, die vergeht – wie das Manna in der Wüste. Wie das Brot, das er am See vermehrt, nachdem Menschen alles gegeben haben, was sie hatten. Manchmal durch die Speise, die er selbst ist.

Immer, wenn wir miteinander Brot teilen, ja, immer, wenn wir Brot essen, dürfen wir uns sicher sein: Gott stärkt uns im Mahl. Diesen Gott loben und preisen wir – gemeinsam mit Jesus und gemeinsam mit den ersten Christen:

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Du schenktest einst Manna den Murrern in der Wüste. Du stärktest Elija, der sich schon komplett aufgegeben hatte – und reichtest ihm Brot. Du schenkst auch uns Brot und neue Kraft, wenn wir nicht mehr weiterwissen.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du Deinen Sohn in die Welt geschickt hast, der den Menschen immer wieder Brot gab – als Vorgeschmack der einzigartigen Speise, die er selbst ist, der Speise, die Leben heißt. Ja, er selbst ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist, ist Fleisch für das Leben der Welt.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, der Du uns in Deinem Sohn und auch heute im Zeichen nahe bist. Wir preisen Dich für Deine Liebe und Deine unfassbare Nähe, die Jesus hier auf Erden für uns gelebt hat – bis zum Schluss, bis zu seinem Tod und zu seiner Auferstehung. Wir preisen Dich für Deine Nähe, Deinen Bund, den Jesus mit uns auf wunderbare Weise erneuert hat, als er noch am Abend vor seinem Tod seinen Jüngern das Brot gereicht hat mit den Worten: Nehmt und esst. Das ist mein Leib. Wir danken Dir, dass wir auch heute das Brot in Verbundenheit mit der ganzen Gemeinde und vor allem mit Dir brechen dürfen. Wir preisen Dich für diese unendlich große Liebe.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Wir danken Dir für das Brot, Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit als Zeichen, dass Du uns in unserem Alltag stärkst. Wir loben und preisen Dich in Ewigkeit und bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns den Geist der Einheit und der Liebe. Lass uns eins sein mit Dir und miteinander, wenn wir nun von diesem Brot essen.

Das Brot wird gebrochen. Und jeder Anwesende erhält ein Stück des Brotes. Alle essen vom Brot.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, König des Himmels und der Erde. Du hast die Frucht des Weinstocks geschaffen – zur Freude der Menschen und zu Deinem Lob. Wir Menschen müssen nicht nur essen, sondern auch trinken. Du schenkst uns das Wasser als Quelle des Lebens. Das dürfen wir trinken, wenn uns dürstet. Der Wein dagegen ist Zeichen der Lebensfülle und des Überflusses. Du schenkst uns viel mehr als nötig. Wir preisen Dich, weil Du uns Menschen Leben schenkst, gar Leben in Fülle, Leben in Freude. Egal, wie es uns geht, bist Du uns näher, als jeder Mensch uns jemals kommen kann. Dich preisen wir.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, durch Deinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus. In schwerster Stunde waren wir ihm so wichtig, dass er uns das Zeichen der Freude und der Lebensfülle anvertraut hat. Er hat seinen Jüngern den Kelch gereicht mit den Worten: „Nehmet und trinket alle daraus. Das ist mein Blut des Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Wir danken Dir für dieses riesengroße Geschenk unseres Glaubens. Wir danken Dir, dass wir auch heute wohlschmeckenden Wein (Saft) trinken dürfen.

Wir bitten Dich: Sei bei uns, sei in uns und schenke uns die Freude des Glaubens und die Fülle des Lebens, wenn wir nun von diesem Wein (Saft) zu Deiner Ehre trinken.

Alle trinken vom Wein bzw. Saft.

Gepriesen bist Du, Herr, unser Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde, der Du uns Leben schenkst und in uns und um uns herum sein willst und uns trägst – auch und gerade durch schwierige Zeiten. Dich rühmen wir heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Elija wünschte sich den Tod. Doch Gott wusste besser, was Elija brauchte. Und er gab ihm, was er brauchte. Er führte ihn zurück ins Leben. So hört Gott auch unsere Anliegen. Doch wir dürfen darauf vertrauen, dass er noch besser als wir selber wissen, was gut für uns ist, was wir wirklich brauchen. In diesem Vertrauen, dass Gott uns besser kennt, als wir selbst uns kennen, dürfen wir ihm aber alle unsere Wünsche, unsere Klagen, unsere Sorgen, unsere Ängste und eben alles, was uns auf dem Herzen liegt, anvertrauen – im Vertrauen, dass er sich noch mehr um uns sorgt, als wir selbst das tun.

So bringen wir ihm auch heute in Stille das, was uns bewegt.

Stilles (fürbittendes) Gebet

Gott bringt uns mehr als alles. Sein Sohn Jesus selbst ist lebendiges Brot, Fleisch für das Leben der Welt – auch für unser eigenes kleines, ganz persönliches Leben. So nahe will Gott uns sein. Vater dürfen wir ihn nennen und beten:

Vater Unser

Danklied: Du bist das Brot, das den Hunger stillt

Segensgebet:

So segne uns und alle, die uns am Herzen liegen, der uns liebende Gott,
der Vater, der bereits die Israeliten mit Manna stärkte und auch uns das Brot vom Himmel geben will,
der Sohn, der selbst dieses Brot des Lebens für uns war,
und der Heilige Geist, der in uns alles zum Brot des Lebens verwandeln kann, wenn wir nur an Jesus glauben und ihm vertrauen.
So segne uns Gott im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Schlusslied: GL 389 Dass du mich einstimmen lässt (Stefan Worlitsch)