Frühling in Mainz
Frühling lässt sein blaues Band
röhrend kreischend laut oh Graus
wieder flattern durch die Lüfte
voll von Fliegern überm Haus
süße wohlbekannte Düfte
Qualm und Dunst von Kerosin
streifen ahnungsvoll das Land
wenn sie tief vorüber zieh'n
Würde gern im Garten sitzen
Veilchen träumen schon
mit geliebten Freunden schwitzen
wollen balde kommen
Wütend sag' ich nur dazu
horch von fern ein zarter Harfenton
der bei Ostwind raubt die Ruh'
Frühling, ja du bist's, dich hab ich vernommen
Peter Leonhardt (29.04.2012)
Eduard Mörike (1804-1875)
Ausgewählt von Ursula Bittel