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SIEBEN! - Das pralle Leben zwischen Tugend und Todsünde

SIEBEN!
Datum:
Di. 8. Juni 2021
Von:
Aaron Torner

Das pralle Leben zwischen Tugend und (Tod)Sünde

Wir haben ein schlechtes oder ein gutes Gewissen — manchmal vielleicht auch gar keins. Warum? Zu recht oder zu unrecht? 

Das wollten wir mit  SIEBEN Veranstaltungen herausfinden und luden alle Jungen Erwachsenen ein, dabei zu sein. Begonnen haben wir im Januar 2020, wurden durch die Pandemie etwas ausgebremst und haben im Frühjahr 2021 wieder Fahrt aufgenommen. An insgesamt SIEBEN Abenden - immer am SIEBTEN um SIEBEN - begegneten wir dem prallen Leben zwischen Tugend und den (so genannten) Todsünden.

Die SIEBEN! Todsünden

Die kleine, aber feine Runde beim abschließenden Treffen mit Bischof Kohlgraf (c) JE!/Bistum Mainz
Die kleine, aber feine Runde beim abschließenden Treffen mit Bischof Kohlgraf

Die Sammlung von SIEBEN „sündhaften" Verhaltensweisen hat sich ins Kulturgedächtnis der Menschheit eingebrannt und Künstler*innen, glaubende und neugierige Menschen inspiriert, fasziniert und hinterfragt. Uns auch. Deswegen wollten wir an  interessanten Orten und/oder mit spannenden Menschen versuchen, den Sünden auf den Grund zu gehen!

Jeder Abend stand für sich und konnte unabhängig von den anderen Abenden besucht werden. Von dieser Möglichkeit wurde oft genutzt und so kamen immer wieder andere und bunte Konstellationen von Jungen Erwachsenen zusammen, die jeweils in ganz eigener und kreativer Form versucht haben, zentrale Gedanken des Abend festzuhalten. Das abschließende achte Treffen gab Gelegenheit, mit Bischof Kohlgraf über die Eindrücke der Abende ins Gespräch zu kommen!

Für das Treffen haben wir eine prezi-Präsentation erstellt, die wir euch nicht vorenthalten wollen.

Was bleibt?

Der digitale Abend aus Worms zum Thema Neid (c) JE!/Bistum Mainz
Der digitale Abend aus Worms zum Thema Neid

Es fällt schwer ein allgemeines Fazit nach den Abenden zu ziehen. Zu unterschiedlich die Anregungen, Diskussionen und Fragen, die sich aus Todsünden entwickelt haben. Und doch lassen sich ein paar zentrale Gedanken, die an dem Abenden immer wieder in verschiedenen Varianten aufkamen, festhalten.

Sünden haben was Faszinierendes

Hinter den Todsünden stehen sich Erfahrungen, die wir als faszinierend wahrnehmen. Bei einigen Sünden verspüren wir sogar eine Lust, sie auch mal auszuprobieren und den damit verbunden Spaß auszukosten und zu erleben. Das pralle Leben lockt und führt uns in Versuchung - dem dürfen wir auch ruhig mal nachgehen! Es scheint nur wichtig, die Erfahrungen für sich im Nachgang auch immer wieder einzuordnen!

Das richtige Maß: Irgendwann kippt es...

So faszinierend diese Erfahrungen sein können - irgendwann ist der Punkt überschritten, wo es nur um die Erfahrung, um einen Ausflug außerhalb der eigenen Komfortzone oder um Anregung geht. Ab einem gewissen (Zeit-)Punkt haben mein Verhalten, mein Denken und meine Emotionen Konsequenzen. Sie werden zum Beziehungskiller - für mich und meine Beziehung zu mir, zu anderen Menschen und auch zu Gott. Sie können Leben zerstören. Davor warnen die Todsünden. Aber sie geben - leider oder auch zum Glück - keine eindeutigen, objektiven Kriterien an die Hand, wann es bei wem soweit ist. Dieser Punkt ist von jedem selbst, im Gespräch mit anderen (vielleicht sogar im Beichtgespräch) oder auch im Gebet zu checken und immer wieder neu einzupegeln.

Da wo Sünde drauf steht, kann auch Tugend herauskommen

In der Erfahrung und dem Erleben der negativen Auswirkungen von Todsünden, kann sich auch die Sehnsucht nach Korrektur, Neuanfang, gelingenden Beziehungen und meinem Anteil an diesen breit machen. Dann können die in der Todsünde pervertierten Verhaltensweisen plötzlich positiv gewendet und eine Tugend werden - Wollust wird zum gezielten Genuss, Neid wird zum Motivator, Zorn wird zu leidenschaftlichem Engagement, Geiz wird zu Sparsamkeit und aus Faulheit und Trägheit wird zum Beispiel Entspannung und gezielte Ruhe-Rituale.

Die Begriffe sind altbacken - die Verhaltensweisen höchst aktuell

Bei keiner der Todsünden kam das Gefühl auf, dass sie nicht ins Heute passt. Auch wenn die Begrifflichkeiten und Assoziationen zu den Todsünden uns oft ersmal in die Vergangenheit geführt haben, wurde an jedem Treffen deutlich, dass die dahinter stehenden Verhaltensweisen in diversen gesellschaftlichen Debatten und persönlichen Erfahrungen höchst aktuell sind. Die jahrtausend alte Sammlung der SIEBEN! Todsünden kann auch für uns heute ein guter Anreiz sein, über unser Leben und wie wir es gestalten wollen nachzudenken und persönliche Entscheidungen und Erfahrungen einzuordnen...

Ein Dank an alle, die mitgemacht haben

Das Treffen zum Thema
Das Treffen zum Thema "Hochmut" fand im März 2020 in Offenbach statt...

Bei einer Veranstaltungsreihe, die letztendlich sogar über anderthalb Jahre dauerte, braucht es ausreichend viele Kooperationspartner*innen und Teilnehmer*innen, die Lust und Zeit in die Abende investiert haben. Dafür wollen wir uns natürlich bedanken - bei allen Teilnehmer*innen und den Kooperationspartner*innen an den einzelnen Abenden, dem Katholischen Bildungswerk Südhessen, der KJZ Offenbach-Land, der Kolpingjugend, der KJZ Offenbach, der KHG und dem BDKJ Worms, dem Spiri-Team der KjG und der KHG Darmstadt. Danke!