Impuls zum Donnerstag

Als Therèse Martin im Alter von 24 Jahren an Tuberkulose starb, wussten ihre Mitschwestern im Karmel von Lisieux nicht, was sie in den Nachruf schreiben sollten. Zu unscheinbar war das Leben von Schwester Theresia vom Kinde Jesu gewesen. Erst als sie ihre biografischen Aufzeichnungen lasen, die Therese unter dem Titel „Geschichte einer Seele“ niedergeschrieben hatte, gingen ihnen die Augen auf, welche tiefe, ja atemberaubende Gottesbeziehung sie gehabt und gelebt hat. Heute feiern wir sie als Heilige; der 1. Oktober ist ihr Gedenktag. Papst Johannes Paul II hat sie 1997 sogar zur Kirchenlehrerin erhoben.

Therese von Lisieux lehrt uns den „kleinen Weg zur Heiligkeit“. Sie selbst hat ihn einmal so beschrieben: „Die Heiligkeit besteht nicht in dieser oder jener Übung. Sie besteht in einer Verfassung des Herzens, die uns klein und demütig macht in den Armen Gottes, eingedenk unserer Schwachheit, bis zur Kühnheit vertrauend auf seine Güte als Vater.“

Es lohnt sich, uns heute dieses Wort immer wieder einmal vorzusagen und auf uns wirken zu lassen. Therese von Lisieux lehrt uns nicht fromme Leistung. Sie lehrt uns das Vertrauen auf Gott, die barmherzige Liebe.

(Pfr. Thomas Meurer)