Impuls zum Montag

Vor einigen Jahren lag einer unserer Söhne auf der Intensivstation einer Heidelberger Klinik. Einerseits waren meine Frau und ich voller Sorge und Anteilnahme am Gesundheitszustand unseres Sohnes. Andererseits waren wir fasziniert und zutiefst beeindruckt von der aufopfernden Betreuung auf der Intensivstation.

Bis dahin hatte ich mir keine Vorstellung davon gemacht, was es heißt, drei Menschen in einer Nachtschicht in absoluter Perfektion zu betreuen und das im fliegenden Wechsel zwischen den verschiedenen Patienten. Jeder Handgriff und jeder Knopfdruck wurde von einer einzigen jungen Frau ausgeübt, die das mit einer unvorstellbaren Gelassenheit und Übersicht ausübte. Das Ganze gipfelte dann noch ganz nebenbei in der Frage an uns: "Möchten Sie eine Tasse Kaffee?" Das muss man sich mal vorstellen. Dieser kleine Wirbelwind gab alles Menschenmögliche - und das über viele Stunden hinweg - und fand darüber hinaus noch Zeit für uns. Einfach unglaublich.

Es stellte sich bei mir in diesen langen Stunden des Nichthelfen-Könnens ein unglaubliches Gefühl der Dankbarkeit dafür ein, unseren Sohn von guten Händen und Mächten geborgen zu wissen und hautnah mitzubekommen, was in der Pflege geleistet wird. Ich habe seitdem riesigen Respekt vor pflegenden Menschen und weiß diesen Berufsstand ganz anders wertzuschätzen.

Vielleicht haben auch Sie in ähnlichen Situationen dieses schöne Gefühl der Dankbarkeit erfahren dürfen?

Lothar Bräunig (Mitglied im Gemeinderat von St. Peter)