Schmuckband Kreuzgang

Impuls zum Samstag

Ende gut - alles gut?

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Datum:
Fr. 11. Dez. 2020
Von:
Matthias Lich

Aus der Tageslesung

Nach 16 Versen mit Drohungen und Untergangsszenarien wendet sich plötzlich der Ton des Propheten Jesaja – vom menschlichen Versagen weg richtet er seinen Blick auf Gottes Liebe und Seine Möglichkeiten. Er schreibt:

Nur noch kurze Zeit, dann verwandelt sich der Libanon in einen Garten, und der Garten wird zu einem Wald.

An jenem Tag hören alle, die taub sind, sogar Worte, die nur geschrieben sind, und die Augen der Blinden sehen selbst im Dunkeln und Finstern.

Die Erniedrigten freuen sich wieder über den Herrn, und die Armen jubeln über den Heiligen Israels. (Jes 29,17-19)

 

Anregung

Von den Naturbildern wendet sich Jesaja in seinen Verheißungen denen zu, die in der Gesellschaft am Rand stehen und deren Erkrankungen und Probleme meist als Folge von Sünde gedeutet wurden: Taube, Blinde, Erniedrigte, Arme. Sie galten als „selbst schuld dran“. Gott wird aber nicht nur ihr Leid (ein bisschen) lindern, sondern sogar umkehren: sie werden mehr sehen und hören als die vermeintlich Sehenden und Hörenden.

Die Botschaft ist klar: Gottes Möglichkeiten für uns sind größer als wir es uns meist vorstellen – und seine Liebe ist ganz konkret. Sie schenkt nicht nur Trost und Geduld, sondern ganz neue, unerwartete Möglichkeiten.

 

Impuls

Jesaja hatte den Mut, die bilder der Verheißung, die Gott ihm geschenkt hat, aufzuschreiben. Vielleicht tut es mir gut, auch meine inneren Verheißungsbilder vom guten Ende Gottes mit mir auzuschreiben oder zu malen…?!?

Das Lied „Kündet allen in der Not“ (GL221) lässt die Verse des Jesaja erklingen. Hören oder noch besser singen Sie es doch heute immer mal und lassen die Melodie und die Bilder in sich weiterklingen.

Link: https://www.youtube.com/watch?v=-xDKuXcnloQ

(Pastoralreferent Bernhard Deister)