Schmuckband Kreuzgang

Impuls zu Weihnachten

Im Anfang war das Wort

IMG_20201224_103223 (1) (c) J. Adler
Datum:
Do. 24. Dez. 2020
Von:
Matthias Lich

Im Anfang war das Wort
und das Wort war bei Gott
und das Wort war Gott.
In ihm war Leben und
das Leben war das Licht der Menschen.
Und das Wort ist Fleisch geworden
und hat unter uns gewohnt
und wir haben seine Herrlichkeit geschaut,
die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater,
voll Gnade und Wahrheit.
(Joh 1,1.4.14)

Der sogenannte Johannesprolog ist das Evangelium von heute. Ich habe die für mich im Moment  zentralen Verse ausgewählt. Sie machen für mich die Botschaft von Weihnachten aus.
Im griechischen Text steht überall dort, wo im Deutschen „Wort“ verwendet wird „Logos“. „Logos“ hat neben „Wort“ auch noch die Bedeutungen „Sinn“ und „Vernunft“.
Es geht hier also nicht um ein bloß daher gesagtes Wort, sondern um ein wichtiges, wohl das wichtigste, Sinn-stiftende Wort, das von Anfang an bei Gott war.
Im Text heißt es ja auch: „In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen“.

Wir feiern an Weihnachten, dass Gott sein in allem Anfang gesprochenes Wort auf die Erde schickt. Es wird sichtbar und greifbar – in einem kleinen Kind im Stall.
An ihm und in ihm ist Gott erkennbar und in dieser Welt gegenwärtig.

Was können wir an diesem Wort ablesen? Was sagt es uns aus?
Gottes Wort ist unauffällig, arm und klein. Es kommt nicht in einem Palast, sondern in einem Stall zum Tragen. Aber wer es hören will, der kann es finden (man denke an die drei Weisen aus dem Morgenland).
Gottes Wort trägt das Leben in sich. Wenn wir uns an diesem Kind – und vor allem später an diesem Mensch – Jesus orientieren, dann können wir Leben finden, erfülltes Leben. An ihm und in ihm zeigt sich, wie Gott ist.
Gott spricht sich und sein Wesen in ihm aus.

Und wie könnte ich dieses „Wort“ anders in Worte fassen als mit „Liebe“?
Gott ist in sich Liebe, er wird Mensch aus Liebe, er wirkt in Jesus aus Liebe und er ist unter uns heute als der Liebende, der Mit-Gehende, der Mit-Leidende, der Beständige.

Sein Wort, er selbst ist und lebt in dieser (oft so unheilen) Welt. Sein Ja der Liebe zu uns ist unverbrüchlich und dauerhaft. Sein Licht leuchtet in aller Dunkelheit.

In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!

(Pastoralreferentin Janina Adler)