Schmuckband Kreuzgang

Lucinda Riley - Die sieben Schwestern

Auf-gelesen - Literarische Fundstücke (63)

Die sieben Schwestern (c) Goldmann-Verlag
Die sieben Schwestern
Datum:
Do. 28. Mai 2015
Von:
Marcel Schneider (Red.)
Riley, Lucinda: Die sieben Schwestern : Roman / Lucinda Riley. Dt. von Sonja Hauser. - München : Goldmann, 2015. - 540 S. : graph. Darst. ISBN 978-3442313945, 19,99 €

Ich möchte Ihnen das neueste Buch der irischen Bestsellerautorin Lucinda Riley vorstellen, die sich besonders durch ihren detaillierten Schreibstil auszeichnet. Ihre bisherigen Romane hatten jeweils eine abgeschlossene Handlung, daher überrascht sie uns mit diesem Band besonders, da es nicht nur eine mehrteilige Geschichte ist, sondern sich gleich in sieben Bände gliedert. Aber keine Angst, jedes Buch ist in sich dennoch abgeschlossen.

Das erste Buch handelt von Maia d'Apliese, die wie ihre fünf Schwestern adoptiert wurde. Großgeworden sind sie auf einem Familiensitz am Genfer See, auch „Atlantis" genannt. Eine Mutter gibt es nicht, dafür aber eine mütterliche Haushälterin. Als die Schwestern vom Tod des Vaters erfahren, treffen sie sich dort, doch der ist bereits auf See bestattet worden. Jeder Tochter hat er einen Brief hinterlassen, der ihnen einen Hinweis auf ihre wahre Herkunft gibt. Der Leser lernt sechs Schwestern kennen, also steht direkt am Anfang die Frage im Raum: was ist mit der siebten Schwester?
Maia ist die Älteste, die Suche nach ihren Wurzeln beginnt in Brasilien. Es wird eine Reise in die Vergangenheit, sowohl in das Rio de Janeiro der 20er Jahre, als auch in das damalige Paris.
Als Leser erlebt man den Bau der 30 m hohen Christusstatue, den Transport über das Meer und den Aufbau auf dem Berg Corcovado so authentisch und hautnah mit, dass man meint, man wäre dabei, ebenso wie an den Handlungsorten Paris und Rio de Janeiro. Man spürt die Tropenhitze Brasiliens, schlendert gedanklich über den Montmartre in Paris.

Die Romanhandlung wechselt zwischen drei verschiedenen Erzählsträngen, die sehr fein aufeinander abgestimmt sind, sodass der Leser nie zu lange in einer Zeit festgehalten wird, sondern sich danach sehnt, mehr zu erfahren. So fliegt das Buch nur so vorüber und unversehens sieht man bereits das Ende. Jeder Erzählstrang ist in der Ich-Perspektive erzählt, dadurch fällt es leicht, sich auf den jeweiligen Protagonisten einzulassen und die Kapitel auseinander zu halten.

Mich hat dieses Buch besonders mitgerissen, da ich es besonders schätze, wenn eine Umgebung so fein gezeichnet wird, dass es mir so vorkommt, als wäre ich schon einmal dort gewesen. Besonders das Miträtseln, wie es weitergehen könnte, wird von der Autorin mit gezielten Anmerkungen immer wieder angeregt und so ist es in der Handlung niemals langweilig.


Ihre Viktoria Saamen