Hoffnungsgeschichten

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Datum:
Sa. 19. Apr. 2025
Von:
Balthasar Blumers

Was meinem/unserem Leben Hoffnung gibt,
erzählt von Pilgern der Hoffnung im Heiligen Jahr 2025:

Karfreitag; Vater und Tochter wollen in die Kirche Auferstehung Christi, Rüsselsheim. Da renne ich schnell hin und öffne ihnen die verschlossene Kirchentüre.
Wenn ich schon da bin, nehme ich mir auch selbst etwas Zeit zum Gebet. In der Lesehore bleibe ich beim Hebräerbrief und den zugehörigen Kommentaren. Eine Gebetszeile will ich mir merken: "Lass uns in Seiner Liebe bleiben und mit Deiner Gnade aus ihr leben."

Gründonnerstag; Liturgie in St. Marien, Seligenstadt. Alles ist gut vorbereitet, denn zuvor gab es einen regen Mailverkehr. Dafür war die Anfahrt über die Autobahn sehr beschwerlich mit stop and go. Eine Fußwaschung gab es nicht, dafür aber durfte ich zwei Leuten die Schuhe polieren, ein interessanter Ersatzritus… Danach war Gebetswache in der Unterkirche durch die ganze Nacht.
Mich störte die vermeintlich laute Lüftung. Doch als ich die Kirche verließ, merkte ich, dass es stark regnete, wunderbar für dieses trockene Frühjahr! Und das Geräusch da unten war der Regen, der oben auf das gläserne Flachdach prasselte.

Mittwoch in der Karwoche; Messe in Froschhausen. Eine schöne Schar von Gläubigen versammelt sich um den Altar im Chorraum. Ich bringe ein paar Gedanken zu Judas dem Verräter:
– Was mag er für ein Mensch gewesen sein? Wenn Jesus ihn in seine Schar der Zwölf berufen hat, dann war er nicht ohne Vorzüge und Fähigkeiten. Als der Mann mit der Kasse hat er wohl den Einkauf organisiert für das letzte Abendmahl und sonstige Gelegenheiten. Die Apostel waren ja hungrig und auch die Frauen, die oft unterwegs mit Jesus waren.
– Als Jesus gefangen genommen worden war, hat er dann seinen fatalen Fehler kapiert? Im Vergleich zu Petrus, der nach der Glaubensverleugnung wegging und bitterlich weinte, da fand Judas nicht zur Umkehr und war nur wütend über sich selbst.
Nachher sagte ein Mann zu mir: „Über den Judas habe ich auch schon oft nachgedacht, Sie haben mir aus dem Herzen gesprochen.“

In der Kindlichkeit liegt die Lösung der allertiefsten Lebensprobleme. Josef Kentenich

Am Abend von Palmsonntag; ich habe alle Kreuze in meiner Rüsselsheimer Wohnung mit frischen Palmzweigen geschmückt. Die übrigen Palmbüschel legten wir in ein Körbchen vor die Kommunionbank des Heiligtums. Nachschub kommt von Rüsselsheim: Die Kroaten haben Olivenzweige, die deutsche Gemeinde hat viele Buchszweige, von mir kommen Rosmarinbüschel.

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Als ich gegen Abend im Weiskircher Heiligtum war, kam ein junger Mann herein und fragte:„Stört es, wenn ich den Angelus läute?“ – „Gar nicht, wir können ja zusammen beten!“ So kam ich nach dem Gebet mit dem jungen Mann aus Bad-Vilbel ins Gespräch. Er nimmt teil am Kurs der KJG (Katholische Jugendgemeinschaft).

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Abendbesuch bei zwei Neugetauften von 2024, Mutter und Tochter (17). Sie haben voll Freude berichtet über den Wechsel des Arbeitsplatzes und den angehenden Start einer Ausbildung. Meine Perspektive war die christliche Identität, das Persönliche Ideal: Werde ein Original, die andern gibt es ja schon. Zum Abschluss haben wir miteinander gebetet.

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Per Mail kam bei mir der Mietvertrag an, daraufhin habe ich in der Nacht noch ein Umzugsunternehmen angeschrieben. Das alles setzt mir seelisch schon kräftig zu, da lese ich im Hebräerbrief 4,7 ein Zitat aus den Psalmen: "Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet euer Herz nicht." Ich soll, ich darf im hier und heute leben – gut so.

Ein paar Tage später: Wie geht das weiter mit der möglichen Wohnung und wie mit dem Andachten im kommenden Mai - mit Treffen zuvor oder danach? Fragen über Fragen in mir… Da lese ich bei Pater Menningen, wie in bildhafter Weise verschlossene Türen geöffnet werde können: Durch Beiträge zum Gnadenkapital!

Meine Brüder gingen am Wochenende die Klauseln des Mietvertrags für die kommende Wohnung in Weiskirchen durch. Dann fuhr ich mit einem von ihnen zu den Vermietern. Nach einem längeren klärenden Gespräch habe ich den Mietvertrag unterschrieben.

Für den Abend war bei mir Lesen angesagt, Papiere vom Wochenende und dem Schönstatt-Zentrum, auch Zeitungsartikel. Und was finde ich? Folgendes Zitat:
Ein Stück Lebensprogramm, das wir uns alle ins Herz schreiben sollten: Schwierigkeiten jeglicher Art sind Aufgaben. Josef Kentenich

13. April

Am Donnerstag brachen wir zu zweit auf, um einen Pilgerweg der Hoffnung für den Pastoralraum Mainz-Süd zu erkunden. Vom Laubenheimer Bildstock starteten wir den Berg hinauf an der Kirche vorbei zur Frankenhöhe auf dem Großberg. Oben begrüßte uns ein Blumenfeld für Selbstpflücker. Und das Panorama! In der Ferne die Skyline von Frankfurt, nördlich davon der Feldberg. Näher an uns heran die Rüsselsheimer Opelwerke und nebenan die Hochhäuser vom Dicken Busch.

Pause am Großbergbildstock. Wie uns ein Besucher aus Weiskirchen schon angekündigt hatte, sieht er alt aus. Die Umgebung lässt vermuten, dass niemand hier vorbeikommt. Auf dem Weg zum Dom beteten wir miteinander den Rosenkranz und machten eine Statio vor dem Priesterseminar.

  1. Fazit: Bei herrlicher Sonne stellt sich die Frage, ob der umgekehrte Weg nicht angenehmer ist, denn der Aufstieg zur Laubenheimer Höhe ließ uns gleich zu Beginn ordentlich schwitzen…
  2. Fazit: Rechts hatte ich mir Blasen gelaufen, links machte sich das Knie bemerkbar, aber die letztes Jahr gerissene Wade spürte ich nicht, ist also dauerhaft belastbar.

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Einen freien Sonntag habe ich ausgenutzt und bin nach Mainz-Finthen zur ukrainisch katholischen Gemeinde in die göttliche Liturgie, wie sie sagen. Doch als der Gottesdienst nach einer Stunde zu Ende war, kam alles ganz anders: Sie stellten das geschmückte Kreuz zwischen die Ikonen, und 13 Kinder in besonderer Kleidung beteten den Kreuzweg vor.

Wenn ich daran denke, dass dieses Volk um seine Existenz kämpft und bald jede Familie Tote zu beklagen hat, dann kann ich mich einfühlen in ihre Gesänge und Gebete.

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Anfang April, Telefonat mit Herrn B. aus Weiskirchen, er sagt: „Die Wohnung ist fast fertig, wann wollen Sie einziehen?“ – Jetzt wird es ernst mit meinem Planen; welche Möbelstücke nehme ich mit in welches Zimmer, was verschenke ich, was wird fortgeworfen?

Die Haushaltsreduzierung überfordert mich, nach zwei Telefonaten habe ich zwei Zusagen für Hilfe. Damit können wir Kücheninhalt und andere Schränke angehen. Danke!

Vier Tage später: Wieviel Platz wird in der kommenden Küche sein? Mittels zweier helfender Hände aus Flörsheim wurden einiges Geschirr aussortiert zum gezielten Verschenken gleich verpackt. Und anderes kam auf den Tisch am Kirchenausgang: "Nimm etwas mit!" Für die katholische Schule der albanischen Schwestern in Shkoder kam ein Kiste Anschauungsmaterial zusammen. Fehlt nun noch ein Zeitpunkt für einen Besuch dort…

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MTA-Bildstock in Rüsselsheim im April 2025 (c) Balthasar Blumers
MTA-Bildstock in Rüsselsheim im April 2025

Der 2004 errichtete Bildstock war „in die Jahre gekommen“ und unansehnlich. Plötzlich geschah es, dass jemand die Bildstockumfassung neu anlegte und den Bildstock überarbeitete. – Nach diesen „Tätern“ wird noch gefahndet…

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Letztes Jahr starb mein Mann, da war ich als Brasilianerin plötzlich alleine in Neuss und ziemlich einsam. Briefe kamen, immer mehr Papier, das ich nur teilweise verstand, ein halber Tisch voll wurde es. Irgendwann kam eine Nachbarin und sagte: "Ich möchte dir helfen".

Im Rückblick konnte ich ihr sagen: "Gott hat dich mir geschickt!" - und diese Frau ist eine Muslimin. Alleine hätte ich diesen Papierkram nicht geschafft.

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Bei einem Mittagessen im Buschcafé kam ich ins Gespräch mit Mutter und Tochter, die ich schon lange von der spanischen Gemeinde kenne. Jetzt weiß ich ihre Namen.

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Samstagvormittag, ich bin in der Kapelle in Rüsselsheim, als jemand vorsichtig die Türe aufmacht und sofort wieder schließt. Dem gehe ich nach und kann zum zweiten Mal schon einen jungen Mann begrüßen, der aus Albanien stammt.

Er wohnt und arbeitet bei einer Gartenbaufirma hier im "Dicken Busch". Weil er mich kaum versteht und ich nicht sein Albanisch, zeige ich ihm mein Fotoalbum mit Albanern. Ja, er kennt viele der Leute mit Namen! Danach überlasse ich ihm die Kapelle, wo er betet. 

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Weil die Heizung meiner Wohnung nicht geht, blieb ich nach dem Priestertreffen noch eine Nacht länger in Schönstatt. Wegen des Festes Verkündigung an Maria, 25.März, wurde vor dem Abendsegen beim Urheiligtum zum Lobpreis auf die Gottesmutter eingeladen. Da wollte ich gerne dabei sein. Beim Abendsegen ging es spanisch und französisch zu, denn ein Bischof aus Burkina Faso, Westafrika, war auch dabei. Er sprach noch über den Weg auf Ostern zu und alle, die sich auf die Taufe vorbereiten. Dabei verstand ich, dass es etwa 200 Taufkandidaten seien, genannt: Katechumenen. Weil ich aber bei Französisch schnell daran scheitere, dass ich nur die Hälfte verstehe - mir fehlen die Vokabeln -, begrüßte ich ihn und seinen in Deutschland studierenden Priester danach und fragte nochmals nach der Zahl. Ja, das sind pro Pfarrei (etwa 18 in der Diözese) rund 200 Leute, die sich auf die Taufe vorbereiten. – Es gibt also auch Orte in der Welt, wo die Kirche wächst.

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Bei der Männerrunde nach dem Bündnisgottesdienst kam die Sprache auf den Heiligen Josef, was imponiert mich an ihm? Heute erhielt ich eine Antwort:

  • dass der Heilige Josef auf den Engel gehört hat und Maria nicht verlassen hat, obwohl Jesus nicht sein leiblicher Sohn war,
  • er ihn aufgezogen und geliebt hat wie sein eigen Fleisch und Blut,
  • er mit Maria eine Familie gegründet hat! 

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Am Samstag war Beichtgelegenheit im Schönstatt-Zentrum in Weiskirchen. Beide Seiten waren am Ende zufrieden, der liebe Gott hoffentlich auch.

Pfarrer Kost hat die Beichtgelegenheit in Weiskirchen einmal so definiert: "Gelegenheit für einen Priester, Beichte zu hören!" - weil auch Leute kommen!

29. März

Als unser Vater zu Hause (Rodgau) im Sterben lag, sagte ihm unsere Mutter immer wieder ins Ohr: Wir sehen uns wieder! Ich habe meiner Mutter die Verzweiflung angesehen als hilflose Helferin, aber auch die Hoffnung, die sie ihm und auch sich selbst zusprach. – Die Schleife vom Kranz der Familie drückt diese Hoffnung mit folgendem Text aus: …und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand.

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Mein Auto ging vor Wochen kaputt, der Diesel kam nicht mehr im Motor an. Mein Mechaniker hat sich viel Mühe gegeben und zu Hause nach seiner Arbeitsschicht die Teile in seiner Privatwerkstatt gereinigt und manches ausgetauscht, auch einige Kollegen befragt. War da mal schlechter Treibstoff im Verkauf? Oder sind es die Ablagerungen durch die 300.000 km, die der Karren schon hinter sich hat? - Gestern brachte mir der Mechaniker das Auto aufs Dorf, und ich fuhr ihn wieder zu sich nach Hause. 

Er hatte wohl ein schlechtes Gewissen, weil alles so lange gedauert hat. Deswegen hat er eine „friedliche“ Rechnung geschrieben und seine Arbeitsstunden kaum berechnet. Eine Werkstattrechnung hätte ich nie bezahlen können.    Dzięnkuję bardzo

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Gestern hatte ich große Sehnsucht auf die Heilige Kommunion, nach einer Eucharistiefeier am Sonntag. Und weil morgens die Sonne schien, nahm ich mein Fahrrad und fuhr ins Nachbardorf zum Heiligtum. Ein Feldweg war von den Bauern ziemlich zerfahren, da musste ich schieben, aber ich kam noch rechtzeitig an zum Gloria, zum Loblied an Gott. Nach der Messe unterhielten wir uns noch ein wenig vor der Tür, die Leute merkten, dass es mir gut ging und ich glücklich war. Ja, Gemeinschaft mit Christus und Gemeinschaft mit dem Volk Gottes unter dem Schutz der Gottesmutter, das tut einfach gut. 

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Seit 7 Monaten sind wir Oma und Opa, und neuerdings kommt der Kleine auch längere Zeit zu uns. Ich denke, das tut beiden Seiten gut! – Nun wird bald die Taufe vorbereitet, wir freuen uns.

23. März

Als Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung...

...erheben wir jeden Morgen Augen und Herzen zum Himmel, um aufzubrechen in das Neuland des heutigen Tages

…empfangen wir Licht und Kraft zum Leben aus Gottes Hand, um es mit ihm zu gestalten.

…sind wir erwählt zur Freundschaft mit Jesus, um darin bleibend reiche Frucht zu bringen.

…lassen wir uns mit hörendem Herzen von seinen Zusagen raten, leiten und führen.

…schätzen wir unseren Glauben als kostbare Gabe und Aufgabe zugleich.

…pflegen wir die Grundhaltungen der Zuversicht und der Wertschätzung

…stehen wir an der Seite der Geringen, die kaum Gehör und Ansehen finden.

…vertrauen wir der Kraft des Gebetes, die Treue Gottes und seine Allgegenwart.

…entscheiden wir uns täglich neu für die Hoffnung und bezeugen wir sie durch unser Leben.

Paul Weismantel

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Zum Thema Gebet fiel mir in der Lesehore (Do 1. Wo Fastenzeit I/2) folgende Bibelstelle auf. Ich frage mich nun, was das bedeutet kann für mich und auch an unseren Kirchorten:
Dtn 12,7 Dort sollt ihr vor dem Herrn, eurem Gott, das Mahl halten. Ihr sollt lustig (fröhlich) sein, ihr und eure Familien aus Freude über alles, was eure Hände geschafft haben, weil der Herr, dein Gott, dich gesegnet hat.

  • Ja, kann ich mich individuell freuen über das Gelungene?
  • Können wir uns auch gemeinsam freuen, zum Beispiel nach der Sonntagsmesse, miteinander Kaffee trinken oder größer: zusammen Brunch halten?

Worterklärung: der Brunch Eine gegen Mittag eingenommene ausgedehnte und reichhaltige Mahlzeit, die aus Bestandteilen des Frühstücks und des Mittagessens besteht englisch brunch, zusammengezogen aus: breakfast = Frühstück und Lunch = Mittagsmahl. 

Auch der sich anschließende Text von Augustinus (sinngemäß zitiert) ließ mich nicht los…
Der Herr wohnt in der Höhe, aber den Niedrigen ist er nahe. Willst du auf einen Berg steigen? – Geh nach unten, um ihn zu finden. Der Psalmist sagt: „Aufstiege gibt es in seinem Herzen, im Tal der Tränen.“ Das Tal ist unten. Alles tu alles in deinem Innern. Suchst du einen hohen Ort, dann mach dein Inneres zu einem Tempel für Gott. Denn: „Der Tempel Gottes ist heilig, und der seid ihr.“ In deinem Innern bete. Aber sei zuerst ein Tempel Gottes: denn in seinem Tempel erhört es den Beter.

 

Treffen der Sprecher der geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen in der Diözese Mainz. Nach dem Austausch kamen wir zu Islam und dem Ramadan; interessant von den vielfältigen Begegnungen zu hören. Zu den fünf Säulen gehört das Gebet, und da hatten wir viele positive Vergleichspunkte und Anfragen an die Christen unserer Tage. – Nehmen wir uns genug Zeit fürs Beten? Wie sagte gestern der Witwer beim Trauergespräch: Wir haben (in den 61 Jahren der Ehe) immer gebetet, jeder für sich. Vielleicht geht’s auch zusammen?

 

Josefstag, in der Rüsselsheimer Pfarrei Sankt Josef auch Tag des Großen Gebets. Weihrauch liegt in der Luft. Auf dem Altar die Monstranz, das Zeigegerät, mit der Hostie in der Mitte der heiligen Kommunion. „Nehmt und esst, das bin ich“, sagte Jesus den Aposteln beim letzten Abendmahl.
Als ich ankam, waren sie schon kräftig am Beten, über 20 Leute, viele Männer darunter. Ja, da fühlte ich mich wohl und kniete in der letzten Bank. Lieder, Wechselgebete und Betrachtungen über das Leben des Hl. Josef nach den bekannten Bibelstellen. Hier konnte ich bestens ausruhen beim Herrn.

 

Ein schönes Zitat aus der Aschermittwochspredigt von Papst Franziskus:

So verläuft der Pfad der Fastenzeit auf Ostern hin,
zwischen der Erinnerung an unsere Zerbrechlichkeit
und der Hoffnung, dass am Ende des Weges
der Auferstandene auf uns warten wird.

 

Di 11.3. Heute ist ein Tag ohne Termine und draußen wird es grau und regnerisch. Da komme ich in Gedanken wieder zu mir selbst und einem Thema, auf das ich am letzten Wochenende angesprochen wurde: Fastenzeit Worauf kommt es mir jetzt an? Durch das Büchlein von Peter Wolf, Schritte zu tieferem Gebet ist mir deutlich, dass es jetzt um mein Verhältnis zu Gott geht.
Ich habe nichts gegen die Starkbierzeit u.a., aber diese 40 Tage kriegen einen Schwerpunkt im Aufblick zu Gott. Und dazu fand ich einen schönen Text, der mich dazu ermutigt:

Eines Christen Handwerk ist das Beten.
Wie ein Schuster einen Schuh macht und ein Schneider einen Rock,
also soll ein Christ beten.
In allen menschlichen Dingen richten wir alles durchs Gebet aus:
Was geordnet ist, das regieren wir;
was geirrt ist, ändern und bessern wir;
was nicht geändert und gebessert werden kann, das leiden wir,
Wider Gewalt ist kein Rat, sondern allein Gebet.                Martin Luther

11. März

Heute kam Hilfe in Gestalt von Frau H. Wir haben einen Kellerschrank leer gekriegt. Brauchbare Sachen liegen nun auf einem Tisch „Nimm etwas mit“. Viele alte, hart gewordene Plastiksachen landeten in der Restmülltonne. Bei den Blumenkübeln gab es so viel Abfall, dass wir schon für die nächste Tonne vieles bereitstellten. – Was sich in 22 Jahren nicht alles ansammelt! Allein drei Versehgarnituren für Hauskommunion und Krankensalbung aus der Zeit vor dem Konzil (1962-65) waren „irgendwie“ in den Pfarrkeller gelangt.

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5 Minuten vor dem Gottesdienst zum ersten Fastensonntag klopfte es an der Tür der Sakristei und eine junge Frau (16) fragte mich, ob sie mich als Messdienerin unterstützen könne. Ich nahm das Angebot freudig an, und so feierten wir mit dem kleinen Chor der spanischen Gemeinde aus Frankfurt gemeinsam die Messe im Kapellchen. Ihre Kollegin übernahm die Fürbitten; sie beteten das große Glaubensbekenntnis auswendig in Spanisch, wir Deutsche kennen nur das apostolische auswendig. Den Hirtenbrief von Bischof habe ich erklärt, weil mein Drucker nicht funktioniert. Ich wollte nicht vom Handy ablesen.

Fazit: Das war eine echt katholische Messe = eine völkerverbindende Glaubenserfahrung!