Schmuckband Kreuzgang

Impuls zu Pfingstmontag

Im Vertrauen auf Gottes stärkende Nähe

Heiliger Sebastian St. M-H (c) Röhr
Datum:
So. 31. Mai 2020
Von:
Matthias Lich

Die beigegebenen Pfeile weisen den hier dargestellten Heiligen eindeutig aus. Es ist Sebastian, der frühere Befehlshaber der Leibgarde des römischen Kaisers Diokletian (ca. 300 n. Chr.). Den damals in Rom schwer verfolgten Christen war er ein zuverlässiger Freund und ein unermüdlicher Helfer. Doch als dem Kaiser zu Ohren kam, dass Sebastian Christ sei und seinen Glauben mutig verteidigte, wurde er zum Tode verurteilt: Bogenschützen bekamen den Befehl, ihn zu erschießen.

Es wird berichtet, dass die Soldaten Sebastian mit ihren Pfeilen durchbohrt und ihn dann, in der Meinung, er sei tot, alleine gelassen hätten. Eine Christin aber habe gesehen, dass er noch lebte, und dafür gesorgt, dass er gerettet wurde. Als er geheilt war, sei er aber mutig zum Kaiser zurückgekehrt. Dieser sei gewaltig erschrocken, weil Sebastian noch lebte, und habe ihn dann erschlagen lassen.

Die Menschen suchten nun besonders in diesem Heiligen Schutz, wenn sie sich in den Pestzeiten durch „unsichtbare Pfeile“ in ihrem Leben bedroht fühlten. So wurde Sebastian zum Pestpatron, dem man dann besonders vertraute, wenn man an der Seuche erkrankt war. Viele Sebastian-Kapellen wurden deshalb - außerhalb der Stadtmauern - gebaut, um den ausgesetzten Kranken in christlicher Solidarität ein Obdach zu geben.

Möge der hl. Sebastian uns in diesen Tagen zur Seite sein, indem er uns in den unsichtbar drohenden Gefahren schützt und indem er uns hilft, das Vertrauen auf Gottes stärkende Nähe nicht zu verlieren!

(Pfr. Lothar Röhr)