„…Er träumte einen Traum vom Wind.
Er war der Wind ... Ich bin der Wind ... Ich stehe niemals still. Manchmal bin ich nur ein leises Säuseln. Manchmal habe ich Lust und blase kräftig. Manchmal werde ich sogar wild und toll. Dann werde ich zum Sturm. Ich lebe im Himmel. Wohne im Haus des Südens, Nordens, Westens und Ostens. Dann und wann komme ich hinunter auf die Erde. Dort spiele ich mit den Blättern an den Bäumen. Male meine Bilder in wogende Felder. Ich bringe die Wellen zum Tanzen. Wirble den Staub auf. Ich schiebe die Wolken am Himmel umher. Das ist schwere Arbeit. Ich sorge für Leben. Sorge dafür, dass der Regen kommt. Sorge für den Flug der Samen und Pollen. Niemand kann mich fassen. Kein Mensch kann mir befehlen. Aber - ich höre auf Gott. Gottes Geistkraft ist mir nah. Seine Geistkraft ist ein bisschen wie ich selbst. Spürbar, aber nicht zu greifen. Hier und dort. Immer in Bewegung. …“
(aus der Geschichte „Andreas und der Traum vom Wind“)
Wir feiern heute Pfingsten. Man sagt auch den Geburtstag der Kirche. Ein Geburtstag läutet ein neues Lebensjahr ein. Weitere 365 Tage, die darauf warten mit Leben gefüllt zu werden. Es kann und wird viel geschehen – Momente des Glücks, der Freude, der Hoffnung aber auch der Trauer. Jedes neue Lebensjahr bringt frischen Wind mit sich.
„… Ich bin der Wind. Ich stehe niemals still. …“
Wir alle sind Teil der Kirche und können sie mitgestalten – jeder so wie er oder sie es kann und will. Manchmal ist der Wind ein leises Säuseln und manchmal ein starker brausender Sturm. Ähnlich geht es auch uns. Auch wir erleben Tage, die aus verschiedenen Gründen einfach vorbei ziehen. Wir erleben aber auch Tage wie ein Sturm. Vielleicht spüren wir an solchen Tagen besonders die Geistkraft Gottes, wenn wir das Gefühl haben, dass wir Bäume ausreißen könnten.
Wie auch immer der Tag gerade sein mag, eines können wir uns sicher sein: Wir sind immer getragen von Gott und seiner Geistkraft.
So wünsche ich Ihnen ein frohes und gesegnetes Pfingstfest.
(Gemeindeassistentin Lena Reischert)