Tod von Pfarrer Zorn

Im Glauben an die Auferstehung verstarb am 9. Mai 2025 unser Mitbruder Geistlicher Rat Pfarrer i. R. Hermann Josef Zorn im Alter von 80 Jahren.
„Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens!“
Herrmann Josef Zorn wurde am 25. November 1944 als drittes Kind der Eheleute Eugen und Karola Zorn in Bensheim geboren. Der Vater kam im März 1945 bei den Kämpfen in Breslau ums Leben. Die Mutter gewährleistete den Lebensunterhalt und baute den Gartenbaubetrieb wieder auf.
In Bensheim engagierte Herrmann Josef Zorn sich in der Kinder-, Jugend- und Ministrantenarbeit, zuletzt in der Diözesanführung des Bundes Neudeutschland und im Stadtjugendring Bensheim. Diese guten Erfahrungen neben dem geerdeten Glauben zu Hause sowie überzeugende Priester entfalteten den Ruf in ihm, selbst als Priester Menschen für Jesus Christus zu gewinnen. Im Studium in Mainz und Tübingen haben ihn besonders die Begegnungen mit Hans Küng und Joseph Ratzinger geprägt. Priesterweihe und Primiz wurden im Dezember 1970 in Bensheim gefeiert. Es folgten die Kaplansjahre in Viernheim und Friedberg.
1974 wurde er Pfarrer in Oppenheim, 1982 Diözesanjugendseelsorger und 1988 Pfarrer in Bad Vilbel. Von dort aus engagierte er sich bis 2006 als stellvertretender Diözesanpräses des Kolpingwerkes Mainz.
1997 ernannte der Bischof ihn zum Pfarrer von St. Bonifatius, Gießen und zum Geistlichen Rat.
Er war mit Leib und Seele Gemeindepfarrer. Sein Wunsch war, Menschen die Begegnung mit Jesus zu ermöglichen: „Ich bin gern Priester und halte die Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott, die uns Jesus Christus anbietet, für den unüberbietbaren Sinn meines Lebens.“
Sein kommunikativer Leitungsstil war verbunden mit hohen Ansprüchen an die Räte, aber auch an sich selbst. Umso mehr kämpfte er dann mit gesundheitlichen Problemen. Langes Stehen verursachte Schwindel. Daher bat er 2011 um Entpflichtung von der Pfarrei zur Wiederherstellung der Gesundheit, aber mit dem klaren Wunsch weiter zu arbeiten.
2012 wurde er sechs Jahre Polizeiseelsorger für die Polizeidirektionen Bergstraße und Worms und blieb seiner Berufung treu im unmittelbaren Kontakt und Dienst am Menschen. Hierfür erhielt er die Ehrung des hessischen Innenministers als „Mensch des Respekts“. 2018 ging er in den Ruhestand.
Das Bistum Mainz dankt Pfarrer Zorn für die Leitung und Führung der ihm anvertrauten Aufgaben und Gemeinden, ganz besonders aber für seinen hohen seelsorglichen Einsatz und die Begleitung vieler Menschen auf ihrem Lebensweg, die ihn als guten Hirten erfahren durften.
Das Bistum Mainz dankt an dieser Stelle aber auch seiner Haushälterin, Frau Rita Henning, die bis zum Schluss für ihn sorgte.
Allen, die um Pfarrer Zorn trauern, gilt unsere Anteilnahme, und wir erbitten für sie den Trost aus dem Glauben. Wir bitten für Pfarrer Zorn um ein Gedenken im Gebet und ein Memento in der Feier der Eucharistie.
Mainz, 14. Mai 2025
Bischöfliches Ordinariat
Dr. Sebastian Lang
Generalvikar
Das Requiem findet am Montag, dem 26. Mai 2025, um 14.00 Uhr in St. Bartholomäus in Oppenheim, Kirchstraße 2, 55276 Oppenheim statt. Anschließend erfolgt die Beisetzung auf dem Friedhof in Oppenheim,
Gaustraße 30, 55276 Oppenheim.