Tagesimpuls zum Donnerstag

Gerade in Zeiten von Corona scheint unsere Gesellschaft aus den Fugen zu geraten: Es gibt wenig Beständiges und vieles ist von jetzt auf gleich nicht mehr möglich. Und trotzdem funktioniert unsere Gesellschaft. Bis auf den ein oder anderen Hamster behalten die meisten Menschen die Ruhe – auch wenn der eigene Betrieb geschlossen ist. Heute, am Tag des Heiligen Josef, dem Schutzpatron der Arbeiter, bietet es sich an, auf die dankbar zu schauen, die daran arbeiten, dass unsere Gesellschaft zusammenhält: In erster Linie sind das Polizistinnen und Polizisten, Feuerwehrleute, Rettungs- und Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte, aber auch bei all den Anderen, die in diesen Tagen vor großen Herausforderungen stehen, etwa diejenigen, die eine Notbetreuung für Kinder und Jugendliche anbieten können, die, die für die sogenannten „Risikogruppen“ einkaufen gehen, aber auch die Spediteure, die in diesen Tagen besonders gefragt sind.

Dankbar sein… und da zu helfen, wo es geht…  Die Kirche verweist in diesen Tagen auf die „Werke der Barmherzigkeit“: Angepasst an unsere Situation ist es der Aufruf – auch wenn wir uns in größeren Gruppen nicht versammeln dürfen – den Einzelnen nicht aus dem Blick zu verlieren und sich auf jeden Fall solidarisch mit unseren Nachbarn zu zeigen.

Solidarität in Zeiten der Unsicherheit… Das ist ein urchristliches Motiv: Schön, dass da viele Menschen sind, die uns in diesen Tagen zur Seite stehen. Mir gibt es Mut, zu wissen, dass wir die Krise gemeinsam meistern können. Und wie es mit Krisen nun einmal ist: Sie bieten auch Möglichkeiten: Für heute: Mit Dankbarkeit auf alle zu blicken, die unsere Gesellschaft auch in Zeiten von Corona zusammenhalten. Schließlich wird vieles häufig voreilig als selbstverständlich eingeordnet. Gerade jetzt zeigt sich, dass es solche Selbstverständlichkeiten nicht gibt, dass es sie sogar niemals gab: "Danke, dass ihr da seid!"

(Diakon im Praktikum Benjamin Weiß)