Schmuckband Kreuzgang

Taizéfahrt im April 2024

"Gemeinsam auf dem Weg" - Ökumenische Woche in Taizé
Datum:
Do. 18. Apr. 2024
Von:
Kerstin Rehberg-Schroth

Ökumenische Gruppe verbringt die Osterwoche in Taizé und kommt erfüllt vom Taizé-Gesang zurück.

„Das war eine der besten Wochen in meinem Leben“ – so beschrieben zwei junge Teilnehmerinnen ihre Erfahrung in Taizé. Die erste Aprilwoche verbrachten sie mit 25 anderen Jugendlichen aus dem katholischen Pastoralraum, evangelischen Kirchengemeinden und der JuKi Gießen und etwa 2000 weiteren Menschen aus vielen Ländern in diesem besonderen Dorf im Burgund. Viele von ihnen waren zum ersten Mal dabei und ließen sich schnell von der gemeinschaftlichen Atmosphäre und den meditativen Gesängen anstecken. Organisiert wurde die Fahrt von Pastoralreferentin Dr. Kerstin Rehberg-Schroth, den Gemeindepädagoginnen Stella Berker und Miriam Weigang und Vikar Johannes Krug. [Zuschuss nennen, wenn nötig].
Die Komunität von Taizé feiert dieses Jahr ihr 75-jähriges Bestehen. Die inzwischen rund 80 Brüder schufen hier zusammen mit einem angrenzenden Schwestern-Orden einen wichtigen ökumenischen Jugendbegegnungsort. Jährlich kommen mehrere hunderttausend Gäste aus allen europäischen Ländern und darüber hinaus in das kleine Dorf in Südfrankreich. Gerade im Wahljahr des Europaparlaments hat dies eine besondere Relevanz. Bei der jetzigen Fahrt lernten sich Jugendliche aus Litauen, Schweden, Portugal und Deutschland kennen, jenseits aller engen konfessionellen und politischen Grenzen.
Nach der täglichen Bibeleinführung durch einen Bruder von Taizé kamen sie miteinander in Kleingruppen in Austausch. Die biblischen Geschichten bleiben dabei nicht verstaubt und lebensfern, sondern werden in die großen und kleinen Fragen der Jugendlichen übersetzt. Die Geschichte von Maria und Martha konnte so zum Umgang mit eigenen Bedürfnissen in der Familie und Freundeskreis anregen.
Drei Mal am Tag rufen die Glocken zum Gebet. Die Menschen sitzen auf dem Boden der großen Kirche und singen mit tausend anderen die einfachen und eingängigen Melodien. „Die Lieder haben ein tiefes Vertrauen in mich gelegt, eine Ruhe aus der ebenso eine Kraft zur Veränderung erwächst“, so Vikar Krug, „es freut mich diese Erfahrung mit Menschen zu teilen, die das erste Mal nach Taizé gefahren sind.“ Ähnlich äußerte sich eine Teilnehmerin: „Die Gesänge haben mich sehr berührt und mir ist bewusst geworden, dass man mit wenig Besitz sehr glücklich sein kann. Die Gemeinschaft, die dort entsteht, macht niemanden zum Außenseiter.“ Auch Pastoralreferentin Rehberg-Schroth betont: "Es ist großartig, dass hier Tausende gemeinsam leben und Gottesdienst feiern - über alle konfessionellen und sprachlichen Grenzen hinweg. Und alle kommen gerne, bleiben oft noch lange nach den Gebetszeiten, singen weiter und würden am liebsten gar nicht nach Hause reisen."
Taizé feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Doch auf die Zahlen kommt es ihm nicht so sehr an, erzählt Prior Frère Matthew im Interview mit katholisch.de. Wichtig ist ihm, dass die Jugendlichen hier einen Ort finden, an dem ihnen zugehört wird. Die vielen Gespräche und Gemeinschaft zeigten ihm, dass der gegenwärtige Individualismus überwunden werden. Die Jugendlichen selbst zeigten, dass es wichtig ist, gemeinsam zu handeln und zusammen etwas zu erreichen. 
Während unserer Taizéfahrt wurde das in verschiedenen Workshops konkret, u.a. zu Fragen des bewussten Umgangs mit sexualisierter Gewalt und Antifaschismus in Kirchen. In einem Taizé-Lied heißt es „The kingdom of God is justice and peace, and joy in the holy spirit“. Diese Freude lebten die Jugendlichen bei den Feiern nach dem Abendgebet, am letzten Tag mit einem litauischen Kreistanz, der mehrere hundert Menschen begeisterte. Schon auf der Heimfahrt war klar, dass alle Teilnehmenden sich eine Fahrt im nächsten Jahr wünschen. Denn, was erlebt wurde, lebt in den Teilnehmenden weiter. So schreibt ein Teilnehmer auch über eine Woche nach der Fahrt: "Ich habe noch gar nicht aufgehört, die Taizé-Lieder zu singen."