Es ist Gründonnerstag Mittag: Die ersten neugierigen Gesichter betreten das Jugendhaus St. Georg auf dem Jakobsberg. Viele der fünfzehn Jungen Erwachsene sind das erste Mal hier und die meisten wissen noch nicht, was sie genau erwartet. Trotzdem haben sie sich drauf eingelassen – auf die gemeinsame Feier der Kar- und Ostertage. Es wird sich – das sagen im Rückblick am Sonntag beim ausgiebigen Osterfrühstück – aber lohnen.
Gemeinsam in die Tage zu starten – und sich die Auszeit zu nehmen, die die (Feier-)Tage und auch die aufblühende Natur des Jakobsbergs anbieten – gelingt mit einem herzhaften Mittagessen, einer ausführlichen Kennenlernrunde und bei einem ersten Gang über das Klostergelände gut. Mit einem Brief an jede*n Einzelnen starten die Tage inhaltlich und stimmen auch gedanklich ein auf das, was vor 2000 Jahren passiert ist und von uns bis heute gefeiert wird.
Die Tage sind spannend und verdienen jedes Jahr aufs Neue einen entsprechenden Rahmen. Diesen stecken wir mit einer an das letzte Abendmahl angelehnte Agapefeier. Aus dieser heraus feiern wir den Gründonnerstagsgottesdienst, bevor wir uns in der Ölbergstunde in die Geschichte von Vertrauen und Verrat, von inneren Überzeugung und dem Ringen mit sich selbst, einlassen.
Einlassen auf die Geschichte – das fordert auch der Karfreitag. Mit Anregungen und Impulsen zu den „Letzten Worten Jesu" gestaltet sich der Karfreitag mit viel Stille, Zeit für sich selbst und die eigenen Gedanken und Fragen. Der Karsamstag lebt von der Spannung und dem Dazwischen-Sein: Wir gehen in persönlichen Glaubensbekenntnissen – dem biblischen Beispiel von Nikodemus und Josef von Arimathäa folgend – weiter unseren Fragen nach und finden für uns und im Austausch miteinander Antworten und neue Fragen, was Glaube und Ostern für uns heute ausmacht. Die (fast) un-glaubliche Wendung und Dramatik von Ostern ist spürbar und in den gemeinsamen Vorbereitungen auf die Osternacht und für das Osterfrühstück auch greifbar. Gemeinsam – aber jede*r auch mit seinen persönlichen Anliegen und Hoffnungen – gehen wir auf die Osternacht zu: im Aktiven, im Kreativen, im Spielen, im Lachen und auch im Beten.
Die auf dem Jakobsberg schon (fast zu) früh gefeiert Osternacht um 4.30 Uhr greift dann den roten Faden der Tage auf: Wir dürfen – getreu dem Motto der Tage „Echt jetzt?!" – „echt" spüren, dass Ostern heute und „jetzt" auch uns angeht und wir allen Grund zum Feiern haben. Mit diesem Gefühl, den Eindrücken und Erlebnissen der gemeinsamen Tage aber auch einem fetten Ostergrinsen im Gesicht sitzen wir dann am Ostersonntag Morgen zusammen und lassen die gemeinsamen Tage aus- und nachklingen. Wirklich eindrucksvolle Tage – echt jetzt!