vom Eintritt in die Sekundarstufe (ca. 10-11 Jahre) bis zum Verlassen der allgemeinbildenden Schule (je nach Schulform 15-20 Jahre)
Verortung zwischen Ende der allgemeinbildenden Schule und dem Beginn einer dauerhaften Erwerbstätigkeit, Auszug aus dem Elternhaus und eigener Familiengründung
je nach Bildungslaufbahn und persönlicher Biografie (ca. 18-35 Jahre)
Phase der „Verselbstständigung"
„Die Alltagssprache suggeriert, dass die Jugendzeit nahtlos in die Zeit des Erwachsenseins übergeht: Für eine Phase dazwischen existiert im Deutschen kein gängiger Begriff. Doch er hätte durchaus Sinn. Denn die Trends der letzten Jahre und Jahrzehnte zeigen, dass es eine solche Phase gibt, [...] die durch unabgeschlossene Übergänge gekennzeichnet [ist]."
Deutscher Bundestag: 14. Kinder und Jugendbericht. Bundestags-Drucksache 17/12200, Berlin 2013.
Übergang von Schule in Beruf
Übergang von Herkunftsfamilie zu eigener Familiengründung
Übergang von einer noch nicht festgelegten Identität des Jugendalters hin zu einer entwickelten, lebensgestaltenden Identität
Prozess der Verselbstständigung kann in vielfältiger Weise gestaltet werden
unterschiedliche Fähigkeiten, Interessen, Biografien und Lebenswelten erfordern individuelle Gestaltung
es gibt nicht DEN typischen Jungen Erwachsenen!
relativ hohes Armutsrisiko von jungen Erwachsenen
starker Anstieg der Schuldnerquote im Bereich der 20-29jährigen
Beschleunigungen ergeben sich durch verkürzte Schulzeiten, Reform der Studiengänge und Wegfall des Wehr- und Zivildienstes
Subjektiv empfundener Druck zu kurzen, stromlinienförmigen Bildungswegen
Verzögerung markanter Schritte des Verselbstständigung-Prozesses
Auszug Elternhaus, Gründung eigener Haushalt und erstes eigenes Kind zunehmend später
Wachsende individuelle Gestaltungsmöglichkeit aber auch Gestaltungsverantwortung für die eigene Biografie und den eigenen Lebensentwurf
„Unternehmerisches Selbst" (Ulrich Bröckling)
„krisis" (gr.) = „Urteil/Entscheidung"
Grundlegende, auch existentielle Entscheidung werden im Jungen-Erwachsenen-Alter getroffen: für viele „DIE zentrale Lebenskrise"
„Junge Erwachsene [werden] zur Eigenverantwortung herausgefordert, und nicht selten müssen sie auf sich gestellt Entscheidungen treffen, deren Folgen kaum absehbar sind, deren Konsequenzen sie aber persönlich tragen müssen."
Faix, Hofmann, Künkler: Warum ich nicht mehr glaube, Paderborn 2014, S.35
„Viele junge Erwachsene haben das Gefühl, in unübersichtlichen Zeiten aufzuwachsen: Einerseits haben sie in vielen Lebensbereichen so viele Möglichkeiten, wie keine Generation vor ihnen, andererseits bewirkt gerade das eine große Unsicherheit, denn die Vielzahl der Optionen und Lebensentwürfe führt auch zu einer Orientierungslosigkeit oder zumindest einer Unklarheit, welcher Lebensentwurf der richtige ist."
Faix, Hofmann, Künkler: Warum ich nicht mehr glaube, Paderborn 2014, S.33
Junge Erwachsene sind in der „Rushhour des Lebens", die berufliche, familiäre wie persönliche Übergänge innerhalb einer relativ kurzen meistern müssen. Gemeinsam ist den Jungen Erwachsenen die Offenheit ihrer Lebenssituation und die Suche nach Entscheidungshilfen und –kriterien mit denen sie ihre Übergänge gestalten können.