Am 15.August feiern wir das Fest Mariä Himmelfahrt. Doch obwohl im Neuen Testament nichts von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel zu hören bzw. zu lesen ist, feiern wir Katholiken dieses Fest. Üblicherweise werden an diesem Festtag Kräuter gesegnet. Dieser Brauch geht möglicherweise auf eine Legende zurück. So sollen der Legende nach die Apostel das Grab Mariens besucht haben. Als sie es öffneten, fanden sie etwas Seltsames. Statt Marias Leichnam fanden sie Rosenblüten und Kräuter und es roch herrlich im Grab.
Maria ist verduftet bevor Fäulnis und Verwesung sie erreichen konnten. Wir Menschen bevorzugen die schönen Düfte. So hoffen manche z. Bsp. wenn sie ein Parfum trage, dass andere sie gut riechen können – ihnen angetan sind. Kinder sagen gerne mal „Geh weg, du stinkst.“, um andere zu verletzten. Tag für Tag sind wir umgeben von Düften – guten wie schlechten. Den Duft des Todes vermeiden die meisten Menschen lieber. Gegen den Duft des Todes kommt kein anderer Duft an.
Die Legende schenkt uns Hoffnung. Maria zeigt uns, dass das Leben stärker ist als der Tod. Leben bedeutet mehr als Leid und Verwesung. Ein Mensch, der die Welt versucht auch nur ein kleines Stück besser zu machen, hinterlässt etwas auf ihr – Fußspuren und einen angenehmen Duft.
Am Ende unseres irdischen Lebens wartet nicht die Verwesung auf uns, sondern Rettung. Und genau das feiern wir heute.
(Gemeindeassistentin Lena Reischert)