Liebe Schwestern und Brüder im Herrn,
wer sich die Zeit nehmen konnte, hatte am vergangenen Freitag die Möglichkeit, den Segen des Papstes Urbi et Orbi gespendet zu bekommen. Es waren beeindruckende Worte, die Papst Franziskus den Gläubigen mit auf den Weg gab.
Jesus sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst, ihr Kleingläubigen? (Mk 8, 26)
Wir kennen die Geschichte von der Stillung des Sturmes, die Papst Franziskus uns auslegte.
Es sind stürmische Zeiten, auch wenn es zurzeit sehr ruhig geworden ist. Diese Ruhe auszuhalten, ist nicht leicht, da unsere Gewohnheiten überdacht werden müssen: was ist sinnvoll, wie verhalte ich mich meinen Mitmenschen gegenüber, was kann ich tun oder kann ich überhaupt etwas tun?
Man könnte diese Zeit, die als Corona-Krise um die Welt geht, auch als eine Zeit der Entschleunigung betrachten.
Das immer schneller, immer mehr auf den Kopf gestellt wird. Wir sind es unserem Nächsten schuldig, ihn zu schützen – Rücksicht zu nehmen – und wir können ihm gleichzeitig neu begegnen: Ein Lächeln kostet nichts und ändert doch so viel. Auch ein verständnisvolles Wort – aus der nötigen Entfernung, aber nicht aus Distanz.
Trotz der für die Betroffenen schweren Situation können wir dankbar sein für die vielen Menschen, die sich einbringen, helfen und somit uns allen dienen.
Unsere Gemeinde, die sich zu den Gottesdiensten sonntäglich versammelte, muss nun – wie alle anderen Gemeinden – bis auf weiteres darauf verzichten.
In unserer Pfarrkirche, die auch weiterhin für Besucher geöffnet ist, besteht die Möglichkeit vor der Muttergottes von Fatima eine Kerze zu entzünden und im Gebet zu verweilen.
Die Kerze steht dann auf dem Kerzenständer, der die Form eines Rosenkranzes hat. Das Gebet des Rosenkranzes oder andere Gebete können wir auch Zuhause beten. So können wir innehalten, wenn wie gewohnt die Glocken der Kirchen in den fünf Breuberger Stadtteilen zum Gebet läuten: Ein Vaterunser oder ein Gegrüßet seist du Maria oder ein persönliches Gebet zum Klang der Glocken verbinden uns mit unseren Glaubensgeschwistern in Breuberg und in der ganzen Welt.
Vielleicht fällt manch einem das Beten schwer oder man weiß nicht, wie soll ich beginnen: eine brennende Kerze, die sich selbst verzehrt, ist auch ein Zeichen und Gott wird es verstehen.
Auch wenn die Gottesdienste nicht mehr in der gewohnten Form stattfinden, so ist unser Pfarrer Josef Schachner weiter erreichbar.
Auch für die Mitglieder des Pfarrgemeinderates Neustadt gilt dieses.
Halten wir untereinander Kontakt im Gebet, im Telefonat oder auf anderen Wegen (SMS, WhatsApp, Telegramm usw.) mit anderen.
Am kommenden Sonntag beginnt mit Palmsonntag die Heilige Woche, die in diesem Jahr anders aussehen wird.
Ein Blick auf Ostern und die Emmausgeschichte macht Mut und kann vielleicht eine Antwort auf Jesus Wort sein: Warum habt ihr solche Angst, ihr Kleingläubigen?
Bleibe bei uns, du Wandrer durch die Zeit!
Schon sinkt die Welt in Nacht und Dunkelheit.
Geh nicht vorüber, kehre bei uns ein.
Sei unser Gast und teile Brot und Wein.
Weit war der Weg. Wir flohen fort vom Kreuz.
Doch du, Verlorner, führtest uns bereits.
Brennt nicht in uns ein Feuer, wenn du sprichst?
Zeige dich, wenn du nun das Brot uns brichst.
Weihe uns ganz in dein Geheimnis ein.
Lass uns dich sehn im letzten Abendschein.
Herr, deine Herrlichkeit erkennen wir:
Lebend und sterbend bleiben wir in dir.
Wir wünschen Ihnen und euch allen Gottes reichen Segen bei all Ihrem und eurem Tun, bleiben sie alle gesund und den Kranken Genesung und Linderung ihrer Leiden und denen, deren Weg zu Ende geht das Licht der Ewigkeit.
Ihr Pfarrgemeinderat Neustadt
und Pfarrer Josef Schachner