Schmuckband Kreuzgang

Sommerferienimpuls zum 19. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C, 7. August 2022 + Verklärung des Herrn, 6. August 2022

(c) Bianca Grützner
Datum:
Sa. 6. Aug. 2022
Von:
Dr. Kerstin Rehberg-Schroth

Sommerferienimpuls zum 6. und 7. August 2022
– im Pfarreienverbund am Limes

Langgöns – Linden – Pohlheim

 

In diesen Ferienwochen haben wir bereits in den letzten beiden Jahren statt ganzer Gottesdienste nur kurze Impulse – jeweils zu einem oder mehreren der Tagesimpulse vorab vorbereitet.

Auch in diesem Jahr wird es kurze Impulse geben – für die Sonntage im August und auch noch den 4. September.

Wie es dann weitergehen wird, wissen wir im Moment noch nicht. Aber nun erst mal wünschen wir Ihnen allen eine segensreiche Sommerzeit. Mögen diese Kurz-Impulse Ihnen Anregungen geben! Außerdem finden gerade im August ja auch viele Eucharistiefeiern in unseren Kirchen statt.

 

Lied: GL 427 Herr, deine Güt ist unbegrenzt (Matthias Hampel)

Liturgische Eröffnung:

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Jesus, unser Bruder und Herr, vor den Augen seiner Jünger verklärt, ist verklärt und auferstanden auch heute in unserer Mitte – heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Gebet:

Lasset uns beten:

Allmächtiger, uns liebender Gott, an diesem Wochenende denken wir daran, wie Du Deinen Sohn vor den Augen seiner Jünger verklärt hast, um ihnen und uns zu zeigen, dass er und wir alle durch alles Leiden hindurch einmal Deine Herrlichkeit sehen werden. Schenke uns in dieser Sommerzeit immer wieder solche Momente, die uns Deine Herrlichkeit sehen lassen und unsere Vorfreude auf die endgültige Herrlichkeit bei Dir im Himmel wecken und vergrößern – solange, bis wir einmal bei Dir sind – in alle Ewigkeit. Amen.

Zweite Lesung vom Sonntag, 19. Sonntag im Jahreskreis: Hebräerbrief 11,1-2.8-19

1 Glaube aber ist: Grundlage dessen, was man erhofft, ein Zutagetreten von Tatsachen, die man nicht sieht. 2 Aufgrund dieses Glaubens haben die Alten ein gutes Zeugnis erhalten. 8 Aufgrund des Glaubens gehorchte Abraham dem Ruf, wegzuziehen in ein Land, das er zum Erbe erhalten sollte; und er zog weg, ohne zu wissen, wohin er kommen würde. 9 Aufgrund des Glaubens siedelte er im verheißenen Land wie in der Fremde und wohnte mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung, in Zelten; 10 denn er erwartete die Stadt mit den festen Grundmauern, die Gott selbst geplant und gebaut hat. 11 Aufgrund des Glaubens empfing selbst Sara, die unfruchtbar war, die Kraft, trotz ihres Alters noch Mutter zu werden; denn sie hielt den für treu, der die Verheißung gegeben hatte.[2] 12 So stammen denn auch von einem einzigen Menschen, dessen Kraft bereits erstorben war, viele ab: zahlreich wie die Sterne am Himmel und der Sand am Meeresstrand, den man nicht zählen kann. 13 Im Glauben sind diese alle gestorben und haben die Verheißungen nicht erlangt, sondern sie nur von fern geschaut und gegrüßt und sie haben bekannt, dass sie Fremde und Gäste auf Erden sind. 14 Und die, die solches sagen, geben zu erkennen, dass sie eine Heimat suchen. 15 Hätten sie dabei an die Heimat gedacht, aus der sie weggezogen waren, so wäre ihnen Zeit geblieben zurückzukehren; 16 nun aber streben sie nach einer besseren Heimat, nämlich der himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, er schämt sich nicht, ihr Gott genannt zu werden; denn er hat ihnen eine Stadt bereitet. 17 Aufgrund des Glaubens hat Abraham den Isaak hingegeben, als er auf die Probe gestellt wurde; er gab den einzigen Sohn dahin, er, der die Verheißungen empfangen hatte 18 und zu dem gesagt worden war: Durch Isaak wirst du Nachkommen haben. 19 Er war überzeugt, dass Gott sogar die Macht hat, von den Toten zu erwecken; darum erhielt er Isaak auch zurück. Das ist ein Sinnbild.

Aufgrund des Glaubens hatten viele Menschen unserer Gemeinden den Mut, sich einst auf den Weg zu begeben, zu vertrauen, dass sie zwar alles in der alten Heimat würden zurücklassen müssen, Gott ihnen aber doch einen Neuanfang bereiten würde. Aufgrund dieses Glaubens gibt es heute unsere Gemeinden hier am Limes. Keine unserer Kirchen wäre das, was sie ist, ohne all diese Menschen, die wie Abraham einst ihre Heimat verlassen mussten, darüber nicht verzweifelt sind, sondern genau wie Abraham vertraut haben, genau wie Abraham damit Stammväter und -mütter wurden für unsere Gemeinden. Was machen wir heute daraus? Lassen wir diese Gemeinden weiter wachsen? Sorgen wir für diese Nachkommen? Nicht krampfhaft – sondern, indem wir wie Abraham vertrauensvoll loslassen … zwar nicht unseren eigenen Sohn opfern, aber doch einfach nur vertrauen, dass Gott auch uns weiter führt, dass er weiterhin für sein Volk sorgt, uns neue Kraft gibt …

 

Evangelium vom 6. August, Verklärung des Herrn: Lukas 9,28b-36

28 In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Johannes und Jakobus mit sich und stieg auf einen Berg, um zu beten. 29 Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes und sein Gewand wurde leuchtend weiß. 30 Und siehe, es redeten zwei Männer mit ihm. Es waren Mose und Elija; 31 sie erschienen in Herrlichkeit und sprachen von seinem Ende, das er in Jerusalem erfüllen sollte. 32 Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen, wurden jedoch wach und sahen Jesus in strahlendem Licht und die zwei Männer, die bei ihm standen. 33 Und es geschah, als diese sich von ihm trennen wollten, sagte Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste aber nicht, was er sagte. 34 Während er noch redete, kam eine Wolke und überschattete sie. Sie aber fürchteten sich, als sie in die Wolke hineingerieten. 35 Da erscholl eine Stimme aus der Wolke: Dieser ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören. 36 Während die Stimme erscholl, fanden sie Jesus allein. Und sie schwiegen und erzählten in jenen Tagen niemandem von dem, was sie gesehen hatten.

Und immer wieder gibt es die Momente, in denen wir merken: Es hat sich gelohnt. Es ist wunderbar! Sie werden diese Momente erlebt haben – alle die, die einst kamen, die unsere Kirchen hier mit aufgebaut haben: bei der Kirchweihe, bei vielen, vielen Festen in unseren Kirchen, wann immer es aufwärts ging: Kinder getauft wurden, zur Erstkommunion gingen oder gefirmt wurden, … Sie alle, wir alle werden viele Tage zu nennen wissen, an denen Sie sagen konnten und immer wieder sagen können: „Meister, es ist gut, dass wir hier sind.“ – Hütten haben Menschen für uns gebaut. Mehr als Hütten. Wunderschöne Kirchen und Gemeindehäuser. Wir konnten und können so viele Momente festhalten. Doch nicht alles liegt in unserer Hand.

Wie wird es weitergehen? Manchmal geht es wieder bergab: Für die Jünger ging es bergab; sie mussten vom Berg herabsteigen; Jesu Leiden und Tod stand ihnen bevor, eigene Leidenserfahrungen hatten viele zu erleben.

Und doch war diese erlebte Herrlichkeit Vorgeschmack der viel größeren Herrlichkeit.

Damals sollten sie schweigen: Heute ist das, was sie erlebten, weltweit verbreitet.

Mögen uns so manche Sommererfahrungen ein solcher Vorgeschmack sein – auf das große Licht, das Gott für uns vorbereitet hat! – Vielleicht besteigen manche von uns große Berge – oder sehen die Welt verklärt am Meer – oder die Sonne hier bei uns am Schiffenberg oder wo auch immer …

Möge uns der Glaube des Abraham, der Glaube all unserer Väter und Mütter, der Glaube derjenigen, die unsere Gemeinden hier aufgebaut haben, den Mut geben, selbst zu glauben und zu vertrauen, dass Jesus auch für uns bei allen Abstiegen, die wir auch immer wieder erleben, einmal dieses große Licht bereithält.

 

Fürbittendes stilles Gebet:

Mit dem glaubenden Abraham, mit den staunenden Jüngern loben und preisen wir Gott. Zum Vertrauen des Abraham gehört auch, dass wir ihn bitten dürfen um alles, was uns auf dem Herzen liegt. Nehmen Sie sich hierfür gerne eine Zeit der Stille, eine Zeit, in der Sie selbst alle Ihre ganz persönlichen Anliegen vor Gott tragen.

Stilles (fürbittendes) Gebet

Alle Bitten und Anliegen fassen wir zusammen in dem Gebet, das uns Christen alle miteinander verbindet:

Vater Unser

Danklied: Die Herrlichkeit des Herrn bleibe ewiglich

 

Segensgebet:

So segne uns und alle, die uns am Herzen liegen, der uns liebende Gott,
der Vater, der uns wie Abraham beim Namen ruft,
der Sohn, der vom Vater vor den Augen seiner Jünger verklärt wurde,
und der Heilige Geist, der in uns und durch uns leuchten will.
So segne uns Gott im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Ein Lied zum Schluss: GL 479 Eine große Stadt ersteht (Matthias Hampel)