Schmuckband Kreuzgang

Impuls zum Samstag

Wolfsburg_VW-Bad_Sprungturm (c) wi
Datum:
Fr. 3. Apr. 2020
Von:
Matthias Lich
Jesus kurz vor seinem Einzug in Jerusalem: Was ihm da alles durch den Kopf gegangen sein muss? Angst, Erwartungen, Selbstbewusstsein, Zweifel? – wir wissen es nicht. Aber ganz sicher hat er Mut gebraucht.
Das heutige Tagesevangelium (Joh 11, 45-57, s. Link unten) zeigt ein sehr menschliches Bild von Jesus. Er zieht sich nach Efraim zurück, einen Ort nahe der Wüste. In Jerusalem steigt die Erwartung.
Wird er es wagen, trotz des tödlichen Einflusses der „Großen in Israel“ doch nach Jerusalem zu kommen? Pläne und Ränke werden geschmiedet, wie der Unruhestifter ein für alle Mal elegant verschwinden gelassen werden kann.
Viele fragen sich, ob Jesu Worten jetzt Taten folgen: Wird er - Jesus - das Standing haben, bis zuletzt für das Reich Gottes einzutreten?
 
Wahrscheinlich nicht in einer solchen Intensität, aber wir alle kennen  Situationen, in denen es darauf ankommt, Worten auch Taten folgen zu lassen: Wie auf dem Sieben-Meter-Brett im Schwimmbad (an den 10-Meter Turm will ich hier gar nicht denken…). Als kleiner Junge stand ich auch auf dem Sieben-Meter-Brett, meine Klassenkameraden waren unten und beäugten genau, ob ich mich trauen würde, zu springen…
Für Jugendliche, erst recht Kinder, ist das eine richtige Herausforderung. Im Freizeitbereich, da mag es ein Kick sein - mit dem Bewusstsein, dass im Schwimmbecken Wasser ist, das einen auffängt: Aber es gibt natürlich Situationen, die durchaus lebensentscheidend sein können. Gerade jetzt in der "Corona-Zeit". Wenn da Selbstverständlichkeiten (ein Besuch im Krankenhaus, in der Pflegeeinrichtung) nicht mehr möglich sind.
 
Jesus hat es gewagt.
Morgen feiern wir den Palmsonntag: Trotz Angst, Zweifel und Anfragen wagt er sich aus der Deckung.
Anders als Jesus wissen wir, wie seine Geschichte mit dem Blick auf Ostern hin ausgeht: Haben wir Zutrauen auch auf unser Morgen! Am gestrigen Freitag hat das Robert-Koch-Institut vermeldet, dass die Zahlen der Neu-Infizierten nicht mehr so rasant ansteigen würden, und dass unsere Maßnahmen mit Erfolgen verknüpft sind. Es geht aufwärts! - und das im doppelten Sinne…
(Diakon im Praktikum Benjamin Weiß)