Schmuckband Kreuzgang

Rinske Hillen: Das Haus an der Keizersgracht

Auf-gelesen - Literarische Fundstücke (97)

Rinske Hillen - Das Haus an der Keizersgracht (c) SCHÖFFLING
Rinske Hillen - Das Haus an der Keizersgracht
Datum:
Mo. 16. Nov. 2020
Von:
Marcel Schneider (Red.)

Hillen, Rinske (Verfasser): Das Haus an der Keizersgracht : Roman / Rinske Hillen ; aus dem Niederländischen von Ulrich Faure. - Erste Auflage. - Frankfurt am Main : Schöffling & Co., 2020. - 272 Seiten. - ISBN 978-3-89561-367-8. - Festeinband : EUR 24.00

Erster Satz: Nichts, oder nein, wenig.

Letzter Satz: Zum Glück habe ich einen Pyjama an.

Worum geht es in diesem Familienroman?

Amsterdam, mitten in der Altstadt, an der Keizersgracht 268, im „Haus mit der goldenen Kette“ lebt Bram Werksterman, Naturphilosoph und Buchautor mit seiner jungen Geliebten Ella, einer Cousine seiner depressiven Frau Veertje, die sich zurzeit in einem Sanatorium außerhalb der Stadt erholt. In die traute Zweisamkeit platzt seine Tochter Amber, die ihr Studium in England aufgegeben hat und zu Hause einen Neuanfang finden will.

Die Geliebte möchte Frau Werksterman werden und ein Kind haben, die Tochter will nicht erwachsen werden, die Ehefrau möchte unbedingt zurück ins traute Heim .Viel zu viel Chaos für einen wie Bram, der doch am liebsten seine Ruhe hat.

Und da sind auch noch die dringenden Probleme mit dem alten Haus, das ihm unter den Füßen verrottet, sein Nachbar macht Druck, denn die beiden Häuser lehnen aneinander, ohne Baumaßnahmen droht der Einsturz. Geld für die Sanierung gäbe es vom reichen Schwiegervater, aber nur unter einer Bedingung: Bram muss seiner ahnungslosen Tochter vom gut gehüteten Familiengeheimnis erzählen.

Was hat mir gefallen? Trotz der schwierigen Umstände im Haushalt Werksterman herrscht in der Geschichte eine lockere Stimmung, der Stil und der Humor erinnert ein bisschen an Maarten t`Hart und seine Helden. Es ist schön durch das alte Haus mit seinen herrschaftlichen Räumen zu gehen, die Beschreibungen der Kunstgegenstände und immer wieder die Ausblicke auf die Gracht, so würde ich auch gerne wohnen.

Die Charaktere sind gut beschrieben, eigenwillig und herrlich egoistisch, die Kreativität mit der alle an der Erfüllung ihrer Wünsche und der daraus folgenden Probleme arbeiten, ist herzerfrischend und die Lösungen sind echt verblüffend einfach, das Leben ist halt das was stattfindet, während man Pläne macht.

Dieser Amsterdam Roman ist eine wunderbare Lektüre für dunkle Herbstabende, man kann ein bisschen verreisen, sich gut unterhalten lassen und auch ein bisschen träumen, dass alles gut wird. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen

Theresia Pistorius

Weitere Auf-gelesen und Auf-gefallen