Am Ende der Kapellenstraße, schon im Wald und kurz vor dem Übergang über die Autobahn, steht die Kapelle zu Ehren der HI. 14 Nothelfer.
Im späten Mittelalter taucht die Verehrung dieser Heiligengruppe auf, die möglicherweise im süddeutschen Raum so zusammengewachsen ist. Die bekanntesten unter ihnen sind wohl der hl. Georg, der hl. Christophorus und: "Margarethe mit dem Wurm, Barbara mit dem Turm, Katharina mit dem Rädchen - das sind die drei heiligen Mädchen".
Begleitet von einem einprägsamen Legendenstrom stellten sich Menschen, die Hilfsbedürftigkeit erfuhren, unter das Schutzpatronat dieser Heiligen. Vor allem in der Barockzeit wuchs, von Franken kom-mend, die Nothelferverehrung auch in unserem Raum.
So bauten die Gonsenheimer 1729 ihre erste Kapelle. Sie wurde von den französischen Truppen, die 1795 Mainz belagerten, niedergebrannt. Die bald größer gebaute 2. Kapelle musste 1892 geschlossen werden - wegen Baufälligkeit durch Verschiebungen im Moorgrund.
Bereits 1895, zwischen Bauabschnitten ihrer Pfarrkirche, konnten die spendenfreudigen Gonsenheimer ihre Kapelle wieder einweihen - so, wie sie heute dasteht. Lediglich das Innere wurde 1972/73 gründlich renoviert.
Der einfache, neugotische Raum mündet über 2 Seitenaltäre (eine Pieta und eine „Heilige Familie") im geschnitzten Hochaltar mit den Nothelfer-Figuren. Dort ist über Tabernakel und Aussetzungsthron noch eine Nothelfergruppe aus der barocken Vorgängerkapelle eingefügt: farbige Wachsfiguren unter Glas geschützt.
Leider muss die Kapelle ihrer ausgesetzten Lage wegen geschlossen bleiben. Nur zu den Gottesdiensten, im Mai Marienandachten, dazu Jahrgangsgottesdienste und Trauungen ist die Kapelle geöffnet. Einige Kapellenfreunde ermöglichen in der Sommerzeit durch ihre Anwesenheit einige offene Stunden sonntags nachmittags (Zeiten jeweils im Pfarrblatt einzusehen).
Das große Fest der Kapelle ist die Wallfahrt, alljährlich am 3. Sonntag nach Pfingsten. Dann versammeln sich auf dem Außenplatz seitlich der Kapelle bis zu 1000 Wallfahrer aus Gonsenheim und Umgebung.