Mainz. Ein Angebot von unterschiedlichen Workshops gab es beim Diözesantag der Katholischen Öffentlichen Büchereien, der am 14. Mai 2022 im Erbacher Hof in Mainz stattfand. Wir berichteten dazu am 16. Mai 2022. Als Ergänzung dazu bietet diese Seite kurze Berichte über die Workshops des Diözesantages, teilweise ergänzt durch weitere Informationen zu den Themen.
Im Workshop wurde gemeinsam von den ca. 20 teilnehmenden KÖB-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern mit dem Koordinator des Patoralen Weges, Dr. Wolfgang Fritzen, erörtert, wie sich die Büchereien als wichtige Kirchorte in den Prozess und in die (neuen) Netzwerke einbringen können.
In einer ersten Runde schilderten die KÖBs kurz ihre derzeitige Situation und welche Fragen sie zum Pastoralen Weg mitbringen (z.B.: Welchen Stellenwert haben Büchereien im neuen Pastoralraum? Welche Ressourcen werden bereitstehen? Wird die KÖB weiter existieren? Wer entscheidet, wann was bleibt? Lohnt sich das Engagement der KÖB-Teams noch? usw.).
In einem zweiten Schritt wurden einige Anregungen zum weiteren Vorgehen im neuen Pastoralen Raum gesammelt:
Der neue Pastorale Weg wird viele Veränderungen in den Gemeinden mit sich bringen. Die
Büchereien werden sich dieser Entwicklung nicht entziehen können und müssen auf die
veränderten Rahmenbedingungen reagieren. Referentin Barbara Gellermann und die etwa 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gingen der Frage nach wie die KÖB-Teams diese Herausforderung annehmen und Neues wagen können, ohne dadurch ihre Identität zu verlieren. Es ging um die Themen "Umgang mit Veränderungen", "Kommunikation" und "Kooperation". Zum Abschluss gab Frau Gellermann noch praktische Tipps zum Thema Priorisierung / Zielerreichung. Eine kurze Diskussion, wie man Teammitglieder motivieren kann, bei Veränderungen mitzumachen, rundete den Workshop ab.
Im Workshop erklärte Referent Alexander Stein, der auch die Social Media-Kanäle des Bistums betreut, anschaulich, wie man erfolgreiche Posts bei Instagram und Facebook veröffentlicht und neue Leserschaften erreichen kann. So gab er Tipps, wie selbst in Phasen, in denen nur wenig Zeit zur Verfügung steht, ohne zu viel Aufwand Social Media mit vorbereiteten Bildern und Texten betrieben kann. Denn ganz wichtig: Man muss im Gespräch bleiben und regelmäßig, immer wieder Bilder und Texte einstellen, um mehr Leute zu erreichen und darf Facebook und Co nicht zu lange ohne neues "Futter" lassen!
In dem Workshop beschrieb der Referent Christoph Holzapfel die Arbeit des Lektorats im Borromäusverein (bv.). Er erklärte den geschichtlichen Hintergrund der katholischen Bildungsarbeit und mit welchen Werten an die Bücher heran gegangen wird. Wie Rezensionen zustande kommen, beschrieb Herr Holzapfel auf anschauliche Weise und ging auf die Fragen der Zuhörer ein. Zusätzlich stellte er mitgebrachte Bücher aus, fasste sie inhaltlich zusammen und ging noch einmal auf die Auswahlkriterien ein. Nach seinem Vortrag hatten die Teilnehmer/-innen die Möglichkeit, die mitgebrachten Bücher anzusehen. Zum Abschluss präsentierte Herr Holzapfel die medienprofile-App, die in Kürze veröffentlicht werden wird und mit der auf effiziente und ansprechende Weise auf die verfassten Rezensionen zugeriffen werden kann.
Die beiden Referenten Stefan Gietl und Elisabeth Heidrich führten in den knapp zwei Stunden einen äußerst spannenden und kreativen Workshop durch und präsentierten den elf Teilnehmerinnen und Teilnehmern verschiedene Möglichkeiten des kreativen Erzählens vor. Los ging es mit dem Schattentheater. Dieses besteht aus einem schwarzen Bühnenraum, der mit einer matt-weißen Leinwand aus Kunststoff bespannt ist. Dahinter befindet sich ein Lichtkörper. Anhand der Geschichte „Die Sterntaler“ erlebten die Teilnehmer ein zauberhaftes Spiel mit Licht und Schatten.
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Die Erzählschiene besteht aus einem Holzbrett mit Rillen. In diese werden die Papierfiguren, die für die Geschichte benötigt werden, gesteckt und hin und her bewegt. Durch die Bewegung entfaltet sich die Geschichte für die Kinder in Wort und Bild. Sie regt die Fantasie der Kinder an und sie werden mit einbezogen. Die Erfinderin ist Gabi Scherzer, eine Künstlerin und Pädagogin. Die komfortable Erweiterung der Erzählschiene ist die Tischbühne.
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Zuletzt wurde das Kamishibai (Papiertheater) vorgestellt. Es stammt ursprünglich aus Japan. Das Kamishibai besteht aus einem transportablen Holzrahmen mit Klapptüren, in dem von oben die Bildkarten eingeschoben werden. Es kann frei erzählt oder der Text, der sich auf der Rückseite jeder Bildkarte befindet, ablesen werden. Durch das bildgestützte Erzählen wird die Aufmerksamkeit und die Konzentration der Kinder gefordert, auch hier können sie einfach mit einbezogen werden. In Bastelaktionen können Kinder Geschichten selbst erfinden und Bildkarten gestalten. Der Fantasie sind auch hier keine Grenzen gesetzt. Das Erzähltheater eignet sich durch das Angebot von speziellen Bildkartensets auch gut für die Seniorenarbeit. In der Ergänzungsbücherei der Fachstelle stehen viele Bildkartenstes für die KÖBs zur Ausleihe zur Verfügung.
Nach einem allgemeinen Austausch über das Medienangebot "Gesellschaftsspiele" in der KÖB, präsentierte Heidi Heinrich 18 Spieleneuheiten. Die Fachstellenmitarbeiterin aus dem Bistum Würzburg empfahl diese als für die Büchereiausleihe und insbesondere für Familien als sehr geeignete Spiele mit großem Ausleihpotential.
Vorlesen kennt keine Altersgrenzen, vorgelesen zu bekommen ebenso wenig! Unsere Gesellschaft wird älter und Vorleseaktionen für Ältere haben in den letzten Jahren immer mehr Bedeutung gewonnen und werden auch in Zukunft immer bedeutsamer werden. Referent Roland Straub, Vorlesepate der Stiftung Lesen, beantwortete in dem Workshop, an dem fast 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer teilnahmen, die Frage, was zu beachten ist, sollte geplant werden, eine Vorlesestunde ggf. im Seniorenwohnheim durchzuführen. Wichtige Punkte, auf die im Workshop eingegangen wurde waren:
Neben Theorie gab es durch Herrn Straub aber auch viele Beispiele aus der Praxis sowie Informationsmaterial und Anschauungsmaterial (Büchertisch).