Haben Sie diese Woche auch St. Martin gefeiert?
Diejenigen, die kleine Kinder oder Enkelkinder haben, nicken jetzt vielleicht. Und Andere denken: Nein, das ist an mir vorbeigegangen. Wirklich? Ist St. Martin vielleicht auch bei Ihnen vorbei gekommen? - ganz ohne Laterne, Pferd und Reiter... In einer Kindergeschichte zu St. Martin geht es um ein Rollenspiel: Lena spielt den Reiter Martin, Ole ist sein Pferd und Tim der Bettler. Als Lena-Martin das Pferd vor dem Bettler anhält und ihren Mantel teilen möchte, sagt der Bettler vorwitzig: "Weißt du, Martin, eigentlich hätte ich viel lieber ein Stück von deiner Schokolade als den halben Mantel..." Lena-Martin findet das zunächst gar keine gute Idee! Denn auch das Pferd Ole möchte Schokolade abhaben... Letztlich teilen alle drei die Schokolade und essen sie gemeinsam - wie die schmeckt! St. Martin findet hier und heute statt - nicht nur beim Laternenzug, sondern dort, wo Menschen Essen, Zeit, Liebe, Gemeinschaft... miteinander teilen. Ein ganz besonderes Beispiel hierfür möchte ich mit Ihnen teilen: Als der Martinsumzug am Mittwoch vor St. Peter zu Ende war, hat er für mich erst richtig angefangen: Zwei kleine Mädchen sind nach und nach zu ihnen unbekannten Menschen gegangen, haben sie angeschaut und Blickkontakt aufgebaut. Jede*m, der ihn erwidert hat, haben sie ein selbst gemaltes Bild geschenkt. Immer noch eines haben sie aus der Tasche geholt und verteilt. Und haben sich an der Freude der Beschenken gefreut. "Das war mein Highlight für heute", hat einer von den Beschenken gesagt. Lichter in der Dunkelheit, wir brauchen sie. Es gibt sie, wenn wir sie anzünden und wenn wir unsere Augen und Herzen aufmachen, sie zu sehen. (Janina Adler, Pastoralreferentin)